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Eins zu null, Oder: Als Fussball spielen noch Spass machte

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22.01.2005
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Eins zu null, Oder: Als Fussball spielen noch Spass machte

Eins zu null (Thema des Monats März)

„Kommst du endlich?“, drängelte Marc. Er hibbelte vor der Haustür hin und her. Der Fußball tanzte zwischen seinen Füssen. Die Stollen von Marcs Fußballschuhen klapperten auf den Betonplatten.
„Kommst du?“, wiederholte Marc ungeduldig.
„Du nervst“, entgegnete ihm sein Mannschaftsführer Stefan, zwängte sich in seine eigenen Fußballschuhe und rief in Richtung Küche: „Tschüss!“ Ein Griff, die Sporttasche, dann knallte die Haustür hinter ihm zu.

Die gegnerische Mannschaft war schon am Sportplatz angekommen. Holgers Vater hatte andere Mitspieler von Marc und Stefan im Auto gebracht.
„Beeilt euch“, hallte Herr Langes Stimme in der kargen Umkleidekabine, „Trikots über und warm machen.“
Sich den Schnauzer nervös kratzend, ging ihr Trainer zum Schiedsrichter, weil er mit ihm den Spielbericht noch vorbereiten musste. Die Jungs beeilten sich. Nur Joachim, genannt Jojo, war schon fertig. Er hatte seine Torwartklamotten mit Knie- und Ellenbogen-Wattierung schon zu Hause angezogen.

Alle trabten auf den Platz; Stefan rief zu Marc: „Hol mal ’n Ball.“
Marc drückte die Klinke zur Schiedsrichterraum herunter. Ein schmaler, hoch gewachsener Mann in dunkelblauem Trainingsanzug stand über den Tisch gebeugt und prüfte einen Spielerpass nach dem anderen. Ein dicker Mann stand schweigend daneben und hatte seine fetten Oberarme über dem Wanst verschränkt.
„Was ist?“ Herr Lange drehte sich um, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen.
„Kann ich ’n Ball haben?“, fragte Marc schüchtern.
„Den Spielball kriegt ihr jedenfalls nicht“, wusste der dicke unbekannte Mann. Sein Bierbäuchlein bewegte sich beim Sprechen auf und ab, und Marc dachte einen Moment lang, er hätte den Spielball unter dem T-Shirt versteckt.
„Zum Warmmachen braucht man keinen Ball“, tischte Herr Lange seinen Außenstürmer ab und schob ihn aus dem Schiedsrichterraum wieder heraus.
Sauer trabte Marc aus dem Vereinshäuschen und hin zum roten Aschenplatz.

Seine Mitspieler hatten ein altes Ei aufgetan, mit dem man mehr oder weniger gut bolzen konnte. Als Marc sie spielen sah, fing er an zu laufen und rief: „Gebt mal rüber, ich mach Flanken.“
Das tat er auch noch, als eine Viertelstunde später das Schiedsrichter-Trainer-Trio aus dem Vereinshäuschen kam.
„Wie oft habe ich euch gesagt, dass ihr euch vor dem Spiel nicht kaputt spielen sollt?“, schnauzte Her Lange. „Habt ihr euch wenigstens warm gemacht?“
Alle nickten, wie abgesprochen.
„Wo ist Frank?“, fragte der Trainer, den Schnauzbart kratzend.
„Der war schon in der Schule krank“, wusste Ingo. Die dreizehn Jungs bildeten einen Kreis um Herrn Lange.
„Gut, Michael spielt für ihn in der Abwehr.“ Der kleine angesprochene Junge schluckte, sagte aber nichts. Der Trainer steckte sich eine neue Zigarette an und versuchte, durch das kontrollierte Qualm-Ein- und Ausatmen seine Gedanken zu ordnen.
„Also, Jungs, hört zu“, meinte er, „heute gewinnen wir. Die können wir schlagen. Ihr wisst, wir brauchen die Punkte, wenn wir aufsteigen wollen. Das wollen wir doch, oder?“
„Klar Trainer“, antwortete Tilmann.
„So, Jens, du deckst ihren Mittelstürmer, immer hart am Mann. Das ist ihr gefährlichster Mann. Michael, du bist links. Holger ist rechts und nimmt den Linksaußen, der hat im Hinspiel schon fast ein Tor gemacht. Und du denkst an das, was ich gesagt habe?“ Toni war gemeint. „Von hinten schnell aufrücken. Ingo, du spielst dich endlich mal auf dem Flügel frei.“ Ingo verzog sein Gesicht zu einer Fratze. Was sollte er auch sagen? So als ob er das bisher nie versucht hätte… „Dann die Flanken und endlich mal gezielte Pässe. Keine Gebolze. - Jungs, heute will ich Tore sehen!“
„Und nicht nur bei uns“, frotzelte Marc. Alle lachten, denn im letzten Spiel hatte Stefan tatsächlich Jojo einen Ball unhaltbar reingeknallt, anstatt ihn ins Aus zu befördern.
Der Pfiff des Schiedsrichters zum Fertigmachen.
Holgers Vater hatte neben Herrn Lange an der Auslinie Aufstellung genommen: „Los jetzt, Jungs!“

Der Schiedsrichter versammelte die beiden Mannschaften im Anspielkreis. Stefan bekam den Anstoß zugelost. Den führte er schnell aus, schob den Ball zu Toni, der zu Jens. Jens passte den Ball zu Ingo, der sah Marc am anderen Flügel sich freilaufen. Der Steilpass erreichte den spurtenden Marc genau, der legte sich die Kugel einmal vor und – bevor der gegnerische Libero die Gefahr erkannt hatte – zog Marc aus vollem Lauf ab. Der gegnerische Torwart reagierte zu spät, doch die wuchtige Kugel zischte an ihm vorbei und knallte gegen die Querlatte und von dort ins Aus.

„Wollt ihr euch in der ersten Minute einen reinknallen lassen!“, schrie der dicke Trainer der gegnerischen Mannschaft. Er hatte einen roten Kopf bekommen und fuchelte wild mit seinen dicken Armen in der Luft herum. „Schlaft ihr noch oder was!“, zeterte er weiter.
„Noch so eine Torchance, und das rote Teufelchen zerspringt vor Wut“, flüsterte Marc Stefan zu.

Doch angepeitscht von ihrem Trainer, wurde die gegnerische Mannschaft stärker. Einmal war Jojo schon geschlagen, und Toni musste auf der Torlinie retten.
„Noch eine Minute bis zur Pause“, rief Herr Lange vom Spielfeldrand.
Das schien auch der Mittelstürmer der Anderen gehört zu haben, denn bisher hatte Jens ihn gut gedeckt. Jetzt aber nahm der Stürmer den Ball an, mit einer Körpertäuschung ließ er Jens aussteigen, Toni kam zu spät, und da musste Jojo aus dem Tor laufen, um das Schlimmste zu verhindern. Der Stürmer wollte dem heranstürzenden Torwart nach links ausweichen, doch Jojo hatte die Bewegung des Gegners vorhergesehen. Er warf sich hin, und lenkte den Ball, den der Stürmer nach links spielte, mit den Fußspitzen noch weiter nach links ins Aus.
„Super!“, lobte Toni seinen Torwart.

Dann war Halbzeit. Herr Lange war nicht zufrieden. Auch Holgers Vater machte seinem Unmut Luft: „Mensch, die könnt ihr doch schlagen. Und hinten scheint ihr wirklich zu schlafen. Sonst spielt ihr doch viel besser! Michael, dich habe ich noch gar nicht gesehen. Wenn das nicht besser wird, spielt der Markus für dich. Wir sind die Besseren! Mehr Druck! Wir brauchen beide Punkte!“, kommentierten die beiden Erwachsenen durcheinander.
Das nahm sich Stefans Mannschaft zu Herz. Schon kurz nach dem Wiederanpfiff hatte Ingo eine Riesenchance. Stefan war nach außen gewechselt, flankte auf Ingo, und dessen Kopfball in den kurzen Winkel musste vom gegnerischen Torwart in letzter Not am Pfosten vorbei ins Aus gefaustet werden.
Stefans Mannschaft machte Druck. Da wurde Tilmann bei einem Dribbling umgesägt.
„Foul!“, rief Herr Lange sofort.
„Ganz böses Foul! Gelbe Karte!“, ereiferte sich Holgers Vater.
„Von wegen“, protestierte das Teufelchen und wurde wieder rot.
Der Schiedsrichter gab Freistoss, doch Stefans langer Ball landete beim rechten Außenverteidiger der gegnerischen Mannschaft.
Das Spiel verflachte. Die Aktionen der Angreifer verfingen sich in den Beinen der jeweiligen Verteidiger. Beide Mannschaften hatten Mühe, in den gegnerischen Strafraum einzudringen.

Es waren noch zehn Minuten zu spielen, da hielt ein Auto am Strassenrand, eine junge Frau stieg aus und lief einfach aus Spielfeld.
„Herr Meyer? Herr Meyer!“ Alle schauten sich, blieben erstaunt stehen.
„Herr Meyer!“ Auch der Schiedsrichter hatte jetzt den Eindringling entdeckt. „Herr Meyer, Ihre Frau hatte einen Unfall“, rief die Dame, mehr konnte man nicht verstehen, denn jetzt war sie beim Schiedsrichter angekommen und flüsterte ihm zu.
Herr Meyer nickte mehrfach, rannte daraufhin vom Platz, ohne sich umzublicken oder den Spielern die Situation zu erklären, hin zum Vereinshäuschen.
Herr Lange, Holgers Vater und das Teufelchen folgten ihm aufgeregt diskutierend: „Was machen wir jetzt? Wir brauchen einen neuen Schiedsrichter! Sonst ist das Spiel nicht gültig…“ Herr Meyer stieg schon bald in das bereit stehende Auto und fuhr ab. Die Trainer kamen nicht zurück.
Die beiden Mannschaften blieben - wie bestellt und nicht abgeholt - auf dem Spielfeld zurück.
„Was ist?“, fragte Stefan den gegnerischen Spielführer, kurz entschlossen. „Spielen wir weiter?“
„Ohne Schiedsrichter? Das klappt nie“, gab der zweifelnd zurück.
„Quatsch, das geht schon“, entschied Stefan, „wie lang ist noch zu spielen?“, erkundigte er sich.
„Noch zehn Minuten.“, rief Markus vom Spielfeldrand. „Ich habe die Zeit genommen.“
„Also spielen wir?“, fragte Stefan noch mal den Kapitän der Anderen.
„Und wer pfeift?“, wollte der wissen.
„Wir beide zusammen entscheiden. Alle einverstanden?“, rief Stefan.
„Ja, versuchen’s wir mal“, rief Jojo von hinten.
Auch die anderen waren einverstanden, auch wenn es ein komisches Gefühl, ohne Schiedsrichter und Trainer zu spielen.
Stefans Mannschaft bekam den Ball. Holger passte den Ball zu Toni, der machte einen Steilpass zu Tilmann.
„Abseits“, rief der gegnerische Spielführer.
„Echt? Niemals!“, protestierte Tilmann.
„Doch man kann Abseits geben“, bestätigte Stefan, der ganz nah gestanden hatte.
Der Torwart führte den Freistoss schnell aus, doch der Ball landete bei Holger. Holger spielte zu Tilmann, der passte zu Stefan. Und Stefan dribbelte los. Den ersten Gegenspieler ließ er aussteigen, beim zweiten täuschte er einen Schuss an und ging dann an ihm vorbei. Schließlich passte er zu Marc, der auf der rechten Flanke völlig freistand. Aber der wollte nicht flanken, sondern ging selbst in Richtung Tor los. Als er den Libero ausspielen wollte, gab es einen Pressball, Marc musste energisch nachhaken, erwischte den Gegenspieler, schubste ihn, der fiel der hin.
Marc lief zum Ball, der weitergerollt war, bekam ihm etwa am Elfmeterpunkt wieder in die Füße. Der gegnerische Torwart kam wie ein Blitz aus dem Tor gelaufen. Marc lupfte die Lederkugel, der mit weit geöffneten Augen und hoch gerissenen Armen nur den Albtraum eines jeden Torwarts erleben musste. Seine Fingerspitzen erreichten Marcs Lupfer nicht mehr, und der Ball senkte sich unter die Querlatte ins Netz.
„TOOOOORR!!!!!!!!“, brüllte Marc.
„Das war Foul! Foul! Foul! Foul!“ Wie ein Rumpelstilzchen war der Libero aufgesprungen und begann wild zu protestieren. „Foul! Das war niemals Tor!“
„Tor war das niemals!“, stimmte ihm der gegnerische Torwart zu. „Das war vorher ein Angreifer-Foul!“
„Von wegen! Tor! Eins zu null!“, rief Marc.
„Nein, Foul“, meinte jetzt auch der gegnerische Spielführer.
„Die Zeit ist aus, das Spiel ist vorbei“, rief Markus von der Auslinie.
„Super, wir haben gewonnen!“, jubelte Ingo.
„Dir geht’s wohl schlecht. Das war Foul.“ Ein Gegenspieler zeigte Ingo einen Vogel.
„Ich war von Anfang dagegen gewesen, ohne Schiedsrichter zu spielen“, wusste Holger.
Nur Jojo fiel auf, dass Stefan nichts sagte: „Was ist jetzt, Stefan?“, fragte er fordernd, während er von hinten angelaufen kam.
„Ich weiß nicht, ich habe die Szene nicht genau gesehen“, sagte Stefan leise, weil er sich in die Defensive gedrängt fühlte. „Marc, hast du nicht den Libero gefoult?“, fragte er dann seinen Freund.
„Was heißt gefoult? Von dem Schubser fällt keiner um, alles Show!“, protestierte Marc und wandte sich ab.
„Was machen wir?“, fragte der gegnerische Spielführer.

In diesem Moment kamen die Trainer und Holgers Vater aus der Umkleidekabine. „Also, Jungs, kommt alle mal her, wir spielen weiter“, rief Herr Lange schon von weitem, ohne die Zigarette aus dem Mundwinkel zu nehmen.
„Kommt doch mal alle her!“, rief jetzt auch das kleine dicke Teufelchen.
Die zwei Mannschaften kamen am Spielfeldrand zusammen.
„So Jungs, das ist Spiel ist zehn Minuten vor dem Ende unterbrochen worden…“, erklärte Herr Lange gewissenhaft, „wir müssen also noch…“
„Das haben wir schon!“, fiel ihm Marc ins Wort.
„Wie? Ohne Schiedsrichter?“, fragte das Teufelchen, und seine Bauchdecke hob und senkte sich in offensichtlichem Protest.
„Das geht natürlich nicht“, erklärte Holgers Vater mit größter Verständlichkeit. „So was zählt nicht.“ Das dicke Teufelchen nickte mit dem Kopf.
Doch Marc widersprach den Erwachsenen: „Doch, wir haben zu Ende gespielt.“
„Und wer hat gewonnen?“ fragte Herr Lange, wie aus der Pistole geschossen.
„Es gab einige gute Chancen…“, versuchte Stefan eine Erklärung.
Da half ihm sein Freund Marc aus der Patsche: „Aber dann ist es doch beim Unentschieden geblieben.“
Da schrie der gegnerische Spielführer: „Wir danken unserem tapferen und fairen Gegner mit einem dreifachen Hipp-hipp..!“
Und fünfundzwanzig andere Jungs ergänzten: „Hurra!
Hipp-hipp Hurra!
Hipp-hipp Hurra!“

 

Hallo Urach und herzlich willkommen! :)

naja, im Ernst: ich bin nicht fußballbegeistert und konnte Deiner Geschichte wohl hauptsächlich aus diesem Grund nicht viel abgewinnen. Du hast sie in die Rubrik "Kinder" gestellt - ist sie wirklich als Kinder-Geschichte gedacht? Ich lese sie eher als Geschichte ÜBER Kinder, und würde für eine Verschiebung nach Alltag plädieren. Oder was meinst Du?
Stilistisch erscheint mir die Geschichte jedenfalls nicht für Kinder geeignet. Außerdem sind leider noch einige Fehler (Rechtschreibung) darin bitte überarbeite nochmal, vor allem ß ss.

Kleinigkeiten:

zwischen seinen Füssen
Füßen (die restlichen ß-ss Fehler findest Du, indem Du die Worte sprichst: spricht man das Wort kurz, ss - spricht man es lang ß)

verließ ihr Trainer verließ den Mannschaftsraum,
das stimmt was nicht- ;)

hatte seine fetten Oberarme über dem Wams verschränkt.
Wanst
er hätte den Spielball unterm T-Shirt versteckt.
ich würde auf umgangssprachliches eher verzichten - unter dem T-Shirt

tischte Herr Lange seinen Außenstürmer ab
abtischen? :schiel:

immer hart am Mann. Das ist ihr gefährlichster Mann.
Mann- Mann Widerholung
Der Pfiff des Schiedsrichters zum Fertigmachen.
ich würde - gerade, wenn es als Kindergeschichte gedacht ist, aber auch sonst, keine unvollständigen Sätze bringen. Es liest sich etwas unbeholfen

schob den ball zu Toni
Ball

und wuchelte wild mit seinen dicken Armen in der Luft herum.
fuchtelte

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Anne,

tja schwierige Situation, wenn Du als Moderatorin eine Geschichte kommentieren sollst, zu der Dir - wie Du selbst sagst - der inhaltliche Bezug fehlt.

Nur als Erklärung von meiner Seite: die Geschichte handelt nicht über Kinder oder über Erwachsene, sondern über einen typischen Erwachsenen-Kinder-Konflikt.


Nur dazu sollte man die auslassende Spielfreude, Ballverliebtheit und Bewegungsbegeisterung von Kindern wenigstens im Gedächtnis haben... schade, dass Dir die Geschichte nicht so gut gefallen hat.


Gruss
Wolfgang

 
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Hallo Urach,

vorneweg: Die Idee, die Deiner Geschichte zu Grunde liegt, gefällt mir sehr: Ein Spiel, dass zunächst von den nicht sehr sympatischen Erwachsenen (Holgers Vater / Herr Lange) dominiert wird, wird nach der Unterbrechung durch den Unfall der Schiedsrichter-Ehefrau von den Kindern selber in die Hand genommen und zu einem guten Ende gebracht. Kaum sind die Erwachsenen weg, einigen sich die kleinen Spieler ganz wunderbar und schaffen es tatsächlich, das Spiel in eigener Regie zu beenden. Das finde ich Klasse.

Leider hapert es bei der Geschichte für meinen Geschmack etwas an der Umsetzung. Zu Beginn empfand ich das Ganze als ziemlich langatmig. Richtige Spannung setzte für mich erst ein, als der Schiedsrichter verschwand. Über die positive Wendung, die das Ganze dann aus Sicht der Kinder nahm, war ich angenehm überrascht.

Mein Vorschlag ist also, die Geschichte ganz konsequent aus der Sicht eines Jungen, Marc z.B., zu schreiben. Lass ihn doch einfach erzählen, wie doof Herr Lange und Holgers Vater sich immer benehmen, wie nervig es immer ist einen Ball zu erhalten, wie bescheuert sie immer herummeckern, und ... und ... und ... Schon können sich die lesenden Kinder total mit Marc identifizieren.

Kürzen würde ich auch unbedingt die Beschreibungen des Spielverlaufes. Das liest sich manchmal wie die Reportage eines Rundfunkreporters und passt erstens für meinen Geschmack nicht so richtig in eine Kindergeschichte. Zweitens treibt es die Geschichte nicht voran, sondern hemmt den Erzählfluss. Da wäre weniger bestimmt mehr.

Was mir auch nicht gut gefiel, waren etliche Fehler (Rechtschreibung, etc.), die mir auffielen. Da aber auch maus dich schon auf einiges hingewiesen hat, das du aber nicht korrigiert hast, spare ich mir jetzt das Heraussuchen ...

Noch eine Bemerkung zum Schluss: wenn du soviele Begriffe aus dem Fussballsport verwendest (Flanken, etc.), dann fällt das Wort "Pause" total heraus - das heißt schließlich Halbzeit :D

Lieben Gruß
al-dente

 

Lieber al-dente,

ich denk mal drüber nach. Deine Anregungen haben Hand und Fuss. ich überschlaf das mal.

LG
W Urach

 
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Hallo Anne, hallo al-dente,

danke für Eure Anregungen.

Ich habe viel Detailkritik eingebaut und verbessert.

Was ich nicht geändert habe:
- Erzählperspektive: Ich finde auch Ich-Erzählungen sehr schön, aber hier geht es ja gerade darum, Erwachsene und Kinder zu beobachten. Anne hatte sogare vermutet, dass ich über Kinder schreiben will und nicht für sie. das ist antürlich nicht der Fall. Kurz, es bleibt bei der Erzählung in der dritten Person.
- Spannungskurve: Ja, da kann man geteilter Auffassung sein. Ich opfere hier bewusst etwas Spannungsbogen, um eben recht authentisch zu berichten, was auf dem Fussballplatz passiert. Und das kann auch schon mal schleppend sein, besonder svor dem Anpfiff.
- Ende: jede geschichte will zuende erzählt werden. Auch meine kg muss und darf man vom Ende her begreifen. Deshalb stehe ich auch nach wie vor hinter dieser kg.

LG
W Urach

 

Vielleicht bringt ja das Thema des Monats mir neue Leser?

Lieben Gruss
W. Urach

 

Hallo Urach,
Ich bin kein Fußballfan, aber mein Sohn spielt begeistert Fußball. Da ich oft genug zuschaue, erfahre ich so einiges an Jargon, den die Kinder von sich geben. Du hast diesen auch in der wörtlichen Rede für meinen Geschmack gut eingefangen. Jedoch ist der Rest der Geschichte zu "erwachsen" erzählt. Ein Radiomoderator hätte das Spiel ebenso wie du, seinen Hörern präsentiert. :D.
Der Konflikt um den es dir geht, dass Erwachsene den Fußbal zu ernst nehmen, während die Kinder nur aus Freude am Kicken spielen, kann ich dir so nicht abnehmen.
Mein Sohn ist fünf Jahre alt und er will Tore schießen, weil er sich gut fühlt, wenn er dieses Ziel erreicht hat. Er liebt die Anerkennung seiner Mitspieler und ihm macht es Spass, seinen Freunden zu zeigen was er kann. Er liebt es, wenn er seine Fertigkeiten auch den anderen beibringen kann, damit am Ende das Team und nicht nur er die Tore schießt. Einige Kinder schaffen es nicht, sich für das Team zurückzunehmen. Ich habe oft am Spielfelfrand beobachtet, wie Eltern ihre Sprösslinge anheizen und genau so erreichen, dass das die Kinder nicht im Team sondern als Einzelkämpfer agieren. Wenn du diesen verbissenen Ergeiz der Erwachsenen als Botschaft rüberbringen wolltest, ist dir das meiner Meinung nach nur mäßig gelungen. Denn: Die Charakterisierung der Trainer und Holgers Vater ist viel zu sehr Klischee. Die der Jungern ist auch nur oberflächlich. Die authentische Beschreibung des Spiels ist als Rahmengestaltung zu detailreich erzählt, während der eigentliche Konflikt Erwachsene- Kind als Handlung zu dünn dargestellt ist.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Liebe Goldene Dame,

Kritik akzeptiert, da Du meine Erzählintention richtig dargestellt hast.

Allerdings werfe ich ein, dass sich viele Erwachsene gerade auf den Sportplätzen ihrer Kinder als die Karikaturen ihrer eigenen Person darstellen.

LG
WU

 

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