Was ist neu

enden

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04.05.2015
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enden

Um sechs Uhr am Morgen wacht er auf. Gewohnheit von all den Jahren. Er reibt sich die Augen, reckt sich und gähnt, alles auf einmal. Es ist schon hell; einer der Vorzüge des Sommers. Vögel zwitschern, der Busch vor dem Fenster raschelt in einer leichten Brise. Er fühlt in seinen Körper hinein: vielversprechend. Nur wenig Ziepen und Drücken und diese merkwürdige Benommenheit der letzten Tage lässt auch nach. Er dreht sich zu seiner Frau hin. Neben ihr am Bett steht der Rollstuhl. Dieses Ding aus Stahl und Leder redet mit ihm; das tut es immer, wenn er es ansieht. Redet über böse Wahrheiten. Manchmal muss man die Ohren fest verschließen. Er küsst sie auf die Stirn.
»Guten Morgen, mein Schatz«, sagt er und lächelt das immer gleiche Lächeln. Gewohnheit von all der Liebe. Sie antwortet nicht. »Alte Schlafmütze«, sagt er und steht auf. Knarrende Dielen und Türen verraten seinen Weg. Stille. Toilettenspülung. Klapperndes Geschirr aus der Küche. Der Kaffeevollautomat, den sein Sohn ihm zwanzig Mal erklären musste, zischt und rattert.
Er steht da und sieht die Bilder an. Die Bilder von früher. Sie hängen an der Wand wie eine Landkarte der Geschichte. Ihrer Geschichte: Maria und Karl. Zwei Menschen, die sich lieben. »Was haben wir doch für ein Glück gehabt«, denkt er. »Was für ein schönes Leben.«
Kaffee plätschert in die Tasse. »Ria«, ruft er. »Frühstück!« Immer schon. Er stellt die Tassen neben die Teller, jeder an seinem Platz. Schon immer. Dann geht er sie holen. Er schiebt sie mit dem Rollstuhl an den Tisch und legt ihr die Zeitung zurecht. Das mag sie.
Er knuspert sein Knäckebrot – der Arzt hat gesagt, er solle ein Bisschen auf seine Ernährung achten – und fragt sie nach einer Weile, was es Neues in der Welt gibt. Aber sie scheint so vertieft, dass sie nicht antwortet.
Als sie fertig sind, sagt er: »Bleib nur sitzen, ich mach das schon« und räumt den Tisch ab. Sie sieht ihm zu, mit Augen, die immer trüber werden. Er singt ein Liedchen. Er singt oft. Er kann es nicht und es klingt wie eine Kreissäge; aber er liebt es. Das ist alles, was zählt.
Er fragt, ob er sie in den Garten bringen soll, hinten zu ihrem Plätzchen beim Weißdornbusch. Sie antwortet nicht. Aber er weiß, dass sie gerne dorthin möchte. Er hat ihre Stimme schon lange nicht mehr gehört. Diese Stimme, die ihn verzaubert hatte. Damals, als sie auf der Bühne stand und er mit seinen Freunden am Stehtisch, einige Meter entfernt. Ihre Stimme war wie ein Lasso, sie zog ihn zu ihr hin. Wie in Trance stand er vor der Bühne und sah zu ihr hinauf. Als ihre Blicke sich trafen, wusste sein Herz sofort, dass seine Suche zu Ende war. Hier stand sie vor ihm: seine Zukunft. Singend, tanzend und wunderschön. Nach ihrem Auftritt fand er sie draußen vor dem kleinen Festzelt, eine Zigarette rauchend. Er ging auf sie zu und ihre Blicke trafen sich ein zweites Mal. Ein Funken, der ein Feuer entzündete.
Er singt das Lied, das sie damals sang, während er sie zum Weißdornbusch schiebt. Eine Träne rinnt seine Wange hinab. »Jedes Feuer erlischt einmal«, denkt er. »Jedes. Was uns bleibt, ist die Erinnerung. Und wenn wir selbst erlöschen, nicht einmal mehr das.«
Er stellt den Rollstuhl so, dass sie zwischen den Bäumen auf der Westseite des Grundstücks auf den kleinen See unten im Tal schauen kann. Früher war sie so gerne dort zum Schwimmen. Es genügte so wenig, sie glücklich zu machen. Auf der anderen Seite spannte er den Sonnenschirm auf; die Sonne würde jeden Augenblick über den kleinen Hügel auf der Ostseite scheinen. Er küsste sie auf die Stirn. »So, mein Schatz, jetzt träum ein Bisschen«, sagt er und geht davon. Sein Schritt ist schnell, denn er erträgt es nicht, sie so zu sehen. Dieses Leben, das einst so unbeschwert war, so reichlich und überquellend, dieses Leben…vertrocknet.
Er drückt die Terrassentür auf, schwer atmend, denn zum Schluss ist er beinahe gerannt. Sein Herz pocht und gibt ihm zu verstehen, dass das eine der letzten schlechten Ideen war, die er hatte. »Auch nicht schlimm«, denkt er und lässt sich in seinen Sessel fallen. Die Welt verschwimmt ein Bisschen, wird unscharf, verliert ihre Kontur. Seine Augen rollen umher, suchen etwas zum Festhalten.
Sie finden etwas: Auf dem Bild ist Holger drei Jahre alt. Er kniet neben einem Hasen in der sommergrünen Wiese. Papa auf der anderen Seite, nicht im Bild. Daneben der kleine Teich, weiße Blüten säumen sein Ufer. Holgers kleine Hand langt nach dem Hasen, fasziniert von dessen langen Ohren. »Ein Moment im Leben eines glücklichen Mannes«, denkt er. Einer von vielen. Sehr vielen. Der Hase war damals weggehoppelt und beinahe in den Teich geplumpst. Holger hatte zu weinen angefangen und wollte sich schier nicht mehr beruhigen. Maria saß einige Meter entfernt auf der Terrasse und lachte und dann weinte sie auch und dann war das plötzlich ein und dasselbe und er konnte an ihrem Gesicht ablesen: »ich habe meine Bestimmung gefunden und ich nehme sie an.« Der Hase ist längst tot. Holger ist erwachsen und hat bereits die nächste Generation hervorgebracht. Wachsen und Vergehen. Der ewige Kreis und so. Darüber lässt sich ehrfurchtsvoll diskutieren, wenn man jung ist, wenn das Schließen des Kreises noch Jahrzehnte entfernt ist. Aber wenn aus Jahrzehnten Tage geworden und die Rechnung auf dem Tisch liegt, dann hat die Furcht nichts Ehrenvolles mehr.
Sein Herz beruhigt sich. Er hat Durst. Er rappelt sich auf und gießt sich in der Küche ein Glas Wasser ein. Sein Blick streift den Kalender. Der heutige Tag ist rot umkringelt und der Name seines Sohnes steht in dem Kreis. »Ach ja, die kommen ja heute zu Kaffee und Kuchen«, denkt er. Das Gedächtnis: eine Leinwand, bemalt mit den Bildern des Lebens, irgendwann einfach voll. Er trinkt sein Wasser aus, die Kohlensäure kommt schmerzhaft wieder zutage. »Dieser Körper«, denkt er. Zum Teufel damit.
Er geht wieder nach draußen. »Ria, ich fahr schnell runter zum Conrad Kuchen kaufen. Die Kinder kommen ja heute.« Maria blickt stumm zum kleinen See hinab, die Augen halb geschlossen, den Kopf leicht nach vorne gebeugt. Früher hatte sie den Kuchen gebacken. Es hatte auf der Welt nie einen besseren gegeben.
Das Auto ist innen schön kühl. In den letzten Jahren, als die Sommer so heiß wurden, diente es ihm immer mal wieder als Zufluchtsort. Er steckt den Zündschlüssel und dreht ihn um. Während er sich mühsam anschnallt, fällt sein Blick auf den Kilometerstand. Zweihundertsiebenundneunzigtausenddreihundertvier steht dort. Nichts weiter als aufeinanderfolgende Ziffern, aber jetzt viel mehr als das. Jede einzelne davon ein Fenster in eine Vergangenheit, so lebendig und glücklich wie man es sich nur vorstellen kann. Unzählige Szenen flimmern über die Leinwand seiner Erinnerung. Holger am Staffelsee, Holger im Reptilienzoo von Klagenfurt, Maria und Holger nach der Entbindung auf dem Weg nach Hause, Holgers erste Fahrversuche, Holger in Paris, Holger in Prag, er und alte Freunde auf Tour durch Süditalien. Er weiß nicht, wie viele Autos, er weiß nicht, wie viele Kilometer. Er weiß, dass er keinen einzigen davon bereut. Er startet den Motor. Er dreht sich mühsam nach hinten, um aus der Garage zu fahren, gibt ordentlich Gas, um die steile Einfahrt hinaufzukommen und kracht gegen die Garagenwand. Ein Schmerz fährt in seinen Nacken. Irgendetwas klirrt auf den Boden. »Scheiße«, sagt er. Das war nicht der Rückwärtsgang und reibt sich die schmerzende Stelle. Früher wäre er ausgestiegen, um den Schaden zu begutachten. »Du alter Narr«, sagt er und beginnt zu lachen. Er sieht sich im Rückspielgel an und sein Lachen wird lauter. »Du alter Idiot«, sagt er und zeigt im Spiegel auf sich selbst, vor Lachen keuchend. Eine Träne rinnt seine Wange hinab. Er lacht immer weiter bis seine Wangen nass sind und er nicht mehr weiß, ob er lacht oder weint. »Es geht zu Ende«, denkt er. Aber mein Leben war die schönste Zeit meines Lebens. Er legt den Rückwärtsgang ein und fährt Kuchen kaufen. Erdbeerkuchen, der ist der beste bei der Konditorei Conrad. Er kennt den Inhaber seit dem Kindergarten. Er hat sich erstaunlicherweise genauso gut gehalten; vielleicht sogar etwas besser. Trotz dem Alkohol und den Zigaretten. Sie halten einen kleinen Plausch und für ein paar Minuten entrinnt er diesem unerträglichen Strudel aus Schmerz und Erinnerungen.
Als er die Konditorei verlässt fällt ihm ein, dass die Sahne vielleicht alle ist. Zu einem guten Stück Erdbeerkuchen gehört aber nun einmal ein Klacks Sahne!
Er fährt in den Supermarkt und schlendert durch die Regalreihen. Natürlich weiß er, wo die Sahne steht, sie steht schon seit 1985 dort, als der Supermarkt eröffnet hatte. »Du kommst nicht daran vorbei, nach Hause zu fahren«, denkt er. »Du musst irgendwann nach Hause fahren. Und das tust du besser, bevor die Kinder kommen. Die suchen dich nämlich und machen sich Sorgen. Aber ich ertrage es nicht, zu Hause zu sein. Zu viel Erinnerung, zu viel Realität. Wie wunderschöne Musik, die viel zu laut ist.«
Die Regalreihen, akkurat und sauber. Halten alles bereit, was man braucht und noch viel mehr. Wie oft ist er zwischen ihnen herumgeschlendert, einen Zettel mit Marias krakeliger Handschrift darauf. Meistens hat er Bekannte oder Nachbarn getroffen, ein wenig geplaudert, seine Liste weiter abgearbeitet, während Maria zu Hause aufgeräumt und geputzt hatte. Das war ihr Alltag. Die letzten dreißig Jahre. Alles zu Ende. Aber es muss enden. Es muss.
Er kauft Sahne und fährt nach Hause. »Bin wieder da«, ruft er von der Terrasse aus. »Soll ich draußen decken?«
»Ja, natürlich, bei dem schönen Wetter«. Sein Herz verkrampft sich, als er das hört. Es war, als hätte seine Seele plötzlich ein Fenster zum Himmel bekommen. Der Gedanke kam ihm, dass man das Sterben und den Tod vielleicht gar nicht wahrnahm. Vielleicht spürte man einfach nichts. Vielleicht gab es eine Kopie dieser Welt in der man einfach weiterlebte und alle glücklich sind…
»Hallo Opa!« rief es von unten.
Er blickte hinab. Die nächste Generation. Der Kreis, der wieder von vorne beginnt. »Ich lebe…schade«, denkt er.
»Hallo, Mäuschen«, sagt er und hievt seine Enkelin hoch um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken.
»Hallo Paps«, sagt Holger und umarmt seinen Vater, gefolgt von seiner Schwiegertochter.
»Ist Mama beim Weißdorn?«
»Ja.«
»Ich seh mal nach ihr.« Er nimmt seine Frau bei der Hand und zerrt sie liebevoll hinter sich her. Die junge Frau kichert. Das Herz sticht ihm. Gott, wie war das alles so schön.
Holger schreit: »Papa, Mama ist tot!«
»Ich weiß«, denkt er. »Seit letztem Montag schon«. »Was?«, schreit er und rennt zum Weißdornbusch.

 

”I said to that undertaker
undertaker please drive slow
for this lady you are carrying
Lord, I hate to see here go.”
Will the circle be unbroken​

»Guten Morgen, mein Schatz«, sagt er und lächelt das immer gleiche Lächeln. Gewohnheit von all der Liebe. Sie antwortet nicht. »Alte Schlafmütze«, sagt er,
und hat recht,

lieber MaNe,
und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Ein durchaus gelungener Text mit auffallend wenig echten Fehlern, wie gleich dargestellt - um den ewigen Kreislauf, der auch mit einem nahezu perfekten, wenn man so will, selbstironischen Satz aufwartet

Er knuspert sein Knäckebrot – der Arzt hat gesagt, er solle ein Bisschen auf seine Ernährung achten – und fragt sie nach einer Weile, was es Neues in der Welt gibt.
Knäckebrot und der kleine Biss – selbst, wenn durch ein Missverständnis erzeugt: Der Arzt meint gar nicht „einen kleinen Bissen“, sondern „bisschen“, das Adjektiv im Sinne des „ein wenig“, was einem natürlich spätestens dann auffallen muss, wenn Du „bisschen“ grundsätzlich Substantivierst (also: Noch mal durchsehn!)

Schon die ersten Sätze zeigen auf, worum es geht

Um sechs Uhr am Morgen wacht er auf. Gewohnheit von all den Jahren. Er reibt sich die Augen, reckt sich und gähnt, alles auf einmal,
wobei recken und sich die Augen reiben eher nacheinander denn „auf einmal“ funktioniert.

Hier musstu beim Pronomen „jeder“ aufpassen

Er stellt die Tassen neben die Teller, jeder an seinem Platz.
Es vereinzelt eigentlich im Gegensatz zum „alles“ und bei der Tasse und dem Teller wird’s im Plural schwierig, dass korrekt wäre, „jede Tasse“ und „jeder Teller“, dass die neutrale Formulierung „jedes“ Teil meint: „jedes an seinem Platz“.

Trivialeres,
zunächst, was i. d. R. bei übergeordneten Sützen nach wörtl. rede gelingt: Das Komma!

»Bleib nur sitzen, ich mach das schon«[,] und räumt den Tisch ab

… , dieses Leben…vertrocknet.
(Die Auslassungspunkte in der von Dir gewählten Form behaupten, dass am vorhergehenden Wort zumindest ein Buchstabe fehle [und auch vorm darauffolgen!], besser also Leerstellen zwischen den Buchstaben und Auslassungspunkten!)
Auf dem Bild ist Holger drei Jahre alt. Er kniet neben einem Hasen in der sommergrünen Wiese
(War’s nicht eher ein Kaninchen und nicht Meister Lampe?)

dann hat die Furcht nichts Ehrenvolles mehr.
(ehrenvolles besser klein, ähnlich dem bisschen)
»Scheiße«, sagt er. Das …
(Klingt eher wie ein Fluch und Ausruf, darum besser mit „!“ vor den auslaufenden Gänsefüßchen!)

Der einzige echte Flüchtigkeitsfehler, darum ohne Kommentar!

Er sieht sich im Rückspie[…]gel
Er lacht immer weiter[,] bis seine Wangen nass sind[,] und er nicht mehr weiß, …

Aber mein Leben war die schönste Zeit meines Lebens.
(auch ohne Kommentar … aber der Frage: Warum dann der Superlativ?)
Trotz dem Alkohol und den Zigaretten.
(Ja, so spricht man und – wenn die Weicheier der Dudenredaktion so weiter machen, wird man bald auch so schreiben müssen: Trotz verlangt aber immer noch nach dem Genitiv: Trotz des …s …)

Der Gedanke kam ihm, dass man das Sterben und den Tod vielleicht gar nicht wahrnahm.
(Besser Konjunktiv „… wahrnehme/wahrnähme“) Dto. Hier:
Vielleicht gab es eine Kopie dieser Welt in der man einfach weiterlebte und alle glücklich sind…
(„… glücklich wäre …“)

»Hallo Opa!«[,] rief es von unten.
»Hallo, Mäuschen«, sagt er und hievt seine Enkelin hoch[,] um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Sieht vielleicht „viel“ aus – ist aber nix im hiesigen Universum …
meint der

Friedel, der aber alles andere als unfehlbar ist

Achja, Titel werden gemeinhin - wie auch Satzanfänge - groß geschrieben, also "Enden"

 

Sein Herz verkrampft sich, als er das hört. Es war, als hätte seine Seele plötzlich ein Fenster zum Himmel bekommen. Der Gedanke kam ihm, dass man das Sterben und den Tod vielleicht gar nicht wahrnahm. Vielleicht spürte man einfach nichts. Vielleicht gab es eine Kopie dieser Welt in der man einfach weiterlebte und alle glücklich sind…

Liebe MaNe,
das sind Hoffnungen, die du hier ansprichst: Sterben und Tod nicht zu spüren, in einer anderen Welt weiterzuleben. Ja, schön wäre es.
Friedrichard, es war gut, dass du diese Geschichte davor bewahrt hast, ins Vergessen abzutauchen.

MaNe, deine Geschichte hat mir in ihrer Vielschichtigkeit gefallen. Sie geht sehr nahe an die Themen ‚Alter’, ‚Tod’, ‚Vergänglichkeit’ heran. Du beleuchtest sie aus der Warte des Noch-Lebenden, der sich aber seiner Endlichkeit bewusst ist, gleichzeitig aber den ewigen Kreislauf des Lebens akzeptiert:

Er blickte hinab. Die nächste Generation. Der Kreis, der wieder von vorne beginnt.

Den Schluss deiner Geschichte mag ich nicht so sehr. Mit ihm erzeugst du einen Widerspruch in der Charakteristik des Prot., den du vorher m.M.n.nicht angedeutet hast.

»Ich weiß«, denkt er. »Seit letztem Montag schon«. »Was?«, schreit er und rennt zum Weißdornbusch.

Aber insgesamt habe ich deine gehaltvolle und sensible Geschichte gerne gelesen.

Liebe Grüße
barnhelm

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo barnhelm!

Ich danke dir für deine Kritik.
Was Tod, Sterben und Verlust angeht, habe ich mehr Erfahrung, als ein Mensch gebrauchen kann. Ab und zu muss ich meiner Trauer Raum geben und solche Geschichten sind dann häufig das Ergebnis.

Du hast natürlich Recht, dass das Schreien und Rennen des Prot. am Ende der Geschichte fehl am Platz wirkt. Ich wollte damit auf der einen Seite ausdrücken, dass er sein Wissen über den Tod seiner Frau seinem Sohn gegenüber verheimlicht (und seine Reaktion auf den vermeintlich gerade erst eingetretenen Tod seiner Frau schien mir natürlich). Andererseits wollte ich der tiefgehenden Liebe zwischen den Beiden Raum geben. Also eine Art Verleugnung im Schutz ihrer heilen Welt, die durch die Anwesenheit des Sohnes in Richtung Realisierung aufgelöst wird.

Es freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat.
Viele Grüße und gute Worte :-)
MaNe

 

Hallo Friedel,

ich danke dir für deine sorgfältige und für mich sehr wertvolle Kritik. Sie hält mich nachhaltig dazu an, ganz allgemein präziser zu schreiben.

Viele Grüße und gute Worte :-)
MaNe

 

Es war zwar von Anfang an klar, dass die Frau bereits tot ist. Aber das war in dem sinne, dass der Mann es ebenfalls schon wusste, stilistisch gesehen richtig gut. (Mann, ich drücke mich gerade bescheuert kompliziert aus, aber ich hoffe du verstehst was ich meine). Da nicht sicher war, ob dem Mann klar ist, dass seine Frau tot ist, hatte das Ende ja sogar eine kleine Überraschung parat. Zumindest ich habe es so empfunden.
Sehr einfühlsam geschriebene Geschichte!

 

Hallo Neytiri,

danke für deine Kritik :-)

du bist der Erste, der sagt, es sei von Anfang an klar, dass die Frau tot ist. Woran machst du das fest? Klar, man kann das mutmaßen; aber wirklich klar ist es m.E. nicht.
Und dann schreibst, du dass es in dem Sinne, dass der Mann es ebenfalls schon wusste, stilistisch gesehen richtig gut sei. Einen Satz später sagst du, es sei nicht sicher gewesen, ob dem Mann klar ist, dass seine Frau tot ist. Ich habe den Eindruck, das widerspricht sich ein bisschen...???

Trotzdem freut es mich natürlich, dass es dir gefallen hat. Ich würde mich freuen, wenn du o.g. Widerspruch aufklären könntest.

Viele Grüße und gute Worte
MaNe

 

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