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Einfach Liebe

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22.10.2003
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Einfach Liebe

Einfach Liebe

Ich lieg im Bett neben dir, den Kopf in eine Hand gestützt, die andere Hand erforscht deinen Körper.
Langsam gleiten meine Finger über jeden Zentimeter deiner Brust, deines Halses, ich ertaste dein Gesicht,
streiche über deine Wange, wühle zärtlich in deinen Haaren. Ich seh dir lange in deine wunderschönen Augen,
seh darin deine Liebe zu mir, die an Tiefe und Vertrautheit der meinen um nichts nachsteht. "Ich liebe dich"
will dir mein Blick sagen, der dich am liebsten verschlingen möchte. Ich begehre dich, könnte verrückt
werden beim Anblick deiner kräftigen Schultern, deiner starken Arme, die soviel Geborgenheit für mich
bedeuten, in die ich mich fallen lassen kann, wann immer ich das Bedürfnis danach hab.

Ich gleite mit meiner Hand tiefer, legen den Kopf nun neben deinen aufs Kissen. Mein Finger kreist verspielt
um deinen Bauchnabel, bevor meine Hände die Innenseiten deiner Schenkel erforschen. Ich bitte dich, deine
Hand mit meiner mitgehn zu lassen, meinen Bewegungen zu folgen. Ich möchte, dass du meine Berührungen durch deine
Finger und deine Handfläche in dich aufsaugen kannst, dass du fühlen kannst, wie zärtlich und liebevoll sich
meine Berührungen auf deinem Körper anfühlen. Du siehst mich ratlos an, verstehst nicht den Sinn des ganzen.
Du beginnst dich zu verspannen, möchtest, dass ich aufhöre, weil du es nicht ertragen kannst.

Ich nehm dich in meine Arme, halte dich gut fest. Mit der einen Hand drück ich deinen Kopf ganz fest an mich,
mit der anderen streichel ich dir beruhigend über die Schultern, umfasse deinen Nacken.

Ich kann dich ja verstehn; für dich ist das alles viel schwieriger als für mich. Für mich ist es ganz
einfach - ich liebe dich so wie du bist und versuche, dich das noch intensiver spüren zu lassen, als du
glaubst dass es für dich möglich wäre.

Doch du kämpfst mit dir selber, haderst mit deinen Erinnerungen, hast Angst, neue Gefühle kennenzulernen, Angst,
dich mit dir selbst auseinander zu setzen.

Ich lasse meine verliebten Blicke über deinen Körper gleiten, von deinen starken Schultern, dem kräftigen Brustkorb über deinen Bauch, deine Hüften, deine Beine die in etwas seltsamer, lebloser Stellung auf dem Leintuch liegen.

Da kommen ganz neue Gefühle in mir hoch - Hass. Hass auf deine Beine, dass sie nutzlos für dich geworden sind.
Auf deinen Körper, der dir nun soviele Bewegungsmöglichkeiten und Gefühle verwehrt und in mancher Hinsicht
ein Käfig für dich wurde. Und ich erkenne, dass deine Behinderung in gewisser Weise auch für mich eine
Behinderung darstellt, ich dir meine Liebe nicht so zeigen kann wie ich es gern würde.


Ich schlucke, bemüht, dich meine Emotionen nicht spüren zu lassen. Ich kann dir jetzt nicht in die Augen sehn,
trau mich nicht, mir Mitleid einzugestehen. Ich nehm dich nur ganz fest in meine Arme, möchte dir das Gefühl
geben, dich festzuhalten im Strudel so starker Emotionen. Und möchte dass du weißt dass ich dich liebe.

 

Hallo Diest,

erstmal ein herzliches Willkommen auf Kg.de.
Dein Text hat mir sehr gut gefallen.
Man spürt geradezu die Liebe, die die Prot für ihren Partner empfindet, aber auch ihren inneren Zwist, dass sie diese nicht so zum Ausdruck bringen kann, wie sie gerne möchte.
Was mich beim Lesen gestört hat, sind die vielen Zeilenümbrüche. Ich weiß nicht, ob die beabsichtigt waren, auf jeden Fall hindern sie den Lesefluss.

Noch ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

...in die ich mich fallen lassen kann, wann immer ich das Bedürfnis danach hab.
Hier würde ich habe schreiben, klingt irgendwie runder.

Du siehst mich ratlos an, verstehst nicht den Sinn des ganzen.
des Ganzen

...ich liebe dich so wie du bist und versuche, dich das noch intensiver spüren zu lassen, als du
glaubst dass es für dich möglich wäre.
Komma nach glaubst

...deine Beine die in etwas seltsamer, lebloser Stellung auf dem Leintuch liegen.
Komma nach Beine

Und möchte dass du weißt dass ich dich liebe.
Komma nach möchte und nach weißt

Auf jeden Fall habe ich die Geschichte gerne gelesen.

LG
Blanca

 

Hallo Bianca!

Vielen Dank für deine Antwort! Dies ist nach langer Überwindung meine erste "Veröffentlichung"...

Zu den Kommazeichen: die, die ich ausgelassen habe - dürfen die nicht lt. neuer RS-Regelung wegfallen?

Die Zeilenumbrüche entstanden leider mangels fehlendem "automatischem Zeilenumbruch" - ich hatte an dem Tag meinen PC noch nicht wieder aufgesetzt...

LG, Diest

 

Hallo Diest!

Herzlich willkommen auf kg.de! :)

Deine Geschichte wirkt auf mich persönlich sehr bemüht, im Sinne von Du hast Dich bemüht, Dir die Situation vorzustellen. Das finde ich sehr positiv.

Allerdings finde ich, die Geschichte wirkt unrealistisch.
Ich versuche, mir vorzustellen, wie es zu dieser Situation kommen könnte, aber das klappt schon nicht.
Entweder ist der Mann so weit gelähmt, daß er in dem Bereich keine Gefühle mehr hat - dann hätte er der Protagonistin das zuvor gesagt und es wäre wahrscheinlich nicht zu dieser Situation gekommen. Abgesehen davon: Wenn er tatsächlich so weit gelähmt ist, hätte sie ihn ja aufs Bett legen und ausziehen müssen, und das womöglich gegen seinen Willen. Denn wenn er weiß, daß nichts funktioniert, wird er sich nicht erst von ihr ins Bett legen lassen, damit sie dann selbst draufkommt und ihn mitleidig in den Arm nimmt. Er ist ja wohl zumindest aufgeklärt und gerät nicht nichtsahnend in die Situation.

Wenn nur seine Beine gelähmt sind, wäre das kein Hindernis, da dann alles andere noch funktioniert. ;)

Die Protagonistin macht auch irgendwie den Eindruck auf mich, als wollte sie ihn zwangsbeglücken, also ist vielleicht die Variante gar nicht so falsch, daß sie das gegen seinen Willen macht? :susp:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo diest!

Ich denke die Geschichte würde viel besser funktionieren, wenn man vorher nicht wüßte, daß es um Behinderung geht. Da es aber im "Jahr der Behinderten"-Forum steht wird schon ein Ziel der Handlungsentwicklung vorausgenommen. Der Leser wird nicht überrascht, woher die Verunsicherung kommt. Eher neigt man deswegen am Anfang zur Ungeduld, weil man auf die Textstelle mit der Behinderung wartet. Persönlich würde ich es in das Romantik-Forum verschieben, weil so keine Spannung und erst recht kein Wechsel der inhaltlichen Richtung entstehen kann.
Wenn so etwas wie eine "überraschende Wendung" allerdings nicht in deiner Intention stand würde ich die Geschichte etwas anders aufziehen oder den Schwerpunkt irgendwie anders lagern.

Das war jetzt aber keine Kritik an deiner Geschichte an sich, nur die Pointe wurde aus o.g. Gründen für mich vergält.

 

@Häferl:

Wenn der Mann z.B. Rollstuhlfahrer ist, aber ansonsten fit und trainiert, kann er sich schon selbst aus dem Rolli schwingen und ausziehen (starke Arme, kräftige Schultern). Deswegen verstehe ich deine Kritik nicht.

Was mir noch auffällt: die Verunsicherung und die Ängste stehen im Mittelpunkt und die Auseinandersetzung damit. Das ist also allgemein übertragbar. Die Behinderung selber spielt für mich nur am Rande mit insofern, daß sie nur den Grund dafür liefert. Die Plazierung im Behinderten-Forum stellt mir diesen untergeordneten Aspekt aber indirekt zu sehr in den Mittelpunkt des Interesses.

 

Wenn der Mann z.B. Rollstuhlfahrer ist, aber ansonsten fit und trainiert, kann er sich schon selbst aus dem Rolli schwingen und ausziehen (starke Arme, kräftige Schultern). Deswegen verstehe ich deine Kritik nicht.
Meiner Meinung nach muß er, um sich selbst ausziehen zu können, sich in den Hüften noch bewegen können. Wenn er das kann, funktioniert auch sein bestes Stück.
Wenn er aber in dem Bereich gefühllos ist und seine Hüften nicht bewegen kann, schafft er es meiner Meinung nach nicht, sich selbst auszuziehen.

Und warum sollte er sich selbst in die für ihn doch eher peinliche Situation begeben? Körperbehindert heißt ja nicht geistig danebenzustehen, ich denke, er würde das von vornherein vermeiden.

 

Hallo!

Ich hab mir eure Kritiken durch den Kopf gehen lassen, und muss glaub ich zum allgemeinen Verstehen etwas weiter ausschweifen.

Diese "Geschichte" ist die liebevolle "Aufbereitung" einer Situation, in der ich mich mit meinem Freund befand. Er ist seit einem Unfall ab dem 5. Brustwirbel querschnittgelähmt (und kann sich alleine aufs Bett rüberstützen und ausziehen), und es fiel ihm lange Zeit sehr schwer, seine gelähmten und somit gefühllosen Körperteile anzunehmen. Auf die in der Geschichte erzählte Weise gelang es uns gemeinsam, Schritt für Schritt und mit sehr viel Zeit, dass er seinen Körper wieder akzeptieren kann. Mit der Zeit empfand er meine Berührungen als "optisch schön", genoss es mir dabei zuzusehn, zu spüren dass ich ihn akzeptier(t)e und lieb(t)e wie er ist.

Übrigens funktioniert auch bei Männern, die im Intimbereich gefühllos/gelähmt sind, deren bestes Stück (zumindest bei manchen). ;)

Sorry für die Ausschweifungen, ich denke das war notwendig für das Verständnis der Story.

@Udo: ja, die Behinderung sollte schon eine "überraschende Wende" in der Geschichte bewirken - du hast recht, das ist ein falscher Ansatz, im "Jahr der Behinderten"-Forum... :rolleyes:

LG, Diest

 

Hallo Diest!

Mit Deinen Erklärungen klingt das aber ganz anders als in der Geschichte. Da solltest Du meiner Meinung nach dran feilen, daß das in der Geschichte so rüberkommt. Auf mich hat Deine Darstellung auf jeden Fall so gewirkt, als würde da nichts funktionieren...

Aus dem, was Du in Deiner Erklärung schreibst, könntest Du sicher eine ganz tolle Geschichte machen! Noch dazu, wo Du selbst diese Erfahrung hast, könntest Du doch sicher viel mehr an Gedanken, inneren Konflikten etc. einbringen und auch den behinderten Mann mehr charakterisieren. Er bleibt in der Geschichte irgendwie eine hilflose Puppe, die er ja nach Deiner Erklärung offenbar gar nicht ist. :)

Liebe Grüße,
Susi

 

Hallo Häferl!

vielen Dank für deine Kritik! Irgendwie hatte ich glaub ich Angst, mich da näher auf das Thema einzulassen, für mich selber zu tief zu gehn.... Eigentlich eh blödsinn :)

Ich werd die Geschichte in den nächsten Tagen überarbeiten und versuchen, ihr mehr "Persönlichkeit" zu verleihen.

Ich hab die Geschichte ganz anders gelesen, da ich den Hintergrund kannte, meine Gefühle die ich dabei empfand.. Ich hab einfach zuwenig bedacht, wie das ein Aussenstehender lesen würde!

Liebe Grüße, Diest

 

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