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Empfindungslos

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09.12.2001
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Empfindungslos

Ich lag mit dem Rücken auf der Matratze eines kaputten Bettes in einem alten, zerfallenen Haus. Seit den letzten Tagen der Menschenherrschaft auf diesem Planeten, waren diese Orte Verstecke für die letzten Überlebenden. Das Haus stand als einer der wenigen Schlupfwinkel dieses Vorortes noch in seinen Grundmauern, dabei fehlte allerdings eine komplette Seite. Es war also nach Süden hin offen.
Meine Verfolger näherten sich mit ihrer schweren, hochtechnischen Bewaffnung aus nördlicher Richtung, den umliegenden Ruinen. Ich konnte sie aus einem Fenster des Hauses gut und unerkannt beobachten, wie sie hinter Felsen und Bauwerkresten nachsahen, ob sich meine Wenigkeit dort versteckt hielt. Erschöpft ließ ich mich wieder auf die Matratze fallen.

Vor zwei Stunden begann mein Auftrag. Mit vier Begleitern versuchte ich einen kleinen Stützpunkt der Fremden einzunehmen. Es waren mehr von unseren Feinden dort, als wir erwartet hatten. Einige hatten sogar sehr starke Waffen und schlugen uns damit in die Flucht. Anstatt einen gelungenen Anschlag auf ihre Militärische Taktik durchzuführen, wurden wir nun verfolgt und gerieten in ihre Fadenkreuze. Die Freaks aus dem All erledigten alle meine vier Begleiter. Schon auf ihrem Gelände zerschossen sie mit ihren Strahlern den Torso von Hank entzwei. Darauf folgte der Kopf von Linda, der ebenso von einem starken Geschütz getroffen wurde. Auf der Flucht aktivierte Scott eine ihrer Laserminen. Er stieg auf ihren zentralen Auslöser, als er gerade dabei war, einen Hang hinaufzulaufen. Der Rückschlag schleuderte ihn wieder tief den Hang hinab. Ich dachte, wenn er überlebt haben sollte, würden ihm die Aliens in unserem Rücken endgültig den Rest geben. Dann suchte ich Unterschlupf in den Überresten eines Vororts, einer ehemaligen überbevölkerten Metropole.

Dann waren meine Feinde hier. Sie suchten die aufgerissene Straße direkt vor dem Haus ab. Ich konnte sie dabei durch das Fenster beobachten. Sie sind hässlich bucklig und behaart. Dennoch haben sie eine irgendwie charismatische Ausstrahlung, auch wenn ihre Gesichter ebenso komplett behaart sind. Man kann keine Gefühlszüge darin erkennen. Ob sie wütend sind, ängstlich, konzentriert. Man weiß es nicht.
Dann erkannten sie, dass der Eingang des Hauses von Außen verrammelt war. Der Vorbesitzer dachte wohl, nach der Evakuierung würde er nach einem Sieg der Menschen wieder hierher zurückkommen. Die Bomben der Feinde waren aber zu stark und die Menschen fügten sich ihrem Schicksal, die Verlierer zu sein. Ich bin jedenfalls von hinten in das Versteck hineingeklettert.
Eben als sie dabei waren nach erfolgloser Suche wieder abzuziehen, warf ich mich ein weiteres mal in das Bett. Dieses Mal jedoch, krachte der Boden darunter weg und das Bett schlug unbequem mit mir im Erdgeschoss des Gebäudes ein. Die Soldaten wurden aufmerksam und schlichen sich schnell, mit entsicherten Waffen ein weiteres Mal auf das Haus zu.
Ich mußte schnell reagieren, rollte mich von dem inzwischen total zertrümmerten Bett, zog meine beiden altmodischen aber vollautomatisch nachladenden Projektilkanonen, schleuderte meinen Körper durch eine lose Mauer des Erdgeschosses und landete im Hinterhof, gleich neben einem hohen Zaun aus Draht. Als ich mich liegend auf die andere Seite drehte, erkannte ich einen dieser Alienfreaks, etwa vier Meter von mir entfernt, der gelähmt auf mich herabsah. Mit meinen beiden identischen Waffen schoß ich ihm in sekundenschnelle die Munition in seinen Körper. Mit einem Stöhnen sank er samt seinem schweren Gewehr nach hinten herab, auf den staubigen Boden. Ich fragte mich, ob er wohl überrascht war. Sein emotionsloses Gesicht gab nunmal keine Aussage.
Von meiner Position aus rannte ich hinter eine weitere Ruine, wenige Meter entfernt und suchte dort neuen Schutz. Rechts davon lag die Straße. Dort tummelten sich drei meiner Gegner auf verschiedenen Distanzen. Links lag der Leichnam meines Opfers in dem Hinterhof und es tauchten weitere zwei Soldaten auf um sich das Geschehnis anzusehen.
Dann reagierte ich schnell. Ich lud die beiden Magazine der Kanonen, sprang nach links aus meiner Deckung, feuerte aus allen Rohren auf die beiden Gegner, die noch auf den toten Kameraden konzentriert waren und beobachtete wie sie sich ihm hinzugesellten. Dann rannte ich wieder hinter meinen Schutz, warf mich aber gleichzeitig noch nach rechts heraus und schoss im Flug viele gefährliche, kleine Projektile zu den drei Feinden. Einer wurde erst am Bein und anschließend in der Brust erwischt, ein weiterer empfing eine Kugel direkt in den Kopf und der dritte kam mit einer Verwundung am rechten Arm davon.
Genau dieser war jetzt mein Problem. Denn die leeren Magazine meiner beiden automatischen Handfeuerwaffen verriegelten jeglichen Gebrauch. Mit blutendem rechten Arm hielt der letzte Überlebende des Spürtrupps sein großes, chromfarbenes Gewehr auf meine im Dreck liegende Gestalt. Resignierend ließ ich meine beiden Waffen in den Staub fallen und wartete auf das Ende.
Als es soweit sein sollte, ertönte ein lauter Knall. Ein Geschoß durchschlug den dicken Hals meines Vollstreckers. Es drang rechts ein, trat links wieder aus und schmetterte weiter nach nirgendwo. Mit schreckhaft offenen Augen und einem quälenden Laut fiel der starke, bucklige Krieger nach vorne auf die harte Asphaltstraße und verteilte sein Blut darauf. Ich stand vom Boden auf. Ehe ich in die Richtung sah, aus der der rettende Angriff kam, mußte ich kurz über die Reaktion des Gefallenen nachdenken. Hatte er tatsächlich eine sichtbare Emotion gezeigt. Überrascht vom eigenen Tod, in der Situation des eigentlichen Sieges.
Als schließlich Scott in mein Blickfeld geriet, sah ich ihn stark verwundet und blutend mit einem rauchenden Colt in der Hand. Ich blieb gedankenlos bei seinem Anblick. Wir sahen uns beide gefühllos an.

[Beitrag editiert von: masterplan am 20.12.2001 um 14:52]

 

So weit ich das beurteilen kann (ich hab nur die ersten beiden Absätze gelesen) ganz gut, bis auf ein paar stilistische Sachen, die ich hier nicht nennene werde (aus schlechter Erfahrung, wenn du's nicht wissen willst, bitte). Mich stört nur die Handlung. Klingt wie die Nacherzählung von einer Shadowrun-Session. Dir scheinen die Waffen am wichtigsten zu sein. Von daher: arm und oberflächlich. Keine Aussage!
olafson

[Beitrag editiert von: olafson am 20.12.2001 um 15:59]

 

:( Tja ... Habe mich gerade durch den Text gequält, der halt leider auch nicht mehr bietet als viele gleichartige.
Ich liebe SF, insbesondere natürlich Invasionsgeschichten, aber wenn sich diese, wie betreffende, darauf konzentrieren, viel Peng-Peng zu präsentieren und pseudo-coole Helden, schalte ich ab.
Wie mein Vorredner schrieb, enthält sie exakt null Handlung! Eine Geschichte lebt nun mal von ihren Protagonisten und ihrer Handlung!!! Solange du keinen Wert auf halbwegs interessante Handlungen und plastische Charaktere legst, wird das nix, sorry...

 

Hallo masterplan,

ich gebe zu, "Empfindungslos" ist wohl eher was für den Trash-Container

Ts - Eigentlich hatte ich als Kritik irgendwas von "Räuber und Gendarm"-Spielen schreiben wollen. Außerdem wollte ich positiv erwähnen, dass Scott sehr schön am Anfang bereits erwähnt wird und am Ende nicht als Deus ex Machina auftaucht.

Aber wer bin ich denn, dass ich dem Autor widerspreche!

Klaus

 

Ok. Ich sag auch mal was dazu "Wiesel".

Mit einem Stöhnen sank er samt seinem schweren Gewehr nach hinten herab, auf den staubigen Boden

Wie kann man nach hinten herabsinken?

Sind noch ein paar Fehler drin. Ich bin jetzt aber zu faul, die rauszusuchen.

Ansonsten:
Keine Handlung, sonst nur Verfolgung.

 

Hallo Masterplan,

ich will deine Story weder verteufeln noch in den höchsten Himmel heben. Dazu hat sie zu wenig Flair.

Auf jeden Fall hättest du mehr daraus machen können, in dem du tiefer in die Gefühlswelt deines Protagonisten eindringst. Die Überschrift verspricht hier mehr als die Geschichte her gibt.

Dazu noch ein paar Detailkritiken:

Vor zwei Stunden begann mein Auftrag.
...hatte mein Auftrag begonnen! Der gesamte Absatz beschreibt Vergangenes aus der Sicht deiner Hauptperson. Leite ihn im Plusquamperfekt ein und beende ihn damit. So wird kenntlich, dass dieses Geschehen vor dem eigentlichen liegt. Dazwischen kannst du getrost das Präterritum nutzen.

zerschossen sie mit ihren Strahlern den Torso von Hank entzwei
Warum sollten sie das tun? Wenn du tatsächlich einen Torso meinst, ist es sowieso nur ein Bruchstück Hanks.

Dann erkannten sie, dass der Eingang des Hauses von Außen verrammelt war
Tja, das ist dumm: die Tür ist zu! Auf die Idee durch das Loch in der Südseite einzudringen kommen sie nicht? Scheinen nicht gerade intelligent zu sein, deine außerirdischen Intelligenzen.
Außerdem scheinst du ein Freund des Wörtchens "dann" zu sein. Nur in seltensten Ausnahmefällen passt es in eine Erzählung. Eigentlich ist es überflüssig, wenn du deine Handlung kontinuierlich aufbaust. Dass der nächste Satz auch zeitlich später liegt als der vorangegangene ist logisch.

Eben als sie dabei waren nach erfolgloser Suche wieder abzuziehen, warf ich mich ein weiteres mal in das Bett.
Und jetzt unternimmt dein Protagonist den hochintelligenten Versuch, die Spannung am Kochen zu halten. Ehrlich: Zwei dumme Fehler um der Spannung willen ist zu viel des Guten.

Durchdenke die Handlung nochmal. Konzentriere dich mehr auf die Gefühle deiner Figuren, als auf die reißerische Handlung, die dir nicht gerade gelungen ist. Damit wirst du, wie gesagt, auch deiner Überschrift gerechter.

Gruß, Mike
(in der Hoffnung, dir weitergeholfen zu haben :) )

 

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