Was ist neu

Erinnerungen

Mitglied
Beitritt
14.04.2015
Beiträge
1

Erinnerungen

"Müller" steht da nun an der Klingel. "Müller" steht da nun auch am Briefkasten. An einer Klingel, an der jahrelang unser Name stand. An einem Briefkasten, in den jahrelang Post mit unserem Namen darauf geworfen wurde. Die Klingel, die jahrelang unseren Namen schrie, wenn sie gedrückt wurde, diese Klingel schreit nun "Müller".
Öffnete ich jetzt die Haustür, ginge ich nicht in unser Haus, sondern in das Haus der Müllers.
Hinter jedem Fenster hängen jetzt neue, rote Vorhänge. Hinter einigen Fenstern sieht man Blumen. Das Haus sieht von außen eigentlich noch genauso aus, wie vorher. Trotzdem kommt es mir ganz anders vor.
Die Einfahrt vor dem Haus ist noch die selbe, wie die, auf der wir immer unsere Autos geparkt haben. Jetzt stehen da andere Autos. Fremde Autos. Müllers Autos. Auch der Garten sieht anders aus. Wir mochten den Rasen.
Wir können nun nicht mehr in das Haus hinein. Aber unsere Erinnerungen werden noch eine lange Zeit hier wohnen. Erinnerungen kann man nämlich nicht einfach nach draußen kehren oder durch neue, rote ersetzen. Genauso wie unser Lachen, unser Weinen, unsere Träume und Wünsche. Denn die bleiben in den Mauern und Balken, solange das Haus steht. Immerhin war es einmal ein Teil davon. Ein Teil eines Traumes und ein Schritt zur Erfüllung eines Wunsches. Nun ist es ebenso ein Schritt für die Müllers. Und auch ihre Träume, Wünsche, ihre Tränen und ihr Lachen werden sich in den Mauern und Balken neben unseren einnisten. Und irgendwann wird das ganze Haus aus ihnen bestehen.
Tausend verschiedene Träume.
Tausend Wünsche.
Abertausende Tränen.
Endloses Gelächter.
Von Männern, Frauen, Kindern, Alt und Jung.
Und genau das ist der Grund, weshalb die Balken in alten Häusern manchmal knarren.
Sie sind vollgestopft mit Erinnerungen, Erfahrungen, Träumen, Wünschen - bis zum Rand.

 

Hallo Mary,

Willkommen bei den Wortkriegern.
Deine Geschichte konnte mich nicht ganz überzeugen. Das wehmütige Empfinden, wenn man seinen alten Wohnort, besonders das Elternhaus, sieht, kann jedermann gut nachvollziehen. Der Garten, in dem man als Kind spielte, die Zimmer, die man als privates Reich betrachtete, das alles ist nun Teil des Lebens einer anderen Familie. Grundsätzlich starke Emotionen, die Du aber - in mir als Leser - nicht wecken kannst. Dazu ist Deine Geschichte zu sehr eine Momentaufnahme, eine Beschreibung einer Empfindung, und viel zu wenig ... Geschichte eben.

"Müller" steht da nun an der Klingel. "Müller" steht da nun auch am Briefkasten.

da nun kann weg

Die Klingel, die jahrelang unseren Namen schrie, wenn sie gedrückt wurde, diese Klingel schreit nun "Müller".

Ja, wann klingelt sie auch sonst?

Öffnete ich jetzt die Haustür, ginge ich nicht in unser Haus, sondern in das Haus der Müllers.
Müllers Autos.
Nun ist es ebenso ein Schritt für die Müllers.

Für so einen kurzen Text gehst Du ziemlich inflationär mit dem Namen "Müller" um. Der Leser hat spätestens nach dem zweiten Satz begriffen, dass dort nun eine Familie namens Müller lebt. Das ein oder andere Müller kannst Du daher weglassen.
Zudem finde ich den Satz mit der schreienden Klingel nicht so schön. Stell ich mir ulkig vor. ;)

Das Haus sieht von außen eigentlich noch genauso aus, kein Komma wie vorher.
eigentlich kann weg

Trotzdem kommt es mir ganz anders vor.

Hm, nicht so schön. Was hältst Du von: Trotzdem kommt es mir verändert vor?

Die Einfahrt vor dem Haus ist noch die selbe, wie die, auf der wir immer unsere Autos geparkt haben.

dieselbe

Wir mochten den Rasen.

Was ist an dem Rasen besonders? Warum mögen sie den Rasen ihres neuen Wohnorts nicht, oder gibt es da gar keinen?

Wir können nun nicht mehr in das Haus hinein.

nun weglassen

Erinnerungen kann man nämlich nicht einfach nach draußen kehren oder durch neue, rote ersetzen.

Was meinst du mit rote? Bezieht sich das auf die Gardinen? Wenn ja, warum?

Und irgendwann wird das ganze Haus aus ihnen bestehen.

Wann ist irgendwann? In der Post-Apokalypse? Vielleicht wäre bald o.ä besser?
Am Ende schwafelst Du ein bisschen viel. Träume hier, Erinnerungen da, Wünsche anderswo. Damit kann ich wenig anfangen, mir nichts darunter vorstellen. Warum beschreibst Du nicht einfach mal eine Erinnerung, machst damit die Geschichte greifbarer und gewinnst wenigstens ein bisschen Handlung hinzu? So ist das ganze zu oberflächlich, zu platt, zu austauschbar.

Achte auf Füllwörter, vermeide oberflächliches Geschwafel und überleg Dir ein paar Hintergründe, um eine tatsächliche Handlung zu haben (Sagt sich so leicht, ich weiß ;) ). Dann kannst Du daraus noch was Ordentliches machen, das ein ganzes Stück besser sein wird.

Ich hoffe, ich war nicht zu hart zu dir, aller Anfang ist schwer. Lass Dich nicht entmutigen. :)

Beste Grüße
gibberish

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom