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Eisenweg
Erik bricht früh auf. Zeitig aus dem Bett zu finden, fällt ihm zu Hause immer schwer, aber hier, im Urlaub, ist das kein Problem. Vom Hotel geht er hinunter zum See. Der Ort ist als Surferparadies bekannt; in wenigen Stunden, wenn die Thermik zwischen den engen Bergen einsetzt, wird es hier von jungen Sportskanonen wimmeln. Jetzt liegt noch Dunst über dem bewegungslosen Wasser.
Erik folgt dem Ufer zur Ostflanke des Cima SAT. Der Berg bohrt sich fast senkrecht in die Talsohle und setzt See wie Ort eine jähe Grenze. Bis zur Bastione schlängelt sich eine schmale Straße in Serpentinen den Berg hinauf, auf der die zahlreichen Touristen stumm aneinander vorbei stapften. Die Ruine jedoch trennt Zivilisation und Wildnis, nur ein Trampelpfad führt weiter nach oben und die wenigen Menschen, denen Erik hier noch begegnet, grüßen ihn und er grüßt zurück.
Die Sonne steht bereits hoch am Himmel, als er sein erstes Etappenziel erreicht. Die Chiesa Santa Barbara ist der Schutzheiligen der Bergleute geweiht und verwegen auf den steilen Fels geklatscht; sie wurde für die Arbeiter erbaut, die hier oben Fallrohre für ein Wasserkraftwerk installierten. Nachts strahlt ein Scheinwerfer die Kapelle an. Wenn es dunkel ist und der Berg selbst nicht zu erkennen, hängt sie wie ein leuchtendes Tor mitten im Himmel. Erik ist nicht gläubig, aber selbst für ihn ist es ein bewegender Anblick, für Christen muss er überwältigend sein. Jetzt setzt sich Erik auf die Stufen und beobachtet, wie Wanderer vor der Statuette der Märtyrerin niederknien. Außer als Tourist war er noch nie in einer Kirche, und ausgerechnet hier daran etwas zu ändern, erscheint ihm unpassend und vielleicht feige. Auch ist Niederknien noch nie seine Sache gewesen, vor wem auch immer.
In der heißen Augustsonne schwitzt Erik wie ein Affe, aber es macht ihm nichts aus. Im Gegenteil, es ist einer der Gründe, warum er hier ist: In klimatisierten Räumen hockt er den Rest des Jahres genug. Ein junges Paar neben ihm bewundert den Ausblick und unterhält sich über ein Gerücht der letzten Tage: Angeblich hat eine Anti-Tourismus-Gruppe Piranhas im See ausgesetzt, die schon einen Badegast attackiert hätten. Die Frau hat jetzt Angst zu baden. Wie kann man sich seinen Ängsten so unkontrolliert ausliefern? Der Freund der jungen Frau versucht das einzig Richtige und beschwichtigt sie, ohne sie allzu ernst zu nehmen.
Etwas entfernt unterhalten sich zwei Männer über ihre Arbeit. Einer von ihnen macht sich Sorgen um sein berufliches Fortkommen, nachdem seine Firma irgendwelche Sparprogramme aufgelegt hat. Das Thema erinnert Erik an seine eigenen Probleme an der Uni, aber hier oben stört ihn das nicht.
Alle Gespräche sind seltsam unbeschwert, trotz der teils ernsten Themen. Die luftige Höhe legt eine Distanz zwischen den Alltag und dem Hier und Jetzt; alle umgibt die ruhige Aura von Menschen, die ihre Nöte zumindest heute wie von oben betrachten können. Selbst die junge Frau wirkt eher belustigt über sich selbst, als ernsthaft besorgt.
Erik bricht bald wieder auf. Fast alle Wanderer kommen nur bis zur Kapelle, um die Unbeschwertheit und das wunderbare Panorama zu genießen, und kehren danach wieder um. Erik will weiter, will auf den Gipfel und bis dahin ist es noch weit. Das Tal liegt jetzt rund 500 Meter unter, der Gipfel 700 Meter über ihm.
Bis zur Kapelle war der Weg noch klar erkennbar, doch jetzt führt lediglich eine Via ferrata weiter nach oben. "Klettersteig" nennt man so etwas im Deutschen, aber die wörtliche Übersetzung "Eisenweg" ist schöner und treffender. In nicht ganz so steilem Gelände helfen bei der Orientierung ab und zu auf die Felsen gepinselte Farbkleckse, in den schwierigeren Passagen ist die Route mit Eisen gesichert: Stahlseile sind im Fels verankert, eiserne Sprossen in den Granit eingelassen. Manchmal stecken bloß schwere, bis zu einem halben Meter lange Nägel im Gestein.
Erik kontrolliert seine Ausrüstung: Hüft- und Brustgurt, Helm, Seil. Ein Blick auf den Karabiner, mit dem er sich in die Sicherungen einklinkt. In diesen Dingen ist er penibel. Auch über seine Kondition ist er sich sicher, er hat schon längere und höhere Touren gemacht als diese. Eine andere Sicherheitsmaßnahme missachtet er: Auf Klettertouren geht man nicht allein. Normalerweise ist er mit Freunden unterwegs, aber dies ist ein Familienurlaub und von seinen Verwandten will niemand mit.
Als er dreizehn Jahre alt war, hatten seine Eltern mit ihm und den kleinen Brüdern Ferien in einer dieser schrecklichen Hotelstädte am Teutonengrill gemacht. Eines Tages beschlossen einige ältere Freunde, dem täglichen Badehorror in der pisswarmen Adria zu entfliehen und nahmen Erik mit auf einen Ausflug. Sie wollten einen Wanderweg um den Gran Sasso herum nehmen, dem berühmtesten Berg der Apenninen, landeten aber auf einer ferrata, die auf den Cono Grande hinauf führte, dem höheren der beiden Gipfel. Irgendwann am späten Nachmittag, stand Erik mit seinen für den Strand gedachten Badelatschen auf einem schmalen Felssims, hielt sich an einem in Hüfthöhe verlaufenen Stahlseil fest, und schaute ungefähr 80 Meter senkrecht in die Tiefe. In diesem Moment wusste er zweierlei: Erstens hatte er eine Scheißangst. Zweitens wollte er mehr davon. - Allerdings mit geeigneterem Schuhwerk.
Etwa fünfzehn Jahre später suchen sich Eriks Bergwanderstiefel einen Weg über immer steiler werdende Felsen. Er lässt sich Zeit, laut Karte ist die ferrata für sechs Stunden ausgelegt, aber er will genießen und geht langsam. Erik kriecht auf allen Vieren eine alte, mit Gestrüpp überwachsene Geröllhalde hinauf. Ab und zu gibt es ein Stahlseil zum Einhaken, die ersten nutzt er, aber es wird ihm zu dumm und er geht einfach so. Klettern kann man das noch nicht nennen.
Dann wird es ernst. Über dem sowieso schon steilen Gelände erhebt sich endlich die eigentliche Wand. Ein Sicherungsseil führt in einer Scharte nach oben, alle fünf bis sechs Meter ist es im Fels verankert. Ab und zu sind Nägel als Hilfen in den Fels geschlagen, aber die meiste Zeit muss man sich seine Tritte und Griffe selbst suchen. Die ferrata gilt als schwierig, erfordert viel freie Felskletterei und verläuft sehr exponiert. Dem Auge bietet sich nur wenig Halt.
Erik lässt die ihm bekannte Welt hinter sich. Wie fast alle Menschen ist er es gewohnt, in Horizontalen zu leben, zu fühlen, zu denken. Senkrechten, etwa Hauswände, sind in jener Welt nur kurze Übergänge zu neuen Horizontalen. Echte Senkrechten gibt es nur als ferne Felswände, aus dem sicheren Tal betrachtet. Jetzt ist alles umgekehrt. Aus einer senkrechten Wand schaut Erik hinab in das ferne Tal. Es ist unwirklich weit weg. Selbst die nicht ganz so steilen Passagen, wo er eben noch auf allen Vieren vorankam, verschmelzen mit der Senkrechten. Sein Gehirn fordert wiederholt, er möge doch den Kopf gerade halten und die gewohnte Perspektive wieder herstellen. Aber es ist die Welt, die umgefallen ist und nicht wieder aufsteht.
Der Blick nach unten ist fast so endlos wie der Blick in den Himmel. Erst die winzigen Dächer des Ortes bieten den nächsten Halt, rund 700 Meter unter ihm. Erik fühlt die Höhe, der drohende Schwindel flattert um seinen Kopf wie ein nervöser Vogel. Alle in seiner Familie neigen zu Höhenangst, aber sie hindert ihn nicht, im Gegenteil. Sie ist Teil der Herausforderung. Die Anstrengung ist für den Körper, die Angst für den Kopf. Einmal, als mitten in einer Demonstration plötzlich Glasflaschen durch die Luft flogen und alle panisch davonrannten, ist Erik einfach stehen geblieben. Er wollte weder getroffen werden, noch war er so dumm zu glauben, dass ihm schon nichts passierte; auch konnte er ohne medizinische Ausbildung keinem der vielen Verletzten helfen, die überall auf dem Pflaster lagen. Er wollte sich einfach beweisen, stehen bleiben zu können, wann immer er es wollte. Keine Angst würde ihm das nehmen.
Allmählich geht die mediterrane Vegetation in europäischen Mischwald über. Weiter oben muss es ein paar Bäume geben. Im seichten Wind treiben Blätter die Wand herunter. Erik verfolgt ihren Flug bis sie sich in der Bläue des tief unter ihm liegenden Sees verlieren. Ameisengroße Surfer tummeln sich dort. Ob seine Brüder dabei sind? Zur Linken zieht sich das Wasser wie ein blaues Band zwischen den Bergen entlang bis an den in der Sonne glitzernden Horizont. Mit den Felsen im Vordergrund ist der Anblick nur deshalb nicht kitschig, weil er real ist. So etwas zu malen, wäre peinlich.
Erik schaut sich um, saugt das Panorama auf. Die Angst begleitet ihn auf dem Weg nach oben, aber sie mischt sich mit Bewunderung für soviel Schönheit. Ein neues Gefühl entsteht so: Ehrfurcht, er erkennt sie kaum, so fremd. In diesen Momenten zwischen Himmel und Erde glaubt er immer zu verstehen, warum die Menschen die Religion erfunden haben. Wer so etwas fühlt, kann wohl nicht anders. Oder ist das kitschig? Daheim, an seinem Schreibtisch, dächte er wohl so. Religiöse Gefühle sind für Erik entweder Gegenstand wissenschaftlicher Analyse oder esoterischer Frauenbücher, niemals Teil des eigenen Erlebens. Hier fühlt sich das Leben anders an, Denken ist unwichtig. Er hat Vertrauen - Vertauen zum Fels, Vertrauen zu sich selbst. Ein Griff, der sich gut anfühlt, ist auch gut, einer der sich schlecht anfühlt, schlecht. Darüber nachzudenken wäre sinnlos, ja gefährlich. Immer wieder löst er seine Hand vom Gestein und greift höher.
Der Weg bleibt jetzt schwer. Es ist nicht wirklich senkrecht aber etwa 90 Prozent davon. Für die eigene Wahrnehmung machen die fehlenden 10 Prozent keinen Unterschied, aber man kann einen Teil seines Eigengewichts auf den Fels ablegen. Das Klettern wird so bedeutend leichter. Eine Zeitlang verläuft die Route entlang einer ausgesetzten Kante, jetzt ist auch zu den Seiten nur noch Luft und blauer Himmel. Später muss eine extrem glatte Stelle gequert werden, die nur mit einzelnen Nägeln als Tritte gesichert ist.
Jedes Mal, wenn es ein bisschen weniger steil wird, fehlen die Seile. Am Nachmittag verklettert sich Erik an so einer Stelle: Plötzlich ist er mitten in einer senkrechten Wand, ohne Seil und Sicherung. Zwischen seinen Füßen ruft wieder die Endlosigkeit, aber er hört nicht hin. Er bricht den Vorstoß ab, klettert ein Stück zurück und findet schließlich den verblassten Farbklecks, den er zuvor übersah und der ihm einen anderen Weg weist.
Immer wieder sind jetzt silberne oder bronzene Plaketten in den Fels geschraubt. Namen stehen darauf mit Geburts- und Sterbedaten. Eine Tafel fällt Erik besonders auf. Der Typ mit italienisch klingendem Namen hatte zwei Tage vor ihm Geburtstag und morgen wird es genau ein Jahr her sein, dass er hier abgestürzt ist. Erik klettert weiter. Die makabren Plaketten sind immer in den einfacheren Passagen, wo man Gefahr läuft, sich zu früh zu entspannen. Auf fast allen ferrate gibt es sie, ähnlich den vielen Holzkreuzen an den Bäumen neben den Straßen. Zumindest fühlt man hier die Unruhe noch.
Der Weg zum Gipfel zieht sich in die Länge. Mehrfach denkt Erik, gleich da zu sein, aber immer wieder stellen sich neue Hindernisse in den Weg. Endlich sieht er zwischen einigen Felsen hindurch das Gipfelkreuz; es sind nur noch wenige Seillängen. Er will seinen Karabiner in ein neues Seil einklinken und zieht in routinierter, nur halb-bewusster Vorsichtsmaßnahme am senkrecht nach oben verlaufenden Stahlseil. Anstatt straff fixiert zu sein, kommt das schwere Seil ins Rutschen.
Erik krallt sich am Gestein fest, presst sich flach gegen die Wand. Das Seil peitscht hinter ihm durch die Luft, verfehlt ihn knapp. Dann hängt es lose im letzten Haken und baumelt schlaff wie eine tote Schlange in die Tiefe. Er zieht es hoch, bis das aufgespleißte Ende zu sehen ist. Blitzschlag, vermutlich das Gewitter vor drei Tagen.
Sein Herz pocht bis zum Hals. Er schaut sich um. Zwei glatte Felsplatten liegen hier nebeneinander, die Route verläuft durch eine enge Rinne zwischen ihnen. Etwa zwanzig Meter über ihm ist der nächste Haken und das nächste Seil. Nach unten sind es jetzt über tausend Meter, zu vorhin kein wesentlicher Unterschied. Zum Umkehren ist es zu spät am Tag, die Dunkelheit würde ihn einholen. Sein gemütliches Tempo rächt sich jetzt in fataler Weise. Für den Rückweg hat er sich einen schnellen Wanderweg auf der anderen Seite des Berges ausgesucht, aber um dahin zu gelangen, muss er über den Gipfel. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Am Berg übernachten, sich morgen für etwa zweitausend Euro in einem Helikopter nach unten bringen lassen (die Blamage gäbe es umsonst dazu), oder versuchen, bis zum nächsten Seil ohne Sicherung zu klettern.
Er fühlt sich wie damals am Gran Sasso. Angst und Lust an der Herausforderung mischen sich miteinander. Hätte er weniger Angst, so wäre die Herausforderung kleiner und die Lust geringer. Seine Hand zittert ein wenig, aber nur, solange er einfach dasteht und nichts tut. Er greift versuchsweise nach dem Fels. Die Berührung entspannt ihn und das Zittern verschwindet. Er trifft eine Entscheidung.
In den nächsten Minuten vergisst er alles um sich herum. Es gibt nur noch ihn und den Fels. Eine Rinne hat auf drei Seiten Stein. Das hilft, verdreifacht die zur Verfügung stehenden Tritte und Griffe und entspannt das Auge. Mit der Klettertechnik gibt es kein Problem. Kleine Steinchen stürzen in den Kilometer unter seinen Füßen. Erik schaut regelmäßig nach unten. Kein zufälliger, unbeabsichtigter Blick soll ihn erschrecken. Wenn man sich der Höhe bewusst bleibt, kann sie einen nicht plötzlich anfallen.
Alles, was ihn im Tal, in der horizontalen Welt bewegt, ist unwichtig geworden, verblasst vor dem Ernst der unmittelbaren Aufgabe. Die Antwort auf alle wichtigen Fragen des Lebens, auf alle Fragen, die zu stellen überhaupt einen Sinn macht, gibt der nächste gute Griff. Langsame, gleichmäßige, kontrollierte Bewegungen. Wenn Erik auf der linken Seite der Rinne klettert, muss er aufpassen, nicht an der rechten mit seinem Rucksack hängen zu bleiben. Das Geräusch der über den modernen Kunststoff kratzenden Felsen alarmiert. Hinhören, sich der Gefahr bewusst bleiben, keine hastigen Bewegungen, vor dynamischen Zügen den Rücken kontrollieren. Da - ein guter Griff, und alle Ungewissheiten verschwinden.
Allmählich verringert sich die Distanz zum ersehnten nächsten Haken. Noch zehn Meter, noch fünf, schließlich streckt Erik die Hand aus. Es fehlen vielleicht zwanzig Zentimeter. Er sucht nach einem weiteren Tritt, aber ausgerechnet hier läuft die Rinne aus und der Fels ist glatt. Zwei Minuten vergehen mit der Suche, drei. Über dem Tritt, auf dem er steht, gibt es noch eine winzige Bank, so schmal, dass er abrutschen wird, sobald die Spannung in seinem Fuß auch nur ein wenig nachlässt. Ein tödliches Versprechen.
Kurz denkt Erik an die Betenden unten in der Kapelle. Nein, - Menschen beten, damit ihnen die Angst genommen wird, aber er ist hierher gekommen, weil er die Angst fühlen will, sich ihr stellen.
Hochdrücken, mit der Linken den Haken greifen, mit der Rechten einklinken. Einige Male geht Erik jede Bewegung in Gedanken durch. Dann setzt er seinen Fuß auf die schmale Bank, drückt sich hoch, und greift mit der gleichen Bewegung nach dem Haken. Die Präzision, mit der die Hand genau dorthin greift, wo sie hin greifen soll, erleichtert nicht nur: Vor allem erfüllt sie Erik mit einer tiefen Befriedigung. Er klinkt den Karabiner ein und klettert weiter.
Kurze Zeit später ist er auf dem Gipfel. Ein Badehandtuch großer Brocken Fels irgendwo im Himmel. Es schwindelt ihm, als er sich am Gipfelkreuz festhält und vorsichtig aufrichtet. Erik schaut auf die benachbarten Gipfel hinab, in das Tal und auf den fernen See. Die Welt hat an Farben gewonnen.
Das gerissene Sicherungsseil ist vergessen, zumindest bis heute Abend. Wenn er im Bett liegt, wird der Berg noch einmal nach ihm greifen und in der Nacht wird Erik tausend Mal in die Abgründe des Tages schauen. Der fast angenehme Nachgeschmack eines überstandenen Abenteuers.