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Für Gott, König und Vaterland

Beitritt
19.06.2001
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Für Gott, König und Vaterland

FÜR GOTT, KÖNIG UND VATERLAND

Das dreckige, zweischneidige Schwert glitt durch die Luft. Als es sein Ziel erreicht hatte, durchtrennte es Kopf von Körper. Blut spritzte. Gyllem de Locksheare fletschte die Zähne und stürzte sich mit einem archaischen Schrei auf den nächsten Gegner. Seit Stunden schon dauerte der Kampf. Das am frühen Morgen noch taufrische grüne Gras des umkämpften Hügels hatte sich in ein Feld aus zertretener Erde, Leichen und Blutlachen verwandelt. Es stank nach Schweiß und Tod. Metall prallte gegen Metall, Körper stieß auf Körper, Feind stand sich Feind gegenüber. Die Schlacht dauerte länger als geplant. De Locksheare durchbohrte den Leib des schwächlichen Mannes, dem die Feigheit und Pest schon im Gesicht geschrieben stand. Verächtlich grunzend zog er sein Schwert wieder heraus. „Nieder mit den Mannen von Kelshire!“, brüllte er und stürzte sich erneut in den Kampf, das Gefecht Mann gegen Mann suchend. Der finale Moment war gekommen, das konnte er spüren. Er wußte es. Er wußte es einfach. Drei von Kelshires Rittern umzingelten ihn. Unbeeindruckt zückte Gyllem einen Dolch und schleuderte diesen einem der drei in dessen erstauntes, zahnloses Gesicht. Mit solch enormer Kraft hatte de Locksheare den Dolch geworfen, dass dieser den Schädel des feindlichen Ritters spaltete. Nur noch zwei, dachte Gyllem triumphierend. Gekonnt wehrte er die Attacken ab und setzte den beiden schwer zu. Durch Zufall und Glück schaffte er es, mit einem einzigen Hieb sein Schwert durch die beiden hindurch zu stoßen. „Ja, bei Gott!“ Weiter ging es für die gerechte Sache. „Nieder mit den Mannen von Kelshire! Auf sie! Bezwingt die Ungläubigen!“ Zufrieden registrierte er, wie die seinen den Feind mehr und mehr zurück auf den Hügel trieben. Und wenn erst die Fahne seines Lehnsherren diesen Hügel zierte... „Auf sie! Auf sie!“ Gyllem nahm den Dolch wieder zu sich und rannte weiter. „Auf sie!“ Anfangs waren sie in der Unterzahl gewesen, aber dieser Hurensohn Kelshire hatte wohl nicht mit den bedingungslosen Willen gerechnet, den Geshyires kleine Streitmacht aufzuweisen hatte. Eine schnelle Drehung, ein kurzer, harter Stoß... Gyllem rannte weiter, Feind um Feind ausschaltend. Bald hatten sie die Spitze des Hügels erreicht, und damit die Schlacht zu ihren Gunsten entschieden. „Weiter! Nur Mu...“ Er wurde umgeworfen. Ein stinkender Ritter lag auf ihm und versuchte, Gyllem mit einem Kurzschwert zu töten. „Elender Bastard!“, zischte de Locksheare und spuckte den anderen Ritter an. Die scharfe Klinge des Schwertes berührte seinen Hals. Schmerzgefühl drang in seinen Kopf und wuchs zu rasender Wut. „Bastard!“ Brüllend stieß er den Ritter von sich, rollte sich zur Seite und griff nach einer Lanze. Schneller als der andere war er auf den Beinen. Es gab ein leichtes Knacken, als er die Lanze durch das Metall trieb. Gyllem stemmte sich gegen die Lanze. „Bei Gott, ja!“ Des feindlichen Ritters Arme fielen schlaff herunter. Wieder einer weniger. „Folgt mir! Für Gott, König und Vaterland!“ Nur noch ein paar Schritte, nur noch ein paar Feinde. „Seht doch! Sie fliehen! Sie fliehen! Der Sieg ist unser!“ Fast konnte er schon das Tal hinter dem Hügel erblicken. Stoß um Stoß kämpfte sich Gyllem de Locksheare vorwärts. Das Licht des Mondes tauchte das Getümmel in eine unheimliche Atmosphäre. Man konnte viele Schritte weit sehen, dennoch war es irgendwie... Gyllem streckte zwei Feinde nieder und sah sich um. Die vielen Fackeln gehörten zu seinem kleinen Heer. Es wirkte beinahe irgendwie feierlich... Fast beiläufig, vielleicht sogar schon arrogant, trotzte er den Angriffen der anderen. Mühelos metzelte er sie in kalter Brutalität nieder. „Gleich! Der Sieg ist unser!“, schrie er, und seine markante Stimme übertraf mühelos das tödliche Geschrei der blutigen Schlacht. Stoß für Stoß... Feind um Feind... Dann hatten sie es geschafft. Der Hügel gehörte ihnen. Der Sieg war ihnen nicht mehr zu nehmen. Erschöpft stützte sich Gyllem de Locksheare auf seinem Schwert ab und sah hinunter zum Tal. Freudengebrüll erreichte seine Ohren, aufmunterndes Schulterklopfen schüttelte ihn durch. Doch er konnte sich nicht daran erfreuen. Fassungslos starrte er in das Tal. „Bei Gott...“ Er fiel auf die Knie und fing an zu beten. Im nächsten Moment prasselte ein Schwarm aus tödlichen Pfeilen auf sie nieder. Bei Gott, dachte Gyllem, sie haben uns eine Falle gestellt. Ein Pfeil bohrte sich in seinen Hals. Gurgelnd fiel Gyllem zur Seite. Er spürte sein Blut, wie es ihm hochkam. Hatten sie sich dermaßen geirrt? Ein weiteres Zischen in der Luft, ein weiterer Regen aus Pfeilen. Damit hatten sie nicht gerechnet. Eine gottverdammte Hinterlist. Gyllem de Locksheare starb mit fünf Pfeilen in der Brust und mit einem im Hals. Er starb mit einem fragenden, gleichzeitig wissenden Gesichtsausdruck.

Am nächsten Tag überrannten Kelshires Mannen den Hügel erneut, und kurz darauf wurde Edward Kelshire zum König gekrönt. Er versprach Frieden und höhere Steuern. Das Land wurde beruhigt, Geshyire hungrigen Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Gott erbarmte sich und ließ das Gras des heftig umkämpften Hügels wieder neu erblühen. Die Sonne erwärmte die Herzen. Und die Witwe von Gyllem de Locksheare beglückte den Schoß von König Edward Kelshire zu seiner vollsten Zufriedenheit.

ENDE


copyright by Poncher (SV)

05.04.2003


Zur überarbeiteten Version

 

Servus!
Ich finde es äußerst sozial, daß du auch mal kurze Geschichten schreibst, die man lesen kann, ohne Monitor-bedingten Augenkrebs zu kriegen.

Die story finde ich freilich ganz gut, auch wenn sie nichts weltbewegendes ist. Die Challenge-Vorgabe ist ebenfalls schön umgesetzt, mit unvorhersehbarer Wendung am Ende, die allerdings für eine unvorhersehbare Wendung entschieden zu vorhersehbar ist. Aber egal, darauf soll's uns nicht ankommen.

Was mich aber stört, ist der Conan-Charakter des Protagonisten. Mit einem geworfenen Dolch einen Schädel spalten... ähm... und eine Lanze kann garantiert niemand aufheben und jemandem durch die Rüstung in die Brust jagen. Dazu ist sie schon viel zu groß, es sei denn es handelt sich um eine Zwergenlanze, was aber unwahrscheinlich ist, da Zwerge aufgrund ihrer kaum vorhandenen Beine nicht reiten können. Vielleicht solltest du eine abgebrochene Lanze draus machen. Oder einen Speer.
Das mit dem Ritter ist aber in meinen Ohren eh seltsam. Ich stelle mir darunter eine reitende Blechbüchse vor - wenn die auf dir liegt, bewegst du dich nicht mehr.

Aber egal, ich will ja nicht zuviel klugscheißen. Die story mag ich - Schwerter und Blut geilen mich immer so auf... :D

 

Klasse Ponch!
Wie immer eine gute Geschichte.
Deine Beschreibungen lassen die Kampfszenen wie einen Film im Kopf ablaufen. Man kann das Blut spritzen sehen und die Todesschreie hören.
Ich finde es auch gewagt von dir, eine Geschichte über die angelsächsischen Kriege zu schreiben (ich hoffe, dass ich mich da nicht täusche :D ).
Das da Fehler geschehen, die falk angesprochen hat ist nur logisch.
Eines habe ich aber zu bemängeln. Hat im Prinzip nichts mit deiner Geschichte, sondern mehr mit deiner Art zu schreiben zu tun.
Du hast einen guten Stil entwickelt, der wie gesagt fesselt. Doch meiner Meinung nach hältst du schon zu lange an ihm fest. Du wagst nicht allzu viel.
Ich finde du gehst keine neuen Wege, und das finde ich schade. Denn mit deinem Talent könntest du ruhig mal ein Wagnis eingehen.

 

In medias res ist 100prozentig eingehalten, kann man nur bestätigen. Die Kampfszenen konnte ich sehr gut nachempfinden, fühlte mich ´dabei´.

Dann aber muss ich noch ein paar Dinge anführen, die mir nicht so gefallen haben:
-Hat schon einer angesprochen: die fehlenden Absätze. Ich stelle mir vor, du könntest dir gedacht haben, durch Absätze auch einen Bruch in der Kampfhandlung entstehen zu lassen. Ist aber nicht der Fall. Wäre nur für den Leser gefälliger strukturiert.

durchtrennte es Kopf von Körper.
entweder durchtrennt Kopf und Körper oder trennt Kopf von Körper
Feind stand sich Feind gegenüber.
mE ohne ´sich´
dem die Feigheit und Pest schon im Gesicht geschrieben stand
ins Gesicht
dass dieser den Schädel des feindlichen Ritters spaltete
..dass er den Schädel des...
wohl nicht mit den bedingungslosen Willen gerechnet
...mit dem bedingungslosen..
übertraf mühelos das tödliche Geschrei der blutigen Schlacht.
das tödliche Geschrei klingt für mich etwas merkwürdig, ist aber vielleicht nur subjektiv.

Gefällt mir gut.

 

Hallo Poncher,

Du kannst sehr gut Aktionen darstellen und das `in medias res´ ist Dir auch gelungen. Bei der Vorgabe, nur das Wichtigste zu sagen, bin ich mir nicht sicher. Hätte nicht eine Kampfszene gereicht, um die Erkenntnis des Kämpfers glaubhaft zu machen? Die Art der Beschreibung erinnert mich zu sehr an gewisse Hollywood- Klischees z.B.: „Unbeeindruckt zückte Gyllem seinen Dolch“ , „das Licht des Mondes“, „mühelos metzelte er sie in kalter Brutalität nieder“ und „seine markante Stimme übertraf das tödliche Geschrei“. (Geschrei tödlich?).
Die Aussage an sich finde ich wieder treffend: Trotz seiner persönlichen Siege ist der Kämpfer nur eine Figur in einem Spiel, dass er (wie viele zuvor) verliert...

Tschüß... Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Ponch.
Heute schreib ich dir mal ne "Ponchermäßige" Kritik.
Das nackte Grauen der Schlacht in ein Wortgemetzel sondersgleichen gepackt, schüttelt mich geradezu.

"Durchtrennte es Kopf von Körper" TRENNTE, sollte da stehen.
"Der Kampf dauerte schon seit Stunden an, oder ähnlich.

"Feind, stand sich Feind gegenüber." Das "sich" macht da keinen Sinn.

Auch der "Archaische" Schrei macht da keinen Sinn...Besser wäre Unmenschlich, oder so...

FEIGHEIT und Pest??? Angst/Panik/Grauen (und Pest) wäre besser.

"Er wusste es, Er wusste es einfach."
Einer der beiden Sätze ist zuviel.

Der Schädelspaltende Messerwurf ist lächerlich und genauso unglaubwürdig wie die beschreibung, dass G. Zwei Ritter auf einmal durchbohrt, dann hätte er sein Schwert auch nie wieder herausbekommen.

G. Muss sich nach dem Kampf erst mal nach dem Messer im Kopf des anderen umschauen, bevor er sich wieder ins Getümmel stürzen kann, denn er hat sich ja weiterbewegt, in der Hitze des Kampfes. Das fehlt aber in deiner Beschreibung, das ist für mich ein Logischer Bruch mehr...
"Bei Gott," dachte Gyllem, "Bei Gott, sie haben uns eine falle gestellt... Anführungszeichen fehlen!
Was denn nu? Fragender, oder wissender Gesichtsausdruck beim toten G. Nur eines von beidem geht!

Ich hätte besseres von dir erwartet, schon gerade von jemand, der immer selbst so gnadenlose Kritiken verfasst.
Klar, der Versuch, das sinnlose Grauen einer Schlacht einzufangen, die dann nur eine Zeile in der Geschichtsschreibung bleibt, ist ehrenwert, und sogar teilweise gelungen, aber das alleine trägt die Geschichte leider nicht.
In diesem Falle bin ich enttäuscht.
Lord

:(

 

Du willst eine Kritik, also sollst Du sie haben.

Also ich bin auch enttäuscht, und das nicht nur, weil Du meinen Vorschlag, Absätze einzufügen, beleidigt von Dir gewiesen hast. Dennoch muß ich Dich nochmal im Namen Deiner Leserschaft eindringlich um Absätze bitten, zumindest bei wörtlicher Rede. Auch eine Geschichte, die nur eine Seite lang ist, leidet unter fehlender Gliederung, bzw. würde umgekehrt viel durch eine angenehme Gliederung gewinnen.

Nun zum Text. Ich muß mich Lords Kritik anschließend, bin enttäuscht, weil diese Geschichte einen schlampigen Eindruck auf mich macht. Ich weiß, Du schreibst "nach Gefühl", aber ein bißchen mehr Mühe hättest Du Dir schon geben können, gerade wenn Du für die Challenge schreibst.

Die wüstesten Formulierungen haben querkopp und Lord schon erwähnt, auf Wunsch sag ich Dir gerne, woran ich sonst noch so hängengeblieben bin.

Nicht beleidigt sein, k?

:-x

 

Nun, dann werde ich die kleine Story überarbeiten, selbstverständlich auch unter dem Gesichtspunkt eurer kritischen Anmerkungen. ;)

 

hi poncher,

na denn warte ich mal auf die überarbeitung :D will mich ja nicht verausgaben.

 

Na, da bin ich auch mal gespannt. Bist aber nicht böse, dass ich deinen Kritikstil mal kopiert hab, oder ?

 
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Überarbeitete Version

FÜR GOTT, KÖNIG UND VATERLAND


Gyllem de Locksheare, Geshyires tapferster und stärkster ritterlicher Söldner, wuchtete sein dreckiges Schwert spielend leicht durch die Luft. Als die scharfe Klinge das Ziel erreichte, wurde des Feindes Kopf von dessen Körper getrennt. Blut spritzte auf de Locksheares verrostete, leichte Rüstung. Er fletschte wild grinsend die Zähne und stürzte sich mit einem archaischen Schrei auf den nächsten Gegner. Das am frühen Morgen noch taufrische, saftig grüne Gras des umkämpften Hügels hatte sich in ein morbides Feld aus zertretener Erde und Blut verwandelt, mit Leichen, schreienden Verwundeten, sowie faulenden Kadavern von Kühen, Rindern und deren Besitzern. Über allem lag ein ekelerregender Geruch aus Angst, Schweiß, Tod und Blut.
Tosender Lärm durchdrang die Gegend. Man konnte hören, wie die leichten Metallrüstungen aufeinander prallten. Schwere, ungelenke Prachtrüstungen, das wußte jeder, waren für einen barbarischen Kampf wie diesen nicht zu gebrauchen. Keuchend standen sich Feind und Feind gegenüber, verbissen kämpfend, kein Stück nachgebend.
Die Schlacht dauerte bereits länger, als es die Kriegsherren geplant hatten. Die Nacht war angebrochen. Gyllem de Locksheare streckte einen Mann nieder, dem die eigene Feigheit von vornherein benachteiligt hatte. Grunzend setzte er einen Fuß auf den leblosen Körper und zog sein Schwert heraus. Angewidert verzog er das Gesicht und sah sich um. Immer noch waren sie in der Unterzahl. Er holte tief Luft und brüllte: „Nieder mit ihnen! Nieder mit den Hurensöhnen von Kelshire!“ Angetrieben von bedingungslosem Siegeswillen stürzte er sich erneut in den Kampf. Der finale Moment war da, das konnte er spüren. Hier und jetzt würde sich die Zukunft des Landes entscheiden. Er wußte es. Er wußte er einfach.
Plötzlich umzingelten ihn drei von Kelshires Rittern. Gyllem reagierte blitzschnell, zückte einen langen Dolch und schleuderte diesen einem der drei in dessen erstauntes, zahnloses Gesicht. Lautlos sackte der Getroffene zusammen und kippte zur Seite. Nur noch zwei, dachte Gyllem. Sie hatten sich kurz beeindrucken lassen, rannten nun aber mit lautem Geschrei und blutverschmierten Schwertern auf ihn zu. Gekonnt wehrte de Locksheare die harten Attacken ab und setzte den beiden im Gegenzug schwer zu. Einem rammte er das Schwert in den Unterleib. Der Ritter gab ein Geräusch, ähnlich dem Quicken eines Schweines von sich und fiel auf die Knie. Schnell ließ Gyllem sein Schwert los und hob ein anderes der zahlreichen auf dem Boden liegenden auf. Er ließ seinen Arm niedersausen und spaltete den Kopf des Feindes. Nur noch einer. Während um sie herum die Schlacht tobte und qualvolle Tode gebar, belauerten die beiden sich in einem Mikrokosmos inmitten einer brutalen, strengen Welt, die da hieß: Leben oder Tod.

„Bastard!“, zischte de Locksheare.
„Sohn einer Hündin!“, antwortete der andere und ging zum Angriff über.
„Dich wird ich lehren, mich den Sohn einer Hün...“ Zu sehr war Gyllem erbost gewesen. Er wurde umgeworfen und der andere Ritter lag nun auf ihm. Verzweifelt stemmte de Locksheare sich gegen den Arm, der ein scharfes Kurzschwert in der Hand hielt und die Spitze dessen unbarmherzig in seine Richtung drückte. „Elender Bastard!“, keuchte Gyllem. Als er einen Schmerz unterhalb seines linken Auges spürte, wandelte sich dieser demütigende Schmerz um in eine rasend Wut. Brüllend und mit fast letzter Kraft stieß er den namenlosen Feind von sich, rollte auf die Seite und ergriff eine abgebrochene Lanze. Schneller als der andere war er wieder auf den Beinen. Er versetzte dem Ritter mit dem Fuß einen Tritt ins Gesicht. Mit Blut vermischter Speichel und hässliche Zahnstummel flogen durch die Luft. Stöhnend fiel der Namenlose nach hinten. „Bei Gott! Dein Ende ist nah!“ Er umschloss mit beiden Händen den hölzernen Stiel der Lanze und stieß dann zu. Es gab einen kurzen Widerstand, als er die Lanze durch das dünne Metall trieb. Ein Knacken, als der Brustkorb durchstoßen wurde. Ein gurgelndes Geräusch, als Blut aus dem Mund des Ritters schoss, den Gyllem nach hartem Kampf nun endlich niedergerungen hatte. Seufzend nahm de Locksheare ein Schwert zu sich. Es war ihm egal, ob es früher seinen Dienst in der Hand eines Schwergen von Kelshire verrichtet hatte. Alles tat ihm weh. Der ganze Körper war ein einziger Schmerz, bestehend aus tausenden von kleinen Stichen, die ihm zusetzten. „Nicht jetzt! Noch nicht!“ Er sah die Fackeln seiner Leute. Er sah, wie diese Fackeln sich vorwärts bewegten, auf die Spitze des Hügels zu. Mühsam hob er das Schwert. „Für Gott, König und Vaterland!“ Das Vorrücken der eigenen Streitmacht setzte ungeahnte Kräfte frei. Gyllem de Locksheare wischte sich kalten Schweiß und frisches Blut aus dem Gesicht und rannte weiter.

Noch war es nicht vorbei. Noch war der Sieg und damit das Schicksal des Landes nicht entschieden. Wie ein Derwisch kämpfte sich de Locksheare durch die feindlichen Reihen, metzelte mit fast arroganter Brutalität die Gegner nieder, das nahe Ziel stets vor den Augen habend. Und zwischen jedem tödlichen Stoß, den er getan hatte, rief er: „Weiter! Seht doch! Sie fliehen! Der Sieg ist fast unser!“ Fast glaubte er schon, in das Tal hinter den Hügel einblicken zu können. Und der Feind floh tatsächlich. Zog sich stürmisch zurück, nur noch wenig Widerstand leistend. „Der Sieg ist unser!“, brüllte er wieder und wieder.

Und dann, dunkle Wolken verhüllten den strahlend hellen Vollmond, hatte es Geshyire geschafft. Eine zahlenmäßig unterlegene Streitmacht, angeführt von Gyllem de Locksheare, hatte Kelshires Agriff auf die weitere Zukunft abgewehrt. Der Hügel gehörte ihnen, und damit der Sieg.

Bei Gott, dachte Gyllem. Es ist vorbei. Erschöpft stützte er sich auf dem Schwert ab und sah hinunter zum Tal. Viele Stimmen lobten ihn, viele blutige Hände klopften ihm auf die Schulter. Er kniff die Augen zusammen und starrte zum Tal. Gyllem de Locksheares Gesicht verfinsterte sich. „War alles umsonst?“, fragte er sich leise. Er sah nach links und rechts, zu seinen Mannen, wie diese ausgelassen den Sieg bejubelten und keinen Blick für das Tal vor ihnen verschwendeten. Stumm begann Gyllem zu beten. Im nächsten Moment prasselte wie aus dem Nichts ein tödlicher Schwarm Pfeile auf sie herab. Freudengeschrei ging fließend in panisches, ängstliches Gewinsel über. „Alles umsonst“, murmelte Gyllem verbittert. „Alles umsonst. Eine gottverdammte Falle!“ Eine Träne lief über sein schmutziges, vernarbtes Gesicht. „Bei Gott, eine verdammte Hinterlist!“ Er hörte ein leises Pfeifen, was schnell lauter wurde. Ein Pfeil bohrte sich in seinen Hals. Aber noch war es nicht tödlich. Gyllem fiel zur Seite. Allmählich verschwamm alles. Die schreienden Menschen wurden undeutlich, fast wie in einem Alptraum, wenn Dämonen nach einem griffen... Blut kam ihm hoch. Langsam wurde er müde, und alles um ihn herum dunkel. Er spürte fünf stechende Schmerzen in seiner Brust. Gyllem de Locksheare starb einsam auf dem hart umkämpften Hügel. Er starb mit einem alles hinterfragenden Gesichtsausdruck.

Am nächsten Tag überrannten Kelshyres Mannen den Hügel, ohne auf großartige Gegenwehr zu stoßen. Geshyires hatte seine besten Männer, hatte Gyllem de Locksheare geopfert für eine Schlacht, die von vornherein verloren war. Er floh in den Norden, wurde abgefangen und zurück gebracht, damit er mit eigenen Augen zusehen mußte, wie sich Edward Kelshire zum König krönen ließ. Nach dem Schwur versprach er anhaltenden Frieden, gerechte Steuern für die oberen Zehntausend und willkürliche Gesetze für die Rechtlosen. Tatsächlich schaffte er es, das gebeutelte Land zu beruhigen. Geshyire wurde hungrigen Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Gott erbarmte sich und ließ das Gras des umkämpften Hügels neu erblühen. Die Sonne schien, erwärmte fast alle Herzen. Und die hübsche Witwe Gyllem de Locksheares beglückte für eine Nacht den kümmerlichen Schoß von König Edward Kelshire zu seiner vollsten Zufriedenheit, bevor er sie am nächsten Tag öffentlich hinrichten ließ. „Für Gott, König und Vaterland!“, sagte der König feierlich und widmete sich einer fragwürdigen Zukunft des Landes unter seiner Herrschaft.

ENDE


copyright by Poncher (SV)

 

Die Geschichte gefällt mir, aber ein Fehler ist mir noch aufgefallen:

Gyllem de Locksheare streckte einen Mann nieder, dem die eigene Feigheit von vornherein benachteiligt hatte

Wuff

 

hi poncher,

will mir jetzt mal anmassen, meine meinung kund zu tun bzgl.
fehler. hast einige neue eingebaut. was mir sofort auffiel:
-schweine quiecken, nicht quicken (ist ein bankprogramm :)
-schergen, nicht schwergen

formulierungen:
-rinder, kühe und deren besitzer auf dem schlachtfeld, mittendrin?? vergessen von der weide zu holen, vor der schlacht??
-welt, die da hieß leben oder tod - kann mE weggelassen werden, klingt nich gut
-und die Spitze dessen unbarmherzig in seine Richtung drückte, grammatikalisch richtig aber klingt scheisse
-er nahm ein schwert zu sich (mahlzeit!), nahm auf
-kalter schweiss und frishes blut, klingt als hätte er eine pause eingelegt, mitten im kampf wird der schweiss nicht kalt
-wie ein derwisch kämpfte sich... kämpfen derwische?? ich mein, die tanzen, oder?
-keinen blick für das tal verschwendeten, auf das tal?

bin mir nicht sicher, welche version mir besser gefällt. tendiere nach einigem überlegen eher zur ersten, da ist mehr leben, mehr hektik drin. sie ist kürzer, prägnanter, mehr in ´medias res´ als die zweite. recht deutlich wird klar, was ich meine, wenn du z.bsp. den jeweils letzten absatz miteinander vergleichst. im zweiten ist zuviel blabla. korrigier einfach die erste version, feile an der noch rum und schmeiss die zweite in die tonne.
hoffe, bist nicht böse, ich empfinde es so. und ich glaube jetzt deine gedanken zu kennen: die kann mich ma... :D

 

Poncher, mach doch bitte im ersten Posting einen Vermerk, daß es eine zweite Version gibt.

Danke :)

 

FÜR GOTT, KÖNIG UND VATERLAND


Hi Ponch. Ich hab mir mal die Freiheit genommen, deinen Text in gänze zu nehmen, um dir anschaulicher die wichtigsten, mir noch auffallenden Dinge zu veranschaulichen.
Um Rechtschreibung hab ich mich nur am Rande gekümmert, da gibt es auch bessere für.
Mir gings da eher um Logik und Fluss/Stil.
Ettliches war besser im zweiten Teil, was ich noch zu bemängeln hatte, steht in Klammern.

Ich weiß, dass das hier als grober Eingriff gewertet werden kann, aber ich meinte es nicht so, um dich bloßzustellen... nur so, von " Kollege" zu Kollege, als Hilfe zum bessermachen...


Gyllem de Locksheare, Geshyires tapferster und stärkster ritterlicher Söldner, ( tapferster, ritterlichster und stärkster Vasall) wuchtete sein dreckiges Schwert spielend leicht durch die Luft. ( wirbelte sein blutverschmiertes, riesiges Schwert fast schon spielerisch...)

Als die scharfe Klinge das Ziel erreichte, wurde des Feindes Kopf von dessen Körper getrennt.
( Als die wirbelnde Klinge ihr Ziel erreichte, schnitt/trennte/ sie mit einem metallischen Klingen/sirren/ den Kopf des Gegners von seinem Rumpf... oder ähnlich)
Blut spritzte auf de Locksheares verrostete, leichte Rüstung.( verdreckte, durch den Kampf schon schartig geschlagene...)
Er fletschte wild grinsend die Zähne und stürzte sich mit einem archaischen Schrei auf den nächsten Gegner. Das am frühen Morgen noch taufrische, saftig grüne Gras des umkämpften Hügels hatte sich in ein morbides (??? !!!)Feld aus zertretener Erde und Blut verwandelt, ( und war nun über und über..)mit Leichen, schreienden Verwundeten, sowie faulenden ( so schnell faulen die nicht!) Kadavern von Kühen, Rindern und deren Besitzern.( bedeckt) Über allem lag ein ekelerregender Geruch aus Angst, Schweiß, Tod und Blut.
Tosender Lärm durchdrang die Gegend. Man konnte hören, wie die leichten Metallrüstungen aufeinander prallten. Schwere, ungelenke Prachtrüstungen, das wußte jeder, waren für einen barbarischen Kampf wie diesen nicht zu gebrauchen. Keuchend standen sich Feind und Feind ( die Gegner) gegenüber, verbissen kämpfend, kein Stück nachgebend.( keiner willens, auch nur eine Handbreit Boden preiszugeben)

Die Schlacht dauerte bereits länger, als es die Kriegsherren geplant hatten. Die Nacht war angebrochen. Gyllem de Locksheare streckte einen Mann nieder, dem(den) die eigene Feigheit von vornherein benachteiligt hatte. Grunzend setzte er einen Fuß auf den leblosen Körper und zog sein Schwert heraus. Angewidert verzog er das Gesicht und sah sich um. Immer noch waren sie in der Unterzahl. Er holte tief Luft und brüllte: „Nieder mit ihnen! Nieder mit den Hurensöhnen von Kelshire!“ Angetrieben von (seinem bedingungslosen) bedingungslosem Siegeswillen stürzte er sich erneut in den Kampf. Der finale Moment war da,( ganz nahe) das konnte er spüren. Hier und jetzt würde sich die Zukunft des Landes entscheiden. Er wußte es. Er wußte er (es)einfach.
Plötzlich umzingelten ihn drei von Kelshires Rittern. Gyllem reagierte blitzschnell, zückte einen langen Dolch und schleuderte diesen( ihn) einem der drei in dessen erstauntes, zahnloses Gesicht. Lautlos sackte der Getroffene zusammen und kippte zur Seite. Nur noch zwei, dachte Gyllem. Sie hatten sich kurz beeindrucken lassen, rannten nun aber mit lautem Geschrei und blutverschmierten Schwertern auf ihn zu.( attakierten ihn aber erneut mit lautem Geschrei und unerwarteter Härte) Gekonnt wehrte de Locksheare die harten Attacken ab und setzte den beiden im Gegenzug schwer zu. Einem rammte er das Schwert in den Unterleib.( und ließ es los) Der Ritter gab ein Geräusch, ähnlich dem Quicken(Quieken)( wobei das hier eher unpassend ist, als Vergleich, weil verächtlich) eines Schweines von sich und fiel auf die Knie. Schnell ließ Gyllem sein Schwert los und hob ein anderes der zahlreichen auf dem Boden liegenden auf. Er ließ seinen Arm niedersausen und spaltete den Kopf des Feindes.( wenn er es gerade aufhebt, kann er nur von unten treffen, dann kann er den Gegner unter der Achsel treffen, und ihm dann den Schädel spalten)Nur noch einer.( das würde ich hier weglassen. Der in den Unterleib getroffene erscheint erledigt, und den anderen hatten wir nun gerade. Da muss dann ein neuer her...)( keine Angst, ich weiß schon, wie du es gemeint hast...) Während um sie herum die Schlacht tobte und qualvolle Tode gebar, belauerten die beiden sich in einem Mikrokosmos inmitten einer brutalen, strengen Welt, die da hieß: Leben oder Tod.

„Bastard!“, zischte de Locksheare.
„Sohn einer Hündin!“, antwortete der andere und ging zum Angriff über.
„Dich wird ich lehren, mich den Sohn einer Hün...“ Zu sehr war Gyllem erbost gewesen. Er wurde umgeworfen und der andere Ritter lag nun auf ihm. Verzweifelt stemmte de Locksheare sich gegen den Arm, der ein scharfes Kurzschwert in der Hand hielt und die Spitze dessen unbarmherzig in seine Richtung drückte. „Elender Bastard!“, keuchte Gyllem. Als er einen Schmerz unterhalb seines linken Auges spürte, wandelte sich dieser Ihn zutiefst)demütigende Schmerz um in eine rasend Wut. Brüllend und mit fast letzter Kraft stieß er den namenlosen Feind von sich, rollte auf die Seite und ergriff eine abgebrochene Lanze. Schneller als der andere war er wieder auf den Beinen. Er versetzte dem Ritter mit dem Fuß einen Tritt ins Gesicht. Mit Blut vermischter Speichel und hässliche Zahnstummel flogen durch die Luft. Stöhnend fiel der Namenlose nach hinten. „Bei Gott! Dein Ende ist nah!“ Er umschloss mit beiden Händen den hölzernen Stiel der Lanze und stieß dann zu. ( dann würde ich weglassen)Es gab einen kurzen Widerstand, als er die Lanze durch das dünne Metall trieb.( da würde ich den Satz weiterlaufen lassen, also nur Komma)... (dann..) Ein Knacken, als der Brustkorb durchstoßen wurde. Ein gurgelndes Geräusch, als Blut aus dem Mund des Ritters schoss, den Gyllem nach hartem Kampf nun endlich niedergerungen hatte. Seufzend nahm de Locksheare ein Schwert zu sich.( wieder sein altvertrautes Schwet an sich und wischte es mit einer fahrigen Bewegung zwischen seinen Fingern ab) Es war ihm egal, ob es früher seinen Dienst in der Hand eines Schwergen ( Schergen/henkers)von Kelshire verrichtet hatte.( Den Satz würde ich weglassen. Jeder Ritter ist an sein eigenes Schwert gewöhnt, nicht selten ist es eine Maßanfertigung, auf die Balance dieses Schwertes gründet ein gutteil seines Kampfstiles und Erfolges)
Alles tat ihm weh. Der ganze Körper war ein einziger Schmerz, bestehend aus tausenden von kleinen Stichen, die ihm zusetzten. „Nicht jetzt! Noch nicht!“ Er sah die Fackeln seiner Leute. Er sah, wie diese Fackeln sich vorwärts bewegten, auf die Spitze des Hügels zu. Mühsam hob er das Schwert. „Für Gott, König und Vaterland!“ Das Vorrücken der eigenen Streitmacht setzte ungeahnte (neue Kräfte in ihm ...)Kräfte frei. Gyllem de Locksheare wischte sich kalten Schweiß und frisches Blut aus dem Gesicht und rannte weiter.( begann zu laufen)

Noch war es nicht vorbei. Noch war der Sieg und damit das Schicksal des Landes nicht entschieden. Wie ein Derwisch ( Berserker, denn Derwische waren damals noch nicht bekannt)kämpfte sich de Locksheare durch die ( sich auflösenden)feindlichen Reihen, metzelte mit fast arroganter Brutalität die Gegner ( Feind auf Feind)nieder, das nahe Ziel ( des Sieges) stets vor den Augen habend.( Habend lass lieber weg, liest sich zu gestelzt) Und zwischen jedem tödlichen Stoß, den er getan hatte, rief er: „Weiter! Seht doch! Sie fliehen! Der Sieg ist fast unser!“ Fast glaubte er schon, in das Tal hinter den Hügel einblicken zu können. Und der Feind floh tatsächlich. Zog sich stürmisch( hastig)zurück, nur noch wenig Widerstand leistend. „Der Sieg ist unser!“, brüllte er wieder und wieder.

Und dann, dunkle Wolken verhüllten den strahlend hellen Vollmond, hatte es Geshyire geschafft. Eine zahlenmäßig unterlegene Streitmacht, angeführt von Gyllem de Locksheare, hatte Kelshires Agriff ( Angriff)auf die weitere Zukunft ( Ihre Heimat)abgewehrt. Der Hügel gehörte (wieder) ihnen, und damit der Sieg.

Bei Gott, („“)dachte Gyllem.(„“) Es ist vorbei. Erschöpft stützte er sich auf dem Schwert ab und sah hinunter zum Tal. Viele Stimmen lobten ihn, viele blutige Hände klopften ihm auf die Schulter. Er kniff die Augen zusammen und starrte zum Tal. Gyllem de Locksheares Gesicht verfinsterte sich. „War alles umsonst?“, fragte er sich leise. Er sah nach links und rechts, zu seinen Mannen, wie diese ausgelassen den Sieg bejubelten und keinen Blick (mehr)für(auf) das Tal vor ihnen verschwendeten. Stumm begann Gyllem zu beten. Im nächsten Moment prasselte wie aus dem Nichts ein tödlicher Schwarm Pfeile auf sie herab.(Das) Freudengeschrei ging fließend in panisches, ängstliches Gewinsel ( Panische, schmerzerfüllte Schreie)über. „Alles umsonst“, murmelte Gyllem verbittert. „Alles umsonst. Eine gottverdammte Falle!“ Eine Träne lief über sein schmutziges, vernarbtes Gesicht. „Bei Gott, eine verdammte Hinterlist!“ Er hörte ein leises Pfeifen, was schnell lauter wurde.( Er nahm ein schnell lauter werdendes Pfeifen wahr und wurde von einem Harten Schlag in den Hals fast zu Boden geworfen) Ein Pfeil bohrte sich in seinen Hals. Aber noch war es nicht tödlich.
(Noch konnte er atmen, noch war er am Leben)Gyllem fiel zur Seite. Allmählich verschwamm alles. Die schreienden Menschen wurden undeutlich, fast wie in einem Alptraum, wenn Dämonen nach einem griffen... Blut kam ihm hoch.( Hustend würgte er Blut heraus, welches immer wieder aufs neue seinen Schlund zu füllen begann)Langsam wurde er müde, und alles um ihn herum dunkel. Er spürte(noch) fünf ( weitere)stechende Schmerzen in seiner Brust.(bevor er sein Bewusstsein verlor)Gyllem de Locksheare starb einsam auf dem hart umkämpften Hügel. Er starb mit einem alles hinterfragenden Gesichtsausdruck.

Am nächsten Tag überrannten Kelshyres Mannen den Hügel, ohne( noch) auf großartige Gegenwehr zu stoßen. Geshyires hatte seine besten Männer, hatte Gyllem de Locksheare geopfert für eine Schlacht, die von vornherein verloren war. Er floh in den Norden, wurde abgefangen und zurück gebracht, damit er mit eigenen Augen zusehen mußte, wie sich Edward Kelshire zum König krönen ließ. Nach dem Schwur versprach er anhaltenden Frieden, gerechte Steuern für die oberen Zehntausend und willkürliche Gesetze für die Rechtlosen. Tatsächlich schaffte er es, das gebeutelte Land zu beruhigen. Geshyire wurde hungrigen Wölfen ( seines Gefolges)zum Fraß vorgeworfen. Gott erbarmte sich und ließ das Gras des umkämpften Hügels neu erblühen. Die Sonne schien, erwärmte fast alle Herzen. Und die hübsche Witwe Gyllem de Locksheares beglückte für eine Nacht den kümmerlichen Schoß von König Edward Kelshire zu seiner vollsten Zufriedenheit, bevor er sie am nächsten Tag öffentlich hinrichten ließ. „Für Gott, König und Vaterland!“, sagte der König feierlich und widmete sich einer fragwürdigen Zukunft des Landes unter seiner Herrschaft.
Mit freundlichem Gruße:
Der Lord
;)

 

Hi Ponch.

Bigmica hat Recht, was das Tempo der ersten Version betrifft. Die zweite ist langatmig, teils sogar lahmarschig, was mE auch ein bisschen an der Menge der Details und der Länge der Sätze liegt. Einerseits merkt man, dass du m Text mehr gearbeitet hast, andererseits wirkt er dadurch konstruirter und hat an Spritzigkeit verloren.

Ich würde auch eher am ersten Text feilen. Lass G. menschlicher werden, und realistischer. Stell ein bisschen mehr dar, als schwülstig zu beschreiben. Vielleicht bringt ein Tempokontrast auch was für sich, Tempo beim Kampf, slow motion beim Sterben oder sowas in der Richtung. Auch die Kürze des Schlusses gefällt mir besser, kurze, bittersüße Ironie, im zweiten Text bleibt die im Bla kleben.

Meine 2 cents, vielleicht kannste ja was damit anfangen.

Grüße nach Leipzig!

 

darf ich ehrlich sein? ja? das soll ich sogar? na gut:

ich wusste beim ersten lesen nicht ob das eine parodie oder eine ernst gemeinte geschichte ist.

es tut mir leid, aber das ist ja wirklich nichts. eine 08/15 kampfhandlung, unrythmisch geschrieben. (auch speed-metal, oder vor allem speed-metal braucht guten rhytmus)

vielleicht ist es ja nur eine stilübung, wer weiss. aber dann bleibt man an solchen blüten wie:

"Dann hatten sie es geschafft. Der Hügel gehörte ihnen. Der Sieg war ihnen nicht mehr zu nehmen."

hängen. das ist doch nicht dein ernst, oder??? zumindest der letzte absatz ist angenehm ironisch.

harkhov der zirkulatorische.

 

Seas Poncher!

Deine Geschichte zeichnet sich durch die perfekte Erfüllung der in medias res Kriterien aus. Natürlich nur unter anderen. Die Kampfbeschreibung ist sehr intensiv, die Erwähnung vom Geruch und sogar von dem Gras, lassen selbst Kleinigkeiten in des Lesers Gedanken entstehen. Hat mir ausgezeichnet gefallen.
Aber dass die Geschichte viel mehr ist, als eine schlichte Erzählung einer Schlacht, auch wenn diese gut gemacht ist, kann ich allerdings nicht sagen und verbleibt somit als einziger Kritikpunkt.

Note: 2

liebe Grüße aus Wien, Peter Hrubi

 

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