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Es ist alles gut.

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10.04.2014
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Es ist alles gut.

"Möchtest du mir nicht sagen was los ist?", fragt er sanft. Sie wendet den Blick ab. "Ich weiß nicht ob ich das kann.", entgegnet sie ihm leise. Er nimmt ihre Hand und hält sie an seine Lippen. "Du kannst es. Ich bin bei dir. Bitte sag mir was damals passiert ist." Sie schweigt kurz, doch dann holt sie tief Luft und flüstert: "Versprich mir dass du bei mir bleibst." Er nickte. "Für jetzt und für immer."

Zögerlich beginnt sie zu erzählen...
"... Es war an einem Samstag Abend, wenige Tage nach meinem 14ten Geburtstag im Sommer. Ich war mit Freunden in einer Landdisco. Als wir hineingingen hängten wir unsere Jacken an der Garderobe auf einen Haken, mit dem Glauben ohnehin gemeinsam wieder zu gehen. Wir standen an der Bar und hatten schon eine Runden getrunken, ich war wirklich gut drauf und wir fingen langsam an zu tanzen, als plötzlich neben uns eine Schlägerei losging. Es hat nicht lang gedauert bis mehrere Securities die Männer trennten und nach draussen begleiteten. Ich hab das Geschehen nicht näher verfolgt. Irgendwann torkelte ich in Richtung WC und am Rückweg traf ich ein paar Bekannte, die mich auf 2 oder 3 Tequilas eingeladen haben. Als ich wieder zu meiner Gruppe stoßen wollte, konnte ich sie nicht mehr finden. Ich vermutete, dass sie zu der Wohnung von einer von ihnen gegangen sind, die nur 500 stadteinwärts wohnte. Und wenn nicht... soweit dachte ich glaub ich nicht. Ich verließ die Disco, ohne Jacke und allein. Es war ungefähr gegen 2 Uhr morgens als ich den Gehsteig entlang ging. Die klare Luft machte mich wieder etwas frischer. Dann hörte ich einige Stimmen reden und lachen und sah eine Gruppe von 3 Männern in der Distanz. Sie standen am Gehsteig und schienen auf etwas zu warten. Ich bekam ein seltsames Gefühl, als ich näher kam konnte ich einen von ihnen als den Schläger an der Bar ausmachen, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen und versuchte so nüchtern wie möglich zu scheinen. Ich überlegte noch, die Straßenseite zu wechseln, aber dann riss ich mich zusammen und zwang mich weiterzugehen. Das seltsame Gefühl wurde immer beklemmender, so als könnte jeden Augenblick etwas Schlimmes passieren. Die Stimmen wurden deutlicher, doch ich konnte kein Wort verstehen. Es war nicht deutsch und ich versuchte, mich nicht darauf zu konzentrieren sondern einfach vorbeizugehen. Auf ihrer Höhe wollte ich mich am liebsten unsichtbar machen, wollte nur so schnell wie möglich vorbeigehen, als mich plötzlich einer von ihnen am Oberarm packte und zur Seite riss. Von da an ging alles so schnell, dass ich keinen einzigen Gedanken mehr fassen konnte. Ich konnte nicht glauben was da grad passiert war. Er stand schräg hinter mir, und er hielt mich so fest dass ich aufheulte. In dem Moment hörte ich ein metallisches Klicken neben meinem Ohr und spürte einen scharfen Druck am Hals. Da überkam mich Panik, ich wollte schreien und neigte reflexartig meinen Kopf zurück, als er mir ins Ohr flüsterte: "Ein Mucks und du bist tot."
Ich war wie gelähmt vor Angst. Angst weil ich wusste dass gleich etwas ganz Furchtbares passieren würde und mir niemand helfen kann. Nie wieder in meinem Leben habe ich mich so wehrlos gefühlt. Er schob mich grob vor sich entlang der Hecken hinter eine kleine Hütte. Er stieß mich mehr als dass ich ging. Dabei sprachen sie miteinander, und obwohl ich kein Wort verstand, erkannte ich am Klang ihrer Stimmen dass sie es ernst meinten. Sie klangen so gefährlich dass mir die Tränen kamen und ich kaum sehen konnte wohin ich trat. Dann stieß er mich von hinten auf den Boden. Ich bin vermutlich auf den Kopf gefallen, ich weiß es nicht. Aber das nächste woran ich mich erinner ist dass ich am Rücken liege und mich nicht bewegen kann. Jemand hielt meine Hände über den Kopf oder kniete darauf, ich weiß es nicht. Ich spürte nur den schweren Druck und wie sich die Schottersteine in meine Haut bohrten. Ich wollte mich aufsetzen, mit aller Kraft, doch ich hatte gar keine Chance. Ich fing an zu schluchzen. Einer von ihnen kniete sich über mich. Ich versuchte panisch, mich rauszuwinden, doch er packte mich an den Hüften und zog mich zu sich. Er schob meinen Rock nach oben und öffnete den Knopf und den Reißverschluss seiner Hose. Dann stützte er sich auf meine Oberarme und beugte sich über mich. Ich roch seinen Schweiß, es war der hässlichste Geruch den ich jemals gerochen hatte. Er stieß seinen Unterkörper zwischen meine Beine. Ich versuchte mit aller Kraft meine Beine zusammenzupressen um ihn irgendwie abzuwehren. Doch er drang einfach in mich ein und ich spürte einen unsagbar schlimmen, reißenden Schmerz. Mein Bauch verkrampfte sich so sehr, dass sich jeder Stoß wie ein Messerstich anfühlte. Ich drehte den Kopf zur Seite, versuchte es auszublenden, doch es war unmöglich. Es war rohe Gewalt wie ich sie noch nie erlebt habe. Und nie wieder erleben möchte."

Sie senkt den Kopf und Tränen rollen über ihre Wange. Liebevoll streicht er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Herz schmerzt bei ihrem Anblick. Sein Mädchen, weinend, zitternd und untröstbar. Ihre sonst so funkelnden Augen wirken erfüllt von Traurigkeit.
Dabei würde er sein Leben für ihres geben, so wichtig ist sie ihm. Und so weh tut es ihm ihr zuzuhören. Er fühlt ihre Hilflosigkeit und das unsagbare Bedürfnis ihre Schmerzen zu rächen. Doch jetzt muss er für sie da sein. Er legt seinen Arm um sie. "Du bist bei mir, Nora. Niemand wird dir jemals wieder Gewalt an tun. Du musst dich nicht mehr fürchten. Es ist vorbei. Erzähl mir was dann passiert ist."

"Ich weiß nicht wie lang es gedauert hat. Irgendwann ließ er von mir ab und stand auf. Dann setzte sich der zweite auf mich und ich dachte das würde ich nicht überleben. Ich hatte Todesangst. Der dritte holte sich währenddessen auf meinen Händen kniend einen runter und spritzte es mir auf die Haare und ins Gesicht. Ich hatte den Geschmack im Mund, und spuckte zur Seite, bekam einen Brechreiz, doch das beirrte sie nicht. Ich wollte mich aufrichten, doch sie drückten mich zu dritt nieder. Ich sah wie einer eine Flasche nahm und sie unter meinen Rock schob. Und ab da... Ab da konzentrierte ich mich nur noch darauf, das kleine Ding im Inneren, das man "Seele" nennt, festzuhalten. Den Rest nahmen sie mir sowieso."

Sie dreht ihren Kopf an seine Brust und schluchzt. Er streicht ihr sanft über die Haare, versucht sie zu halten, Trost zu spenden. "Es tut mir so leid, Nora. Ich finde keine Worte die meine Wut ausdrücken könnten. Ich kann nicht fassen was sie dir angetan haben. Danke dass du mir das anvertraut hast." "Denkst du es wird jemals aufhören?", fragt sie ihn leise. "Ich glaube es braucht Zeit. Du bist der wundervollste Mensch in meinem Leben, und egal wieviel Zeit du brauchst, ich werde für dich da sein. Wenn du weinst, werde ich deine Tränen wegwischen, wenn du Angst hast werde ich dich beschützen und wenn du dich allein fühlst werde ich dich einfach umarmen, damit du weißt dass ich bei dir bin." Sie hebt langsam ihren Kopf und blickt ihn an. "Es wird alles wieder gut, mein Engel", versichert er ihr.

Nora legt ihren Stift zur Seite. Ihre Augen sind voller Tränen. Jahrelang hatte sie sich dieses Gespräch gewünscht. Dass er ihr zuhören würde. Dann wäre alles gut. Sie nimmt das Blatt mit dem tränenverschmierten Text, legt es in die Spüle und zündet es an. Die Geschichte verbrennt langsam, doch die Erinnerungen bleiben. Und nichts ist gut.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, SameMistakeAgain,

du beschäftigst dich hier mit einem sensiblen Thema. Leider ist dir das Ganze etwas kitschig geraten, finde ich. Mit dem letzten Absatz kriegst du zwar noch mal so ein bisschen die Kurve, aber trotzdem wirkt der Text auf mich etwas befremdlich. Die Art und Weise, wie deine Protagonistin (bzw. du) ihre Geschichte schreib(s)t, wirkt nicht sehr authentisch. Sowas hier:

Es war rohe Gewalt wie ich sie noch nie erlebt habe. Und nie wieder erleben möchte.

...wirkt doch arg gestelzt. Ich glaube nicht, dass ein Vergewaltigungsopfer sowas sagen/schreiben würde. Ich mein, echt? Möchte sie wirklich nicht nochmal vergewaltigt werden? Komisch ;) Das Gespräch, das sie sich wünscht oder zumindest mal gewünscht hat, kommt mir in seiner Gesamtheit eigentlich nicht sehr wünschenswert vor. Deine Geschichte gefällt mir also leider nicht so gut. Eine etwas weniger melodramatische Vorgehensweise hätte ihr womöglich gut getan.

Darüber hinaus befinden sich in dem Text jede Menge Kommafehler. Da solltest du nochmal drüberschauen.

Gruß
Mix

Edit: Nicht so ungeduldig. Es ist gerade mal 4 Stunden her, dass du deine Geschichte gepostet hast...

 

Hallo samemistakeagain, herzlich Willkommen hier,

das

Hm... Dachte mir schon dass es keinen interessiert...
und dein Name lassen drauf schließen, dass du schon mal hier warst? Unter einem anderen Namen? Oder in einem anderen Forum? Und keiner hat dir geantwortet. Klar, das ist enttäuschend.

Aber du musst dir selbst mal vor Augen führen, dass Literaturforen Liebhaberei sind. Kommentartätigkeit machen Leute wegen Hobby oder ehrenamtlich. Und alles für ohne Geld.
Wenn ich einem Architekten Daten rübermaile, dann krieg ich seinen Bericht doch auch nicht innerhalb von wenigen Stunden. Und der kriegt eine ordentlich Menge Holz dafür.
Übrigens ein guter Tipp, wie man aus samemistake ein ohsovieleantworten macht: Man bringt sich selbst ein, liest mal mit, und kommentiert ordentlich. Muss ja nicht viel sein. Einfach ein paar begründete Eindrücke. Aber wir sitzen hier ja nicht alle nachts um zehn auf einem Forenbänkchen und hoffen darauf, Komms abgeben zu dürfen. :)

Ich hoffe, du ärgerst dich nicht über meine Auslassungen, es ist mir einfach wichtig, sowas klarzustellen. Aber nun zu deiner Geschichte.

Was mir gut gefällt, das ist das Ende, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich würde den Leser da vielleicht noch stärker in die Irre führen, indem ich sie mit dem vorgestellten Mann noch mehr interagieren lasse. Außerdem sollte sie nicht nur erzählen, vielleicht zeugst du ihre Gestik oder Mimik, etwa, was sie draußen auf der Straße sieht Ihr Stocken, damit man eben auch merkt, dass es ihr nicht leicht fällt, diese Geschichte zu erzählen.
Und die Frau darf das nicht einfach so runtererzählen, du nimmst den Lesern durch diese Darstellungsform die Chance, sich mit ihr zu identifizieren.
Und vor allem, Mix hat das schon gesagt, du musst arg darauf achten, nicht in einen Kitschmodus zu geraten. Du willst Gefühle zeigen und wecken. Und manchmal ist es dann besser, nicht tausend Tränen dafür zu verwenden, sondern das zurückhaltender zu schildern. Du schilderst den Trost, die Wünsche, die Gefühle halt auf eine Weise, die die meiste Leser hier nicht nur schon kennen, weil sie so ähnlich schon häufig beschreiben wurden, sondern es sind auch stereotype Formulierungen, wie so ein Stempel, der schon ewig un drei Tage benutzt wurde, dann mag man das nicht mehr hören, und es ist ein Zeichen von Kitsch, umd das böse Wort noch mal zu verwenden.
Klar, da ist natürlich vieles Geschmackssache, aber ich finde, es ist ein zwar harter, aber doch sehr nützliche Tipp, wenn ich dir dage, dass du dich entscheiden musst, ob du für einen Frauenheftchenroman schreiben willst oder andere Texte.

Noch etwas, was mir auffällt, das ist die Perspektive. Die Geschichte soll, so wie ich sie verstehe, aus der Sicht der Frau geschildert sein. Dann darfst du aber nicht so unmittelbar die Gefühle des Mannes benennen wie hier zum Beispiel:

Sein Herz schmerzt bei ihrem Anblick. Sein Mädchen, weinend, zitternd und untröstbar. Ihre sonst so funkelnden Augen wirken erfüllt von Traurigkeit.
Du kannst ihn etwas sagen oder eine Geste machen lassen, aus der man das schließt. Aber hier springst du zu stark in seine Perspektive.

Und noch was, es ist besser, bei jedem Rednerwechsel einen Zeilenwechsel zu machen. Guck dir mal Bücher an, da siehst du, dass Profis das auch machen. Und aus gutem Grund. Es erleichtert nämlich dem Leser die Orientierung über den jeweiligen Sprecher.

Sie dreht ihren Kopf an seine Brust und schluchzt. Er streicht ihr sanft über die Haare, versucht sie zu halten, Trost zu spenden.
"Es tut mir so leid, Nora. Ich finde keine Worte die meine Wut ausdrücken könnten. Ich kann nicht fassen was sie dir angetan haben. Danke dass du mir das anvertraut hast." "Denkst du es wird jemals aufhören?", fragt sie ihn leise. "Ich glaube es braucht Zeit. Du bist der wundervollste Mensch in meinem Leben, und egal wieviel Zeit du brauchst, ich werde für dich da sein. Wenn du weinst, werde ich deine Tränen wegwischen, wenn du Angst hast werde ich dich beschützen und wenn du dich allein fühlst werde ich dich einfach umarmen, damit du weißt dass ich bei dir bin." Sie hebt langsam ihren Kopf und blickt ihn an. "Es wird alles wieder gut, mein Engel", versichert er ihr.

Das sähe dann so aus:
Sie dreht ihren Kopf an seine Brust und schluchzt. Er streicht ihr sanft über die Haare, versucht sie zu halten, Trost zu spenden.
"Es tut mir so leid, Nora. Ich finde keine Worte KOMMA die meine Wut ausdrücken könnten. Ich kann nicht fassen KOMMA was sie dir angetan haben. Danke KOMMA dass du mir das anvertraut hast." "Denkst du es wird jemals aufhören?", fragt sie ihn leise.
"Ich glaube KOMMA es braucht Zeit. Du bist der wundervollste Mensch in meinem Leben, und egal KOMMA wieviel Zeit du brauchst, ich werde für dich da sein. Wenn du weinst, werde ich deine Tränen wegwischen, wenn du Angst hast KOMMA werde ich dich beschützen und wenn du dich allein fühlst KOMMA werde ich dich einfach umarmen, damit du weißt KOMMA dass ich bei dir bin."
Sie hebt langsam ihren Kopf und blickt ihn an.
"Es wird alles wieder gut, mein Engel", versichert er ihr.

Da gibts übrigens auch eine ganze Schippe Kommafehler, die ich hier gleich nmal mitverbessert habe.
Da musst du unbedingt drüber, wenn du nicht willst, dass der Text im Korrekturcenter landet.
Aber vielleicht kannst du das ja schnell beheben.

Und außerdem würde ich unbedingt die Rednerwechsel durch Zeilenwechsel verdeutlichen, denn es macht deine Geschichte lesbarer in der Orientierung.
Das nächste ist, ich würde einfach mal alle Wörter rausschmeißen, die du nicht unbedingt zum Verständnis des Textes brauchst. Wenn da eine Menge Füllwörter, aber auch zahlreiche Adverbien und Adjektive gestrichen werden, das täte deinem Text einfach schon mal gut.

Viel Spaß hier trotz meiner derben Kritik, sie soll dich nicht treffen, sondern dir weiterhelfen.
Viele Grüßevon Novak

 

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