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Erwachen

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14.08.2015
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Erwachen

Eines Tages erwachte ein junger Herr aus einem Traum. Was er geträumt hatte, wusste er nicht, denn er war wach, somit fern von dem, was er zuvor gewesen war. Er schaute um sich und bemerkte, dass er noch im Bette lag, also entschloss er sich aufzustehen, denn da zu sein war etwas Besonderes. Als er zum ersten Mal seit langem den Flur zur Tür entlang lief, bemerkte er, es war kalt geworden. Die Wände seiner Zimmer hatten Risse bekommen. Die Pflanzen waren längst verstorben, denn die Sonne war verschwunden und es war dunkel. Draußen flackerten Straßenlaternen, die vergebens versuchten, Licht in die Finsternis zu bringen. Barfüßig und nur mit dem Schlafrock bekleidet schritt er zur Tür hinaus und stand plötzlich im eisigen Schnee. Er wollte sich lebendig fühlen und fühlen kann man nur, wenn man sich nicht verhüllt.
„Guten Abend der Herr, dürft' ich Sie ein Stück begleiten?“
Ein Schüler stand neben ihm und starrte ihn sehnsüchtig an, als hätte er schon lange auf diesen Moment gewartet, als wüsste er, dieser Tag würde kommen, an dem er erwacht.
Der junge Mann reagierte nicht auf den Schüler, er ging den einzigen Weg entlang, der beleuchtet war. Doch der eifrige Schüler ließ sich nicht abweisen und folgte seinem Lehrer. Der junge Herr störte sich nicht an dem lästigen Anhängsel, welches dann kein Wort sprach und einen Abstand hielt, dass er schon wieder fast das Gefühl bekam, alleine zu sein. Er wollte sich diesen Augenblick nicht nehmen lassen. Jeder Mitspieler könnte ihm den Zug verderben. Er durfte sich das einfach nicht erlauben. Nicht nachdem er solange geschlafen hatte.
Nach einer Weile gelangten sie an einen Park. Am Eingang befand sich ein Tor, das einladend weit offen stand. Es war zu verlockend. Nicht hineinzugehen wäre unlogisch, denn umkehren war unlogisch. Als der Lehrer mit seinem Schüler hindurchlief, bemerkte er, dass sie sich auf einem Friedhof befanden.
„Warum haben Sie sich für diesen Pfad entschieden?“, fragte der Schüler.
Erbost über diese törichte Frage antwortete der junge Herr: „Du hast mich doch die ganze Zeit begleitet, hast du eine andere Möglichkeit gesehen?“
„Es hätte auch andere Routen gegeben.“
„Herr Gott, wie hätte ich denn bei dieser verdammten Dunkelheit auch nur das Geringste sehen können?“
„Sie hätten sich Licht machen müssen.“
„Jetzt schreibst du mir auch noch vor, was getan werden muss. Was fällt dir ein, mir so etwas zu sagen. Das ist unerhört! Ist dir denn deine Stellung nicht bewusst?“
„Ich schreibe Ihnen gar nichts vor, schließlich ist das Ihr Traum. Aber wegen Ihnen kommen wir hier nicht mehr raus.“
„Wieso sollen wir hier nicht wieder rauskommen? Ich versteh' dich nicht. Ich möchte, dass du mich jetzt in Ruhe lässt!“
„Hören Sie mir denn gar nicht zu? Ich kann hier nicht weg, ebenso wie Sie. Hätten Sie einen anderen Pfad beschritten wären wir jetzt nicht in dieser Misere.“
Der junge Mann wurde wütend, da er bemerkte, dass sein Gefolgsmann unbelehrbar war. Er wollte zurück und sich wieder schlafen legen. Er war müde geworden vom vielen spazieren gehen und er fror am ganzen Leib. Jedoch als er sich umdrehte, war das Tor im Nebel verschwunden. Sein Begleiter saß auf dem Boden und rührte sich nicht. Plötzlich überkam ihn ein Gefühl von Angst, das sich bis in alle Glieder ausstreckte. Er wollte rennen, doch seine Beine weigerten sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen, um voranzukommen. Er wollte schreien, doch seine Stimme weigerte sich seiner Verzweiflung Ausdruck zu gewähren. Er blickte hilfesuchend seinen Schüler an, doch dieser weigerte sich, seinen Blick zu erwidern, stattdessen richtete er sich auf und klopfte den Schnee von der Hose.
„Ich habe Ihnen vertraut. Ich habe an Sie geglaubt. Aber Sie waren auch nicht anders als die anderen. Sie haben uns ins Verderben gestürzt.“
Der Mann war wie versteinert. Er konnte in keinster Weise reagieren also blieb er wie er war.
„Nun denn. Sie wissen's ja, es ist zu spät! Hier gibt es für mich nichts mehr zu lernen. Leben Sie wohl.“
Zum Abschied verbeugte sich der engagierte Schüler und wanderte schließlich durch das Tor.

 

Hallo Panda

ich mag an der Geschichte in eine vergangene Zeit versetzt zu werden ("junger Herr", "im Bette" oder "Schlafrock") und das Setting mit dem ungerufenen Schüler.

Insgesamt bin ich verwirrt. Es gibt das Erwachen, den Wunsch sich lebendig zu fühlen, den Verfall, den ungerufenen Schüler, sie landen auf dem Friedhof, der Streit mit dem Schüler und dieser ist dann weg. Alles nur ein Traumbild?

da zu sein war etwas besonderes
meinst Du an diesem Ort zu sein oder meinst Du zu existieren?

Die Pflanzen waren längst verstorben
an dieser Stelle ist er noch drinnen? Und vertrocknet?

also blieb er wie er war
also blieb er wo er war?

wanderte schließlich durch das Tor
das Tor war doch im Nebel verschwunden?

Viel Spass hier
oheim

 
Zuletzt bearbeitet:

Nicht hineinzugehen wäre unlogisch, denn umkehren war unlogisch.
Hm.

Also ich hatte leider mehrere Probleme mit deinem Text, Panda.
Zum einen ist es der eigenwillige, etwas anachronistisch klingende Stil und der stellenweise so geziert klingende Sprachduktus der Figuren. Da frag ich mich nämlich beim Lesen schon, was es bewirken soll, wenn mir in quasi einer Kunstsprache erzählt wird. Ja, irgendwie gekünstelt wirkt das auf mich, als würdest du da irgendeinem Autor aus längst vergangener Zeit nacheifern. Also ich weiß nicht, ich fang mit so einem Stil halt nicht viel an.

Zum anderen komme ich mit der doch sehr surreal wirkenden Handlung nicht klar. Mir erschließt sich weder, wer da mit wem unterwegs ist, noch warum sie das tun, und noch weniger kapier ich, worum es in ihren Gesprächen geht. Also für mich hat das Ding nicht viel mehr Aussagekraft, als irgendjemandes Traum. (Der für den Träumenden möglicherweise sonst wie bedeutungsvoll sein mag, mir Außenstehendem aber … nun ja, einfach nur beliebig erscheint.)

Obendrein sind auch jede Menge Fehler im Text. Vor allem mit den Regeln zur Kommasetzung solltest du dich unbedingt beschäftigen. So winzig diese Scheißdinger auch sind, so wesentlich ist ihre Funktion, einen Text lesbar zu machen. (Sehr viele Kommafehler findest du allein durch lautes Vorlesen eines Textes.)

Was er geträumt hatte [,] wusste er nicht, denn er war wach [, bzw. und] somit fern von dem [,] was er zuvor gewesen war.

denn da zu sein war etwas besonderes [Besonderes]. Als er zum ersten Mal seit langem den Flur zur Tür entlang lief, bemerkte er [,] es war kalt geworden.

Draußen flackerten Straßenlaternen, die vergebens versuchten [,] Licht in die Finsternis zu bringen.

... als hätte er schon lange auf diesen Moment gewartet [,] als wüsste er, dieser Tag würde kommen [,] an dem er erwacht.

… er ging den einzigen Weg entlang [,] der beleuchtet war.

… dass er schon wieder fast das Gefühl bekam [,] alleine zu sein.

Als der Lehrer mit seinem Schüler hindurchlief, bemerkte er [,] dass sie auf einem Friedhof standen.
Hm. „Als er lief, stand er.“

„Herr Gott, wie hätte ich denn
Als Ausruf würde ich Herrgott zusammenschreiben.

Was fällt dir ein [,] mir so etwas zu sagen

Hätten Sie einen anderen Pfad eingeschritten [,] wären wir jetzt nicht in dieser Misere.“
besser: beschritten, oder eingeschlagen

Er war müde geworden vom vielen spazieren gehen [Spazierengehen]

Jedoch als er sich umdrehte [,] war das Tor im Nebel verschwunden.

... doch seine Beine weigerten sich [,] einen Fuß vor den anderen zu setzen,

Er wollte schreien, doch seine Stimme weigerte sich [,] seiner Verzweiflung Ausdruck zu gewähren.

... doch dieser weigerte sich [,] seinen Blick zu erwidern,

Tja, Panda. Für mein Gefühl gehst du ja sehr sicher mit der Sprache um, Ideen hast du offenbar auch. Jetzt müsste es dir halt nur noch gelingen, mir auch eine echte Geschichte zu erzählen, wo die Figuren nicht nur quasi wesenlose Traumbilder sind, sondern so was wie Charakter besitzen, ja, irgend so was wie Menschen halt sind, die mir dann auch nahegehen können.


Auf jeden Fall viel Spaß hier und willkommen, Panda.


offshore

 

Hallo Panda und willkommen im Forum!

Ich bin ein großer Freund des abstrakten, surrealen Stils, daher habe ich persönlich weniger Schwierigkeiten mit dem Inhalt des Textes. Was die Umsetzung anbelangt, schließe ich mich aber voll und ganz offshore an. Besonders die fehlenden Kommas haben mich zu oft aus dem Lesefluss geworfen.

 

Hallo Panda,

ich mag zwar ab und zu was Abstraktes und Seltsames lesen, aber hier hatte ich auch das Problem, dass ich nicht wirklich verstanden habe, was du mit der Geschichte sagen wolltest.

Ich mag allgemein die Atmosphere deiner Geschichte und denke nicht, dass die Figuren in diesem Fall unbedingt real und echt wirken müssen. Aber sie scheint mir etwas unvollendet zu sein, ich weiß nicht, ob das deine Absicht war. Und die Kommas haben mir auch gefehlt :)

Grüße!

 

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