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Ende
Besucher im Park
Es war ein wunderschöner Tag im Park, die Sonne schien, es war freundlich und belebt.
Tener saß auf der Bank und genehmigte sich ein Eis, während er die Umgebung freudig beobachtete und genoss. Mehrere Kinder spielten mit ihren Eltern auf dem Spielplatz, die Vögel zwitscherten in den Baumkronen und es waren keine Wolken am Himmel, es war … perfekt.
Einiger Zeit später sah er Clark in den Park kommen, er war wie üblich sehr hell gekleidet, was Tener schon ein wenig peinlich fand. Das brachte er auch deutlich zum Ausdruck, als er fragte: "Wo hast du denn dieses schreckliche Ding her?"
Clark lächelte ihn an und sagte: "Als wäre dieser Anzug das schlimmste, was du je gesehen hättest."
Tener schaute kurz nachdenklich nach oben bevor er zwinkernd zugeben musste: "Da hast du durchaus Recht, Bruder."
Clark setzte sich zu Tener auf die Bank und fragte, mit einer nicht zu überhörenden Neugierde:
"Ich hab gehört, du hast meinen Sohn gesehen, wie geht es ihm denn? Ich hab ihn seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen."
Tener leckte genüsslich an seinem Eis bevor er seine Antwort gab: "Ja, er ist ziemlich groß geworden, der Kleine. Ganz der Vater, da kannst du dir sicher sein."
Clark schaute mit Erleichterung nach vorne, lächelte, und sagte, mit einer gewissen Melancholie in der Stimme: "Das freut mich zu hören, dass er gut aufgehoben ist. Was ist mit seiner Mutter?
Geht es ihr gut?"
Tener konnte sein Eis nicht mehr weiter essen, denn es verschwunden war, sonderlich überrascht hat ihn das aber nicht, weswegen er einfach Clarks fragte beantwortete: "Soweit ich weiß, ja. Ich hab sie auch länger nicht mehr gesehen, jedoch scheint es ihr soweit gut zu gehen."
Clark nickte zustimmend, ein leicht enttäuschter Seufzer entglitt ihm, worauf er ein wenig mit den Fingern knackte.
Tener schaute ihn vorwurfsvoll an und sagte: "Du weißt schon das das nicht besonders gut für deine Knochen ist, oder?"
"Ich komme schon zurecht, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, sag mir lieber wie es dir geht."
Tener zuckte mit den Schultern und antwortete: "Es geht, ich halte mein Versprechen für die Sünden, die ich begangen habe. Übrigens, danke das du mir Gesellschaft leistest."
Clark schaute zu Tener und lächelte ihm zu: "Ich habe dir ja auch ein Versprechen gegeben, und wie du weißt halte ich meine Versprechen auch."
Tener musste schmunzeln als Clark das sagte und kommentierte: "Also manche deiner Versprechen hättest du jetzt nicht unbedingt halten müssen."
Clark sagte etwas neckisch: "Das hättest du wohl gerne, was?"
Der Himmel wurde Schwarz, jedoch war die unmittelbare Umgebung von Tener und Clark immer noch beleuchtet, als würde jemand ein Licht darauf scheinen. Der Park war noch da, jedoch wurde es still und die Leute im Park verschwanden. Tener atmete frustriert aus und sprach zu Clark: "Danke das du da bist, Clark, ohne dich würde ich das nicht aushalten …"
Clark schaute auf den leeren Park und sagte: "Natürlich, ich hab dir das hier eingebrockt, deswegen werde ich auch bei dir bleiben, was auch immer passiert."
Der Park verschwand als nächstes, es blieb nur noch die Bank übrig auf der die beiden saßen.
Tener schaute in die leere Dunkelheit, es war still, der schöne Tag war vorbei.
Clark fragte ihn daraufhin: "Wie schlimm ist es? Ist es so schrecklich wie ich es mir ausmale oder noch viel schlimmer?"
Tener beugte sich nach vorne und stützte sein Arme auf den Knien ab: "Du kannst es dir nicht im geringsten ausmalen, Clark. Es ist wie eine lebendige Hölle aus Zorn, Verrat und jeder anderen vorstellbaren Sünde, die einfach nur böses vollbringen will."
Clark stand auf einmal, aber immer noch an der gleichen Stelle wo er eben saß. Die Bank ist verschwunden, Tener saß nun auf einem Thron, einem dunklen unbequemen Thron mit schwarzen Stacheln als Ornamente.
Clark fragte: "Möchtest du nicht manchmal alles herauslassen?"
Tener musste kurz lachen, ein etwas schrilles Lachen, voller Leid.
"Weißt du, ich würde das nur zu gerne machen, einfach alles herauslassen. Die Welt mit Blut, Leiden und Angst überziehen, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind foltern und ihre Gedanken mit der unnachgiebigen Verzweiflung füllen das ihre Leben sinnlos und verschwendet waren und das jede Entscheidung ihres Lebens absolut falsch und grotesk ist. Das würde ich nur zu gerne machen, Clark …"
Clark löste sich langsam in Luft auf, aber seine Stimme war immer noch so klar und deutlich zu hören als würde er direkt neben Tener stehen.
Die Stimme von Clark fragte: "Und warum hast du es dann noch nicht gemacht?"
Tener lächelte kurz verzweifelt, bevor er antwortete: "Weil du mich nicht lässt, Clark. Du bist da und hältst mich zurück, wie du es versprochen hast. Bist du immer noch da?"
Die Stimme von Clark antwortete: "Ja, ich bin noch da, so wie ich es versprochen habe."
Es war kurz still bevor Clark wieder sprach: "Deswegen machst du das, nicht wahr? Diese Illusion."
Tener nickte zustimmend, als er nach einer kurzen Weile einige faustgroße Sphären vor sich sieht. Clark fragte ihn: "Das ist es also, was du brauchst, um dich im Zaum zu halten, oder?"
Tener nickte erneut, sagte aber dieses mal: "Genau, um Es im Zaum zu halten, ansonsten würde Es einfach keine Ruhe geben."
Grauenhafte Dinge passieren in den Sphären, etwas das die wenigsten je erlebt haben und was diejenigen, die es erlebten, entweder wahnsinnig gemacht oder sie in den Selbstmord getrieben hat. Clark erschien auf der Rückseite des Thrones, still stehend.
Tener fragte ihn erneut: "Bist du noch da, Clark?"
Clark antwortete sanft: "Natürlich Tener, aber immer doch."
Die Sphären vor Tener verschwanden und er sprach leise in die Leere: "Danke, Clark …"