Einfach vergessen die Zeit
Einfach vergessen die Zeit
Ich bin geil. Sie ist geil. Wir sind geil. So geil. Wir haben gerade ein wenig im Wohnzimmer herum geschmust. Ich hebe sie einfach aus, trage sie auf meinen Armen ins Schlafzimmer und werfe sie einfach aufs Bett und mich gleich hinterher und auf sie drauf. Ich fackle nicht lange und zieh ihr das T-Shirt einfach über den Kopf. Oder fast. Ich lasse das T-Shirt vom Kinn ab ihren Kopf verdecken, drücke ihre Hände mit der Linken mitsamt dem fesselnden T-Shirt hinter ihren Kopf auf die Matratze und wühle mit der Rechten Brust. Arrrhhh, ist das geil, so einfach irre irre geil.
Ich reiße ihr das Höschen einfach runter zu den Knien, fasse kurz zwischen ihre Beine und schiebe mit meinem rechten Fuß das Höschen ganz nach unten, schupfe es einfach lustig mir nix dir nix aus dem Bett. Dann greife ich wieder nach meinem Lieblingsspielzeug und schüttle ihr dieses so prächtig hoch gewachsene World-Trade-Center, dieses WTC im wahrsten Sinne dieses langen Wortes, diese Zwillingstürme des Menschensein, diese aber so angewachsen aus der Ewigkeit, kräftig hin und her und vergeile. Ich fühle Leben in meinem Schwanz und genieße diesen Druck von Arrrhhh.
Mein Schwanz versteift. Ich presse ihn hart auf den Knochen ihrer Scham und schüttle diese Zwillingstürme, diese doppelte Weichheit ihrer Pracht, einfach weiter, beide mit einer Hand übergreifend, wie ein einziges Flugzeug mitten hinein in die Zeit. Doch ihre Zwillingstürme, gebaut auf das Leben, gebaut auf die Liebe, überdauern den sie durch schüttelnden Wahn, stehen wie unberührt von diesem unserem Leben, ein nur Genuss verbreitender Irrsinn von einem Berg von Fleisch und Haut. Diese Irrsinnigkeiten der menschlichen Verherzungen sind auch morgen noch da, auch übermorgen und überübermorgen, immer und immer wieder, in jeder nur möglichen erträumbaren Form, sogar dann, wenn wir nachlässig zulassen, dass Männer, so böse Männer, diesen milchigen Grußgaranten von unser aller Leben weh, oft so furchtbar, furchtbar weh tun.
Meine Gedanken verschweifen. Immer und immer wieder verlieren sie sich in einem Gedicht, in einer Geschichte oder gar in einem ganzen Buch. Sogar zu Heiligen Zeiten, wie diesen. Ich kann mich nicht mehr richtig auf eine andere Sache konzentrieren. Ich bin so verloren an diesen Teil von meinem Ich. Er bestimmt einfach mein ganzes Sein, mein ganzes mickriges Leben, und lässt mich nicht mehr los, einfach nicht mehr los. Dieses mein Ich des Schreiberlings, es frisst mich auf. Ich könnte immer und überall schreiben. Ich möchte auch immer und überall schreiben. Wenn ich doch bloß mehr Zeit dafür hätte. Wenn ich von meiner Schreibe doch bloß leben könnte. Welch wunderschöner Traum?
Ich träume diesen meinen wundersowunderwunderschönen Traum schon so lange, schon viel zu lange. Meine Worte hatten nur bis Heute noch keinen Fuß in den Türangeln der Zeit. Vielleicht werde ich sogar mein ganzes Leben lang daran vorbei schreiben. Dabei weiß ich, dass meine Finger immer am jeweiligen Puls der Zeit verfühlten. Ich habe nicht umsonst immer und immer wieder vor diesem Heute gewarnt und es vorher geschrieben, mitsamt seinen Killerkids und der immer schnelleren Verrasung der Gewaltspiralen. Und auch mit diesem beschissenen Morgen, das ich in Riesenschritten eines so heißen, stinkenden Geifer verspritzenden Neuen Großen Kriegs heran stapfen fühle, sehe und höre, werde ich letztendlich Recht behalten. Ich "weiß" heute, denn ich bin, solange ich schon klar denken kann, ein Neuer Dichter dieses nun Neuen Kriegs, an den trotz all seiner so untrüglichen Zeichen noch immer Niemand so recht glauben mag. Ja, ich bin ein Dichter des Kriegs und manchmal möchte ich mich hassen dafür.
Man liebt mich nicht deswegen, außer vielleicht Danae, zumindest für eine noch so unbestimmte und doch wohl so bestimmte Strecke meiner Zeit. Ja, verdammt. Danae. Danae, die ist ja auch noch da. Verdammt. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich sie schon so fest halte und mit all meiner Kraft an ihren Zwillingstürmen jetzt schon rüttle? Es waren wohl nur so ewig andauernde Sekunden dieser so unglaublich dehnbaren Zeit. Jedenfalls hat sie sich noch nicht beschwert, außer dass sie die ganze Zeit darunter jammert. Unter dem T-Shirt, sich windet und schnauft.
Ich ziehe ihr das T-Shirt endlich ganz über den Kopf, über das Zartgeknoche ihrer Handgelenke, die ich mit einer Hand ganz leicht umfassen kann, und die ich jetzt frei gebe. Ich fasse zart unter ihren Kopf, hebe ihn mir entgegen und küsse, küsse, küsse sie auf dieses Fleisch der weichen Lippen, zuerst ganz sanft, dringe dann mit meiner Zunge leise ein in diesen Schwanz versteifenden Höhlenwahn aus so irre gut schmeckendem Schleim, raue ihr den Gaumen, verfühle zur gleichen Zeit meinen Schwanz beinhart und doch nur so verhaucht an ihrem Feucht. Ich stoße meinen Schwanz Millimeter um Millimeter in die Tiefe. Zeitlupe. Alles dauert so lang und vergeht doch so unheimlich schnell. Ja, verdammt, Nichts, wirklich Nichts ist unverständlicher, wie dieses Gummiband der Zeit.
Ich bin jetzt zur Hälfte drin, mitten drin in diesem Gaatsch. Ich ziehe den Schwanz zum Ansatz wieder raus und dann, ... und dann, ...
... und dann ramme ich ihn hinein, ganz hinein, ganz tief rein, mitten hinein in diesen Gatsch-Gaatsch unseres Lebens. Danae, sie schreit und ich küsse ihre Lippen noch ein Mal ganz, ganz zart, so zart und dann, ..... und dann, ....
.... und dann zerfege ich ihren Leib einfach männlich und brutal. Brutal. So irre brutal und vergesse dabei endlich mein so sehr an dieser Welt verzweifelndes Ich und diese ganze beschissene Zeit.
© Copyright by Lothar Krist (14.4.2002)