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Eisig war die Stimmung

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10.07.2015
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Eisig war die Stimmung

Kurt, ein grosser Mann ging misslaunig neben seinem Hund her. Der Hund, ein langhaariger, rotbrauner Setter schaute ihn erwartungsvoll an und tänzelte ständig vor ihm her. Unbeirrt ging Kurt schnell weiter.
Sabine ging schlurfend und rauchend die Strasse entlang. Keinen Blick würdigte sie ihrem Hund, ein kleiner kurzhaariger Mischling. Sie hing ihren Gedanken nach und der Hund versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. Er tänzelte und stupste Sabine immer wieder an. Er hatte keinen Erfolg damit.
Melanie, eine kleine, langhaarige Frau ging fröhlich mit ihrer Dogge spazieren. Die Dogge schnupperte dort und da. Melanie hat Zeit und blieb oft stehen, damit ihr Hund all die Gerüche aufnehmen konnte. Sie überlegte, was sie heute Abend kochen soll. Sie hatte Freunde eingeladen und wollte sich etwas Feines einfallen lassen. Sie schaute ihrer Dogge zu und kicherte, da sie einen Schmetterling zu erhaschen versuchte. Leider verscheuchten die langen Ohren den Schmetterling immer. Die Dogge gab nicht auf und es sah zum Schreien aus, wie das riesige Ding das kleine Etwas zu fangen versuchte.
„Komm“, sagte Melanie und schnippte mit den Fingern. Die Dogge liess von dem Schmetterling ab und folgte Melanie in den Wald.
Der Wald war wunderschön. In einer Lichtung des Waldes war ein grosser See mit Schilf und Enten. Etwas Nebel hing über dem Wasser und Melanie freute sich an der mystischen Stimmung. Sie setzte sich auf eine Bank, schaute einen Moment auf den See und zog ihr Notizblock hervor.
Inzwischen war Kurt im Wald angekommen. Sein rotbrauner Setter sprang in grossen Schritten auf den See zu. Die Enten flatterten alle davon. Melanie sah erschrocken auf. Sie hatte den Setter nicht kommen sehen. Melanies Dogge und Kurts Setter beschnupperten sich kurz und jeder ging wieder seines Weges. Kurt setzte sich auf die andere Seite der Bank und zog sein Handy hervor.
Sabine schlurfte Richtung Wald. Sie wollte dort auf die Bank sitzen. Ihr kleiner Mischling tänzelte immer noch vor ihr her.
Sabine war endlich da und setzte sich auf die Bank. Sie war müde.
Da sassen sie nun, die drei Menschen. Melanie, Kurt und Sabine. Melanie schrieb eine neue Geschichte in ihr Notizbuch. Kurt schrieb Smsen und Sabine döste vor sich hin. Es war schon eigenartig. Keiner redete mit dem Andern. Nicht mal begrüsst hatten sie einander. Keiner beachtete den Andern. Drei Menschen auf einer Bank und es war still.
Eisig war die Stimmung. Es war zum frösteln.
Anders bei den Hunden. Diese spielten und tobten miteinander herum. Sie jagten Enten. Markierten die Bäume und machten immer wieder gemeinsam Pause. Sie kuschelten sich ins Gras und schlossen für einen Moment die Augen.
Plötzlich kam Franz. Er war ein weisshaariger, alter und freundlicher Mann. Sein Hund, der Tobi war nicht mehr so schnell, da auch er schon in die Jahre gekommen ist. „Komm, Tobi, du schaffst es“. Tobi hechelte etwas schnell. Franz war bei der Bank angekommen.
„Ist hier noch frei“, fragte er. Alle drei schauten auf und sprangen gleichzeitig auf.
„Natürlich“, sagte Melanie. „klar“, brummte Kurt. „Sicher“, sagte Sabine.
Franz setzte sich auf die Bank. Tobi legte sich zu seinen Füssen. Kurt rief seinen Setter und Sabine pfiff ihrem Mischling. Die Vier gingen ihres Weges.
Franz genoss die Stille. Streichelte verträumt dem Tobi über das Fell. „So schön ist das Leben, Tobi, geniessen wir es“.
Das Schilf wiegte sich im Wind, es sah aus, als gab es ihm Recht. Die Enten schnatterten auf dem See und der Nebel verzog sich, da die Sonne hell und warm schien.
Franz träumte von seiner Kindheit und Tobi jagte im Traum einem Kaninchen hinterher.
Die letzten Tautropfen im Gras verschwanden und der Geruch des Waldes, der Tannen und der Pilze trat in Vordergrund.
Melanie genoss die Nähe des alten Mannes und auch ihre Dogge legte sich vor sie hin.
„Was ist ihr Lieblingsessen, fragte Melanie. Haben sie Lust heute zu mir zum Essen zu kommen?“ „Ich habe Freunde eingeladen.
Die Stimmung war freundlich und warm.

 

Servus ich bin zwar noch neu, du bist mein Erster (Beitrag), aber ich hab schon die Eine oder Andere Idee was man verbessern könnte.

1. Du springst ab und zu zwischen den Zeiten hin und her. Hinzu kommen ein paar Rechtschreibfehler.
2. Haben Personen und Ort keine Tiefe du beschreibst Sie nicht. Weder vom Aussehen noch emotional kommt da genug rüber. Am ehesten baue ich eine Bindung zu den Hunden auf.
3. Finde ich die Handlung zu verwirrend. Mit den drei eindimensionalen Figuren verbinde ich nichts. Das macht Sie austauschbar und so kommt kaum Spannung auf.
4. Die Idee so wie ich Sie interpretiere: "Die Situation richtet sich nach denen die daran Teil haben" finde ich gut. Mit ein Bisschen mehr Worten kann ich vielleicht auch nachvollziehen warum Sie Ihn zum Essen einläd. So hört sich das eher nach entfachter Libido an.

Hoffe das ist so Ok. wie gesagt erstes Mal und so ;-)

 

Hallo Sam Mumm

Danke.... ich kann etwas damit anfangen. Ich werde heute Abend ausführlich darauf antworten.

Griessli Silea

 

Hallo Silea!

Eine philosophische Geschichte, meine ich hier zu lesen. Ich habe mir vor Spannung zwar nicht die Fingernägel abgekaut, aber es interessierte mich von Anfang an, wie diese 3 Figuren sich verhalten, wenn sie aufeinandertreffen.
Der Verlauf auf der Parkbank war dann zunächst keine Überraschung. Erst als der alte Mann dazu kam, nahm die Geschichte noch die nötige Wendung.

Die Geschichte zeigt sehr stringend, dass Wahrnehmung individuell geprägt ist und nicht so sehr davon abhängt, was die Umgebung den Sinnen bietet. Wahrnehmung hängt von unseren Vorstellungen ab. In der Geschichte hat nur Melanie (später auch der alte Mann) von vornherein die Vorstellung gehabt, der Spaziergang mit ihrem Hundi würde Spaß machen. So hat sie dann auch Spaß gehabt.

So viel von mir.

Lieben Gruß!

 
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Hallo Sam Mumm
Ich bin froh, dass du zu den Hunden am ehesten eine Verbindung aufgebaut hast. Dies war von mir auch beabsichtigt.
Das du daran denkst, dass bei Melanie erwachende Libido der Grund für eine Einladung zum Essen war, hat mich verwirrt, erstaunt und nachher fast geschockt. Mit keinem Moment habe ich daran gedacht.
Für mich war es eine logische Folgerung aus der Eisigen Stimmung zu einer guttuenden Begegnung mit dem alten Mann. Aber ich sehe, jemand zum Essen einzuladen, einfach so, kann auf verschiedene Arten verstanden werden. Und doch macht es mich fast etwas traurig, dass eine Einladung verbunden werden kann, mit "ich will etwas von dir". Manchmal sehne ich mich nach Momenten, wo ich einem Impuls folge und einfach mache. Ausserdem hat sie so nicht mehr nachdenken müssen, was sie zum Abendessen kocht. :-)
Ich danke dir für deine Zeilen und hoffe, dass ich das Hüpfen in den Zeiten korrigiert habe.
Herzliche Grüsse Silea

Lieber Asterix
moderne Hirnforschung lehrt, dass die von Menschen wahrgenommene Außenwelt nur ein Konstrukt bzw. eine Konstruktion des aktiven Gehirns ist. Wir wissen daher nicht, wie die Welt wirklich ist, da die Wahrnehmung nur nach den biologisch gegebenen Gehirnverknüpfungen in unserer Phantasie entsteht. Der Konstruktivist stützt sich dabei darauf, dass die naturwissenschaftliche Hirnforschung zeigt, dass das Gehirn bei der Wahrnehmung der Außenwelt diese nicht so erkennt, wie sie wirklich ist, vielmehr konstruiert es gesteuert von Nervenimpulsen selbst diese Wahrnehmung. Das gilt natürlich nicht nur für wahrgenommene Dinge der Außenwelt wie Häuser, Menschen, Steine, Bäume oder Autos, sondern auch für das Gehirn selbst. Und natürlich ist es sehr spannend hier weiter zu denken.
Ich möchte ja nicht behaupten, dass ich beim Schreiben meiner Geschichte daran gedacht habe und eine Geschichte dementsprechend schreiben wollte. Aber ich danke dir, dass du mich auf diesen Aspekt aufmerksam gemacht hast
Herzlichen Dank Silea

 
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Das du daran denkst, dass bei Melanie erwachende Libido der Grund für eine Einladung zum Essen war, hat mich verwirrt, erstaunt und nachher fast geschockt. ... Und doch macht es mich fast etwas traurig, dass eine Einladung verbunden werden kann, mit "ich will etwas von dir". Manchmal sehne ich mich nach Momenten, wo ich einem Impuls folge und einfach mache.

Hallo Silea,

ich wollte dich nicht schocken oder gar traurig machen. Die Einladung kommt so spontan und unvermittelt, eigentlich habe die beiden vorher nicht wirklich mit einander geredet.
Als Mann würde ich mir schon denken, wenn eine nette junge Frau Zeit mit mir verbringen will: "Okaay da geht was."
Und als Frau würde ich mich hüten einen fremden Mann zu mir nach Hause einzuladen, nur weil er einen entspannten Moment mit seinem Hund hat. Wer weiß schon wie er den Rest der Zeit so verbringt. #creepy
Vielleicht denke ich da zu zynisch, dennoch finde ich, etwas mehr Gespräch würde die Situation besser erklären.

Grüßles S.Mumm

 
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Hallo Silea,

Danke für deine Story, die ich sehr gerne lieb gewonnen hätte! Leider konnte ich dennoch keinen Bezug zu dem Sujet aufbauen. Aus einem Grund: Fehlen vom Motiv! Das ist aber auch egal!

Gehen wir zur Sache: Die allgegenwärtige ERzählerinstanz (Autor) zeigt mir nur eine kleine Sequenz, einen kurzen Ausschnitt aus einem Vormittag. Der Autor geht nicht weiter darauf ein, was vorher im Leben all der Protagonisten passiert war. All das ist dem Autor aus einem unerklärlichen Grund unwichtig. Er konstatiert nur die "Ereignisse", und das ziemlich subjektiv.

Die Geschichte endet mit einer für den Leser spontanen Einladung der jungen Dame Melanie gerichtet an den alten Mann. Der Vorhang fällt.

Und jetzt stelle ich Dir die eigentlichen Pointe deiner Geschichte. Du machst den Schnitt an einer wichtigen Stelle, wie der Vorhang in Tschechovschen Kurzgeschichten. An der entscheidenden Stelle fällt plötzlich der Vorhand, und der LEser kratzt sich an der Birne und fragt sich, was das soll. Im Gegensatz zu Tschechov, hast Du zu wenig Input, Details über die Geschichte verstreut, damit der Leser selbstständig etwas sich weiter denken kann. Ich traue mich nicht, mir vorzustellen, was weiter passieren würde.

Dein nächste inhaltlicher Schwachpunkt: die Verschmelzung von der Autorstimme/Perspektive mit der Melanies Perspektive.

Als die Drei auf der Bank sitzen, stellt der Autor fest, keiner grüßt, jeder macht sein Zeug, Stimmung ist eisig. Dabei vergisst der Autor, dass dafür alle drei auf der Bank verantwortlich sind! Melanie, Kurt und Sabine. Ob sie aufeinander keinen Bock haben? keine Ahnung! Dann kommt der Alte. Und die Melanie, die zentrale Figur in der Story mag ihn. Der Autor auch! Kurt und Sabine stehen auf und gehen! Warum eigentlich? Keine Ahnung! Und plötzlich ist die Stimmung nicht mehr so eisig.

Melanie manipuliert mit dem Autor die Stimmung in der Geschichte!

Jetztendlich stelle ich mir vor, wie der Alte dankend die Einladung ablehnt, sie betreiben ein nettes Gespächlein, ziemlich ungezwungen, zu nichts verpflichtend, das Leben entschleunigend etc.

Also, zu wenig Substanz, kaum nennenswerte Motive! Ich als Leser bin zu faul, diese Geschichte weiter zu denken, zu verinnerlichen und, das schönste Ziel jeder Geschichte, weiter zu leben.

Viele Grüße
Herr Schuster

 

Hallo silea,

zu deiner Geschichte fällt mir ein, was mir auch zu einer anderen Geschichte eingefallen ist, die ich vor kurzem kommentiert habe. Der Text ist im Grunde eher ein Bild als eine vollwertige Geschichte. Deine Charaktere sollen alle etwas repräsentieren, vermutlich eine gewisse Lebenseinstellung, und am Ende gibts noch eine Moral. Wie bei der anderen Geschichte, gefällt mir auch bei dir die Herangehensweise nicht so gut.

Deine Charaktere bleiben sehr blass. Sie sind - wie schon angedeutet - lediglich Platzhalter. Kurt und Sabine sind beide gelangweilt oder schlecht gelaunt, Melanie und Franz stehen im Gegensatz dazu. Das war's. Das ist schon arg dünn. Und so interessiert mich dann auch nicht, wie das ganze ausgeht. Auch wenn das Auftauchen Franz' sicher eine willkommene Wende ist. Insofern als er als Charakter noch am Glaubhaftesten rüberkommt. Bei ihm kann ich am ehesten nachvollziehen wie er tickt. Wie er seinen Hund ermuntert, noch ein bisschen weiter zu gehen, wie er ihm sagt, dass sie beide das Leben genießen sollten, das hatte schon was. An der Stelle hast du wirklich gut ein gewisses Lebensgefühl vermittelt, finde ich. Bei den restlichen Charakteren ist dir das leider nicht so gut gelungen.

Indessen, egal wie glaubhaft Franz als Charakter wirken mag und wie sympathisch er Melanie innerhalb der Geschichte erscheinen mag, ich finde es wenig glaubwürdig, dass sie ihn gleich zum Essen einlädt. Da fehlt mir die Vorarbeit. Ein entspanntes Gespräch zwischen den beiden, das mit der Einladung endet, das könnte klappen, aber so war das zu plötzlich, zu sehr aus dem Nichts.

Noch etwas:

Kurt, ein grosser Mann
Melanie, eine kleine, langhaarige Frau

Solche halbgaren Beschreibungen braucht es nicht. Du bist deinen Charakteren sowieso so fern in dieser Geschichte, dass Körpergröße, Haarlänge und solche Sachen wirklich völlig egal sind. Dafür interessiert sich niemand.

Ja, also mein Tipp wäre, dass du dich etwas mehr mit deinen Charakteren beschäftigst. Bau ihre Hintergründe aus, zeig uns mehr von ihnen, damit wir sie und ihre Aktionen besser nachvollziehen können. Bei Franz hat das schon ganz gut geklappt, und das im grunde mit wenigen Worten, Melanie landet für mich auf dem zweiten Platz, aber die Gegenseite, bestehend aus Kurt und Sabine, kommt viel zu kurz. Da geht mehr.

Liebe Grüße
Mix

 

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