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Es kommt immer anders…

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03.07.2003
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Es kommt immer anders…

Es kommt immer anders…

„Betrügerin“, sagte sie sich an jenem Morgen als sie sich zum ersten Mal wieder im Spiegel sah. „Warum tust du das immer wieder?“, fragte sie sich den ganzen Tag lang und versuchte es im gleichen Augenblick wieder zu vergessen.

Hatte es ihr gestern Abend gefallen? Es fing doch so harmlos an und doch… verging die Zeit so schnell und es passierte so viel. So viel Unerwartetes und so viel Gutes.

Ein harmloses Gespräch und doch so tief. Wieso tat sie es immer wieder? Eigentlich wollte sie doch nur noch etwas Essen gehen mit Freunden und danach gleich nach Hause gehen um ins Bett zu verschwinden… alleine. Alleine weil sie ihren Mann nicht bei sich hatte. Alleine, weil ihr Mann - wie auch so oft in den letzten Tagen - keine Zeit mehr für sie hatte. Und doch war sie nicht alleine, sie war es nicht weil sie es nicht lassen konnte alleine gelassen zu werden…

„Und ich dachte es wäre eine einmalige Sache“, dachte sie sich während sie ihren kalten Kaffee trank den sie noch gestern stehen lassen hatte. Sie schaute auf den Küchentisch und wanderte mit ihren Blicken automatisch auf den Platz den ihr Ehemann normalerweise immer belegte. „Wieso bist du nie da wenn ich dich brauche? Warum bist du nie da wenn ich dich will?“ Sie war wütend auf ihn. Wütend weil er zu viel Arbeit um die Ohren hatte und wütend weil er sie alleine ließ. Sie lehnte sich zurück und dachte an das gestrige Telefonat welche sie noch mit ihren Mann geführt hatte:
„Ich vermiss dich so Schatz“, seufzte sie. „Ich dich auch Kleines… Bald bin ich wieder da und ich bin mir sicher ich werde mich freuen.“ - „Ich werde mich auch freuen…“ - „Hat es sich heute wieder bewegt?“, hörte sie ihn neugierig fragen. Sie lächelte „Schatz… es ist er 2 Monate alt… es wird erst später anfangen sich zu bewegen und zu strampeln.“ Sie spürte sein Lächeln, wie gerne wollte sie sein Lächeln jetzt sehen und ihn nicht mehr für so lange Zeit vermissen. Stille am anderen Hörer… „ich muss jetzt wieder los Liebling, wir telefonieren morgen noch mal, ja?“ Sie bejahte dies und sie legten auf.

Sie stellte die Kaffeetasse wieder ab und strich über ihren Bauch… „Du armes kleines Ding. Wieso tu ich dir das eigentlich an? Dein Vater hat nie Zeit für mich weißt du? Ich wäre ihm ja gerne treu doch… ich war es nun für so lange Zeit und deswegen habe ich ihn auch geheiratet. Doch dann passiert es wieder und…“ und dann kam sie sich albern vor solche Dinge dem Kind zu erzählen welches gerade in ihrem Bauch zu einem richtigen Lebewesen heranwuchs.

Sie hielt die Luft an um der Stille im Haus zu lauschen. Sie sah nicht aus dem Fenster denn sie hielt ihre Augen geschlossen, sie hielt sie geschlossen und lauschte der Stille. Eine unglaubliche Stille belegte jetzt ihre Trommelfelder und sie holte tief Luft. Dann lief ihr der gestrige Abend wieder durch den Kopf… Sie spürte seine Küsse an ihrem ganzen Körper… sie spürte seine Hände an ihrem ganzen Körper und sie spürte noch deutlicher das Verlangen danach diesem Mann jetzt ganz nah zu sein. „Oh ja…“ flüsterte sie ihm ins Ohr, „ja mach weiter…“ Sie spürte seine Lippen auf ihren und erwischte sich selbst dabei es zu genießen einen anderen Mann zu küssen. Dann öffnete sie die Augen und erblickte ihn wieder. Einen Mann mit dunkel blauen Augen und hellblondem Haar. Ein Mann welcher sich nun über sie her machte und das auch noch ohne Widerspruch. Ohne jeglichen Widerspruch… denn sie tat es gerne… und sie taten es laut. Lauter als sie es jemals zuvor mit ihrem Ehemann tat…
Und plötzlich ist alles weg, der Gedanke einen Fehler zu begehen, der Gedanke daran den eigenen Ehemann zu betrügen. Für diesen kurzen Moment bereut man nichts, man vergisst alles und sie machten weiter…

Sie trank wieder etwas Kaffee und sah wieder auf ihren Bauch. Eigentlich war der Kaffe nicht gut für ihr Kind… eigentlich war ihr ganzes Leben nicht gut für dieses Kind und ganz plötzlich ging es auch ihr nicht gut. Sie rannte in das Badezimmer und übergab sich, sie übergab sich mehr als sonst und diesmal spürte sie einen ganz stechenden Schmerz dabei. Einen Schmerz den sie nicht identifizieren konnte… ein Schmerz der aus ihrem Herzen kam.

„Oh bitte verzeih mir“, wimmerte sie und lehnte sich dabei auf der Kloschüssel ab. „Bitte verzeih mir so etwas getan zu haben und bitte verzeih mir meinen Verstand verloren zu haben…“

An diesem Morgen verlor sie nicht nur ihren Verstand sondern auch das Kind welches sie bei sich trug und liebte. Das Kind welches sie mit Liebe gezeugt hatte, das Kind welche all die Hoffnung auf ein besseres Leben mit sich trug.

Und so schnell konnte es vorbei sein. So schnell verflogen alle Träume und so schnell verging die Zeit welche sie so gerne hätte zurück drehen wollen.

 

Bis auf dass du einmal Kaffee mit einem e geschrieben hast (Tippfehler) und es einige Kommafehler gibt, ist mir an dieser deprimierenden, bedrückenden Geschichte nichts Negatives aufgefallen... Sie muss ja ein enorm schlechtes Gewissen haben... wenn sie seelisch dermaßen zusammenbricht, und dabei das Kind verliert... Ist das realistisch? Auf jeden Fall hat es mich berührt.

 

Realistisch ist es alle Mal wenn man der wahren Liebe begegnet und sie aus unerklärlichen Gründen betrügt und eigentlich eine so schöne Zukunft haben könnte...

Aber DANKE für die Antwort.

 

Jo... Wenn man mal von der Existenz wahrer ewiger Liebe ausgeht... Aber gleich eine Fehlgeburt....?

 

Die Fehlgeburt muss ja nicht gleich vion ihrem Schmerz abhängen. Ihre Fehler und ihre emotionale Lage haben nur dazu beigetragen...

 

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