Hallo @casa.ndra,
Bin nämlich nicht sicher, ob ich sie richtig verstehe. Und Schreiben hilft mir oft beim Denken.
Deine Protagonistin scheint mir eine sehr zerrissene, unglückliche Person zu sein. Auf der Suche nach dem einen Wahren tut sie alles, um sich zu verstecken, legt eine möglichst Männer-niederknien-lassende Maske auf, weil das Innere eh niemanden interessiert.
Schreiben hat dir scheinbar wirklich geholfen :P Genau so, wie du sie beschreibst, wollte ich sie haben. Freut mich, dass du sie so wahrgenommen hast (:
Und ich kann mir nicht helfen, ich hab den Eindruck, als sie ins Taxi steigt, hat sie tatsächlich kein konkretes Ziel.
Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Es gibt zwar diesen Klub, wohin das Taxi sie bringt, aber auch ich habe schon beim Schreiben gemerkt, dass sie zwar ein örtliches Ziel haben mag, aber kein, wie soll ich sagen, persönliches.
Also etwas Mieseres, als Männern den Kopf zu verdrehen und sie hilflos zurückzulassen. Hier hast du (bei mir) eine Erwartungshaltung erzeugt, die sich im weiteren Verlauf der Geschichte dann jedoch nicht bestätigt hat.
Tut mir Leid :P Aber auch das verstehe ich sogar. Electra, wenn sie auch aus ihrer Sicht erzählt, bleibt mysteriös und unnahbar und man hat immer das Gefühl, da ist irgendwas, was sie unbedingt verstecken will.
Gefällt mir, wie nur ihr Spiegelbild lächelt (schneidet aber auch ins Herz).
Gut so!
Alveus Jekat schrieb:
aber Kunstwerk bist du keines
Fehlt da nicht ein „ein“?
Na ja, ich könnte schon ein
ein einfügen, aber dann müsste ja das "keines" einem "nicht" weichen :P
Sie hat also Erfahrung damit. An dieser Stelle kam mein anfänglicher Verdacht, dass sie vielleicht Serienkillerin auf der Suche nach ihrem nächsten Opfer ist o. ä. wieder auf bzw. formierte sich recht klar. Tja ...
In gewisser Weise ist sie auch eine Serienkillerin. Nur sind Electras Opfer die Herzen der Männer, nicht ihre Leben
Alveus Jekat schrieb:
Jetzt, wo er mich nicht mehr spiegelverkehrt sieht, erkennt er das volle Potential meiner Schönheit.
Hm, das ist die eigentlich einzige Stelle, an der ich gestockt und mich gefragt hab, ob es wirklich das ist, was du sagen willst? Ich finde den Satz in sich nicht rund, denn das Potential hat er ja eindeutig schon im Spiegel erkannt, während ihre Schönheit jetzt doch umso stärker zur Geltung kommen müsste. Oder nicht?
Ich stimme zu, die Stelle hat mir auch nicht gefallen, aber ich dachte, ich lasse sie erst mal drinnen und schaue, wie die Reaktionen hier ausfallen. Und jetzt da ich bestätigt bin, denke ich, ich habe ein Lösung dafür.
Der Schluss hat mich ein bisschen - ja, wie? Unbefriedigt, haha, zurückgelassen, aber wenn ich’s jetzt so geschrieben sehe, ist es genau das Ende, was deine Prota heraufbeschworen hat. Von daher also super!
Hahaha schön, dass Electra auch dich verführt hat, nur um dich einfach sitzen zu lassen. So ist sie halt :P
Ja, wow, ich danke dir vielmals für deine Kritik! Ich freu mich, dass es dir gefallen hat (:
Liebe Grüße,
Alveus
Hallo @Achillus,
ich hab deine Kritik, und ich möchte sie eigentlich lieber Textinterpretation nennen, mit großem Interesse gelesen. Ich freue mich, dass du so viel Inhalt gefunden hast. Ich weiß nicht, ob du die Infobox gelesen und gesehen hast, dass Electra keine Figur ist, die meiner Feder entsprungen ist. Die Sängerin Marina hat Electra Heart auf ihrem gleichnamigen Album erschaffen als eine junge Frau, die in eben jene Falle tritt, die du so wunderbar beschreibst. Und als Resultat zieht sie, wie du es ebenfalls so schön gesagt hast, das kürzere Streichholz. Und diese Figur fasziniert mich seit langem und seit langem wollte ich sie in meine eigenen Geschichten setzen, um zu sehen, was passiert. Umso wohler tut es mir zu lesen, wie du Electra empfunden hast, denn es bestätigt mir, dass ich der Figur gerecht geworden bin. Daher ein umso größeres Dankeschön, dass du diese Gedanken mit mir geteilt hast.
Sprachlich habe ich an dem Ganzen nichts auszusetzen, denn ich finde, die gewählte Tonart passt zum Inhalt. Gern gelesen.
Und natürlich auch vielen Dank für dein technisches Feedback (:
Liebe Grüße,
Alveus
Hallo @PlaceboParadise,
haha, Electra Heart.
Mein erster Gedanke beim Titel war: »das ist doch von Marina!« Und dann hab ich deine Infobox gelesen, da lüftet sich ja das Geheimnis.
Ja, das musste ich auf jeden Fall dazusagen. Ich möchte keinesfalls, dass man glaubt, dass die geniale Electra Heart meine Schöpfung ist. Aber sie verfolgt mich schon so lange und ich hatte schon so lange vor, Electra aufzunehmen und zu schauen, was ich mit ihr machen kann. Nur wusste ich nicht, wie ich das angehen soll. Und als ich am Wochenende ein paar der Songs als Akustikversion gehört habe, hat es plötzlich Klick gemacht.
Ich nehme an, dass du als inhaltliche Basis "Bubblegum Bitch" genommen hast, oder?
Ja auch, natürlich vor allem den Punkt mit ihrem Körper. Aber tatsächlich habe ich versucht, einiges mehr einzubauen. Sowohl direkte Zitate als auch Motive.
»I'm Electra Heart, only livin' in the dark« aus Electra Heart
»Give little get a lot, that's just how you are with love
Think you're funny, think you're smart
Yeah, you may be good looking, but you're not a piece of art« aus Power & Control
»Rule number four, gotta be looking pure,
Kiss him good bye at the door, and leave him wanting more« aus How to be a Heartbreaker
Um nur ein paar zu nennen.
Diese innere Traurigkeit, die Leere des Herzens, dieses Suchen nach Bestätigung an den falschen Stellen, das fehlt mir.
Da hast du natürlich recht, das fehlt in diesem Text weitgehend. Aber das habe ich auch bewusst nicht hineingenommen. Mir war klar, dass ich die vielen Facetten, die Marina in Electra verpackt hat, nicht in einen Text quetschen kann. Deswegen habe ich mich auch entschieden, eine Kurzgeschichtenserie zu schreiben, damit ich Electra von verschiedenen Seiten betrachten kann.
Ich finde die Geschichte gut geschrieben. Generell mag ich die Stimmung, dieses Femme Fatale-mäßige, das funktioniert gut.
Dankschön, mein Schriftstellerherz hat einen kleinen Sprung gemacht :P
Aber ich finde eben, das die Erwartungen, die man zu Beginn hat, direkt erfüllt werden, ohne große Umwege. Da würde ich mir als Leser mehr Spannung wünschen, irgendetwas Überraschendes.
Ich bin ein Freund vom Gerade-Heraus-Schreiben, einfach deshalb, weil ich das am besten kann. Leider treffe ich verständlicherweise damit nicht jeden Geschmack – auch ich mag Spannung und Überraschungen beim Lesen. Aber beim Schreiben habe ich da noch einiges zu lernen, dein Kommentar unterstreicht das.
Auch dir natürlich ein großes Danke fürs Lesen und für deine Worte. Ich kann nicht oft genug betonen, wie viel mir das bedeutet und wie sehr es mich stärkt.
Liebe Grüße,
Alveus
Hallo @josefelipe,
Mir geht’s nicht ums Mäkeln
Das weiß ich doch
Ich kenne deine Art zu kritisieren und weiß, dass du sehr genau und anspruchsvoll bist. Ich schätze das und würde mich nie bemäkelt fühlen.
dann fehlte mir doch Literarizität, wenn ich’s mal so sagen darf.
Auch zwischen den Zeilen – was bei einem sehr kurzen Text wahrscheinlich sein könnte – hab ich nichts gefunden: Ein eitles Püppchen lässt sich zur Disko fahren und testet ihre Wirkung gleich mal am ersten Kerl.
Nein, ich wollte auch bestimmt nichts zwischen die Zeilen setzen. Electra erzählt hier aus ihrer Sicht und ist, zumindest im Kontext dieser Geschichte, eine sehr oberflächliche Figur. Entsprechend hat es für mich Sinn gemacht, dem ganzen wenig Tiefe zu verleihen.
Bei Deinem Nick hatte ich auf feinere Feder gehofft.
Tut mir Leid :P Meine Feder ist definitiv noch lange nicht so fein geschliffen, wie ich sie gerne hätte. Aber es ist schon gut, wenn man das ab und an gesagt bekommt. Sei versichert, ich arbeite daran und die Wortkrieger sind mit eine riesen Hilfe (:
Aber die Nacht hat mich schon verschlungen.
Hier hapert’s für mich mit der Perspektive. Schaut sich Electra zu, wie sie von der Nacht verschlungen wird?
Für mich ging da der Gedanke mehr in die Richtung, dass sie sich in der Nacht auflöst. Wobei "Nacht" hier als Metapher für Party oder den Klub gedacht war. Vielleicht ist die Stelle zu bedeutungsschwanger, um sie verstehen zu können, wenn man außerhalb meines Kopfes sitzt :P
Die Orthographie Fehlerchen werde ich natürlich gleich beheben – danke für dein scharfes Auge!
Und natürlich auch ein allgemeines Danke fürs Lesen und deine Kritik.
Liebe Grüße,
Alveus
Hallo @Friedrichard,
Der Fahrer kann seine Augen kaum auf die Straße richten.
Na, das klingt aber ganz schön gefährlich im STRAßENverkehr!
Ich denke, Electra lebt sehr gerne gefährlich. Vielleicht gibt es ihr einen zusätzlichen Kick, selbst der Grund für die Gefahr zu sein.
Du beschreibst dieses narzistische Nachtschattengewächs
Die Dunkelheit gibt mir Leben
sehr schön
Eine Figur wie ein Pin-up-Girl, wie eine Puppe.
in ihrer auf Äußerlichkeit abgestimmtes Leben, außerhalb der Privatspäre, zu dem sie sich maskiert.
Vielen Dank! Ich finde, dass "Nachtschattengewächs" eine äußerst passende Bezeichnung für Electra ist. Denn selbst, wenn sie sich abends außer Haus traut, verdunkelt sie ihre Identität, um sich sicher zu fühlen.
Aber viel mehr interessiert mich derzeit die wörtl. Rede des Fahrers
»Es wird dir bestimmt gefallen – wenn du auf feiern stehst.«
, dem meine Gelaber gleich ziemlich egal sein wird, denn ich meine, dass das da eher ein substantiviertes „feiern“ stehe als Tun und Ereignis/Feierlichkeit.
Absolut richtig! Substantivierungen – meine größte orthographische Schwäche.
Übrigens, Alveus, hab ich eigentlich den Antipoden hierzu auch in meiner Anfangszeit geschrieben. Falls es Dich interessiert, wie es mit Electra im Alter ausgeht -
(
http://www.wortkrieger.de/showthread.php?36711-Jeannetigone) - da aber klassisch, was wäre wenn beide zusammengedampften Frauen alt geworden wären
Eine Einladung, die ich sehr gerne annehme!
Ich danke dir fürs Lesen, fürs Gefallen Finden und für die Worte.
Liebe Grüße,
Alveus
Hallo @Aurelia,
Insofern finde ich es schon gut gemacht, dass hier die „Perspektive“ gewechselt wird, denn es zeigt, dass Electra verschiedene Stimmen im Kopf, verschiedene Gesichter hat.
Schön, dass sich das gleich für dich geklärt hat. Tatsächlich hat Electra viele Gesichter, viele Identitäten, mit denen sie spielt, die sie jedoch manchmal auch heimsuchen.
Jedoch ziehst du das nicht bis zum Ende durch. Vielleicht war es auch gar nicht deine Absicht. Weiß nicht.
Nein, das war nicht meine Absicht. Das ganze soll eine Serie von Kurzgeschichten werden, die sich um Electra Heart und ihre Seiten drehen. Ich möchte auf jeden Fall noch andere Gesichter von ihr zeigen, wollte aber keinesfalls schon alles in der ersten Geschichte (die tatsächlich die zweite aus der Reihe ist, die ich geschrieben habe) verballern.
Aber schließlich sagt er: »Hör mal, das ist jetzt vielleicht unprofessionell,
Das Fette könnte gestrichen werden. Etwas gestelzt in meinen Augen.
Da stimme ich dir zu, das werde ich machen. Danke!
»Danke«, sage ich süßlich und spüre förmlich, wie die Funken zwischen uns ihn dahinschmelzen lassen.
Würde ich streichen.
Das "förmlich" werde ich tatsächlich streichen. Das "süßlich" aber nicht. Ich möchte schon, dass Electra ein bisschen was von ihren Manipulationstechniken offenlegt.
Insgesamt finde ich, dass du mehr aus der Geschichte herausholen könntest.
Zumindest aus der Figur Electra Heart werde ich noch einiges herausholen (:
Auch dir ein Dankeschön fürs Lesen und fürs Schreiben.
Liebe Grüße,
Alveus