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Fügung

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07.11.2015
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Fügung

Ich weiß nicht warum , ich weiß nur, dass nie jemand da war. Selbst nach meinem lautesten Schrei, kam mir niemand zu Hilfe. Tagtäglich alleine und ohne einen sichtbaren Ausweg. Was soll da ein junges Mädchen machen? Wie kann sich ein junges Mädchen helfen, wenn nie jemand sie schreien hört. Es ist, als sei eine Kapsel um sie herum, die ein lächelndes und ruhiges Gemüt an den Tag legt. Jeder sieht nur diese Hülle. Wie bricht man sie auf?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Alkohol sie für kurze Augenblicke verblassen lassen kann. Daher wollte ich dieses Gefühl so oft es nur ging. Doch was ich vergaß.. es hielt nie lange an. Erschwerend hinzu kamen die vielen Einflüsse von außen. Sie prägten mich. Machten mich zu einem anderen Menschen. Vorher wusste ich selbst nie, wer ich an diesem Abend sein würde. Die Gefühlswelt und die Außenwelt übten ein verrücktes Spiel an mir.
Dieser eine Abend war ebenso wie viele andere Abende zuvor. Ich kam nach der Arbeit nach Hause, geschafft von der Woche. Zeit für ein Erlebnis oder eher für einen Abend ohne Hirn. Willens, den Abend in vielen Gläsern zu ertränken, wandte ich mich an meine Bekannten. Schnell ergab sich eine Gemeinschaft mit einem Fahrer. Wir verabredeten eine Zeit. Jeder bereitete sich vor. Kleidung, Make-Up, erste Drinks.. Ich trank Wein am Küchentisch. Meine Mutter saß noch mit mir am Tisch. Sie hätte mir das Glas aus der Hand schlagen sollen. Die Kleider vom Leib reißen und sie verbrennen sollen. Es schickte sich nicht so herum zu laufen. Doch ebenso wie meine Mutter hatte ich kein Gespür dafür gehabt. Voller Vorfreude auf den Abend blickte ich in mein bemaltes Gesicht. Eine schöne Maske hatte ich da auf. Wunderschön und bereit dafür, einige Männer auf mich aufmerksam zu machen – oder sagen wir eher Jungs. Männer waren noch nicht mein Metier. Ich stand eher auf Milchbubi-Gesichter. Ich ging vor die Tür, um eine Zigarette zu rauchen. Sie sollten bald da sein. Beim ausatmen des weißen Rauchs in die Kälte der Luft, fühlte ich mich lebendig. Ich bin sowas von geil. Dieses Gefühl sollte ich eine lange Zeit nicht mehr haben. Mit einem kleinen Sekt in der Handtasche stieg ich in den Wagen. Meine Mutter sollte ja nicht wissen, dass ich so viel Alkohol konsumiere, auch wenn ich es zuvor am Küchentisch bereits tat. So viel sollte sie dann doch nicht wissen.
Tratsch und Klatsch der Woche über. Oh wie toll wir doch alle aussehen. Neue Kleider, neue Schuhe. Der beknackte Freund meiner Bekannten, den ich noch in verschwommener Erinnerung aus meiner Kindheit hatte. Er würde heute Nacht mein Untergang sein. Was zu dem Zeitpunkt natürlich niemand ahnen konnte. Vor der Diskothek angekommen, mussten wir noch eine Flasche leer trinken. Denn weh dem der den guten Alkohol stehen lässt. Die erste Station, nachdem wir uns vor den Türstehern zusammen reißen mussten, war die Bar. Einen Tequila zum Vodka Bull schadet doch niemandem. Vor allem, wenn das gleich jeweils 3 in 2 Stunden sind. Wenn die Lichter schon ausgehen sollen, dann aber schnellstmöglich. Tanzen, lachen, trinken. Solange, bis von draußen eine Störmeldung kommt. Der Freund ist betrunken und hatte sich aufgespielt. Warum auch nur gegen einen, wenn es gleich drei stämmige Schränke sein können. Ich hatte nicht sonderlich viel übrig für den Anblick. Ich wollte wieder an die Bar, denn meinen Drink durfte ich nicht mit nach draußen nehmen. Leider mussten wir aufgrund dieser Handgreiflichkeiten dann gehen. Wir holten unsere Jacken. Stiegen ins Auto. Enttäuscht, aber doch sehr angetrunken und erheitert unterhielten wir uns. Nach und nach stiegen sie aus. Was war denn nur los da vorn? Meine Bekannte und ihr Freund. Sie unterhielten sich etwas zu laut. Es fielen unschöne Worte. Gestiken schienen wie angedeutete Schläge. Warum gehen sie so miteinander um? Sind es nicht zwei Liebende?
Ich kam nicht gerade aus einer schönen Gegend. Dort musste man sich durchzusetzen wissen. Er kam auch aus dieser Gegend. Was, wenn er sich auch hier durchsetzen möchte? Keiner darf einer Frau so etwas antun. Das lasse ich niemals zu! Nicht mit mir! Ich bin eine starke Frau und eine gute Bekannte verdammt!
So trug es sich zu. Ich stieg vor dem Haus meiner Mutter aus, sah dort meinen Wagen stehen. Der mir bereits gute Dienste geleistet hatte. Den ich jetzt sogar vermisse. Da ich so klug war und mich kannte, hatte ich den Wagenschlüssel sicher in meinem Nachttischchen verstaut. Ich kramte ihn hervor. Nichtsahnend, dass ich sehr laut war und noch meine schicken Stöckelschuhe anhatte. Ab zum Auto! Schnell bevor sie weg sind!
Glücklicherweise standen sie um die Ecke der Straße. Ich wusste, da geht etwas vor sich. Hinter dem Auto hielt ich an. Ich wollte gerade aussteigen, da fuhren sie los. Was soll das? Warum fahren die los? Er zwingt sie dazu! Das darf ich nicht zulassen! Er will mit ihr in einen verlassenen Wald fahren! Er wird ihr etwas antun. Tränen kullerten über meine beschmierten Wangen. Ich wischte sie schnell weg, damit ich die Sicht auf die Straße klar hatte. Wo fuhren sie nur hin. Langsam dämmerte es mir. Ich dachte nach. Wo sind wir? Wo ist das Auto hin?
Es war weg. Was sollte ich jetzt tun? Vollkommen versagt. Ich fuhr einfach weiter. Einfach weiter. Bis ich irgendwann nach Hause finden würde. Ich wurde müde. Ich träumte weiter. Es war so warm. Ein bekannter Ton kam aus meiner Handtasche. Doch ich wollte nicht aufstehen. Nein noch fünf Minuten. Ein plötzlicher Knall. Laut. Hell. Da ist war vor mir! Lenk weg davon - Weg! Noch ein Knall.
Ich blicke auf. Es ist dunkel. Sterne am Himmel. Eine Straße. Dampf. Mein Hirn. Leer. Ich steige aus. Laufe herum. Bin mir nicht sicher wo ich bin und was passiert ist. Ein Auto hält an. Fragt, was passiert ist. Ich weiß es nicht. Wo bin ich dagegen gefahren. Wo ist das andere Auto? Ich bin doch gegen ein Licht gefahren? Das muss doch ein Auto gewesen sein! Wo ist es? Wo?
Da war kein Auto. Da war nichts. Außer meinem Traum und dem Alkohol und der Gefühle. Ich rede und rede. Ich sitze in einem Krankenwagen. Erzähle einer Fremden mein Leben. Möchte, dass sie mir sagt, dass ich richtig gehandelt habe. Doch sie fragt nur, was ich aus meinem Auto brauche. Meine Schulsachen. Ernsthaft? In diesem Moment denke ich an meine Schulsachen? Was ist denn in meinem Hirn für eine Kacke am dampfen?
Ich bin im Krankenhaus. Soll all meinen Schmuck ablegen. Der Pfleger ist nett gewesen. Ich glaube, er fand es sehr amüsant. Ich lachte mit, doch wusste nicht, dass ich der Witz war. Was tue ich hier nur? Einen Moment lang glaube ich, ich träume. Blut ist abgenommen, meine Aussage von der Polizei vernommen. Ich bekomme meine Tasche und kann endlich meine Mutter anrufen. Sie klang nicht einmal überrascht. Sie machte sich keine Sorgen.
In dem Zimmer lag eine sehr kranke, alte Frau und eine Frau im Alter meiner Mutter. Sie hatte ein Ladegerät für mein Handy. Endlich konnte ich der Welt mitteilen was passiert war. Ich wollte es aber auf subtile, geheimnisvolle Weise machen. Schöne Betten haben sie hier. Und jetzt fragt mich warum ich im Krankenhaus liege! Macht schon! Die einzige, die sich um mich sorgt ist die die russische Freundin. Die mir meine Kleider von zu Hause bringt. Mich besucht und dort abholt, als ich endlich nach Hause kann. Ich bin ihr so dankbar, dass sie in dieser Zeit für mich da war. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie getan hätte.
Den Führerschein haben sie mir direkt weggenommen. Hätte ich ihn doch bloß nicht dabei gehabt. Der Anruf bei meinem Chef war mir zutiefst unangenehm. Wie sagst Du jemandem so etwas? Es ist wie eine bizarre Geschichte, die Du geträumt hast. So etwas sollte nicht im realen Leben passieren. Warum passiert mir das?
Ganz einfach. Damit ich endlich mit einem kräftigen Wumms gegen die Leitplanke aufwache. Was hast Du Dir dabei nur gedacht? Wer fährt denn mit so viel fucking Alkohol noch? Was ging in Deinem bescheuerten, blonden Hirn nur vor? Wer denkt sich denn so eine Kacke aus? Wer?
Ich. Seit diesem Tag, war kein Tag mehr wie er früher war. Bekannte wurden Unbekannte. Andere Bekannte wurden Freunde oder Feinde oder Beides. Was ist nur passiert? Das kleine, dumme, bulimisch erkrankte Mädchen von nebenan ist erwachsen geworden. Wer hätte das gedacht? Es hatte nur ein Auto, eine Ampelanlage, einige Stücke Leitplanke, ziemlich viel Alkohol und eine Beziehungskrise eines bekannten Paares gebraucht.
Wer jetzt denkt, das geschehe mir doch recht. Richtig. Es sollte mir so geschehen. Das hat mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Ich habe heute lieber Tausende unbekannte Bekannte, als Hundert bekannte Unbekannte. Was nützen Dir diese Bekanntschaften, wenn Du niemanden in einer schlimmen Nacht anrufen kannst? Was bringen Dir tolle Abende in Diskotheken, Bars oder sonst wo, wenn Dir keiner beim Umzug hilft? Diese Lektion war schrecklich und gleichzeitig wunderbar. Ich weiß, dass ich Glück hatte, Dummenglück. Ich wünsche es Euch auch. Danke.

 

Hallo So Sei Es

Dein Text hat für mich keine wirkliche Handlung. Eine Erzählung, aber keine Geschichte. Man hätte mehr aus dem text machen können, wenn du ihn besser nicht als Nacherzählung geschrieben hättest, sondern die Geschehnisse aus deiner Sicht direkt schreiben würdest.

Vor der Diskothek angekommen, mussten wir noch eine Flasche leer trinken. Denn weh dem der den guten Alkohol stehen lässt.
Klänge besser : Nachdem wir vor der Diskothek ankamen, gönnten wir uns eine weitere Flasche Alkohol zum warmwerden. Nur nichts verschwenden.
Desweiteren lässt sich der Text auch sehr schwer lesen, da sich in deinen Sätzen immerwieder Wörter wiederholen.
Ich trank Wein am Küchentisch. Meine Mutter saß noch mit mir am Tisch.
Ich stand eher auf Milchbubi-Gesichter. Ich ging vor die Tür, um eine Zigarette zu rauchen
Meine Mutter sollte ja nicht wissen, dass ich so viel Alkohol konsumiere, auch wenn ich es zuvor am Küchentisch bereits tat. So viel sollte sie dann doch nicht wissen.
Ließe sich noch weiter fortführen.
Was mir auch beim Lesen schwer fiel, waren diese halben Sätze.
Ich stieg vor dem Haus meiner Mutter aus, sah dort meinen Wagen stehen. Der mir bereits gute Dienste geleistet hatte.
Besser wäre es gewesen, den Satz in einem durchzuschreiben: Ich stieg vor dem Haus meiner Mutter aus, sah dort meinen Wagen stehen, welcher mir schon seit vielen Jahren gute Dienste leistete.
Diese Art der Satzstellung hast du ziemlich oft und ist daher auch sehr schwer zu lesen, weil man immer abbremsen muss, wenn man grade in den Lesefluss kommt
Wo fuhren sie nur hin. Langsam dämmerte es mir. Ich dachte nach. Wo sind wir? Wo ist das Auto hin?
Wie passt dieser Satz in den Text? Oder meinst du, da es langsam dämmert?
Ich blicke auf. Es ist dunkel. Sterne am Himmel. Eine Straße. Dampf. Mein Hirn. Leer. Ich steige aus. Laufe herum. Bin mir nicht sicher wo ich bin und was passiert ist. Ein Auto hält an. Fragt, was passiert ist. Ich weiß es nicht. Wo bin ich dagegen gefahren. Wo ist das andere Auto? Ich bin doch gegen ein Licht gefahren? Das muss doch ein Auto gewesen sein! Wo ist es? Wo?
Da war kein Auto. Da war nichts. Außer meinem Traum und dem Alkohol und der Gefühle. Ich rede und rede. Ich sitze in einem Krankenwagen. Erzähle einer Fremden mein Leben. Möchte, dass sie mir sagt, dass ich richtig gehandelt habe. Doch sie fragt nur, was ich aus meinem Auto brauche. Meine Schulsachen. Ernsthaft? In diesem Moment denke ich an meine Schulsachen?
Möchte aber nicht nur kritiesern. Diesen Teil zum Beispiel fand ich dann mal richtig gut. Verwirrte Gedanken nach einem Unfall unter Alkohol.
Ich hoffe, dass dir meine Kritik ein wenig hilft. Mach eine echte Geschichte aus dem Text, keine Erzählung. So ließt es sich wie ein trockener Tagebucheintrag.

Viele Grüße Danny

 

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