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Für mich, für dich, für andere
23:56
Noch 3 Minuten und 24 Sekunden.
Warten. Warten. Warten... Kälte. Angst. Die Angst, die dich Nachts aus deinem Traum reißt. Die Erleichterung, die du hast, wenn du merkst, dass es nur ein Alptraum war, gibt es nicht.
23:57
Das zitternde Bein, das still hin und her zuckt. Die Arme, die sich an den Körper schmiegen. Ihn schützen, aber selber halt brauchen. Die Hände. Ineinander verankert. Zum Himmel betend. Der Kopf gebeugt. Die Augen geschlossen. Ruhiger Atem. Das einzige Ziel, leise zu sein. Nur das Herz. Das Herz. Das Herz, das pochte, als hätte es nur noch zwei Minuten zu leben.
Was wenn es wirklich so war.
23:58
Weiter warten. Und warten. Warten. So einfach und doch so schwer. Die Gedanken. Woran dachte man in dieser Situation. Gedanken. Sie schweiften zu den vergangen Stunden. Tagen. Wochen. Monaten. Jahren.
Zu viele Fehler. Zu viele Schmerzen. Zu viele Tränen. Zu viel Hass.
23:59
Noch eine Minute. Bilder im Kopf. Bilder. Geschehnisse. Die Briefe. Die Rufe. ,,Stirb". Zu viele. Zu oft. Nur leben, um zu überleben. Ein Instinkt.
Die letzten Sekunden. Die letzten Atemzüge. Die letzten Herzschläge. Das Messer aus der Jackentasche. Der Tod in Gestalt.
Der letzte Blick zum Himmel. Zu den Sternen. Das letzte Ziel.
Der Tod ist kein Feind. Der Tod ist ein Freund.
Ich hieß den letzten Schmerz willkommen.
00:00
Und rammte mir das Messer in die Brust.