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Einsame Erde

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10.06.2010
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Einsame Erde

Es war kurz nach Ausrottung der Menschheit, und Gaia war sie endlich los, die fußpilzbesohlten zweibeinigen Egomanen. Endlich Schluss mit unter- und oberirdischen Atombombentests. Das Dumme ist nur, dass die Menschen beim letzten Krieg ein wenig übertrieben und gleich auch alle anderen Lebewesen mit ausgelöscht hatten.
Gaia war nun allein und genauso unbewohnt, wie die anderen Himmelskörper dieses Sonnensystems. Die Gefühle des über hunderte Millionen Jahre glücklich bewohnten Planeten sind natürlich nicht mit denen, der Existenzen, die sie bewohnt hatten zu vergleichen; daher ist es unmöglich, diese in menschlicher Weise auszudrücken. Ein Jahr nach dem anderen verging. Die verdunsteten Ozeane, Meere und Seen hingen in Atmosphäre über der heißen Erde, ohne dass sich etwas änderte.

Doch nach und nach füllten sich die alten Becken wieder mit Wasser, als der Regen einsetzte. Es dauerte nur etwa eine Millionen Jahre, bis alles beim Alten war. Die Erde war jetzt kühl und feucht, nur das Leben fehlte nach wie vor. Gaia selbst war an die Gesetzte der Naturwissenschaften gebunden und daher auch unfähig in einen Entwicklungsprozess einzugreifen, genauso wenig, wie ein Meteor beeinflussen konnte, ob und wie er irgendwo einschlug.

500 Millionen Jahre später: Die Erde horchte auf. Anscheinend hatten sich ein paar Aminosäuren schon vor einiger Zeit sich in die nicht vorhandenen Köpfe gesetzt, wieder Leben auf der Erde einzuführen. Es entwickelten sich wieder erste Einzeller und bald darauf konnte Gaia die ersten Geißeltierchen durch ihre Gewässer toben hören oder zumindest spüren.
Weitere 300 Millionen Jahre später wimmelten die Meere von Leben, und die wasserfreien Oberflächen des Planeten wurden von Kohlendioxid atmenden an Pflanzen erinnernde Wesen “beherrscht“.

Die Bedingungen für eine fortschreitende Evolution waren geschaffen. Tausende neuer Arten entwickelten sich, hunderte starben wieder aus.
Riesige amorphe Wolkenwesen durchpflügten die Atmosphäre auf der Suche nach ihrer Nahrung, den mikroskopischkleinen Sporen der Wolkenkratzer hohen Auswüchse der in den Mooren gedeihenden Moosbäume. Alles einst Entstandene kam wieder, aber auf völlig neuartige Weise. Fressen und gefressen werden, Symbiose und Parasitismus, Naturkatastrophen, Seuchen, aufblühende Biotope in verschiedensten Variationen auf den nun überall auseinandergerissenen Kontinenten in jeder erdenklichen Form erschienen, aber niemals in einer schon vormals dagewesenen Weise.

Doch dann geschah das, was mit dem Zunehmen von Intelligenz und Bewusstsein zwangsläufig geschehen musste. Es entstanden Arten, die sich selbst intelligent nannten. Aus Natur wurde Kultur. Die cleveren Arten versuchten sich gegenseitig zu unterjochen oder zu vertreiben, bis es nur noch eine, Krieg sei dank, dieser sogenannten Intelligenten gab. Technologien wurden zum Zerstören eingesetzt.

Innerhalb dieser einen Art wuchsen einzelne Zivilisationen, die von nun an sich mehr gegenseitig bekämpften, anstatt füreinander einzustehen. Der Erde wurde schwindelig von der explosionsartigen Entwicklung auf ihr. In schwacher déjà-vu-artiger Erinnerung wurde ihr klar: der nächste Overkill kommt bestimmt.

Und nachdem sich das Leben auf der Erde wieder ausgerottet hatte, wiederholte sich dieser Prozess noch einige Male. Gaia blieb einsam in ihrer Milliarden Jahre langen Existenz und wartete nun nur noch darauf von der sterbenden Sonne, sobald sie sich zum roten Riesen ausdehnt haben wird, verschluckt zu werden.

 

Hallo Scavenger,

willkommen auf KG.de. :)
Um ehrlich zu sein, hat mich dein Einstand nicht vom Hocker gehaun. Was du da geschrieben hast, ist ein Bericht, aber keine Geschichte.
Du handelst Millionen Jahre in nicht einmal zwei Seiten ab.
Es wäre besser, wenn du einen Punkt der Entwicklung herausgreift, und daraus eine Geschichte baust. Ein mögliches Szenario wäre: Eine Gruppe der neuen Intelligenzien findet Reste der Menschlichen Zivilisation, und versucht mehr darüber rauszufinden.

Übrigens: Der Atomare Overkill war in den 70ern bis Mitte der 90er das gängige Endszenario. Heute hält man es für wahrscheinlicher, das sich die Menschheit durch Umweltzerstörung und Klimawandel selber "abschießt." ;)

Gruß
Shinji

 

Hallo Shinji-Chibi,

danke für´s Lesen. Die Berichtform hat mich selbst gestört (keine Dialoge od. Aktionen) und ich war mir auch nicht sicher, ob SF die richtige Rubrik wäre.
Ich hatte die ursprüchlichen Gedanken einer Gesellschaft nach Ende der Meschheit zu erzählen verworfen, da ich nicht gleich eine lange Kurzgeschichte schreiben wollte, sondern beendete diese Geschichte leider überhastet un bin auch nicht sehr glücklich darüber...Nächstes Mal kommt mehr.

 

Wie gut eine (Kurz)Geschichte ist, hängt nicht von der Länge ab, Scavenger. ;)
Es gibt lange Geschichten, wo man nach dem Lesen denkt: "Was sollte das?"
Und es gibt kurze Geschichten, von denen man nach dem Lesen begeistert ist.
Geschichten von zehn Seiten werden hier auch gelesen und kommentiert.

SF passt schon ganz gut, finde ich. Man hätte es auch in Fantasy posten können, da du die Erde als Lebewesen (Gaia) darstellst. Grade zwischen SF und Fantasy sind die Grenzen ja oft fließend. Aber persönlich denke ich das deine Geschichte besser in SF passt.

 

Hallo Scavenger,
herzlich willkommen!

Deine Geschichte kann mich so gar nicht überzeugen.
Wer oder was ist Gaia? Die Frage stellt sich mir (selbstverständlich) gleich zu Anfang.
Nachdem ich eine Wertung (fußpilzbesohlten zweibeinigen Egomanen) weder Gaia noch dem Erzähler eindeutig zuordnen kann, wird von unaussprechlichen Gefühlen des Planeten (oder Gaia, was für ein Durcheinander!) gesprochen und ich stufe Gaia vorsichtig als die (Erd-)Göttin aus der griechischen Mythologie ein.

Dann die Überraschung:
„Gaia selbst war an die Gesetzte der Naturwissenschaften gebunden und daher auch unfähig in einen Entwicklungsprozess einzugreifen, genauso wenig, wie ein Meteor beeinflussen konnte, ob und wie er irgendwo einschlug.“
Eine Göttin, die an die Gesetzte der Naturwissenschaften gebunden ist, also nicht einmal an die gewiss umfangreicheren Naturgesetzte? Eine Erdgöttin die Millionen Jahre lang Däumchen dreht statt neues (den neuen Bedingungen angepasstes) Leben zu gebären?

Ich bin hinreichend verwirrt. Sollte in diesem Narrenstück am Ende doch James Lovelock’s Gaia-Hypothese verwurstet sein?

Aber auch die Gaia nach James Lovelock wäre nicht „untätig“ geblieben, hat sie doch ein gutbestücktes „Notfallköfferchen“ zur Hand. Schon mal was von Geophysiologie gehört? Oder von Wächterhäusers Eisen-Schwefel-Welt? Hast du keine Vorstellung davon, was (präbiotische) Oberflächenchemie in so einer Welt für Veränderungen bewirken kann?

„Weitere 300 Millionen Jahre später wimmelten die Meere von Leben, und die wasserfreien Oberflächen des Planeten wurden von Kohlendioxid atmenden an Pflanzen erinnernde Wesen “beherrscht“.

Die Bedingungen für eine fortschreitende Evolution waren geschaffen.“
Wenn die Meere von Leben wimmeln und Pflanzen Kohlendioxid atmen, dann ist die Evolution bereits seit Jahrmillionen am fortschreiten.

„Riesige amorphe Wolkenwesen durchpflügten die Atmosphäre auf der Suche nach ihrer Nahrung, den mikroskopischkleinen Sporen der Wolkenkratzer hohen Auswüchse der in den Mooren gedeihenden Moosbäume“
Erinnert mich an eine BBC (?) Studie zu möglichen außerirdischen Lebensformen. Zu dem Szenario wurde festgestellt, das es nur unter einer geringeren Schwerkraft möglich ist. Hat deine Erde abgenommen?
Bevor man fremdartige Lebewesen „entwirft“ sollte man einigen Stichworten wie Exobiologie, Bedingungen für Leben und konvergente Evolution nachgehen. Und natürlich sollte man (hier) auch wissen, was die Gaia-Hypothese aussagt.


„Alles einst Entstandene kam wieder, aber auf völlig neuartige Weise.“
Nicht durch Evolution?

Es gibt noch einige andere Fakten in deiner Geschichte, die nicht stimmig sind, (z. B. die vollständige Vernichtung allen Lebens bis hin zur letzten Bakterie), aber ein wenig dichterische Freiheit muss ja auch sein.

Um aus diesem berichtartigen Text eine Geschichte zu machen würde ich Gaia (ein wenig!) vermenschlichen und konsequent aus ihrer Sicht erzählen und mir einen Spannungsbogen überlegen. Vielleicht ergreift Gaia Maßnahmen, die eine Entwicklung intelligenter Lebensformen verhindern sollen, damit dieser fatale Zyklus (das Hauptthema deiner Geschichte) durchbrochen wird. spannend wäre dann, ob diese Maßnahmen greifen oder ob die Entwicklung Gaia ab einem bestimmten Stadium aus der Hand flutscht.

Aus dem Text kann eine interessante Geschichte werden. Und die darf auch lang sein.

Gruß

Asterix

 

Hallo Scavenger,

(hast du eine Tochter? ;) )
herzlich willkommen auch vonmir.

Wie Asterix schon bemerkt hat, ist eine konsequente Ich-Erzählung aus Gaias Sicht (mit einer Eklärung, wer Gaia eigentlch in deiner Geschichte ist) ein probates Mittel, den erzählerischen Stil aufzubrechen und eine unterhaltsame Geschichte daraus zu machen. Eine weitere Variante wäre, einen Erzähler Gaias Geschichte preisgeben zu lassen und ihren Weg zu begleiten.Trau dich!.


lg
Dave

 

Hallo Asterix und Dave Noctrum GmbH & Co. kg,
(meine Verbidung ist so lahm, dass ich ´ne halbe Stunde auf ein Smily warten muss).
Das mit dem mythologischen Hintergrund ist wahr, jedoch war Gaia machtlos, gegendem, was passierte. Daher ließ ich mich auch von dem Lied Gaia, welches ironischer Weise von der Band Tiamat Geschrieben wurde, inspirieren.
Zitat:"when nature calls we shall all drown" wenn ich mich nicht irre. Das errinnerte mich an die Kraft der Natur. Aber die Natur macht nicht, was sie möchte, sondern es passiert. Selbst Mutter Erde kann es nicht verhindern.
Hört sich zwar fast religiös an, die Naturgesetzte sind nicht beeinflussbar.
Das mit dem Roten Riesen zum Schluß war inspiriert von dem Lied "Hope",
Original von Pink Flyod, aber ich meine das von anathema. Allerdings ist die Geschichte nicht das, was sie wrden sollte, sondern nur eine kurze Abhandlung von Gedanken.

Hatte alles lange gedauert. Neue/r/s Laptop, sorry!

 

Hallo Scavenger,

leider muss ich mich meinen Vorrednern anschließen. Ich hatte den Eindruck, eine Dokumentation zu lesen, und die erschien mir sehr unglaubwürdig. Es fiel mir schwer, in die Geschichte einzusteigen, der Inhalt liest sich sehr passiv, es kommt weder Spannung noch Atmosphäre noch Authentizität, etc. auf. Fragen bleiben unbeantwortet, viele, viele Jahre vergehen, doch die gesamte zeitliche Chronik wird nur oberflächlich geschildert, nie steigst du tiefer ein. Schade.

Das Dumme ist nur, dass die Menschen beim letzten Krieg ein wenig übertrieben und gleich auch alle anderen Lebewesen mit ausgelöscht hatten.
Wirklich alle Lebewesen wurden ausgelöscht? Also sämtliche Menschen, Tiere und Pflanzen? Das war nicht mal zu Zeiten möglich gewesen, als die Dinosaurier ausgestorben sind!

Viele Grüße
Michael

 

ich finde die geschichte gar nicht so schlecht, denn sie vermittelt ganz gut das leben der erde und das der darauf existierenden bewohnern, was heut zu tage in fast allen völkern quasi getrennt abläuft, also der großteil der menschheit lebt nicht mit der erde in einer harmonischen gemeinschaft, eher im gegenteil.
warum gaia zum ich-erzähler machen, das passt doch gar nicht, gaias ,,gedanken" und empfindungen kann man denke ich schlecht mit der ich-erzählweise deutlich machen.
zu asterix noch kurz: sich an studien halten, wann leben möglich ist, halte ich für sehr kurzsichtig. die haben doch sicherlich das auf der erde uns bekannte exsistierende leben als grundlage für ihre studien genommen, aber vielleicht gibt es ja völlig andere lebensformen, die wegen irgendetwas da sind, was wir einfach nicht wahrnehmen können, auch nicht mit irgendwelchen geräten.
und wer gaia und fußpilzbesohlten egomanen sein sollen, war für mich sofort klar: eine an sich beseelte erde und eben menschen, die ein bischen ansteckend krank (fußpilzbesohlt) und rücksichtslos (egomanen) sind.
wenn erst mit gaia und dann das gleiche mit planet bezeichnet wird, empfinde ich es auflockernd und keineswegs durcheinander.

schön gruß, palme^^

 

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