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Eisig war die Stimmung
Kurt, ein grosser Mann ging misslaunig neben seinem Hund her. Der Hund, ein langhaariger, rotbrauner Setter schaute ihn erwartungsvoll an und tänzelte ständig vor ihm her. Unbeirrt ging Kurt schnell weiter.
Sabine ging schlurfend und rauchend die Strasse entlang. Keinen Blick würdigte sie ihrem Hund, ein kleiner kurzhaariger Mischling. Sie hing ihren Gedanken nach und der Hund versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. Er tänzelte und stupste Sabine immer wieder an. Er hatte keinen Erfolg damit.
Melanie, eine kleine, langhaarige Frau ging fröhlich mit ihrer Dogge spazieren. Die Dogge schnupperte dort und da. Melanie hat Zeit und blieb oft stehen, damit ihr Hund all die Gerüche aufnehmen konnte. Sie überlegte, was sie heute Abend kochen soll. Sie hatte Freunde eingeladen und wollte sich etwas Feines einfallen lassen. Sie schaute ihrer Dogge zu und kicherte, da sie einen Schmetterling zu erhaschen versuchte. Leider verscheuchten die langen Ohren den Schmetterling immer. Die Dogge gab nicht auf und es sah zum Schreien aus, wie das riesige Ding das kleine Etwas zu fangen versuchte.
„Komm“, sagte Melanie und schnippte mit den Fingern. Die Dogge liess von dem Schmetterling ab und folgte Melanie in den Wald.
Der Wald war wunderschön. In einer Lichtung des Waldes war ein grosser See mit Schilf und Enten. Etwas Nebel hing über dem Wasser und Melanie freute sich an der mystischen Stimmung. Sie setzte sich auf eine Bank, schaute einen Moment auf den See und zog ihr Notizblock hervor.
Inzwischen war Kurt im Wald angekommen. Sein rotbrauner Setter sprang in grossen Schritten auf den See zu. Die Enten flatterten alle davon. Melanie sah erschrocken auf. Sie hatte den Setter nicht kommen sehen. Melanies Dogge und Kurts Setter beschnupperten sich kurz und jeder ging wieder seines Weges. Kurt setzte sich auf die andere Seite der Bank und zog sein Handy hervor.
Sabine schlurfte Richtung Wald. Sie wollte dort auf die Bank sitzen. Ihr kleiner Mischling tänzelte immer noch vor ihr her.
Sabine war endlich da und setzte sich auf die Bank. Sie war müde.
Da sassen sie nun, die drei Menschen. Melanie, Kurt und Sabine. Melanie schrieb eine neue Geschichte in ihr Notizbuch. Kurt schrieb Smsen und Sabine döste vor sich hin. Es war schon eigenartig. Keiner redete mit dem Andern. Nicht mal begrüsst hatten sie einander. Keiner beachtete den Andern. Drei Menschen auf einer Bank und es war still.
Eisig war die Stimmung. Es war zum frösteln.
Anders bei den Hunden. Diese spielten und tobten miteinander herum. Sie jagten Enten. Markierten die Bäume und machten immer wieder gemeinsam Pause. Sie kuschelten sich ins Gras und schlossen für einen Moment die Augen.
Plötzlich kam Franz. Er war ein weisshaariger, alter und freundlicher Mann. Sein Hund, der Tobi war nicht mehr so schnell, da auch er schon in die Jahre gekommen ist. „Komm, Tobi, du schaffst es“. Tobi hechelte etwas schnell. Franz war bei der Bank angekommen.
„Ist hier noch frei“, fragte er. Alle drei schauten auf und sprangen gleichzeitig auf.
„Natürlich“, sagte Melanie. „klar“, brummte Kurt. „Sicher“, sagte Sabine.
Franz setzte sich auf die Bank. Tobi legte sich zu seinen Füssen. Kurt rief seinen Setter und Sabine pfiff ihrem Mischling. Die Vier gingen ihres Weges.
Franz genoss die Stille. Streichelte verträumt dem Tobi über das Fell. „So schön ist das Leben, Tobi, geniessen wir es“.
Das Schilf wiegte sich im Wind, es sah aus, als gab es ihm Recht. Die Enten schnatterten auf dem See und der Nebel verzog sich, da die Sonne hell und warm schien.
Franz träumte von seiner Kindheit und Tobi jagte im Traum einem Kaninchen hinterher.
Die letzten Tautropfen im Gras verschwanden und der Geruch des Waldes, der Tannen und der Pilze trat in Vordergrund.
Melanie genoss die Nähe des alten Mannes und auch ihre Dogge legte sich vor sie hin.
„Was ist ihr Lieblingsessen, fragte Melanie. Haben sie Lust heute zu mir zum Essen zu kommen?“ „Ich habe Freunde eingeladen.
Die Stimmung war freundlich und warm.