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Errare divinum est

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02.03.2009
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Errare divinum est

Prolog
Um mich dir, Menschlein, verständlich zu machen, begebe ich mich herab auf deine Denk- und Sprachebene. Merke wohl, dass ich mich an dich wende und ziehe deine Lehre daraus.

Errare divinum est

Als die Energie des Nichts durch einen Urknall in Myriaden Teilen durch das Universum raste, frohlockten die Cherubim.

In den Äonen ergingen wir uns.


Luzifer hatte sich abgewandt und verschwand in der völligen Finsternis, die kein Licht zulässt.

Die unermessliche Weite bestätigte meine Erhabenheit.
Angesichts der anberaumten Ewigkeit war die Frage nach Mephistopheles gegenstandslos.


Ein blau schillerndes Sandkorn am Rand einer Galaxie weckte meine Aufmerksamkeit.
Ich akzeptierte die unausgesprochene Aufforderung der Cherubim zu einem Experiment.

Ich tat es. Ich kreierte sie.
Die Psyche gab ich ihnen, nachdem wir die gegorenen Früchte Edens gekostet hatten.

Das Resultat war zufriedenstellend.


Mit uns befremdlichen seltsamen Gebärden näherten sich die Kreaturen an.
Als es geschehen war, verwies ich sie des Gartens.
Die Cherubim bewachten ihn.


Ich wandte mich ab. Sich in den Äonen zu ergehen war ich.

Die Kreaturen vermehrten sich erheblich. Sie taten es immer noch mit den uns so fremden seltsamen Gebärden.
Mit ähnlichen Gebärden machten sie sich leblos. Raphael prägte den Begriff Fratze. Er bedeutet verlogen, gemein, hinterhältig, egoistisch.
Sie gestalten ihr Sein für mich und sich unerträglich.
Ich ersäufte sie. Entgegen der Erzählung in einem Buch der Kreaturen ersäufte ich alle.

Dass ich etwas übersehen hatte, wurde mir bewusst, als sich die Kreaturen wieder vermehrten.

Sodom und Gomorrha gelang zur Zufriedenheit. Eine nukleare Heimsuchung beendete die Existenz der Kreaturen.

Dass mir etwas entgangen war, belegte die abermalige Vermehrung der Kreaturen.


Die göttliche Weißheit den Menschen wissen zu lassen, beschloss ich. Die Kreatur Mensch wird sich dem Göttlichen nicht verschließen können. Ich inkarnierte.
Die Kreatur verschloss sich dem Göttlichen nicht. Sie kehrte es um in Fanatismus, Egoismus, Sinnentfremdung, Oberflächlichkeit, Verlogenheit, Mord, Hass.

Wir beschlossen, sie sich selbst zu überlassen. Sie richteten sich mit einer globalen Katastrophe hin.

Endlich. Unendliche Stille. Ohne Ende.

Ich wandte mich von dem Sandkorn ab und erging mich in den Äonen, meinem Sinn.

Der kleine Fehler schwang in der Ewigkeit mit.
In der Tiefe eines irdischen Ozeans teilte sich eine Zelle. Es war das Schlimmste, was dem Planeten geschehen konnte.

 

hmmmm, was soll man dazu sagen? der mensch sprengt sich die birne weg, am ende überlebt aber doch noch etwas. das ganze mit einem großen löffel wortschmalz serviert und fertig! nur leider nicht mein ding, ich bin ein freund klarer worte, aber anderen wird es bestimmt gefallen. latein hat ich leider auch nie, aber "Errare divinum est" heißt irgendwas mit gott, oder?

 

Mir gefällt es irgendwie. Obwohl ich es an einigen Stellen zu hasserfüllt finde, mir würde es mehr zusagen, wenn weniger Emotionen mitschwängen, mehr (göttliche) Gleichgültigkeit, die Überlegenheit dessen, der erschafft und beendet.

 

Luzifer hatte sich abgewandt
warum hier plötzlich das Perfekt? Imperfekt fände ich passender.

Die Psyche gab ich ihnen, nachdem wir die gegorenen Früchte Edens gekostet hatten.
Dazu ein Versprechen von freiem Willen, den in Bahnen zu lenken ich mir vorbehielt.


Das Resultat war zufriedenstellend.
Und so ließ ich das Spiel beginnen


Mit uns befremdlichen seltsamen Gebärden näherten sich die Kreaturen an.
Als es geschehen war, verwies ich sie des Gartens.
Ich vermute mal, dass Sex in Gottes Plan durchaus vorkam und es ihn kaum so befremden dürfte! ;)

Sie taten es immer noch mit den uns so fremden seltsamen Gebärden.
Mit ähnlichen Gebärden machten sie sich leblos. Raphael prägte den Begriff Fratze. Er bedeutet verlogen, gemein, hinterhältig, egoistisch.

s.o.

Sie kehrte es um in Fanatismus, Egoismus, Sinnentfremdung, Oberflächlichkeit, Verlogenheit, Mord, Hass.

An dieser Stelle sei dir die Lektüre des NT ans Herz gelegt ...:-)

 

Hallo Thycho,

der Nick scheint Dich, wie einst auch Deinen Namensvetter, für neuartige astronomische Studien zu inspirieren. Auch der fand vor einigen Jahrhunderten den „Neuen Stern“.

Der Anfang der Geschichte ist, wie auch die Entstehung des Universums, etwas nebelig, unklar ...

Als die Energie des Nichts durch einen Urknall in Myriaden Teilen durch das Universum raste, frohlockten die Cherubim.
Warum..? Dachten die Engelchen es währe Silvester? Wo kamen die denn überhaupt her? Aus dem NICHTS ... aus der Dunkelheit? Die Engel des weißen Lichts kamen aus der Dunkelheit?

In den Äonen ergingen wir uns.
Ich hoffe Du meintest hier die Zeitalter und nicht die weiblichen Vornahmen.

Luzifer hatte sich abgewandt und verschwand in der völligen Finsternis... Angesichts der anberaumten Ewigkeit war die Frage nach Mephistopheles gegenstandslos.
Zwei Namen ... eine Person? Ist hier Luzifer der Lichtträger als Morgenstern oder als gefallener Engel gemeint, welcher einen neuen Job im Tiefparterre erhalten hatte? Aber wer ist dann Mephistopheles?

Ab hier wird es jetzt leicht satirisch, was der Geschichte gut tut.

Die Psyche gab ich ihnen, nachdem wir die gegorenen Früchte Edens gekostet hatten.
Ja ... nur besoffen ist dieses Leben in den Äonen zu ertragen (rülps..).

Ich wandte mich ab. Sich in den Äonen zu ergehen war ich.
Ja ... dieses Leben ist ganz schön hart und aufregend (gähn..).

In der Tiefe eines irdischen Ozeans teilte sich eine Zelle. Es war das Schlimmste, was dem Planeten geschehen konnte.
Das Schlimmste was dem Planeten „geschehen“ konnte war dieser an vergorenden Früchten hinsichender Schluckspecht, der seinen Hintern nicht hoch bekam.


... aber ansonsten ... nette Geschichte, flüssig geschrieben und gut zu lesen.

Gruß, Keinstein

 

Hi Thyscho

Komisch man denkt immer Religion und die Philosophie wären zwei Themen, die man nicht zusammen tun kann. Du hast es versucht, allerdings kommt mir dabei der philosophische Teil zu kurz.

Deine Geschichte ist schon gut, auch vom Stil und von der Wortwahl, aber irgendwie passt sie finde ich vorne und hinten nicht. Erstmal, an wen wendet Gott sich hier:

Um mich dir, Menschlein, verständlich zu machen, begebe ich mich herab auf deine Denk- und Sprachebene. Merke wohl, dass ich mich an dich wende und ziehe deine Lehre daraus.
Ich dachte die Menschen wären von einer Katstrophe dahingerafft.
Dann diese Zeile:
Entgegen der Erzählung in einem Buch der Kreaturen ersäufte ich alle.
Das sagt er erst und dann hat das Buch ja scheinbar doch recht. Ist das beabsichtigt?

Ich denke deine Geschichte ist Geschmackssache. Und ich weiß auch nicht ob sie philosophisch ist, es ist ja eher ein Tatsachenbericht, wenn man mal von der Anfangsthese(Errare divinum est) absieht.

Trotzdem dein Stil und deine Wortwahl sind wie gesagt sehr gut.

MfG Brian

 

Hi Brian,
ich muss zugeben, dass mir diese Logiklücke auch schon aufgefallen ist, es aber schon zu spät war, sie zu verbessern.
Zum Punkt zwei ist zu sagen, dass Gott in meiner K. die Menschen komplett, ohne Überlebende, vernichten will, es aber nicht schafft, da ihm ein Fehler unterlaufen ist. Nun steht in der Bibel, dass er Noah warnte und so vor dem ertrinken in der Sintflut rettete. In meiner K. hat Gott dies nicht getan.

 

Hi Thycho,

ach ja, ganz nett und irgendwie auch gar nicht neu.
Ich weiß zwar nicht, was das in Philospohisches soll (klar, wenn überhaupt trägt der Text in Humor), aber solange Du mit so was nicht in die SF reinschleuderst, lese ich es mit kleinem Schmunzeln.
Allerdings, und dies ist meiner Ansicht nach der größte Mangel, nähert und entfernt sich der „Gott“ dem Leser im Sinne des „Größenverhältnisses der Geister“. Das wirkt unausgewogen.

Kampfesgrüße
Proxi

 

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