- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 6
Er war gegangen und sie weinte rote Tränen
Er war gegangen u. sie weinte rote Tränen
Sie saß bei ihm auf dem Schoß. Eine Woche war er schon bei ihr, hatte bei ihr übernachtet, hatte auf sie aufgepasst.
Sie dachte nach, war in Gedanken versunken, hörte ihm nicht richtig zu.
“Hey!” sagte er. Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. “An was denkst du?”
“Ach, an nichts.“ sagte sie nur und schenkte ihm ein lächeln. Er lächelte zurück. Streichelte ihr sanft über die Wange. Sie spürte seine warme Hand. Er gab ihr einen sanften Kuss, als Zeichen das er sie liebt. Und sie weiß es, sie spürt es.
“Warum erzählst du mir nicht, woran du denkst?” fragte er dann, als er sich von ihren Lippen gelöst hatte.
“Ist doch nicht so wichtig.” flüsterte sie. Sie ging in die Küche. Holte ein Glas aus dem Schrank.
Er hörte es klirren, rannte zu ihr in die Küche. Sie hatte das Glas fallen lassen und nun lag es in Scherben vor ihr auf dem Boden. Er blieb stehen, lief nicht auf sie zu. Sie hob eine Scherbe auf.
“Ich liebe dich!” sagte er.
“Du hältst mich schon eine Woche davon ab.”
Er blieb stumm.
“Ich kann nicht mehr.” sagte sie.
Er drehte sich um und ging.
Sie hörte die Tür ins Schloss fallen.
Sie dachte wieder nach. Dachte an seine küsse, an seine Worte. Wie er sie abends im Bett gekitzelt hatte und sie nach langer Zeit mal wieder lachen konnte.
Und jetzt war gegangen.
Sie hielt die Scherbe so fest, wie sie nur konnte, und als endlich die ersten Blutstropfen an ihrem Arm herunter liefen, stöhnte sie auf...