Hi @More_fascinaton
Dann auch nochmal auf diesem Wege. Willkommen bei den Wortkriegern!
Ich merke, dass in Deiner Geschichte sehr viel drinsteckt: Elsa, die Beobachterin, eine Kunstlehrerin, die normalerweise nicht ganz glücklich zu sein scheint. Ganz viele Dinge werden erwähnt, wie zum Beispiel der Freund Kay. Ich habe deshalb den Eindruck, dass Du Dich gedanklich mit Deiner Prota und ihrem Leben stark auseinander gesetzt hast. Das ist schön!
Die Geschichte selbst nimmt mich leider nicht so mit. Sprachlich finde ich das häufig ungelenk, und ich finde auch viele Fehler (im Detail vertiefe ich das unten, wo ich die einzelnen Sätze nochmal auseinander nehme). Auch tellst Du sehr viel und zeigst viel zu wenig. Du behauptest also Vieles, ohne es an sichtbarem Verhalten oder direkt erlebten Gefühlen zu zeigen. Das Problem dabei ist, dass ich nicht wirklich mit Deiner Prota mitfühlen kann – die Behauptungen halten mich als Leserin quasi auf Distanz. Die vielen Informationen stehen in keinem Verhältnis zur Kürze der Geschichte – du streifst so viele Dinge, die sich im Nachhinein als irrelevant herausstellen.
Zum Beispiel, dass die Lehrerin normalerweise überfordert erscheint. Inwiefern passt das überhaupt damit zusammen, wie "beherzt" sie hier auftritt? Und ist das überhaupt wichtig für die Geschichte, die Du erzählen willst? Und wenn der Gedanke an Kay Deine Prota wirklich so beeinflusst, warum denkt sie dann nur einmal an ihn? Warum ist das kein größeres Problem? Und wenn es das nicht ist, warum Kay dann überhaupt erwähnen?
Ich will sagen, die Gewichtung zwischen Informationen und Länge der Geschichte erscheint mir nicht gut gewählt. Da ist viel Namedropping, Behauptungen, Erwähnungen, du streifst da so vorbei, ohne dass die Erwähnungen von Nebeninformationen die Geschichte irgendwie beeinflussen würden. In einer guten Geschichte (und auch im echten Leben) sind alle Dinge miteinander verflochten. Das heißt, der Gedanke an Kay beeinflusst Elsas Verhalten. Wenn er das nicht tut, dann ist Kay nicht wirklich in die Geschichte eingeflochten. Dann solltest Du ihn entweder besser einbinden oder ihn weglassen. Lose Fäden rumdängeln zu lassen, das ist auf jeden Fall keine schöne Lösung.
Allein dadurch finde ich am Anfang, dass Du sehr durch die Geschichte preschst. Ich gehe auf die Geschichte gleich im Detail nochmal ein, zunächst möchte ich aber meinen größten formalen und inhaltlichen Kritikpunkt loswerden.
Größter formaler Kritikpunkt: Warum machst Du keine Absätze? Hast Du Dir einmal angeschaut, wie der Text hier aussieht? Ein schrecklicher Block, also sorry. Leseführung geht anders. Durch Absätze könntest Du Deinen Text strukturieren, das Auge des/der Lesers/Leserin führen. Ich würde nicht ständig in der Zeile verrutschen und könnte auch einmal eine Atempause machen.
Größter inhaltlicher Kritikpunkt: Neben dem, was ich schon zur Gewichtung von Informationen und Länge gesagt habe, habe ich ein Problem mit Deiner Geschichte. Ich habe so verdammt viele Fragen zum Setting. Massieren im Kunstunterricht? Echt?
Meine Fragen dazu: Warum im Kunstunterricht? Es würde vielleicht eher zur Ernährungs- und Gesundheitserziehung passen, also in den Sport. Aber auch da wäre es komisch ... Hm. Denn die nächste Frage: Ist das aus Perspektive der Kunstlehrerin eine gute Idee? Ganz davon ab, dass die meisten Schulformen, vor allem in höheren Klassen, einen extrem eng gestrickten Lehrplan haben, in dem für solche "Späße" kaum Zeit bleiben dürfte: Hm, Jugendliche dazu bringen, sich gegenseitig anzufassen, was ganz offensichtlich schon von einigen Jugendlichen in dieser Geschichte ausgenutzt wird, womit sich mindestens Deine Prota unwohl fühlt ... Also. Ich hätte da sehr starke Bedenken – und ich wette, die Schulleitung wäre auch nicht erfreut, wenn sie davon Wind bekäme. Die nächste Frage: Wie gehen Jugendliche damit um? Die meisten Jugendlichen, die ich kenne und kannte, wären nicht erfreut darüber, sich von Klassenkamerad/inn/en anfassen zu lassen, zumindest nicht von jedem/jeder und sicher nicht, wenn die ganze Klasse zusieht.
Verstehst Du das Problem? Du schaffst hier ja ausdrücklich eine erotische Situation im Klassenzimmer. Mit der ganzen Klasse. Das ist einfach aus allen möglichen Gründen höchst unrealistisch und extrem weit hergeholt. Warum muss das sein? Warum erschaffst Du nicht eine wirklich intime (also auch zweisame) Situation zwischen der Prota und Eva? Oder wählst ein realistischeres Setting, zum Beispiel hatte ich im Sportunterricht Ringen und Raufen, und DA konnte man sich näherkommen (aber nur mit Personen gleichen Geschlechts, Kontaktsport zwischen Jungen und Mädchen war nicht erlaubt).
Ich will nicht verklemmt klingen, aber Schule ist verklemmt. Solange einige Eltern und SuS verklemmt sind, wird sie es auch bleiben. Und ganz ehrlich? Ich finde, das ist gut so. Ich finde, Deine Lehrerin geht viel zu weit. Sie müsste doch mindestens Alternativen mitbringen für jene SuS, die nicht an Massage interessiert sind.
Okay, das ist schon mein größter inhaltlicher Kritikpunkt. Ich kaufe das Setting nicht. Tatsächlich finde ich es verstörend. Überleg Dir doch etwas Realistisches, Intimes, Schönes. Nun zu den Details. Ich marschiere einmal durch den Text, Lupe vorm Auge:
Gespannt was auf sie zukam, stand Elsa mit ihren Mitschülern im Klassenzimmer und wartete auf ihre zerstreute Kunstlehrerin.
Komma vor "was". So, und ihr kommt gleich das erste Tell: "die zerstreute Kunstlehrerin." Das ist eine Behauptung, wir nennen das
Tell. Beim kreativen Schreiben wirst Du aber immer wieder den Grundsatz hören: "Show, don't tell." Das heißt: Nicht behaupten, sondern an konkreten Verhaltensweisen oder Gefühlen belegen. Um zu zeigen, dass die Kunstlehrerin zerstreut ist, könntest Du aus ihr zum Beispiel Folgendes machen:
Elsa wartete auf ihre Kunstlehrerin. Das konnte dauern, denn Frau Seiler vergaß immer ihren Schlüssel im Lehrerzimmer. Nach jeder Pause verließ sie das Lehrerzimmer und machte, beinahe beim Klassenraum angekommen, auf dem Absatz kehrt, um den vergessenen Schlüssel zu holen.
Du siehst direkt: Show dauert lange. Dauert eigentlich immer länger als Tell. An dieser Stelle würde ich Dich deshalb auch einfach ermutigen, das "zerstreute" zu streichen und die Lehrerin später an ihrem Verhalten zu charakterisieren. Was Du aber auch siehst: Show malt Bilder. "zerstreut" erzeugt kein richtiges Bild im Kopf der Leserschaft (und wenn doch, dann bei jedem/jeder ein anderes). "vergisst ständig ihren Schlüssel", das erzeugt ein viel deutlicheres Bild. Und das ist Show.
Ganz davon ab finde ich den ersten Satz noch aus anderen Gründen hm. Warum ist Elsa überhaupt gespannt auf das, was auf sie zukommt? Sie wartet doch nur auf die Kunstlehrerin. Und nach allem, was Du danach schreibst, ist es ein ganz normaler Schultag. Ich glaube das nicht so richtig, beziehungsweise, der Anfang verwirrt mich, weil Elsa ständig andere Dinge erwartet. Als nächstes das Wort "stehen". Das ist ja so gähn. Du könntest den ganzen Satz abkürzen und zugleich verstärken, in dem Du schreibst: "Elsa wartete mit ihren Mitschülern im Klassenzimmer auf ihre Kunstlehrerin." Und warum "stehen" die überhaupt im Klassenzimmer? Haben die keine Stühle?
Und überhaupt, ist es eine gute Idee, einen derart verschachtelten ersten Satz zu schreiben? Ist nur meine persönliche Ansicht, aber: Ich glaube nicht.
In Erwartung auf eine entspannte Kunststunde, so kurz vor den Weihnachtsferien, war die Stimmung locker und aufgeheizt.
Ich denke, es müsste: "In Erwartung einer" statt "In Erwartung auf eine" heißen. Außerdem: "locker"
und "aufgeheizt"? Nach meinem Verständnis schließt sich das gegenseitig aus.
„Arme Frau...“, dachte sich Elsa, in Erwartung einer überforderten Lehrerin.
Wenn Du nicht das Wor..., sondern den Satz abbrichst, kommt vor den drei Punkten ein Leerzeichen. Und hier wiederholst Du "in Erwartung". Das ist nicht so schön. Außerdem ist das schon wieder widersprüchlich. Die SuS erwarten eine entspannte Stunde, aber eine überforderte Lehrerin? Warum sollte die Lehrerin überfordert sein, wenn doch alles so entspannt sein wird?
Diese Meute, könnte sie niemals ruhig stellen, das wusste sie.
Komma weg vor "könnte".
Okay, offenbar gibt es keine Entspannung. Dann streich das am Anfang. Es hat keinerlei Wert, Leser/innen direkt am Anfang zu verwirren. Und hier wäre ich vielleicht auch weniger verwirrt, wenn Du nicht einfach nur "locker" und "aufgeheizt" und "Meute" behaupten, sondern etwas zeigen würdest. Das einzig Sichtbare, was Du mir bisher geschrieben hast, ist, dass die da im Klassenzimmer "stehen". Das ist tatsächlich seltsam, erscheint mir aber nicht besonders meutenmäßig oder unzähmbar (im Gegenteil, klingt eher nach nordkoreanischer Grundschule, im Klassenzimmer "stehen"). Zeig doch, dass ein paar Jungs einen Fußball durchs Zimmer werfen, und irgendjemand Bilder an die Tafel malt, und irgendwo irgendjemand jemandem an den Haaren zieht (bitte mit Namen und so, also konkret und sichtbar, nicht so wie ich es hier schreibe). Dann muss ich Dir das nicht einfach glauben, sondern ich kann es selbst sehen und mitfühlen.
„Heute werden wir etwas Besonders für eure Entspannung machen.“
Immer wenn von dieser Frau etwas Besonders angekündigt wurde, konnten sie damit rechnen, dass es besonders langweilig werden würde.
"etwas Besonderes" statt "etwas Besonders". In beiden Fällen.
„Wir werden heute eine Massagestunde veranstalten“, überging sie einfach die genervten Gesichter ihrer Schüler.
"übergehen" ist kein Sprechakt. Einen Nicht-Sprechakt als Inquit-Formel zu verwenden, halte ich für schlechten Stil. Und die "genervten Reaktionen" könntest Du auch wieder gut zeigen. Nimm Dir ruhig die Zeit. Das ist eine Kurzgeschichte, kein 100-Meter-Sprint. Du hast schon Zeit, um Situationen, Bilder und Gefühle entstehen zu lassen.
Ihr werdet anschließend entscheiden welche euch besser gefällt“, erklärte sie weiter.
Komma vor "welche".
„Danach gebe ich euch die Möglichkeit, alle mit einem selbstgewählten Partner zu probieren.“
Sie sollen alle Methoden ausprobieren? Und wozu sollen sie dann vorher aussuchen, welche ihnen am besten gefällt? Aaah, Beschäftigungstherapie. Typisch für die Schule, ne?
Bei der Aussicht, den Mädchen ungeniert näher zu kommen, schien den männlichen Anwesenden das Herz höherzu schlagen.
"höher zu schlagen" statt "höherzu schlagen". Und hier ging meine erste rote Fahne hoch. Da hätte die Lehrerin doch abbrechen müssen. Egal. Darüber habe ich mich ja schon ausgelassen.
Im Bewusstsein der gierigen Blicke ihrer Mitschüler, kokettierte sie sich ein wenig.
Das Wort "kokettieren" funktioniert so nicht (
siehe Duden). Das Mädel kann "mit den Mitschülern kokettieren", aber sie kann nicht "sich selbst kokettieren".
Sie liebte es mit der Aufmerksamkeit ihrer Verehrer zu spielen.
Komma vor "mit".
Elsa jedoch freute sich wenig über die Ankündigung der Stunde. Sie kam zwar mit allen ihrer Klasse gut aus, war aber dennoch immer im Hintergrund geblieben. Sie wollte nie zu viel Aufmerksamkeit erregen. Bei dem Gedanken, einen ihrer Mitschüler zu nahe zu kommen, überkam sie die Angst. Sie wollte keinen anderen Mann so berühren, außer ihren Freund Kay.
"einem" statt "einen". Und hier ist meine zweite rote Fahne. Es gibt (wie ich erwartet habe) mindestens eine Person (wahrscheinlich aber eher zwanzig), der das extrem unangenehm ist. So sind Teenager eben. Nicht tun. Keine Massage im Unterricht.
Doch ermutigt durch das beherzte Eingreifen ihrer Lehrerin, wurden auch ihre Bewegungen kräftiger.
Komma weg vor "wurden". Und hier behauptest Du wieder nur, die Lehrerin würde beherzt eingreifen. Ich wünschte, Du würdest das zeigen, denn ich kann mir nichts unter dem "beherzten Eingreifen" vorstellen. Steht die da neben Elsa, während Lena auf dem Tisch liegt, drückt an Lenas Schultern rum und sagt: "Guck mal, so musst du das machen." (Ich stelle mir übrigens wirklich vor, dass die SuS alle auf Tischen liegen, und ich frage mich, ob Schultische genauso eklig finden wie die Sportmatratzen in Schulen.)
Nach dem Wechsel hatte Elsa die Möglichkeit ihren Blick durch das Klassenzimmer schweifen zu lassen und ihre Mitschüler bei ihren Massagen zu beobachten.
Komma vor "ihren". Du benutzt hier sehr viel "ihre/n". Das ist nicht nötig, denn wessen Blick sollte Elsa schweifen lassen, wenn nicht ihren eigenen? Wessen Mitschüler sonst, wenn nicht Elsas? Und wessen Massagen, wenn nicht die der Mitschüler, um die es vorher die ganze Zeit ging? Generell kannst Du darauf achten, weniger Possessivpronomen zu verwenden.
„Ben jetzt sei doch mal nicht grob!
Komma vor "jetzt".
Wenn ich morgennblaue Flecken von dir habe, dann wirst du mich kennenlernen!“
"morgen blaue Flecken" statt "morgennblaue Flecken" (das sollte Dir jede einfache Rechtschreibprüfung auch anzeigen).
Sie konnte es gut mit ihren Mitschülern aber fand, dass alle Männer viel zu, naja, maskulin seien.
Konnte was gut mit ihren Mitschülern? Sehr umgangssprachlich. Und auch sehr schwammig. Hier hättest Du wieder die Gelegenheit, konkret zu werden. Komma vor "aber". Und die Lesbe tritt also selbst maskulin auf, findet Männer aber zu maskulin? I don't get it.
Sie hatte daraus noch nie ein großes Geheimnis gemacht, dass sie Frauen bevorzugte. Nicht, dass sie darüber jemals mit Elsa geredet hätte. Das hat sie alles allein durch ihre genauen Beobachtungen und ihr Talent, zuzuhören, ohne dass es andere merkten, herausgefunden.
"hatte" statt "hat" oder noch eleganter: einfach weiter Präteritum benutzen. Außerdem finde ich das schon wieder sehr widersprüchlich. Eva macht kein Geheimnis aus ihrer Homosexualität, aber Elsa weiß es nur, weil sie so ein Beobachtungstalent ist? Also ist es doch ein Geheimnis, und nur Elsa weiß es, weil sie so gut beobachtet? Oder muss Eva kein Geheimnis draus machen, weil es niemand weiß?
Das hat sie alles allein durch ihre genauen Beobachtungen und ihr Talent, zuzuhören, ohne dass es andere merkten, herausgefunden.
Und dieser Satz klingt leider wirklich schlimm. Das ist so viel Füllung, so viele Abstecher, so viele Füllwörter ... Guck mal, ob Du den etwas ausgemistet bekommst. Ich würde den Satz vielleicht so schreiben:
Nur durch ihr Talent, genau zu beobachten und unbemerkt zuzuhören, fand Elsa es heraus. Aber das ist so weit weg von Deiner Version, dass ich Dir da nicht reinreden will. Lies den ganzen Text mal laut, durch Füllwörter und Schwammigkeiten klingt er leider an vielen Stellen eher unbeholfen und nicht so, als hättest Du sprachlich schon Dein Bestes gegeben. Da geht mehr!
Als wieder ein Wechsel anstand, stand Elsa plötzlich ohne Massagepartner da und beschloss deshalb, sich erst einmal an den Rand zu setzen und abzuwarten.
Unschöne Wiederholung von "anstand, stand". Und diese Situation verstehe ich auch wieder nicht. Zwei Mädels bleiben ohne Partner/in, also ... sind sie doch automatisch Partnerinnen? So war das zumindest in meiner Schulzeit. Warum tun beide erstmal so, als würden sie niemanden finden?
Auch Eva hatte keinen Partner mehr, sie hatte allerdings eine andere Methode damit umzugehen, als Elsa.
Komma weg vor "als".
„Na toll und wer massiert mich jetzt“, tönte es lautstark durchs Klassenzimmer.
"Wer massiert mich jetzt?", das ist eine Frage, ne? Da müsste ein Fragezeichen hin. Und auch "tönen" ist kein Akt des Sprechens. Das geht vielleicht trotzdem, weil "es" ja sowieso nicht spricht, aber schön klingt das nicht.
Komma vor "so". Übrigens kaufe ich diesen Tell-Satz hier total, weil Du mir Evas Verhalten vorher gezeigt hast. So macht man das.
Elsa kann selbst nicht sagen warum aber auf einmal öffnete sich ihr Mund und sie sagte:
"konnte" statt "kann", Komma vor "aber".
Ohne lange zu zögern schlenderte Eva auf sie zu.
Komma vor "schlenderte".
Da Elsa sowieso schon an der Wand saß, setzte sich Eva vor sie und lehnte sich leicht an ihr an.
"an ihr an" ist eher unschön. Wie wäre es mit "an ihre Schenkel/ihre Knie/was auch immer"? So vermeidest Du die Dopplung und wirst zugleich konkret. Wäre das nicht schön?
Erst da viel Elsa auf, wie dünn dieses Mädchen vor ihr eigentlich war.
"fiel" statt "viel".
Aber genauso fasziniert war sie, von der Minute an, als sie ihren Duft einatmete und anfing, sie langsam und sachte zu massieren.
Komma weg vor "von".
„Du kannst ruhig ein bisschen fester drücken, ich zerbreche schon nicht“, riss Eva Elsa mit einem Lächeln in der Stimme aus ihren Gedanken.
"aus den Gedanken reißen" ist kein Akt des Sprechens. Und wie sieht Elsa Evas Lächeln, wenn diese doch vor ihr und an sie gelehnt sitzt?
Die Ausschnitte am Ärmel des Kleides, erlaubten es Elsa die cappucinofarbene Haut ihrer Partnerin zu berühren.
Komma weg vor "erlaubten", das "es" könnte weg, Komma vor "die cappucinofarbene", und es wird "cappuccino" geschrieben.
Als sie spürte, wie sie unter ihrer Berührung erzitterte, wurde sie mutiger.
Und hier blendest Du weg. Ich frage mich ..., ob Du den richtigen Moment gewählt hast, um die Geschichte zu erzählen, die Du eigentlich erzählen möchtest. Wenn ich das richtig verstehe, möchtest Du zeigen, wie Elsa erkennt, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt. Da fehlt mir leider ganz viel, was Du nur anschneidest, also echte Erotik zum Beispiel (Du könntest hier auch ruhig den Tag "Erotik" setzen). Du bringst die beiden zur Berührung, davor ist nichts Erotisches zwischen ihnen passiert, und dann hörst Du auf. Ich weiß nicht, ich würde viel eher diese Begegnung zu Ende erzählen (möglicherweise in einem weniger verstörenden Setting) und was das mit Elsa macht. Das würde mich wirklich interessieren.
Auf die weiteren Verläufe von Elsas Leben gibt ja nur der Titel Aufschluss. "Elsas neue Welt." Ich vermute also, dass sie sich ihrer neu entdeckten Homosexualität hingeben wird; im Text steht aber nichts davon. Sie könnte genauso gut nach der weirden Unterrichtsstunde zu Kay zurückkehren. Das ist vollkommen offen, und ehrlich gesagt, ich finde, Du schneidest die Geschichte damit am spannendsten Punkt ab. Das finde ich nicht gut, würde auch zu einem TV-Serienformat besser passen als zu einer Kurzgeschichte. Die darf zwar ruhig offen sein, aber wenn sie am spannendsten Punkt endet, ist das eher mäh.
Na ja, ich denke, ich habe Dir erstmal genug gegeben, womit Du Dich beschäftigen kannst. Fehlerchen und weitere Überarbeitungen kannst Du ausbessern, in dem Du unten am Text auf "Bearbeiten" klickst. Und es gilt natürlich, dass alle meine Hinweis (außer bei den Fehlern!) nur aus meiner Leserinnenperspektive kommen und gefärbt sind von meinen Ansichten und Vorlieben. Was Du davon für bare Münze nimmst, musst Du selbst wissen.
Cheers,
Maria