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Es regnete in Strömen

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27.08.2013
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Es regnete in Strömen

Als sie aus dem Fenster blickte, seufzte sie auf. Es regnete in Strömen. Sie war gerade erst aufgestanden. Sie, das war Anna, 34 Jahre jung, Single. Angestellt war sie als Schwimmlehrerin im städtischen Hallenbad. Jeden Mittwoch und Freitag gab sie den Anfängern Schwimmunterricht. Montags und donnerstags feuerte sie Seniorinnen und Senioren beim Aquagymnastik an. Heute hatte sie aber frei. Ihre Freundin sollte heute ankommen. 2 Wochen hätten sie dann endlich mal wieder Zeit sich ausgiebig zu unterhalten.
Es war gerade 9 Uhr, der Kaffee tröpfelte in die Kaffeemaschine und verbreitete seinen Duft in der Küche. Unten im Haus gab es eine Bäckerei. Also rannte Anna die 4 Etagen nach unten und holte sich zwei Brötchen. Der Bäcker würde sie ihr auch morgens vor die Tür legen, oft genug hatte er es ihr schon angeboten. Aber sie wollte lieber die Treppen laufen. Schließlich musste sie ja fit sein. Als sie von der Bäckerei zurück war, war der Kaffee fertig. Sie deckte sich den Tisch, Marmelade, ein wenig Aufschnitt. Eine hübsche Tischdecke lag eh schon auf dem Tisch. Noch einen ihrer bunten Teller, heute mal in grün, Besteck, eine Serviette. Sie blickte über den Tisch, stand alles an seinem Platz? Irgendwas fehlte. Achja die Kerze. Anna stellte die Kerze in die Tischmitte, ihr Tisch war nicht groß, aber wofür brauchte sie auch einen großen Tisch. Nachdem sie die Kerze angezündet hatte, frühstückte sie in Ruhe. Sie war ein Ritualmensch. Jeden Tag der gleiche Ablauf, mit ein klein wenig Schwankungen am Wochenende. Ihre Eltern hatten ihr immer wieder eingebläut wie wichtig Strukturen sind.
Seit sie in diese Wohnung gezogen war, lief ihr Morgen immer gleich ab. Aufstehen, duschen, Brötchen holen, frühstücken. Egal bei welchem Wetter, ob bei Sonne oder ob es in Strömen regnete. Sie ließ sich einfach nicht aus der Ruhe bringen.
Heute aber war sie doch nervös. Ihre Freundin Sophie kam aus Düsseldorf zu Besuch. Sophie hatte nach ihrem Design Studium einen Job in Düsseldorf ergattert, als Modedesignerin bei CundA. Sie telefonierten häufig, aber gesehen hatten sie sich jetzt fast zwei Jahre nicht. Seit Tagen fieberte Anna schon der Ankunft ihrer Freundin entgegen.
Halb elf, nach dem Aufräumen war es nun schon fast Zeit zum Bahnhof zu fahren. Sophie sollte um 12 ankommen. Schnell schaute Anna ob im Gästezimmer alles bereit lag. Sie schaute sich um. Rechts das Bett, mit hellblauer Bettwäsche, aufgehübscht mit einer weißen Tagesdecke. Weiße und blaue Kissen lagen am Kopfkissen verteilt, nett sah das aus. Die Pflanzen auf der Fensterbank ließen auch nicht den Kopf hängen. Die Frisierkommode in der Ecke neben dem Fenster war ein Fund auf dem Flohmarkt gewesen. Anna hatte sie abgeschliffen und weiß gelaugt. Schien soweit alles perfekt vorbereitet. Dann also auf zum Bahnhof.

Die Fahrt dauerte nur 20 Minuten, so dass sie viel zu früh da war. Schnell schaute Anna nach auf welchem Gleis Sophie ankommen sollte. Gleis 4 um 12:06. Gut also noch Zeit. Sie schaute sich suchend um. Es regnete in Strömen, immer noch. Ahja, da hinten war ein Café. Schnell eilte sie über die Straße, ihren Kopf unter dem Kragen ihres Mantels flüchtig verborgen. Trotzdem war sie nass als sie im Café ankam. Es war April, Frühling, warum regnete es in Strömen? Naja der April macht ja bekanntlich was er will. Der Winter war lang gewesen. Da sehnte man jeden Sonnenstrahl herbei. Hier im Bahnhofs Café war gerade nicht viel los. Links hinten am Fenster saß ein Mann, vergraben in seine Zeitung. Zwei Frauen saßen an einem Tisch, wild gestikulierend. Unwillkürlich musste anna grinsen. Sie bestellte einen Cappuccino. Während sie wartete, schaute sie auf die Gleise. Es war nur ein kleiner Bahnhof, 6 Gleise plus eines für die S-Bahn. Dort hinten auf der Bank lag jemand. Sie schauderte, bei diesem strömenden Regen am Bahnhof schlafen zu müssen, überhaupt keine angenehme Vorstellung. Da näherten sich schon zwei Polizisten. Sie gingen auf die Gestalt zu. Bei ihm angekommen stupsten sie ihn an der Schulter. Erschrocken fuhr der Mann hoch. Die Polizisten redeten auf ihn ein. Der Mann sank immer mehr in sich zusammen. Er tat Anna leid. Schrecklich war die Vorstellung kein Bett und keine Wohnung zu haben. Die Polizisten packten den Mann unter den Armen und führten ihn weg. Wohin sie ihn wohl brachten. In ein Obdachlosenasyl oder nahmen sie ihn mit aufs Revier?
Der Bahnsteig Nummer zwei füllte sich langsam. Trotz des strömenden Regens, kamen mehrere Leute die Treppe hoch. Anna genoss ihren Kaffee während sie die Menschen beobachtete. Noch 10 Minuten, dann war es soweit. Während sie noch drüber nachdachte kam eine Durchsage. Der Zug aus Düsseldorf sollte wegen eines technischen Defekts zu spät kommen. Anna seufzte.
Ein junger Mann kam ins Café. Groß, schlank, dunkle Haare, mehr ließ sich noch nicht sagen. Er blickte Anna an und lächelte. Dann setzte er sich an einen Tisch ihr gegenüber. Unauffällig beobachtete Anna ihn. Er bestellte einen Tee. Die Bedienung strahlte ihn an, ob sie ihn kannte? Sie plauderten kurz. Welcher Mann setzt sich einfach hier ins Bahnhofs Café? Es war gemütlich, viel gemütlicher als man es für einen Bahnhof erwartete. Aber trotzdem. Entweder kannte die Bedienung ihn oder er wartete auch auf einen Zug. Bei dem Regen...als Anna nun aus dem Fenster blickte, sah sie, dass es aufgehört hatte zu regnen. Es tropfte noch von den Dächern der Bahnsteige, aber der große Regen war vorbei. Endlich.
Plötzlich stand die Bedienung an ihrem Tisch. Anna blickte erstaunt auf. Die Frau hielt einen Cappuccino in der Hand. „Aber...." Der Junge Herr dort drüben, Mark, lässt fragen ob er Sie auf einen Kaffee einladen darf!" „Oh. Danke!" Anna schaute Mark an. Sie lächelte. Er erhob sich und kam zu ihrem Tisch. In der Hand seinen Kaffee. „Darf ich mich zu Dir setzen?" Anna stutzte. Er duzte sie? Sie zog eine Augenbraue hoch, zögerte kurz, nickte aber dann doch „Ja, gerne." „Hallo ich bin Mark." „Hi, ich bin Anna". Schnell kamen die beiden ins Gespräch. Die Wartezeit ging so sehr schnell herum. Als der Zug von Sophie ankam, waren die beiden so in ihr Gespräch vertieft, dass Anna die Zeit vergaß. Plötzlich klingelte ihr Handy. Sophie war am Apparat. Anna schaute erschrocken auf die Uhr. Sie stammelte ins Telefon... „Sorry Sophie, ich habe mich festgequatscht, im Bahnhofscafé. Mit Mark." Sophie verstand gar nichts, aber Bahnhofs Café hatte sie verstanden. Sie schnappte sich ihren Koffer und überquerte die Straße. Die Straßen glänzten noch vom Regen, aber die Sonne blitzte bereits durch die Wolken hindurch. Dann trat sie ins Café. Dort saß Anna, aber wer war der fremde Mann bei ihr? Bestimmt Marc, dachte sich Sophie. Sie ging auf die beiden zu. Am Tisch angekommen sah Anna auf. Sie hatte gerade zahlen wollen um Sophie am Bahnsteig einzusammeln. Und schon stand Sophie hier. Aus dem Augenwinkel sah Anna eine Bewegung. Marc schob ihr eine Serviette zu. Bekritzelt...oh seine Telefonnummer. Sie wurde rot. Sophie die das ganze Spiel beobachtete, musste innerlich grinsen. So hatte sie Anna ja noch nie gesehen. Nach einer kurzen Weile verabschiedeten sich Anna und Sophie von Marc. Nicht ohne das Versprechen eines Anrufs, auf den Marc bestanden hatte.
„Zwei Wochen Ferien Anna, was freu ich mich darauf. Wird bestimmt eine tolle Zeit, und dass du mir bloß keine Details über Marc auslässt bei deiner Erzählung....Ich will alles wissen." Sie grinsten sich an. Dann fuhren sie zu Annas Wohnung.

 

Hallo Jennifer,

herzlich willkommen auf Kurzgeschichten.de!

Dein Einstand ist leider nicht so gelungen.

Die Abteilung Alltag besagt zwar, dass es sich um Themen des Alltags handeln darf und soll, aber damit ist nicht gemeint, eine alltägliche Handlung alltäglich darzustellen.
Der schriftstellerische Anspruch liegt darin, etwas zu schreiben, was gerade nicht die schlichte Wiedergabe von Sachverhalten ist.

Man spürt, dass du dir durchaus Mühe gegeben hast, die Dinge zu formulieren, noch schlimmer wäre es gewesen, wenn du einfach nur lustlos geschrieben hättest, erst tat sie dies, dann tat sie das, dann tat sie das nächste und so weiter.
Also man spürt, dass du versucht hast, zu formulieren.

Was dieser Geschichte gründlichst fehlt, ist ein guter Plot.
Wo ist bitte die Spannung in dieser Geschichte?
Wo baust du Spannung auf?
Und eine Frage, die man sich als Autor stets stellen sollte: Was genau möchte ich dem Leser mitteilen?

Alles, was da steht, interessiert mich nicht, noch nicht einmal, wenn ich deine beste Freundin wäre. Die Szene mit dem Marc, ok, die ja, aber der gesamte Rest davor würde dazu führen, dass ich geschwind das Thema wechseln würde.
Als Leser ist es genauso, eher noch konsequenter. Was treibt den Leser an?
Doch bei vielen, wenn es sich nicht grad um ein Sachbuch handelt, der Thrill. Man möchte aussteigen aus der eigenen Welt und einsteigen und zwar ganz gefahrlos, weil man ja nur der Leser ist, in das Leben der anderen, möchte neben den Mördern stehen und ihnen zugucken, möchte die geheimsten Wünsche der Protagonisten erfahren, in ihre Seelen schauen, Abenteuer erleben, sich verlieben und vielleicht sogar in Gefahr sein und so weiter. Garantiert möchte man nicht in die schnöde Alltagswelt entführt werden, die man selbst zu gut kennt.
Wenn du also Alltägliches zum Plot nehmen möchtest, dann muss es einfach so ungewöhnlich anders sich darstellen, dass es gerade deswegen lesenswert wird.
Übertrieben gesagt, stelle dir einmal vor, du würdest das alles, was du in deiner Geschichte beschrieben hast, aus der Sicht einer Ameise schildern. Dann könnte das echt eine pfiffige Alltagsgeschichte werden.

Sicherlich wirst du, wenn du hier ein wenig mehr die Geschichten der anderen liest und auch dir selbst kritische Gedanken dazu machst, weshalb dir etwas gefällt und weshalb nicht, erkennen, dass diejenigen Geschichten, die man gerne liest, genau die sind, die alltägliche Dinge herausgreifen, aber in guter neuer Verpackung erscheinen lassen.


Lieben Gruß

lakita

 

Hallo,

der Anfang eines Textes sollte 3 Sachen leisten. Mal ganz grob. Erstens er sollte den Leser neugierig machen, indem er eine Frage stellt, einen Konflikt aufzeigt. Das ist was aus dem Erzählhandwerk. Es wird ein Erzähler vorgestellt oder ein Konflikt. Es sollte bei jedem Text nach dem ersten Absatz im Leser eine Spannung erzeugt werden, die ihn dazu bringt, den zweiten Absatz zu lesen. Irgendeine Frage sollte aufgeworfen werden.
Zweitens: Er sollte den Leser stilistisch ansprechen, ihm ein Schmankerl geben, eine bestimmte Stimmung versprechen oder eine Tonart. Das ist was aus dem Schreibhandwerk.
Und der dritte Aspekt, da geht es ins Esoterische rein, das wäre dann den Text literarisch schon einzufangen, und ein Motiv einzuführen, so was in der literarischen Ebene – gut, das ist sicher nicht immer erforderlich.

Wenn ich jetzt den Anfang der Geschichte hier lese: Es ist keine Frage da im ersten Absatz, sondern ich bekomme nur Informationen, für die ich mich noch gar nicht interessiere. Und stilistisch sind das schon im ersten Absatz monotone Hauptsätze, ohne irgendein Auf oder Ab. Es ist ganz schwer, den Leser so zu erreichen. Ich würd empfehlen, wenn man mit dem Schreiben noch nicht viel Erfahrung hat, sich auf die ersten Absätze zu konzentrieren und da die meiste Energie reinzustecken, weil man, wenn man hier ansetzt, Erfahrungen gewinnen kann, die sich auch später auszahlen.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke für eure Kritiken.

Ich bin echt froh das es nicht nur solche Meinungen gibt. Und viele Bücher die ich gerne lese sind Alltagsgeschichten. In diese kann man sich oft gut hereinversetzen.

Die drei Geschichten die ich heute hier veröffentlicht habe sind meine ersten Geschichten, sicher wird es in der Zukunft einfacher werden zu schreiben. Zumindest was Stile angeht.

Ich hoffe das es hier auch Leute gibt die gerne so Dinge lesen. Und wenn nicht auch nicht schlimm, aber das werden wir sehen. Ich schreibe nämlich einfach das was mir in den Kopf kommt. Sicher ist nicht jedes Werk ein Highlight, aber ich glaube darum geht es auch nciht im Prozess des schreiben lernens. Oder sind wir hier auf einer Seite wo nur Profis ihre Werke zur Schau stellen dürfen.

Auch wenn ich weiss das diese Kritik nicht persönlich gemeint ist finde ich sie zum Teil etwas krass, aber gut das ist mein persönliches Empfinden,

trotzdem danke für eure Meinungen. Und bitte macht weiter so. Sonst lernt man als Newbie gar nichts.

Allerdings der Satz das Dich das als meine beste Freundin noch nicht mal interessieren würde ist unsachlich. @lakita und macht einen Anfänger sehr unsicher.

Liebe Gruß jennifer

 

Hi Jennifer, bitte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Die Kritiken tun weh, klar, aber im Moment lässt du die Kritiken glaube ich gar nicht an dich ran. Was Quinn und lakita gesagt haben, das ist ja nicht nur eine Geschmackssäußerung, sondern da sind eine Menge Tipps dabei.
Auch der Satz, über den du dich so geärgert hast, ist indirekt ein Tipp.
Er will sagen, dass du keine Spannnung aufbauen kannst, wenn du Abläufe schilderst, wie sie jeder von uns Tag für Tag hat. Abläufe, die ich sowieso kenne, die ich also nicht mehr lesen brauche.
Du magst gerne Alltagsgeschichten, weil man sich in sie hineinversetzen kann. Geht mir genauso. Der Clou ist beim Schreiben dann aber, dass man (bei allem Alltäglichen) was hinkriegt, was dem Leser diese Identifikation ermöglicht. Als deine Protagonistin z. B. die Brötchen holen geht, da schreibst du, sie würde die Treppe runterrennen. Das fand ich vom Ansatz her die richtige Überlegung. Die Frau/Das Mädchen freut sich doch, weil die Freundin kommt. Lass uns Leser doch an ihrer Freude teilhaben. Wenn man sich so dusslig freut, dann fällt einem doch mal die Kaffetasse um, oder die Brötchen fallen einem aus der Tüte. Und das alles passiert, obwohl sie eigentliche eine ist, die sich normalerweise an Ritualen festhält. Lass uns doch miterleben, wie sie versucht, sich wieder in ihre Struktur zu retten.
Und anbei, den ganzen ersten Absatz mit der Schwimmlehrerin, den kannst du dann völlig weglassen. Dass sie Besuch kriegt, das baust du später ein, wenn sie zum Bäcker rennt oder zum Bahnhof fährt.
Das ist auch ein ganz wichiger Tipp: Man muss nicht alles, was man sich zu einer Person denkt, aufschreiben. Wichtig ist nur, es im Hinterkopf zu haben. Informationen, die die eigentliche Geschichte, den eigentlichen Zusammenhang nicht fortsetzen/Forttreiben, die solltest du aber weglassen.

Ich wünsch dir noch viel Spaß beim Schreiben.
Bis die Tage
Novak

 

Hallo Jennifer,

ich wollte dich garantiert nicht angreifen und irgendwie "unsachlich" behandeln.

Mit meiner Äußerung, dass so etwas noch nicht einmal deine beste Freundin interessieren würde, wollte ich klar machen, dass selbst jemand, der dich ganz besonders gern hat, sich gelangweilt fühlen würde.

Ich habe dir versucht zu erklären, was man sich als Leser für einen Stoff wünscht. Das sollte auch für dich eine Frage sein, die du dir beantworten solltest. Wenn du ein Buch kaufst oder es ausleihst, was sind da deine Motive?
Was sind deine Gefühle, wenn du das besagte Buch verschlingst? Was sind deine Gefühle, wenn du das Buch schnell erst mal wieder weglegst?

Du schreibst:

Ich schreibe nämlich einfach das was mir in den Kopf kommt. Sicher ist nicht jedes Werk ein Highlight, aber ich glaube darum geht es auch nciht im Prozess des schreiben lernens. Oder sind wir hier auf einer Seite wo nur Profis ihre Werke zur Schau stellen dürfen.
Das aufzuschreiben, was einen in den Kopf kommt, ist genau das Problem. Es muss vorher gefiltert werden, bevor es dann zu Papier gelangt. Oder anders gesagt, es kann vielleicht durchaus alles erst mal auf das Papier geschrieben werden, aber dann muss es eben dort strukturiert, verändert, bearbeitet werden.
Ich weiß von keinem Autoren, dass er alles, was ihm aus dem Kopf kommt, genauso aufschreibt. Vielleicht mag es solche genialen Talente geben, aber im Normalfall sortiert, streicht, fügt hinzu und arbeitet man an seinem Text.

Sicher hast du Recht, dass nicht jedes Werk ein Highlight sein wird. Aber sobald du es unter die Leute bringst, solltest du fest davon überzeugt sein, dass du dein Allerbestes gegeben hast, dass du wirklich alles für deinen Text getan hast, um ihn hervorragend zu schreiben.
Und diese Forderung oder Herausforderung, die man an sich selbst stellen sollte, hat nichts damit zu tun, ob man Hobbyautor oder Profi ist.

Versuche bitte, dir ein wenig Zeit lassen und dir nach einer ganzen Weile deine Geschichte und die Kritiken dazu anschauen. Vielleicht wirst du dann erkennen können, was ich gemeint habe und verstehen, dass ich dir nichts Böses wollte und will.

Mir hat hier auf Kurzgeschichten.de sehr geholfen, Kritiken zu schreiben. Einfach einen Text lesen und dann den nächsten ist sehr einfach. Aber zu jedem gelesenen Text dem Autoren mitzuteilen, wie man den Text gefunden hat und warum das so ist, das ist anfänglich mir ganz schön schwer gefallen.
Schwerer als es mündlich mitzuteilen. Weil man eben anders redet als schreibt. Mit der Zeit habe ich begriffen, dass dieses Kritikenschreiben mir geholfen hat, von selbst zu erkennen, was an Texten wichtig ist und was unnütz.
Probiers mal aus. Vielleicht ergeht es dir ja ähnlich.


Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Jennifer,

da du vom "schreiben lernen" sprichst, nehme ich mal einen Satz von dir als Beispiel und schreibe etwas zu Genauigkeit und Vorstellungsvermögen:

Es war gerade 9 Uhr, der Kaffee tröpfelte in die Kaffeemaschine und verbreitete seinen Duft in der Küche.
Egal zu welcher Uhrzeit, Kaffee tröpfelt durch die Kaffeemaschine in die Kaffeekanne, vielleicht tröpfelt er aus der Kaffeemaschine, aber nur, wenn du statt Wasser Kaffee in den Behälter gießt, kann der Kaffee auch in die Maschine tröpfeln. Das wäre wie Würste schlachten oder Strohblumen trocknen. :)

Lieber Gruß
sim

 

Hallo Jennifer,

ich habe eben gerade erst deine Geschichte gelesen da ich auch eben erst hier hereingestolpert bin.

Statt jetzt die Kritikpunkte meiner Vorredner zu wiederholen, mal etwas anderes. Das letzte Stück deiner Geschichte hier, wo Anna auf Marc trifft und glatt ihre Freundin vergisst samt einer Telefonnummer die sie bekommt, ist eigendlich der perfekte Einstieg für eine Geschichte - ob kurz oder lang. Das alles was vorher kam, mag eine Stimmungs- und Hintergrundsidee sein für dich selbst um ein Gefühl zu bekommen was für ein Mensch deine Anna eigentlich ist.
Auch wenn ich es nicht gerade bei Kurzgeschichten mache, schreibe ich gern mal die Wesensprofile von potentiellen Hauptcharakteren auf, es hilft um sie kennen zu lernen.
Ich hoffe mal dir weitergeholfen zu haben auf deinem Weg

Ailith

 

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