Einsichten
Ist es nicht immer so wie der Elitemensch behauptet, Drogen seien gefährlich machen kaputt, krank und abhängig.
Meine Oma sagte immer, wenn sie bei mir ins Zimmer stiefelte: „Mensch, Junge nun weiß ich auch warum dich der Rest deiner Familie verlassen hat!“. Daraufhin fing sie an zu Heulen und sich an die alten Zeiten zu erinnern. Wer kennt das nicht. Dabei frage ich mich noch immer, mit welcher Verklärung ich lebte.
Dachte ich doch, dass ich mir die gelegentlichen Züge aus meiner Bon aufgrund von Entspannung und philosophischem Ansatz gönnte und der einzige der Familie war, der das brauchte. So wird mir nun bewusst, dass meine Omma vielleicht Recht hatte.
Omma ist hier kein Rechtschreibefehler, denn spricht man diesen Vokal nicht gern mal kurz aus? Dann klingt es immer so nach o Mann, du hattest Recht!
Ja, was, wenn sich mein Vater nur aus dem 10. Stockwerk eines Hochhauses stürzte und meine Mutter mit seinem Bruder durchbrannte, weil sie den Qualen des Geruchs einer gerade gerauchten Tüte entfliehen wollten. Scheint ja mal vorzukommen, dass etwas, was man selbst nicht haben kann, so schrecklichen Entzug nach sich ruft, dass man dadurch schon mal in den Tot springt. Dieser Gedanke erschreckt mich, denn so banal er auch ist, so schrecklich konsequent ist er in seiner Reichweite. Denn er zeigt die schreckliche Inkonsequenz des Menschen.
Zur Erklärung, meine Ellis stammten aus der Blumenkinderzeit. Ich denke, sie freundeten sich dort genauso mit sämtlichen Rauschmitteln an, wie ich mich inzwischen mit meiner Bon identifiziere, ohne sie bin ich nix. Aber ich weiß das wenigstens.
Die Blumenkinder wussten nicht, was sie der Menschheit mitgaben mit dem Kampf nach der Emanzipation jeglicher Drogen. Nun sind sie tot, vielleicht nicht alle aber meine Eltern. Mein Vater ist im Himmel und schaut ringeblasend auf mich hinunter. Meine Mutter ist tot für mich und treibt es irgendwo in Amerika mit weiß nicht wem!
Meine Omma kannte den Entzug von den Drogen. Sie hatte ja miterlebt, wie aus den Blumen Bäume werden mussten. Denn irgendwer musste die Gesellschaft übernehmen, aus den Händen der Omageneration. Sie taten es, nur weiß ich den Grund nicht. Meine Oma lebt auch nicht mehr. Wo sie nun ist, frage ich mich. Denn ich weiß nicht, gegen was sie das Vermächtnis der Verantwortung eintauschte, ließ sie sich jeden Drogenverbrauch patentieren und versprechen?
So viel ist noch offen, wo ist die Verbindung meiner Beispielfamilie zur Gesellschaft dieser deutschen Bürger. Wie war der Tausch. Diese Frage ist so verdammt interessant...der Tausch.
Was bringt einen dazu, das Vergnügen der Seelenruhe nach einem verdammten Joint zu tauschen mit dem unnachgiebigen verantwortungsbewussten Gehabe, welches bis in das Schlafzimmer meiner Eltern drängte. Keine Unordnung, reiner Schlaf und null Sex mit Ekstase. Gute Nacht, richtiges Thema,...
Komm her Pfeifchen, lass es uns noch einmal tun, ja, blubbere, geil, locker, stressfrei, Vergessen, Ekstase...bist mein bester Freund!
[ 20.07.2002, 20:34: Beitrag editiert von: joy ]
