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Erholung im Wald

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30.03.2003
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Erholung im Wald

Kai Braumann stand in seinem Büro am Fenster und schaut hinaus. Er war sehr zufrieden mit sich. Seit einem halben Jahr war er der Leiter eines großen Werkes.
Mit seinen 32 Jahren hatte er es in nur fünf Jahren geschafft.
Es war ein wunderschöner Tag und Kai Braumann war ausgesprochen vergnügt. Es hatte heute Morgen Probleme gegeben. Eine Pressekonferenz war einberufen worden und er hatte sich vor der Presse rechtfertigen müssen, aber es war ihm gelungen, alles wieder ins rechte Licht zu rücken.

Sehr zufrieden mit sich beschloss er, heute etwas früher Feierabend zu machen.
Auf dem Weg nach Hause überlegte er sich, dass er bei dem schönen Wetter eigentlich wieder joggen gehen und sich anschließend noch mit ein paar Freunden in der Stadt treffen könne.
Zu Hause angekommen, zog er sich um und fuhr anschließend zu einem Wald in der Nähe seines Hauses, wo er schon öfter war, um sich zu erholen und sich fit zu halten. Tief atmete er die Waldluft ein und versuchte abzuschalten, aber irgendwie wollte das heute nicht so recht gelingen.
Sogar beim joggen kreisten seine Gedanken weiter um die Pressekonferenz. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, die Presseleute zu überzeugen, aber er hatte es ja dann doch geschafft.

Es fing schon an dunkel zu werden. Er schaute auf die Uhr und stellte fest, das er schon 1 1/2 Stunden unterwegs war. Höchste Zeit nach Hause zu fahren.

Kai Braumann schaute sich um. Er war so in Gedanken versunken gewesen, das er gar nicht gemerkt hatte, wie spät es schon war und wo er sich befand. Er stand am Ufer eines kleinen Sees, der mitten in diesem Wald lag.
Um wieder zu seinem Auto zu kommen, drehte er sich um und lief den Weg zurück. Nach etwa zehn Minuten stand er wieder an der gleichen Stelle am See. Er war im Kreis gelaufen. Merkwürdig. „ Also, noch mal von vorne“ seufzte er und machte sich wieder auf den Weg.
Diesmal achtete er darauf, wohin er lief. Er hatte immer geglaubt, diesen Wald sehr gut zu kennen, denn er joggte mindestens drei mal in der Woche hier. Wieso fand der den Weg zurück nicht?
Irgendwann hatte er den Eindruck, das sich die Büsche bewegten, aber immer, wenn er genauer hinsah, war alles ruhig. Da! Schon wieder! Aus den Augenwinkeln hatte er eine Bewegung wahrgenommen, aber als es in die Richtung schaute, war alles vollkommen normal. „Ich bin wohl ein bisschen überarbeitet“, grinste er und beschloss, nicht mehr darauf zu achten.

„Wieso finde ich diesen verflixten Weg nicht?“ Langsam wurde er ärgerlich.
Was er auch tat, er landete immer wieder an der Stelle, an der er losgelaufen war. Vom See aus führten mehrere Wege durch dem Wald. Alle war er heute schon abgelaufen, aber er kam immer wieder hierher zurück. Irgendwie hatte er den Verdacht, das die Büsche und Bäume ständig ihren Standort wechselten. "Blödsinn." brummte er - oder doch nicht? Vielleicht fand er deshalb nicht aus diesem Wald.
Es war mittlerweile schon ganz dunkel geworden. Im Licht des Vollmondes bot sich ihm eine gespenstische Szene. Erst jetzt fiel ihm auf, das die Äste der Bäume, die in der Nähe des Sees standen, völlig kahl waren. So im Mondlicht sah das ziemlich unheimlich aus.
„Ach Quatsch“ schimpfte er vor sich hin. Er ärgerte sich über sich selbst. Nach einer Weile Fußmarsch stand er wieder am Ufer des Sees. Was war bloß los?
Auf einmal hörte er ein Rauschen von den Bäumen. „Es ist völlig windstill.“ schoss es ihm durch den Kopf. Spielten ihm seine Nerven einen Streich? Erst jetzt fiel ihm diese absolute Stille auf, die vorher geherrscht hatte. Eigentlich gab es doch auch am Abend noch genug Geräusche im Wald. Irgendetwas stimmte hier nicht. Wieder lief er los und das Rauschen über ihm wurde lauter. Es schien ihn förmlich zu begleiten.
Angst stieg in ihm auf. Er rannte und war plötzlich... wieder am See. Völlig ratlos und verwirrt stand er da. Das Rauschen der Bäume war noch stärker geworden, irgendwie drohend. Er sah nach oben, aber kein Ast und kein Baum bewegte sich.
Plötzlich sah er aus den Augenwinkeln eine Bewegung, aber bevor er reagieren konnte, bekam er einen kräftigen Schlag in die Seite. Der Schmerz raubte ihm die Luft. Obwohl alles sehr schnell ging, war er sicher, dass ihn ein Ast getroffen hatte. Verlor er jetzt völlig den Verstand? Bevor er weiterdenken konnte, sah er, wie ein Ast von vorne förmlich auf ihn zupeitschte. Er warf sich zur Seite auf den Boden. Trotzdem wurde er am Arm getroffen. Es fühlte sich an wie ein Peitschenhieb. Als er wieder aufstehen wollte, merkte er, das sich ein Ast um sein Handgelenk geschlungen hatte. Verzweifelt versuchte er sich loszureißen, aber der Ast hielt ihn fest. Von allen Seiten peitschten jetzt Äste auf ihn zu. Kai Braumann schrie auf. Immer und immer wieder wurde er von ihnen attackiert.

Plötzlich war es vorbei.
Die Schlinge um seinem Handgelenk löste sich und die Peitschenschläge hörten auf. Auf einmal herrschte wieder völlige Stille.

Ängstlich sah er sich um. Als weitere Attacken ausblieben, versuchte er aufzustehen. Er hatte höllische Schmerzen. Angst und Schrecken aber halfen ihm auf die Beine und er lief blindlings drauf los. Er wollte nur noch weg von diesem Ort.
Hysterisch lachte er, als er ein paar Minuten später wieder am See ankam.

"Was wollt ihr von mir? Warum lasst ihr mich nicht gehen?" rief er voller Verzweiflung.
Völlig kraftlos und mit den Nerven am Ende setzte er sich auf die Erde und lehnte sich an einen Baum. Er rümpfte die Nase. "Uhäh, was für ein Geruch". Ein beißender Gestank breitete sich aus. Er schien vom See her zu kommen und wurde immer stärker. Kai Braumann musste husten und schnappte nach Luft. Sogar seine Augen tränten.
Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich über die Augen. Hatte sich da der Waldboden bewegt? Er rieb sich noch mal die Augen. Jetzt konnte er tatsächlich eine Bewegung ausmachen, die aus der Dunkelheit auf ihn zukam. Er schaute sich um. Es schien überall zu sein.
Auf einmal konnte er sehen, was da auf ihn zukam:
Ein riesiger Teppich aus Käfern, Maden, Spinnen, Ameisen und Würmern. Es mussten Millionen sein. Sie kamen von allen Seiten. Kai Braumann glaubte den Verstand zu verlieren. Er war völlig starr vor Schrecken.
Schon waren die ersten Tiere bei ihm. Ungläubig und außerstande sich zu rühren sah er zu, wie Sie in seine Hosenbeine krochen, er spürte sie auf seinen Armen und unter seinem Hemd. Innerhalb von Sekunden bedeckten sie seinen ganzen Körper. Auch vor seiner Nase und seinen Ohren machten sie nicht halt. Er schrie. Das hätte er nicht tun sollen, denn im Bruchteil einer Sekunde hatte er den ganzen Mund voller Insekten und Krabbeltiere.
Schmerzhaft fühlte er überall ihre Bisse und Stiche.
Für einen kurzen Moment konnte er wieder denken und sah alles ganz klar vor sich:
Er hatte die Presse heute Morgen davon überzeugen können, das die chemischen Abfälle seiner Firma ordnungsgemäß entsorgt wurden, aber das stimmte nicht. Mit etwas Bestechungsgeld war es ein leichtes gewesen, an die Papiere für eine legale Entsorgung zu kommen. In Wirklichkeit aber hatte er die Anweisung gegeben, sie heimlich irgendwo in einem abgelegenen See zu entsorgen. Das war einfacher und vor allem billiger. Tja, für den Erfolg muss man auch mal was riskieren und mit Gefühlsduselei kommt man zu nichts. Es hatte ihn auch gar nicht interessiert, wo die Abfälle hingebracht worden waren.
Jetzt wusste er es. Hier her!
"Welch eine Ironie" dachte er. "Ausgerechnet an den Ort, an dem ich mich immer entspannt und erholt habe".
Dann wurde es dunkel um ihn.
Die Natur hatte ihn vernichtend geschlagen.

 

Hallo Saraya und herzlich willkommen auf KG.de! :)

Deine Geschichte halte ich für überarbeitungswürdig. Der Plot an sich ist nicht schlecht für eine Horrorgeschichte, allerdings zu vorhersehbar. Schon in den ersten Sätzen ist mir als Leser dieser Protagonist unsympathisch und ich habe damit gerechnet, dass die Natur ihn für seine Umweltvergehen bestrafen wird. Ein ganz großes Manko ist meiner Meinung nach der Titel: Ein unsympathischer Charakter und die Überschrift "Die Rache" sagen leider schon alles aus was in der Story passiert. So ziemlich jeder andere Titel wäre angebrachter, um wenigstens nicht sofort alles zu verraten. Wie wäre es mit "Waldspaziergang", oder etwas in der Art? Irgend etwas Unverfängliches.

Es war ihm aber gelungen, die Presse davon zu überzeugen, dass die Abfälle
Du machst durchgängig dass/das-Fehler, sieh Dir dazu am besten nochmal die Regeln an. Der Einfachheit halber überprüfe immer, ob Du anstatt des "das(s)" die Worte "dieses", "jenes", oder "welches" einsetzen kannst. Wenn eines oder sogar mehrere davon passen muss es "das" heißen.
Mit seinen 32 Jahren hatte er es in nur 5 Jahren geschafft.
Zahlen bis einschließlich Zwölf sollte man ausschreiben, es liest sich sonst etwas holperig.
Zu Hause angekommen, zog er sich um und fuhr anschließend zu einem Wald in der Nähe seines Hauses, wo er schon öfter war.
Der Satz klingt unvollständig in meinen Ohren. "... wo er schon öfter war" hört sich so umgangssprachlich an ... zumindest etwas wie "wo er schon öfter gewesen war" schlage ich vor. Oder: "... wo er oft joggen ging", oder sowas.
Er schaute auf die Uhr und stellte fest, dass er schon 1 1/2 Stunden unterwegs war. Höchste Zeit nach Hause zu fahren.
Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht gemerkt
"Komisch", dachte er.
"Diesen Teil des Waldes kenne ich gar nicht." Er stand am Ufer eines kleinen Sees, der mitten in diesem Wald lag. Den See kannte er wohl. Er war beim joggen schon des öfteren hier vorbeigekommen.
Zum Einen ist die wörtliche Rede nicht ganz korrekt, hinter die Anführungszeichen gehört nämlich ein Komma, wenn der Satz noch nicht beendet ist, zum Anderen kommt mir diese Stelle widersprüchlich vor: Einerseits sagt er, dass er diesen Teil des Waldes nicht erkennt, aber andererseits steht er an einem See den er sehr wohl kennt? Wie passt das zusammen? :confused:
Nach einer Viertelstunde war er wieder dort
"Ich bin wohl ein bisschen überarbeitet", dachte er und versuchte, nicht mehr darauf zu achten.

"Wieso finde ich diesen verflixten Weg nicht", dachte er verärgert.

Unschöne Wortwiederholung, lieber einmal ein Synonym finden.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Äste der Bäume
Zwischen zwei Hustenattacken sah er plötzlich, dass sich der Waldboden
Er hatte die Presse heute Morgen davon überzeugen können, dass die Abfälle
Wie ich vorhin schon anmerkte lautet für mich das große Problem der Story Vorherhsehbarkeit. Vorhersehbarkeit ist fast nie gut, aber gerade bei Horror ist sie gerade zu tödlich. Wenn man das Schicksal des Protagonisten schon erahnt ist es mit dem Gruseln meist schon dahin. :(

Ich hoffe Du kannst ein wenig mit meinen Anmerkungen anfangen. Viel Spaß noch hier auf der Seite wünscht Dir

Ginny :-)

 

Hallo Ginny-Rose
Vielen Dank für Dein Willkommen und für Deine Kritik.
Als blutiger Anfänger ist sie sehr wichtig für mich.Da hab ich ja wohl jeden Fehler gemacht, den man machen konnte *gg*

Ich werde die Geschichte komplett überarbeiten.

Viele Grüße
Sayara

 

Ähm, ich habe ein Problem. Wie oder wo gebe ich die Überarbeitung ein.Einfach über "Bearbeiten" oder ganz neu eingeben?
Viele Grüße
Sayara

 

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