Erwartungen
Diese wahnsinnige Wut sprengt mich. Jedes Mal gebe ich mehr. Und ich tue es gerne; jedes Mal. Ich steigere mich, ich wachse und gebe mein bestes, die ganze Zeit. Aber ich rutsche in eine Welt, in der Mann sich gerne selbst sieht. Immer. Zwischen dem Lachen dem Fühlen zwischen all dem Lieben ist Wärme. Zuerst. Dann diese unglaubliche Leichtigkeit. Ein Federchen bin ich, aber leider nur innerhalb des Kopfkissens. Es ist mal wieder das gleiche Eingesperrtsein, wo ich die Freiheit der Feder erhofft hatte. Ausweg aus dem Freisein der Sinne. Ehrliches Freisein in Liebe. Die Mär von der Großmutter und den Zwergen. Und dann natürlich diese Müdigkeit. Aus der erwache ich nicht mehr. Immer bin ich müde. Immer esse ich. Immer muss ich mal. Wenigstens schwanger könnte ich mal sein. Das wäre doch was anderes. Da ist dieses alte Schaukeln, vertraut und abgeschmackt. Schwester, sei wenigstens du bei mir, bitte! Ich erwache doch. Mit ihrer Hilfe. Es tut ein bisschen weh, aber noch nicht mal das ist ein richtiger Schmerz. Superlocker ertragbar. Nicht mal leiden ist mir vergönnt. Alles kein Problem. Es ist der abgeschmackte Larifari-Grinsekaterscheiß ja-klar-geht’s-mir-gut-Mensch-ich-hab-jemand-tolles-kennengelernt, abgeschmackt abgeschmeckt. Die Zunge ist pelzig und die Lippen grinsen wie aus Lebertran. Oder ich bin ausgetrocknet. Kann auch sein. So schmecke ich mich immer. Und wieder bin ich nicht verliebt.