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Eingeschränkt

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27.08.2003
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Eingeschränkt

Die kalte Luft ist auch an diesem Morgen bis ins unerträgliche gesunken. Im allgemeinen denkt man, dass dies wohl eines meiner geringsten Probleme bei der Bewältigung des Alltäglichen ist, doch dem ist nicht so. Unzählige Forscherstunden wurden in meine Haltbarkeit investiert, um am Ende doch festzustellen, dass nichts für die Ewigkeit bestimmt ist.
Doch auch diesen Tag werde ich hinter mich zu bringen wissen, da ich ja keine andere Wahl habe. Festgeschraubt und in Beton verankert, lebe ich ein trostloses, zweifarbiges Leben mit ständigen Aufs und Abts. Doch dies wäre bei weitem nicht das schlimmste, wenn mich nicht auch die Umwelt als störende und lästige Erfindung einer mobilitätsfeindlichen Kommune betrachten würde.
Nein! Es ist kein schönes Gefühl von vielen als Hindernis, Zeit- und Energieverschwender oder als Geschwindigkeitseinbuße verstanden zu werden. Tagtäglich bin ich den neuzeitlichen Fortbewegungsausdünstungen gnadenlos ausgesetzt. Der einzig treue Freund in dieser Lage ist ein zwei Meter hohes Blechschild, welches genau diesen Missstand klar aufzeigt und ihn sogar verbietet. Doch wen interessiert schon das Wohl ein ungeliebten Minderheit in Zeiten der von Scheuklappen und Egomanie.
Denke ich an meine Vorfahren zurück, so muss ich ohne Zweifel feststellen, dass sich unser Leben enorm verschlechtert hat. In Zeiten industrieller Revolution galten wir als Wahrzeichen der Modernität und Beginn der Globalisierung. Ohne uns wäre der reibungslose Transport lebenswichtiger Güter, niemals so reibungslos verlaufen, wie er es tat. Ja, so ist es!!
In Zeiten allgemeiner Privatisierungs- und Fusionswut gehören wir einer Organisation an, welcher diesen Prozess am wenigsten bewerkstelligen konnte. Aufgrund dieser Tatsache werden wir immer häufiger wegrationalisiert und durch rotblinkende Ungetüme ersetzt, deren Sicherheitsmerkmale jedoch gravierend zu wünschen übrig lassen. Aber wo keine Lobby, da keine Macht, so sage ich mir.
Zu guter letzt haben wir jedoch den Vorteil, dass wir in den meisten Fällen paarweise auftreten, wodurch wir ein gewisses Gemeinschaftsgefühl entwickeln konnten. Gleichzeitig beherbergt dieser Umstand jedoch auch einen entschiedenen Nachteil. Das Problem vom Neid am Arbeitsplatz sollte eigentlich jedem Vertraut sein und macht auch vor unserer Branche keinen halt. Hat man das Pech einen Partner zu bekommen, dessen Wellenlinien die eigenen kreuzen, so hat man ein enormes Problem: ein Arbeitsplatzwechsel ist bei uns nahezu unmöglich und hat, wenn man ihn überhaupt durchsetzen kann, einen sofortigen Karrierestopp zur Folge. Und wer will dies in Zeiten allgemeiner Konjunkturflaute schon.
Ich könnte ihnen noch so vieles mehr aus meinen Leben erzählen doch die Arbeit ruft.
Wäre nur nicht diese kalte Luft heute... ja ja das harte Leben einer Bahnschranke.

 

Ich dachte zuerst, dass es um einen Aufzug geht ;).

Insgesamt find ich die Geschichte schon gut, auch wenn ich mich, da man ja nicht genau weiß, worum es geht, manchmal gewundert habe, was genau du mit deiner Formulierung erklären willst.

Da bleibt mir nur zu sagen: Helft den Bahnschranken! :)

 

Hallo hugochen,

ich finde deine Geschichte ganz gut geschrieben, besonders der Titel passt gut dazu. Es ist dir gelungen, die Spannung bis zum Schluss, aufrechtzuerhalten. Also, ich bin schon gespannt auf die nächsten Geschichten von dir.
Ein paar Kleinigkeiten habe ich doch noch zu meckern, sie stören den Gesamteindruck aber nur unwesentlich:
Aufs und Abs/ das Schlimmste/ jedem vertraut.

Herzliche Grüße! Marion

 

Hi hugochen,

zunächst mal herzlich willkommen auf kg.de :thumbsup:

Okay, kalte Luft sinkt nach unten, aber mit "bis ins unerträgliche gesunken" meinst Du doch wohl eher die Lufttemperatur, oder?

Ansonsten habe ich sprachlich nichts einzuwenden, und inhaltlich bringst Du ein paar nette Hinweise gegen Abgase, Mobilitätswahn und Kknujnkturflaute ... aber keinerlei Handlung. Im Grunde handelt es sich um ein Ratespiel: Ja wer spricht denn da? Ist ja vielleicht mal ganz lustig, aber unter dem Strich doch eher banal. Aber aus einer ungewöhnlichen Idee hast Du meiner Meinung nach das Maximum herausgeholt :D

Fazit: sprachlich okay, inhaltlich war nicht mehr drin.

Uwe
:cool:

 

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