einsamer Spaziergang
Spaziergang
Nach Wochen des Trübsinns und der Finsternis erstrahlte erstmals wieder der blaue Himmel und wehte einen leichten Frühlingshauch herbei, der zum Spaziergang förmlich einlud. Folglich nahm ich meinen Stock und Hut und schlenderte frohgemutes durch meinen heimatlichen kreuzberger Kietz, der sich im schrägen Morgenlicht immer ganz besonders bezaubernd ausnimmt. Alles erscheint dann von einer milchigen Zartheit, als läge ein seidener Schleier über der Stadt, der sich in mannigfachem Glitzern bricht und die Farben viel intensiver erstrahlen lässt. Jedenfalls kommt es mir so vor, vornehmlich dann, wenn ich guter Laune bin. Leider ist das angesichts der ständigen Querelen mit Ayshe, meiner Haushälterin, eher die Ausnahme. Ständig muss ich sie ermahnen, den Kaffee nicht zu heiß zu servieren bzw. die Ordnung meines Schreibtischs nach dem Putzen nicht zu verändern, denn sobald nicht jedes Stück an seinem Platz liegt, werde ich richtig fuchtig. Manchmal frage ich mich, wofür ich sie überhaupt noch bezahle.
An diesem Tag aber vermochte nicht mal der Staubstreifen auf der Heizung, welchen sie stets mit boshafter Hartnäckigkeit übersieht, daran etwas zu ändern (ich habe eigens dazu einen unsichtbaren Faden gespannt, um diese Nachlässigkeit zu beweisen). Ich fühlte eine unglaubliche Frische in meiner Seele, wie wenn man nach Wochen der Dunkelheit erstmals wieder ins Freie tritt. Alles erschien mir so beschwingt und heiter, dass ich am liebsten die ganze Welt umarmt hätte. Vergessen alle Schwermut und trüben Gedanken, die bleiern auf meinem Herzen lasteten und mich in allem nur das Schlechte sehen ließen. Und so spazierte ich vergnügt ein Liedchen pfeifend die Allee entlang, hin zur nahen Einkaufsmeile, wo das morgendliche Treiben allmählich einsetzte. Es roch nach Döner mit Knoblauch, Falafel und Dürüm, irgendwo fiedelten Tanbur und Kemane und vor den Geschäften drängten sich die ersten Kopftücher. Die Gemüsehändler hinter ihren eiligst errichteten Ständen begannen lautstark ihre Ware anzupreisen, wobei ein ’Merhaba’ für jedermann, der hier kauft, fast schon obligatorisch ist. Niemand wäre auf die Idee gekommen, daran etwas ungewöhnlich zu finden, ausgenommen diejenigen vielleicht, die hier wirklich fremd sind. Wie immer quälte sich der morgendliche Verkehr mit dumpfem Grollen durch die Straße und auf den Bordsteigen wird es bald so eng, dass man gelegentlich herunter treten muss, will man nicht von einem Eselkarren überrollt werden (kleiner Scherz).
Ach, ich habe ein Tendre für dieses Gewimmel, auch wenn, oder gerade weil es mir in vielem fremd bleibt. Als Exot unter Exoten ist es stets ein Erlebnis, hier einzutauchen und mich treiben zu lassen in diesem kunterbunten Basar, dabei so tuend, als wäre man mit jedem, dem man hier begegnet, irgendwie bekannt. Viele hier können das, besonders die hier lebenden Südländer, und damit meine ich nicht nur, das morgendliche Palaver und das Nasen aneinander zu reiben. Sie haben ein richtiges Talent dafür und ignorieren selbst die bornierte Feinheit und das stutzerhafte Benehmen mancher Touristen, indem sie ihnen mit ihren rollenden Akzent ein: „Hallo, wie geht’s, schöne Dame“ zurufen. Meist folgt ein unerwartetes Erstaunen, manchmal sogar eine Antwort. Ich habe das wiederholt beobachtet und kann mich nur wundern. Mir ist so etwas suspekt. Ich kann nicht per Knopfdruck lächeln und höflich sein, nur weil man mir etwas nachruft. Doch wer mich kennt - und das sind nur wenige, eigentlich nur Ayshe -, weiß, dass ich das liebend gerne mal probierte, freilich nur mal so, mich aber nicht traue und das aus gutem Grund.
Nehmen wir mal folgenden Syllogismus: Ich bin ein Mann, Männer wollen immer nur das eine, folglich will auch ich nur das eine. Blödsinn! Eine durchaus attraktive, junge Frau - eine Blondine, unbedingt! - steht mit einem Stadtführer in der Hand an einer Haltestelle und schaut hilflos drein. Sie ist stolz und zeichnet sich durch eine besondere Geziertheit des Benehmens aus (gezierter Stolz ist der schlimmste), was auf ein südliches, oder noch schlimmer, südwestliches Bundesland schließen lässt. Das sehe ich sofort. Vielleicht wirkt sie gerade deshalb so verunsichert, weil sie sich niemandem anzuvertrauen wagt und doch nichts sehnlicher wünscht, als dieses unsinnige Gehabe endlich einmal abzulegen. Schließlich isst man hier keine Spätzle, hahaha. Nun gut, bevor sie nun von Dönerstand zu Dönerstand eilt und dabei allein schon mit den Blicken gefressen wird, habe ich also Mitleid und würde ihr gerne behilflich sein. Doch wie, ohne gleich missverstanden zu werden? Immerhin bin ich weder Spätzleesser, noch südländischer Gemüsehändler, sondern ein würdiger Mann in fortgeschrittenen Jahren und kann nicht einfach eine wildfremde Frau zur Ungezwungenheit auffordern, auch wenn sie dreimal blond ist und aus einem südlichen Bundesland kommt. Dabei wäre ich um ein paar Nettigkeiten durchaus nicht verlegen, könnte mit meinen Ortskenntnissen brillieren, ganz zu schweigen von meinen guten Umgangsformen. Vielleicht wäre sie sogar entzückt und wir kämen ins Gespräch? Doch ich zögere, obgleich an meinen Absichten und meinem Verhalten durchaus nichts auszusetzen wäre. Oder ist es etwa überzogen, sich in einer solchen Situation vor einem Schaufenster zu postieren, dabei so zu tunend, als studiere man die Auslagen, allein um ihr Gelegenheit zu geben, selbige zu nutzen? Keinesfalls, denn es ist die einzige Möglichkeit zur Herstellung eines legitimen Kontaktes, wie es zur Klärung ihres Anliegens in diesem Falle notwendig wäre. Folglich warte ich, in der Hoffnung, dass sie das erkennt und mich anspricht, denn immerhin ist sie es ja, die etwas will. Sie scheint das auch zu begreifen, womöglich liest sie gar ein aufmunterndes: ‚Nur zu, meine Teuerste, ich beiße nicht’, in meiner Miene, denn ich zwinge mich die ganze Zeit schon zu einem solchen Lächeln. Nun also weiß sie bescheid. Doch auch sie zögert, womöglich hält sie mich gerade deshalb für etwas, was ich nicht bin, nur weil ich sie recht aufmunternd anschaue. Schon bin ich daran, sie darüber aufzuklären, sie sozusagen mit der Nase darauf zu stoßen, denn ich kann nicht zulassen, dass diese Blondine jetzt falsch über mich denkt, nur weil ich ausnahmsweise kein Gemüsehändler bin, auch wenn ich mich vielleicht so gebe. Doch genau hier beginnt das Paradoxon. Weshalb muss ich mich erklären? Ist es unbedingt nötig, sie darauf hinzuweisen, was man nicht ist, denn vielmehr was man ist? Irgendwie erscheint es widersinnig, dass man durch bewusstes Abwenden eines Eindrucks, genau denselben erst erzeugt. Doch damit nicht genug; plötzlich kommt so ein Kerl aus dem Laden gesprengt und spricht sie prompt vor meiner Nase an. Die Art, wie er es tut, kränkt mich und das nicht nur wegen seines Akzentes. Er sieht mich nämlich ganz böse an. Dabei repräsentiert er selbst nicht unbedingt eine Person des Vertrauens. Er ist von grobschlächtigen Aussehen, wirkt nicht sonderlich intelligent und besitzt zudem ein ziemlich forsches Auftreten, kurzum, ein Gemüsehändler par excellence. Und was geschieht? Sie lächelt und kommt mit ihm ins Gespräch. Ich indes werde puterrot, denn ich kann mich des Eindrucks eines gewaltigen Irrtums nicht erwehren. Was sollte diese alberne und zudem völlig unnötige Beschützerrolle und vor allem, wie war die drohende Haltung mir gegenüber zu verstehen? Ich muss doch entschieden protestieren! Nur hört es niemand und alles nur, weil ich kein Gemüsehändler bin und akzentfrei rede. Das verstehe, wer will.
Glücklicherweise muss ich das nicht, nicht jetzt, an einem solchen Tag. Also lachte ich über diesen ganzen Unsinn, wenn auch etwas ironisch und spazierte, vergnügt ein Liedchen pfeifend, weiter. Und doch muss ich dabei so in Gedanken gewesen sein, dass ich die Orientierung verlor und mich etwas weiter als beabsichtigt aus meinem Kietz entfernte. Als ich nämlich wieder zu mir kam, fand ich mich in einer völlig fremden Gegend wieder, ohne das ich hätte sagen können, wie ich dorthin gekommen bin. Ich sah mich um und fühlte mich sehr unwohl und das nicht nur wegen der vielen Graffitis und dem Hundedreck auf den Gehsteigen. Vielmehr irritierte mich eine bestimmte Dame auf der anderen Straßenseite, die dort vor einer zweifelhaften Lokalität auf und ab stöckelte und recht ungeniert zu mir rüber sah. Wie die meisten ihrer Art, hatte sie unendlich lange Beine, war äußerst figurbetont gekleidet und rauchte eine Zigarette mit Spitze. Oh Gott, wie durchschauerte mich die Vorstellung von ihrer Amoralität und Verworfenheit, so dass sich meine Schritte automatisch beschleunigten. Im Bemühen, diese Meile so schnell als möglich hinter mich zu bringen, starrte ich stur gerade aus, lief, als hätte ich einen Stock im Rücken mit möglichst raumgreifenden Schritten und war somit bestrebt, an meiner Entschlossenheit nicht die geringsten Zweifel zu lassen. Immerhin war ich ein ehrbarer Mensch und würde mich niemals absichtlich in ein solches Milieu begeben Und wenn ich schon mal hier war, dann nicht wegen der Graffitis und des Hundedrecks, sondern allein eines bedauerlichen Irrtums wegen.
Doch dann der nächste Schock! Ich war keine zehn Schritte gegangen, als sich mir auf der gleichen Seite eine Person näherte, die mir auch noch verdammt bekannt vorkam. Ich sah genauer hin und tatsächlich! Zweifellos handelt es sich um niemand anderen als Bratapfel, meinen ehemaligen Schulkollegen, den ich an seinem schlaksigen Gang sofort erkannte. Seinen richtigen Namen weiß ich nicht mehr, ist auch egal. Wir waren ohnehin nie Freunde gewesen und redeten seinerzeit nur das Nötigste. Eigentlich war er mir völlig schnuppe und ich hätte ihn bestimmt nicht weiter beachtet, wenn nicht die Situation so schrecklich dumm und ein plötzliches Ausweichen ’verdächtig’ gewesen wäre. Sicherlich hätte man auch umdrehen, bzw. schnell in einen Hausflur verschwinden können, aber warum? Machte ich mich etwa eines Vergehens schuldig, nur weil ich zu dieser Zeit an diesem Ort war, noch dazu, da ebenso zu befürchten stand, dass auch er mich längst bemerkt hatte und ihn womöglich die gleichen Ängste plagten? Demnach war ich nicht mehr und nicht weniger schuldig als er. Also hielt ich direkt auf ihn zu. Ich kannte ihn, er würde ohnehin an mir vorüber gehen und tun, als sähe er mich nicht. Weshalb also meine Bedenken? Doch was, wenn er mich grüßt oder gar anspricht? Sollte ich dann erwidern, womöglich stehen bleiben und ein paar Worte wechseln, obgleich ich ihn ebenso wenig ausstehen kann wie er mich? Mir sind seine zynischen Bemerkungen unvergessen, mit denen er damals zusammen mit den anderen über mich herzog und das nur wegen meines Gesichts und meiner plumpen Gestalt. Zweifellos würde er sich wundern und alles dieser Situation zuschreiben, zumal er genau weiß, dass ich hier nicht wohne und demzufolge hier auch nichts verloren habe. Aber was ginge ihn das an? Schon wieder machte ich mir zu viel Gedanken. Also ließ ich es darauf ankommen, ja brannte jetzt förmlich darauf. Zu meinem Erstaunen hatte er mich offenbar noch nicht erkannt, denn er schritt noch immer ziemlich behäbig daher, wie immer mit hängenden Schultern und tief in den Taschen vergrabenen Händen, dazu sein feistes Gesicht mit den fleischigen, stets geröteten Wangen, welches ihm seinerzeit zu seinem Spitznamen Bratapfel bzw. Äpfelchen verhalf und das ich um keinen Preis mit meinem getauscht haben wollte. Oh Gott, wenn er sich nur sehen könnte ... doch das nur nebenbei. Dann jedoch schien mir, als verhielte er kurzzeitig, ebenso wie ich, als ich ihn erkannte. Da bereute ich, nicht doch ausgewichen zu sein, denn nun war es endgültig zu spät. Ich kam indes nicht dazu, noch länger darüber zu befinden, denn schon guckte er mich an. Erwartungsgemäß lag keine Freude in seinem Blick, sondern mehr so etwas wie dumme Verwunderung, zweifellos eindeutiges Anzeichen dafür, dass er sich meiner erinnerte. Zu dumm aber auch, jetzt einfach an ihm so vorbeizugehen, ohne eine Miene zu verziehen, wie ich es anderenorts sicherlich getan hätte. Das Gleiche wird er auch gedacht haben, denn ich meinte plötzlich ein zynisches Lächeln bei ihm zu bemerken nach der Art: „Na, habe ich dich erwischt?“, war mir aber nicht sicher. Mittlerweile hatten wir einander erreicht. Da es mir nun aber doch zu dumm war, so zu tun, als wäre nichts (es war ja tatsächlich nichts), ich aber für Klarheit bin, sprach ich ihn unvermittelt an. Was ich dabei im einzelnen sagte, weiß ich nicht. Er wiederum blieb ebenfalls stehen, zog verdutzt die Brauen hoch und sah mich groß an. Dabei tat er, als habe er mich erst jetzt erkannt und gab sich überrascht.
„Oh, Sie?“, entfuhr es ihm sichtlich verlegen und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht. „Ja, ich“, erwiderte ich leicht gereizt, versuchte aber zu lächeln. Ich streckte ihm die Hand entgegen, die er aber nicht ergriff. „Schön“, erwiderte er, worauf ich allerdings nicht antwortete. Ich fühlte, wie unangenehm ihm das alles war. Wusste ich doch, dass er mich am liebsten übersehen und seinen Weg fortgesetzt hätte. Doch ich ließ es nicht zu und erzwang seine Aufmerksamkeit, indem ich sofort von mir zu erzählen begann und dabei, wie ich mich erinnere, wie ein Wasserfall redete. So berichtete ich ihm ohne Punkt und Komma wie es mir ginge und was ich hier triebe (dabei musste ich nicht mal lügen), dass ich demnächst dies und jedes vorhätte und schon lange niemandem mehr von unserer alten Klasse begegnet wäre, was ich zwar bedauere usw. usf. Er hörte sich das alles geduldig an, obgleich er mehrmals auf die Uhr guckte und dabei von einem Bein auf das andere trat. „Schön“, sagte er wiederum, nickte nochmals und wollte schon weitergehen. Das fand ich aber ziemlich ungehörig. Deshalb fasste ich ihn am Arm und redete nun Tacheles. Er verstand nicht gleich, darum wurde ich deutlicher. Ich erklärte ihm also nolens volens, dass ich es einfach unmöglich fände, jemanden zu erkennen und dann so zu tun, als kenne man ihn nicht, ihn darüber hinaus auch noch auszuholen und sich selbst in Schweigen zu hüllen; offenbar habe er sich in all den Jahren nicht geändert, und wenn er ein Mann von Ehre wäre, würde er jetzt mit mir reden, wie man mit einem Mann von Ehre redet, nämlich offen und ehrlich!
Ob es nun an meiner erhobenen Stimme oder meiner pathetischen Pose lag, weiß sich nicht. Auf alle Fälle fühlte ich mich durch sein stilles Lächeln geradezu vernichtet. Ja, das konnte er, darauf verstand er sich. Mit Schmerzen erinnerte ich mich der vielen bitteren Moment auf dem Schulhof, in denen man mich lächerlich machte, nur weil ich damals noch zu schwach war, mich dagegen zu wehren. Jetzt jedoch, jetzt war das anders, jetzt war ich wer, ein Mann in den besten Jahren, mit stolzem Blick und unerschütterlichem Wesen, und musste mir so etwas nicht mehr bieten lassen. Folglich gab ich keine Ruhe, setzte unaufhörlich nach. Und nachdem ich erneut an seine Ehre appelliert hatte, zeigte er erste Unmutregungen. „Hören Sie...“ versuchte er mich wiederholt zu unterbrechen, doch ich ließ es nicht zu, indem ich ihn einfach niederschrie: „Nein, jetzt hören Sie zu!“ und setzte meine Ausführungen unvermindert fort. So standen wir eine ganze Weile einander gegenüber, wobei ich in meinem Eifer gar nicht bemerkt, dass sich bereits einige Passanten versammelt hatten und uns beobachteten. Schließlich muss es ihm aber doch zu viel geworden sein, denn plötzlich nahm er meine Hand von seinem Arm, wischte sich eine Speichelflocke von Reverse, die mir im Eifer von meiner Lippe gespritzt und meinte allen ernstes in einer Ruhe, die an Niedertracht kaum noch zu überbieten war: „Sie sind überspannt, mein Bester.“ Dann ging er an mir vorbei, als wäre nichts geschehen, hingehen ich, am ganzen Leibe zitternd, ihm noch nachschaute. Ich spuckte aus und rief ihm noch etwas nach. Er jedoch reagierte nicht.
Das wäre sicher alles nur halb so tragisch gewesen, hätte ich nicht noch erleiden müssen, wie er sich vorne an der Ecke mit einer weiteren Person traf, unzweifelhaft Werner P., ebenfalls aus meiner ehemaligen Klasse. Ich erkannte ihn sofort. Das war ein besonders niederträchtiger Kerl, den ich seinerzeit zu meinen ärgsten Feinden rechnete. Ich konnte noch erkennen, wie beide zu mir hinsahen und lachten, dann aber um die Ecke verschwanden. Ich geriet außer mich. War ich doch davon überzeugt, welchen Gegenstand diese Unterredung hatte und konnte mir denken, welche Schlechtigkeit nunmehr über mich in Umlauf kämen. Oh ja, ich kannte diese Bande. Die hängen auch heute noch zusammen, feierten Klassenabende, wozu man mich jedoch bisher noch niemals eingeladen hat, ja so tut, als gäbe es mich überhaupt nicht. Oh wie gerne hätte ich ihnen ins Gesicht gebrüllt, dass selbst wenn, ich dennoch niemals dorthin gekommen wäre, in irgend so einen miefige Spelunke (sie verkehren ausnahmslos in schmierigen Spelunken), wo geraucht und getrunken wird, weil jemand wie ich dort einfach nicht hingehört .