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Serie Emma - Schön, dass es dich gibt

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07.02.2001
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Emma - Schön, dass es dich gibt

Emma- Schön das es dich gibt

Emma steht im Badezimmer vor dem Spiegel und singt, ihre kleine Haarbürste nimmt sie als Mirkofon. Ich stehe in der Tür und muss lachen.
Sie singt irgendeinen neumodischen Popsong, doch was ursprünglich ein englischer Text war, ist in Emmas Version eine Mischung aus Fantasiewörtern und einigen inbrünstigen „Lalalas“.
Ihre Wangen sind vom Duschen noch ganz rot und die braunen Haare hängen ungekämmt zu beiden Seiten ihres Gesichtes.
Hingebungsvoll wiegt sie sich im Takt des Liedes hin und her.
Nach einer Weile stoße ich mich vom Türrahmen ab und lege meine Hand vorsichtig auf Emmas nackte Schulter.
„Du musst zur Schule, Liebes.“, sage ich und nehme ihr die Bürste aus der Hand, kämme ihr wunderschönes Haar.
Seit ihrem Unfall, unserem Unfall, geht Emma auf eine Sonderschule. Dort erlernt sie die Blindenschrift, bekommt einige Tipps für den Alltag und wird ansonsten ganz normal unterrichtet, wie jedes andere Kind in ihrem Alter.
In diesen Tagen ist Mathematik ihr Lieblingsthema. Seit sie das kleine Einmaleins beherrscht, ist Emma ganz verrückt nach Zahlen. Es wird Multipliziert, Dividiert und Addiert, manchmal auch Subtrahiert, aber das mag Emma nicht sehr gerne.
Sie sagt dann immer: „Ich mag es nicht, wenn jemanden etwas weggenommen wird. Wieso sollte ich dann von einer 5 drei Zahlen wegnehmen?“.
Dann grinst sie mich frech an und ich weiß, dass sie es einfach nur noch nicht verstanden hat, zu rechnen ohne ihre Finger zu benutzen.
Mit Fingern geht das nämlich plötzlich ganz leicht.
„Fünf minus dreiiiiiii“, Emma drückt dann, die Stirn in Falten gelegt langsam drei Finger nach unten, „ ist ... Zwei.“.

Meine Tochter schenkt mir ein Lächeln, quetscht etwas Zahnpasta aus der Tube und beginnt sich die Zähne zu putzen.
Nachdenklich binde ich ihr die Haare nach hinten und gehe dann aus dem Bad, in der Tür rufe ich noch einmal zu ihr hinüber.
„Deine Sachen sind auf dem Bett. Bitte beeile dich.“.
„Jaja.“, tönt es mir leicht genervt hinterher.
„Das sagt man nicht.“, ermahne ich sie und lache leise vor mich hin.

Als Emma hinunter in die Küche kommt, habe ich ihr Frühstück schon zubereitet.
„Hmm, riecht gut.“, meint sie und tastet vorsichtig nach ihrer heißen Schokolade.
„Vorsicht, verbrenn dich nicht.“, mit zusammengekniffenen Augen beobachte ich ihre etwas ungeschickten Handgriffe.
Emma schlürft genüsslich an ihrem Kakao, leckt sich über die Lippen und beißt zufrieden in ihre Nutellaschnitte.
Innerlich atme ich erleichtert auf und reiche ihr das Schulbrot.
„Hmm, Knoppers!“, Emma strahlt.

Ein paar Minuten später setze ich sie vor der Schule ab, helfe ihr aus dem Wagen, reiche ihr den knallbunten Schulranzen.
„Hast du alles?“, frage ich sie und beobachte skeptisch, wie sie ihren Rucksack auf den Rücken hin und her rückt.
Sie nickt nur und lässt sich widerwillig ein Abschiedsküsschen geben.
„Ich bin doch heute Nachtmittag wieder da, Mama.“, murmelt sie und rennt los.
Ich öffne den Mund, will sagen, dass sie vorsichtig sein soll und nicht so rennen darf, sie könnte dabei stolpern, dann sage ich doch nichts und öffne die Autotür.
Emma dreht sich noch einmal zu mir um, bleibt dabei stehen und ruft zu mir herüber.
„Es ist schön, dass es dich gibt, Mama.“, noch bevor ich antworten kann ist sie im Eingang der Privatschule verschwunden.
Da stehe ich also mit offenem Mund, völlig perplex und denke mir meine Antwort, die ich ihr nicht mehr sagen konnte:
„Es ist schön, dass es dich gibt, Emmi.“.

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Dies ist der zweite Teil.

Der 1. Teil: Emma - Das Strandhaus

 

Weniger überzeugend als der erste Teil, und doch auch gut. Was mich im ersten Teil allerdings nicht sonderlich störte, wird hier deutlicher: Man will mehr Handlung, mehr Geschichte, weniger Moment.

Details:

  • "Schön das es dich gibt" - Bitte laß die Überschrift ändern in 'Schön, dass es dich gibt'. Vermutlich empfiehlt sich auch eine Änderung beider Titel in 'Emma (Teil <Nummer>) - <Titel>'
  • "Mirkofon" - 'Mikrofon'

 

Salut st.a.r,

habe den ersten Teil nochnicht gelesen, werde ich aber im Anschluß tun. ;)
Finde deine Geschichte schön. Gerade das du intensiv Momentszenen beschreibst finde ich schön. Passt doch!
MfG Sumi

 

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