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- Anmerkungen zum Text
Was ich hinzufügen möchte ist, dass die ganzen ,,Er" beabsichtigt sind und ich mit dieser Kurzgeschichte mal etwas neues ausprobieren wollte.
Er und Er
Als er still und langsam nach seiner Hand griff, zuckte er zurück. Er meinte er könnte es nicht, aber er wollte es. Er wollte weg von seinen Problemen. Er wollte weg von denen, welche er seine Familie nannte, welche ihn jedoch in keinster Weise unterstützten und seine Lebensweise verachteten. Sanft legte er seine Hand auf seine Schulter und drehte ihn zu sich. Sie standen Gesicht zu Gesicht. Seine Augen waren schon angeschwollen und kleine Tränen liefen ihm die Wange hinunter. Er sollte nicht weinen, meinte er, seine Familie ist nicht eine Träne wert. Wenn sie ihn nicht glücklich wollen, ihn stattdessen dafür peinigen, dass er er selbst ist, seien sie nichts weiter als Steine in seinem Weg. Er legte seine Arme herzlich um ihn und drückte ihn gegen seinen Brustkorb. Er spürte eine gewisse Wärme, eine angenehme, aktzeptierende und liebende Wärme. Eine, die er nicht mehr missen wollte. Er flüsterte dass er ihn liebe. Er antwortete mit einem unvergesslichen Kuss, der ihm all seine Ängste nahm. Er sei das einzige was Wichtig ist in seinem Leben, dachte er. Ohne ihn hätte er nie dieses Gefühl fühlen dürfen, nie diese Atmosphäre eines verliebten, vor Aufregung klopfendem Herzen spüren können. Er war dankbar. Er war unendlich glücklich. Dieser Moment fühlte sich an, als wären Jahrzehnte vergangen. Aber im positiven Sinne. Als er keine Angst mehr hatte, nahm er seine Hand und brachte ihn an eine Klippe von der man den Sonnenuntergang beobachten konnte. Das Meer zeichnete sich in vielen verschiedenen Farben ab, es war ein wunderschöner Anblick. Sie setzten sich an die Klippe und beobachteten die Schönheit der Natur. Er legte seinen Kopf auf seine Schulter und er legte seinen Arm um ihn. Die Sonne versank langsam im Meer und es fühlte sich für beide magisch an. Er wusste, dass er eigentlich bald Zuhause sein musste, doch er wollte nicht dass dieser Moment je vorbei geht. Er wollte nicht dass sich dieser echt gewordene Traum in einen Albtraum verwandelte. Denn sobald er durch seine Haustür eintrat spürte er ein Unwohlsein. Sein Magen verdrehte sich jedes mal und er fühlte sich unwillkommen im eigenen Zuhause. Doch sie wussten es nicht, dass er ihn liebt und dass sie zusammen sind. Eigentlich dachte er es wäre ihm egal was sie denken, doch insgeheim war es ihm doch nicht egal. Schließlich war es seine Familie. Er fing an wieder zu zittern. Er versprach ihm das alles Gut wird. Bei ihm fühlte er sich Geborgen. Er wollte dieses Gefühl nicht verlieren. Doch wenn er zu spät kommt, würden sie was ahnen. Wie sie es immer getan haben. Schon als er klein war hassten sie ihn. So denkt er. Doch war es wirklich so? Er umarmte ihn und gab ihm einen letzten zärtlichen und lieblichen Kuss bevor er nach Hause ging. Nun war er alleine, das Gefühl der Geborgenheit ging nun verloren und seine Glücklichkeit sank je näher er seinem Haus kam. Er wollte nicht nach Hause, beschloss er. Er blieb stehen, holte sein Handy aus seiner Hosentasche und rief ihn an. Er solle sofort kommen, sagte er, er kann einfach nicht mehr.Sofort trafen sie sich und er fiel ihm in die Arme. Er weinte und lächelte zu gleich. Ich liebe dich, jammerte er. Er wollte weg von hier, aber nur mit ihm, nicht alleine, ohne seine Liebe. Er drückte sanft seinen Kopf gegen seine Brust und er sagte lächelnd und kurz: ,,Okay." Er schlief bei ihm Zuhause und am nächsten Morgen nahmen beide ihr ganzes Geld zusammen und auch alles was sie brauchten und fuhren einfach los. Sie wussten zwar nicht wohin, aber sie waren glücklich. Für immer zusammen, so ging es ihnen durch den Kopf. Im Zug saßen sie neben einander und blickten aus dem Fenster, wo man die atemberaubene Landschaft an einem vorbei gehen sah. Es stand ein kleiner Vogel neben einen Anderen auf einem Ast, beide blickten in den Himmel und flogen darauf hin am Horizont entlang. Er nahm seine Hand und ein weiches, glückliches Lächeln erfüllte sein Gesicht:
,,Ich liebe dich und das wird sich nie ändern."