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Eines Morgens

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20.10.2002
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Eines Morgens

Es war noch dunkel als er aus dem Haus ging.
Er durchbrach die ungewöhnliche Stille in seiner Straße mit dem Zuschlagen der Tür.
Die Laternen mußten wohl ausgefallen sein, er sah die Hand vor Augen nicht. War es Mondfinsternis?
Er beschloß wieder ins Haus zu gehen und seine alte Taschenlampe zu suchen, er war froh daß er sie damals gekauft hatte. Benutzt hatte er sie nie. Es war eine sehr teure Taschenlampe, er lebte nach dem Motto: Wenn, dann richtig. Man konnte sie von einer 10 Meter hohen Brücke werfen, sie wäre nicht kaputt. Man konnte vier verschiedene Helligkeitstufen einstellen. Sie hatte eine Blinkfunktion, mit einem Rädchen konnte man verschiedene Blinkgeschwindigkeiten einstellen. Außerdem hatte sie einen Morsetaster. Auf dem Griff war das Morsealphabet abgebildet. Im Zubehör gab es einige Glasplatten in verschiedenen Farben zum einsetzen.
Er öffnete die Tür und suchte im dunkeln nach dem Lichtschalter, er muß doch hier irgendwo gewesen sein.
Er tastete die Wand entlang und fand ihn endlich.
Doch als er den Schalter umlegte passierte nichts. Im Haus blieb es dunkel.
Der Strom mußte gerade erst ausgefallen sein, anders konnte er sich das nicht erklären. Doch was jetzt, wie sollte er die Taschenlampe finden. Er fing an seine Taschen zu durchsuchen, irgendwo hatte er doch ein Feuerzeug. Er rauchte nicht aber dieses Feuerzeug mußte er einfach haben. Es hatte die Form der Oscar Statue. Irgendein gewitzter Unternehmer wollte diese auf dem Markt bringen. Er produzierte einige und wollte sich dann eine Lizenz dafür besorgen.
Diese hatte er nie bekommen. Er wurde angewiesen die bereits bestehenden zu vernichten. Er besorgte sich gefälschte Papiere von einem Entsorger und verkaufte die Feuerzeuge unter der Hand. Es gab genau 100 davon und er hatte eines. Eigentlich ist er damit zu sorglos umgegangen, es könnte auf dem Schwarzmarkt sehr viel Geld einbringen. Er dachte allerdings nicht daran es zu verkaufen.
Er fand es einfach nicht, er hat es wohl auf dem Wohnzimmertisch liegen gelassen.
Es überkam ihm ein leichtes Schaudern. Er steht im dunkeln, es gibt keine Möglichkeit irgendwie an Licht zu kommen.
Er muß aber doch zur Arbeit. Er überlegte wo er sein Auto abgestellt hatte.
Er wußte ungefähr wo es stand, er lief los und merkte daß er quer über die Wiese ging, er war auf den richtigen Weg.
Er wurde immer sicherer und lief schneller, plötzlich war ihm klar daß er das auch so schaffen würde. Er fühlte sich wie ein Gewinner. Doch plötzlich spürte er wie sein
Fuß hängenblieb, er stolperte und viel nach vorne. Er spürte einen starken Stoß gegen seinen Kopf. Er sah das Licht nie wieder. Er stürzte mit dem Kopf in die Fensterscheibe seines Autos. Er war sofort Tot.
Er stolperte über sine Bewässerungsanlage. Es war ein ganzes unterirdisches
System mit Wasserleitungen zu jedem wichtigen Punkt in seinem Garten, der Händler hatte ihm diese sehr empfohlen, sie sei zwar etwas teurer aber es gab jede Menge innovative Neuheiten, es bestand die Möglichkeit alles einzeln zu starten mit verschieden Zeiteinstellungen und.....

 

Servus Soulman!

Ich verstehe die Geschichte so, dass der Mensch in seiner Perfektion und seiner Vorsorge sich selbst zum Gefangenen seines Sicherheitsdenkens macht. Aber seine Angst hat dies verhindert, ihn vom Leben abgelenkt, ja ihm sogar das Leben gekostet, ausgerechnet in dem Moment wo er sich bewusst wurde, dass auch im unsicheren Dunkel das Leben gestaltbar und lebenswert sein könnte. Hast du es in etwa so gemeint?
Die Waagschalen der Wagnis auf der einen und die der Absicherung auf der anderen Seite sind selten ausgewogen. Oft ist ein Hang zum Leichtsinn oder zur Starrheit vorhanden. Aber man kann, angeregt durch deine Geschichte mal die Gewichte überprüfen.

Lieben Gruß schnee.eule

 

Hi Schnee.Eule
Ja, es ist der Versuch eine Perfektion zu erreichen. nach der viele Menschen streben. Aus der unberechenbaren Dunkelheit eine berechenbare Sache zu machen. Jedes erdenkbare Übel wird erdacht und ein Schutz vor Diesem angeschafft oder erstellt.
Dennoch zeigt uns das Leben daß es unmoglich ist sich vor einer schlimmen Ereignis zu schützen. Ich glaube das ein Großteil der Zivilisation so ist wie sie ist, weil der Mensch diesem Sicherheitsstreben nachgeht. Das wird niemals ein Ende finden. Unmöglichkeiten passieren einfach zu oft. Außerdem geht jeder lieber seinem eigenen Sicherheitsstreben nach und nur wenige das der Allgemeinheit. So negieren sie sich gegenseitig.

Soulman

 

Hallo soulman,

den Inhalt der Geschichte, mit dem materiell orientierten Protagonisten, hat schnee.eule ja schon geklärt.
Einige Verbesserungsanregungen:

Eine Mondfinsternis
Man könnte sie von einer
Als Zubehör Lichtschalter, dieser mußte
Er war über seine Bewässerungsanlage gestolpert ...

Tschüß... Woltochinon

 

Halli hallo soulman!
Mir gefällt deine Geschichte.
Ich denke, dass schnee.eule schon das wichtigste gesagt hat. Deshalb hab ich nur eine Frage: Du schreibst (Zitat): Doch plötzlich spürte er wie sein
(hier machst du einen Absatz)Fuß...
Hat der Absatz einen besonderen Sinn, den ich nicht gesehen habe?
Bye, moonshadow

 

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