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Eine von vielen Welten

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16.01.2015
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Eine von vielen Welten

Eine von vielen Welten
(Für meinen Sohn Daniel, der auch in einer anderen Welt lebt)

Pauls Augen brannten. Die Nacht hatte er in der Sternwarte verbracht und nicht, wie üblich, vor dem Computer. Beeindruckender fand er es, mit dem Teleskop den wahren Sternenhimmel zu beobachten, anstatt seine Zeit lediglich künstlichen Bildern zu schenken. Rings um ihn herum stapelten sich Berge von Papiere sowie Berechnungen verschiedener Sterne und Planeten, denn - intelligentes Leben zu finden und eine neue Welt zu entdecken - DAS war Pauls Traum.
Halb sieben - eine halbe Stunde, bis es in den wohlverdienten Urlaub gehen würde. Paul freute sich auf den Abend, dann könnte er nämlich wieder mit Josef philosophieren. Im Garten stand ein altes, gemauertes Gartenhaus mit einer Holzterrasse. Gleich daneben ein beschaulicher Teich, in den sich leise plätschernd ein kleiner Wasserfall ergoss. Immer mal wieder saßen wir hier, um bis tief in die Nacht Sterne zu beobachten und dabei über Gott und die Welt zu philosophieren.
Nicht selten führte dies zu wuchtigen Wortgefechten - kein Wunder, wenn zwei Welten – ein Atheist und ein Geistlicher – aufeinandertrafen.

xxx​

Langsam wurde es Nacht, und unser Volk versammelte sich wie jeden Abend, um sich auszutauschen.
Ein jeder konnte, wenn er es sich selbst erlaubte, sich den anderen öffnen, seine Gedanken offenbaren und mit dem anderen philosophieren.
Schon immer formten sich zwei Gruppen – die Gottesfürchtigen und die Zweifler.
Einige kamen aus kleinen kalten Welten – ohne Vater, ohne Mutter.
Andere hatten Eltern – lebten hier in dieser.
Dann waren da noch zwei sehr Alte - aus einer sehr großen Welt, in der es keine Nahrungsgeschenke und Wunderheilungen gab. Sie wurden aus Ihrer Welt gerissen und mussten die Kinder zurücklassen.
"Es muss schön sein, Eltern zu haben! Ich komme aus einer anderen Welt, in der es keine Eltern gibt."
"Erzähl uns davon!"
"Nun, die Welt, in der ich aufgewachsen bin, ist sehr klein, kalt und kahl. Glatte, undurchdringliche Grenzen umgeben sie. Es gibt keine Pflanzen, kein anderes Leben."
" Wie habt ihr dort gelebt?"
"Wir waren viele kleine Schwestern und Brüder. Alte gab es dort nicht. Einen Vater oder eine Mutter besass niemand von uns. Das Wasser war immer gleich warm und jeden Tag gab es reichlich Nahrung. Es wurde nicht langsam dunkel und langsam wieder hell wie hier. Tag und Nacht wechselten immer mit einem Mal um die gleiche Zeit. Mal für sich zu sein, sich zwischen Pflanzen zu verstecken, zu spielen und täglich neue Dinge zu erforschen – kannten wir nicht.
Es schmerzte sehr, wenn Gott wieder mal ein paar von uns holte! Und fast täglich verließen uns einige.“
"Und wie bist Du in unsere Welt gekommen?“, wurde einer der Neuen gefragt.
"Etwas tauchte tief in unsere Welt ein und kam geradewegs auf mich zu. Panische Angst ergriff mich, als ich durch die Grenze gezogen wurde – Gott mich anfasste. Ich dachte, er würde mich umbringen. Man, man kann nicht atmen und, und droht zu ersticken. Die plötzliche Schwere zerdrückte mir beinah‘ die Eingeweide. Mit noch drei anderen fand ich mich in einer noch kleineren, plastischen Welt wieder, in welcher wir durch Zeit und Raum reisten, bevor wir in eure Welt eintauchten.“

xxx​

Als Josef kam, dämmerte es bereits.
"Hast Du endlich Gott gesehen?", waren seine ersten Worte, mit denen er mich begrüßte.
Ironie gepaart mit einem Hauch von Angst schwang mit in seiner Stimme.
„Leider noch nicht“, lachte ich. „Du kannst deinem Beruf also noch eine Weile nachgehen. Ich umarmte ihn und freute mich auf einige Stunden geistreicher Gespräche.“
„Die Nacht verspricht warm zu bleiben – sicherlich eine Nacht nimmer endender Diskussionen.“
"Wir sind beide Suchende. Ich – nach fremden Welten und Du – nach „unserem“ Gott."
"Es gibt Myriaden von Welten im Universum. Und wenn dort intelligente Wesen „wohnen“, werden sie mit Sicherheit auch einen oder mehrere Götter haben. Also hör endlich auf, mit dem einzig wahren und richtigen Gott. Es ist einfach nur dein Gott.“
"Solange du mir keine Aliens vorstellst, die den Richtigen anbeten, und dass auch beweist, kannst du mich nicht von meinem Glauben abbringen."
"Wir finden immer mehr Planetensysteme mit sogenannten Supererden.
Es wird nicht mehr lange dauern und wir werden außerirdisches Leben entdecken.
Doch wahrscheinlicher ist es, dass Sie UNS finden werden.
Was würdest Du sagen, wenn sie uns erzählen, das Ihre Rasse vor einigen Tausend Jahren das Leben auf die Erde gebracht haben?"
"Halt, genug! Auch du hast noch keine Beweise! Alles nur Wunschgedanken und Spekulation! Wir sind Menschen! - In Ordnung, ich gebe ja zu, dass die Welt nicht in sieben Tagen erschaffen wurde. Aber wir haben uns eigenständig, mit Hilfe von Gott, entwickelt. Wir sind doch keine Züchtung irgendwelcher fremder Lebewesen."
"Warum nicht? Wir züchten Rinder, Schweine, Schafe, Hühner oder auch Fische. Und wir verändern das Erbgut von Tieren und Pflanzen."

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"Es wurden wieder zwei von uns geholt! Gott hat uns dafür vier neue Schwestern und Brüder geschenkt. Ach, Vater! Ich kann es nicht glauben, dass unser Gott so grausam ist. Zwei gute Freunde habe ich verloren. Jetzt bin sehr traurig darüber.“
"Das musst Du nicht! Sicher leben sie jetzt in einer anderen Welt weiter. Denn dass es andere Welten gibt, das wissen wir."

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Der Sonnenaufgang war bezaubernd. Golden strahlte es aus dem dunklen Universum.
In diesem Moment – glänzten die Goldfische golden wie noch nie. Anmutig, als schwebten sie unter der spiegelglatten Oberfläche des Teiches.
"Weist Du Josef… in diesen Momenten – glaube ich auch an so etwas wie einen Gott.
Ein Gott, verantwortlich für ALLES, was im Universum existiert.
Einer, der weder gut noch böse ist. Einer, dem es einfach egal ist, wie sich alles entwickelt.
Die Evolution spielt sich nicht nur auf unserer Erde, sondern in Milliarden von Galaxien im gesamten Universum ab.“
„Ich mache uns jetzt einen starken Kaffee. Du kannst in der Zeit die Fische füttern."
"Waren beim letzten Besuch nicht einige von ihnen krank oder hatten einen Pilz?"
"Eine Flasche Medizin in den Teich und alle sind wieder gesund."
"Anmutig, wie sie so im Wasser schweben“, meinte Josef, „und es sind sogar schon wieder einige mehr!"

xxx​

Langsam wurde es hell, während das Wasser noch angenehm warm war und wir schwerelos umher schwommen.
„Seht mal! Zwei Götter sind es heute – und sie blicken uns geradewegs an!“
„Gleich tauchen sie sicher ihre Hände hinein!“
„Den Händen der Götter können wir nicht entgehen!“
„Vielleicht ist die Zeit gekommen,...“
„...uns zu anderen Welten zu führen.“

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"Also, der Fischreiher hat zwei geholt. Da hab ich in der Zoohandlung vier Junge gekauft.
Aus diesen seelenlosen, sterilen Zuchtbecken. – Ach, sieh‘ dort! Die zwei Großen habe ich von Detlef, aus seinem traumhaften Naturteich! Er überlässt alles der Natur. Kein Füttern – keine Medikamente."
Leicht ungeschickt öffnete Josef den Eimer. Und zum ersten Mal in meinem nicht mehr ganz jungen Leben hörte ich ihn fluchen, als der offene Eimer mit Fischfutterflocken auf die Terrassenbretter knallte.
Ich musste laut lachen. Es war wohl ein wenig Zuviel des Weines heute Nacht, so wie sich der Eimer zur Hälfte in den Teich entleerte.

xxx​

Ein KNALL – wir zuckten zusammen, als plötzlich eine Unmenge an Fischfutter ins Wasser eintauchte.
So viel, dass sich unsere Welt für einen Moment verdunkelte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Sie haben wieder zwei von uns geholt, aber danach bekamen wir 4 neue Schwestern und Brüder geschenkt. Vater, ich kann nicht glauben dass unser Gott so grausam ist, es waren 2 gute Freunde und ich bin sehr traurig.

Entscheide dich, ob du Zahlen ausschreiben möchtest oder nicht. Üblicherweise schreibt man mindestens bis zur zwölf aus.

Pauls Augen brannten, er hatte die Nacht vor dem Teleskop verbracht und nicht wie meistens vorm Computerbildschirm es war einfach schöner und realistischer die Sterne durch die Glaslinse eines Teleskops zu beobachten anstatt mit einer Computersimulation

Um Gottes Willen. Interpunktion!

stapelten sich um Ihn herum.

Klein.

6,30 Uhr noch eine halbe Stunde und es ging in den wohlverdienten Urlaub.

"Halb sieben" klingt schöner + Interpunktion bitte.

--- Zwischenkommentar ----

Ich werde keine Interpunktierungsfehler mehr raussuchen. Die sind einfach zu zahlreich.

--- Weiter im Programm ---

Eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit, nichts außer Grillengezirpe, Vogelgesänge und der leise vor sich hin plätschernde mini Wasserfall.

Der Satz klingt einfach nur schräg. Da würde ich eine Komplettüberholung empfehlen.

Es muss schön sein Eltern zu Haben, ich komme aus einer anderen Welt.

Haben ist ein Verb. Das Substantiv "Haben" ist etwas völlig anderes.

Erzähl mir davon:

Bitte? Ich hab doch keine Ahnung davon!

Meine Welt war sehr klein und kalt mit glatten, ebenen Grenzen, ohne Pflanzen und anderen Organismen.

Warte, was? Ich sollte dir was erzählen und jetzt quatschst du? Das kam unerwartet!

Es wurde nicht langsam dunkel wie hier, immer um die gleiche Zeit wechselte plötzlich Tag und Nacht

Ich bin weder ein physikalisches noch ein astronomisches Genie, aber das klingt in meinen Ohren erschreckend tödlich.

Freunde wollte niemand, es tat zu weh, wenn wieder ein paar von uns geholt wurden.

Aber alel waren Brüder und Schwestern. Dieser Bund ist ja viel geringer.

Hast Du endlich Gott gesehen, waren die ersten Worte mit denen er mich begrüßte?

Nein. Einfach nein. Der Mann sagt etwas, also kennzeichne das mit »« oder "" und beende diese Aussage nicht mit einem Fragezeichen.

Ironie mit einem Hauch von Angst lag in seiner Stimme.

Warum?

Noch nicht lachte ich, umarmte ihn und freute mich auf ein paar Stunden geistreicher Gespräche.

Auch wieder ein nein.

Es wurde langsam Nacht und unser Volk versammelte sich wie jeden Abend. Jeder konnte, wen er es zuließ, mit seinen Gedanken kommunizieren, sich austauschen und Philosophieren.

Welches Volk? Wovon zum Geier redet der PoV-Charakter? Mir fehlt hier eindeutig Exposition.

Ich war wieder einmal überrascht, der Wein schmeckte vorzüglich, 2,95€ der Liter und er schmeckt nicht so gut, weil ich daran glaube, ich habe vorher einfach einige probiert.

Dafür, dass er gerade von Wunderheilungen und ausserirdischen(?) Völkern gesprochen hat, ist das ein rasanter Themenwechsel auf etwas völlig belangloses. Warum?

Wie bist Du in unsere Welt gekommen fragte Vater einen von den neuen?

Siehe oben.

Etwas tauchte ins Plasma und kam auf mich zu, ich hatte panische Angst. Unsere Welt war außer meinen Brüdern und Schwestern leer, ein geometrischer rechteckiger Raum, glatt, keine Vegetation und klein, keine Möglichkeit sich irgendwo zu verstecken. Ich wurde durch die Grenze gezogen und Gott faste mich an. Ich dachte Er bringt mich um, man kann nicht atmen und droht zu ersticken, die plötzliche Schwere zerdrückte mir fast die Eingeweide. Mit noch drei anderen fand ich mich in einer noch kleineren plastischen Welt wieder in der wir durch Zeit und Raum reisten und in diese Welt eintauchten.

Warte, was? Wo bin ich denn jetzt auf einmal?

----

Hier höre ich auf.

Ich habe komplett den Faden verloren. Es fehlt massig Exposition und die Fehler machen den Text nicht lesenswert.

Die gesamte Geschichte ist verwirrend und ergibt, bis zu dem Punkt, an den ich gekommen bin, überhaupt keinen Sinn.

Da musst du nochmal gründlich drüber, denn selbst wenn du eine wirklich knorke Botschaft dahinter versteckst, erschließt sich die nicht, weil es kein SChwein verstehen wird.

Das klingt vielleicht harsch, aber wenn du Lust hast, philosophische Texte oder Science Fiction zu schreiben, musst du dir schon mehr Mühe geben. Dieser Geschichte konnte ich persönlich nichts abgewinnen.

 

Hallo NWZed, alle Kritiken nehme ich gerne an und will daraus lernen, dies ist mein erster Beitrag in einem Forum. Ich meine nur dass man (frau) nach 2 bis 3 Absetzen merken muss dass es sich um 2 unterschiedlichen Geschichten handelt. Wenn Du nicht verstehst was ich mit der Geschichte in Frage stelle, Glaube, Religion, Überheblichkeit gegenüber "primitiver Lebensformen", solltest Du mir die Changse geben, die Geschichte zu ende zu lesen und nicht wegen des Schreibstiels mittendrinn aufzuhören.
mfg Berri59

 

Ich meine nur dass man (frau) nach 2 bis 3 Absetzen merken muss dass es sich um 2 unterschiedlichen Geschichten handelt

Wenn ich das nicht verstehe, ist das nicht mein Problem, sondern das des Autors. Zum erzählen einer Geschichte gehört Struktur. Ich verstehe nicht, wieso die Erzählung unbedingt von Absatz zu Absatz wechseln muss, das schadet dem Pacing, da es sich offensichtlich um zwei völlig unterschiedliche Geschichten handelt, die nichts miteinander zu tun haben. Es verwirrt mich und fühlt sich für mich an, als würde ich im Taxi mitfahren, dass extrem langsam die Straße entlang tuckert und alle 10 Meter für einen Fahrerwechsel anhält, die jeweils über was völlig anderes quasseln.

Woher soll der Leser wissen, dass es sich um zwei Figuren und nicht um irgendwelche Hirngespinste/Erinnerungen handelt? Die zweite Figur hat nicht einmal einen Namen. Wir haben Josef, Paul und das Ding, von dem wir automatisch annehmen sollen, dass es ein anderer Charakter ist.

So wirkt das ganze Ding zusammenhangslos und aus dem Kontext gerissen.

Anstatt die Schuld bei mir zu suchen, solltest du dir Gedanken darüber machen, wieso es nicht klar ersichtlich ist.

solltest Du mir die Changse geben, die Geschichte zu ende zu lesen und nicht wegen des Schreibstiels mittendrinn aufzuhören.

Die bekommst du von mir, wenn du zeigst, dass du es ernst meinst und etwas Ordnung ist das Durcheinander bringst. Momentan sehe ich nicht durch. Tut mir leid.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Berri59,

Ich finde deine Idee zur Geschichte ja ganz nett, aber an der Umsetzung hapert es noch recht. Ich musste mir die Geschichte zweimal durchlesen, um deinen Gedankengängen halbwegs folgen zu können. Ich glaube, du verlangst dem Leser noch zuviel ab, wenn du meinst, er könne nach wenigen Absätzen die beiden Blickwinkel erfassen. Manchen mag es vielleicht gelingen, mir erst beim zweiten Durchgang. Und selbst da musste ich mich zwischendrin immer mal wieder neu orientieren.

Ein Großteil dieser "Orientierungslosigkeit" entsteht sicher auch durch häufige Fehler in der Zeichensetzung.

Ich gebe dir mal ein paar Beispiele:

Sie haben wieder zwei von uns geholt, aber danach bekamen wir 4 neue Schwestern und Brüder geschenkt. Vater, ich kann nicht glauben dass unser Gott so grausam ist, es waren 2 gute Freunde und ich bin sehr traurig. Das musst Du nicht, sicherlich leben sie jetzt in einer anderen Welt, denn dass es andere Welten gibt, das wissen wir.
Schon hier erschwerst du es dem Leser, in dem Absatz einen Dialog zu erkennen:

"Sie haben wieder zwei von uns geholt! Aber vier neue Schwestern und Brüder haben sie uns geschenkt. Ach, Vater! Ich kann es nicht glauben, dass unser Gott so grausam ist. Es waren zwei gute Freunde, und ich bin sehr traurig darüber, sie verloren zu haben."
"Das musst Du nicht! Sicher leben sie jetzt in einer anderen Welt weiter. Denn dass es andere Welten gibt, dessen bin ich mir sicher."

Durch wörtliche Rede, Absätze und gezielte Zeichensetzung bringst du hier gleich viel mehr Licht ins Dunkel. Ist jetzt noch nicht perfekt, soll dir aber auch nur als Beispiel dienen.


Pauls Augen brannten, er hatte die Nacht vor dem Teleskop verbracht und nicht wie meistens vorm Computerbildschirm es war einfach schöner und realistischer die Sterne durch die Glaslinse eines Teleskops zu beobachten anstatt mit einer Computersimulation.
Auch hier mal ein Überarbeitungsvorschlag:

Pauls Augen brannten. Er hatte die Nacht vor dem Teleskop verbracht und nicht, wie meistens, vor dem Bildschirm. Er fand es beeindruckender, mit dem Teleskop den echten Sternenhimmel zu beobachten, anstatt nur künstlichen Bildern zuzusehen.

Auch dies nur ein rohes Beispiel, wie du eine klarere Struktur in die Sätze bringst und sie durch vielleicht geeignetere Wortwahl ein wenig emotionaler darstellen könntest. Also weg mit den so technisierenden Begriffen wie "realistisch", "Glaslinse", "Computersimulation". Du sprichst von "Welten", warum dann nicht "Sternenhimmel", anstatt des eingrenzenden "Sterne" usw.


Aber wahrscheinlicher ist es das Sie uns finden. 6,30 Uhr noch eine halbe Stunde und es ging in den wohlverdienten Urlaub.
Beispiel:

Aber wahrscheinlicher ist es, dass Sie uns finden werden.
[ABSATZ!]
Halb sieben. Also noch eine halbe Stunde, bis es in den wohlverdienten Urlaub gehen wird.
[ABSATZ!]

Zeitfehler, Zeichensetzungsfehler und unglückliche Formatierung machen es hier unglaublich schwer, dir weiter folgen zu wollen.


Im Garten steht [stand] ein altes gemauertes Gartenhaus mit einer Holzterrasse und einem Teich. Eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit, nichts außer Grillengezirpe, Vogelgesänge und der leise vor sich hin plätschernde mini Wasserfall.
Beispiel:

[ABSATZ!]Im Garten stand ein altes, gemauertes Gartenhaus mit einer Holzterrasse. Daneben ein beschaulicher Teich, in den sich leise plätschernd ein kleiner Wasserfall ergoss.

"Ergießen" ist jetzt auch nicht so toll, aber auf die Schnelle fällt mir nichts anderes ein. Und der zweite Teil klingt so gestelzt pseudopoetisch, dass ich darauf ganz verzichten würde.


Hier saßen wir dann von Zeit zu Zeit um bis tief in die Nacht uns die Sterne anzuschauen und über Gott und die Welt zu philosophieren.
Beispiel:

Immer mal wieder saßen wir hier in unseren Terrassensesseln, um bis tief in die Nacht Sterne zu beobachten und dabei über Gott und die Welt zu philosophieren.

Für den nächsten Absatz muss unbedingt wieder wörtliche Rede her und irgendeine Orientierungshilfe, wer hier was sagt! Darüber hinaus musst du es deutlicher machen, dass der Leser nun auf eine "andere Welt" schaut. Die einfachste, wenn auch etwas plumpe, Möglichkeit wäre, wenigstens Kapiteltrennzeichen einzufügen (z. B. *** )


Es muss schön sein Eltern zu Haben, ich komme aus einer anderen Welt.
Erzähl mir davon: Meine Welt war sehr klein und kalt mit glatten, ebenen Grenzen, ohne Pflanzen und anderen Organismen. Wir waren viele kleine Schwestern und Brüder, Alte gab es dort nicht, und einen Vater oder Mutter hatte niemand. Das Plasma war immer gleich warm und 3-mal am Tag gab es reichlich Nahrung. Es wurde nicht langsam dunkel wie hier, immer um die gleiche Zeit wechselte plötzlich Tag und Nacht. Mal allein zu sein, sich zwischen Pflanzen verstecken, zu spielen und täglich neue Dinge zu erforschen kannte ich nicht. Freunde wollte niemand, es tat zu weh, wenn wieder ein paar von uns geholt wurden. Und fast täglich verließen uns einige.

Beispiel:

***

"Es muss schön sein, Eltern zu haben. Ich komme aus einer anderen Welt, in der es keine Elten gibt."

"Erzähl mir davon!"

"Nun, die Welt, in der ich aufgewachsen bin, ist sehr klein, kalt und kahl. Glatte, undurchdringliche Grenzen umgeben sie. Es gibt keine Pflanzen, kein anderes Leben."

"Wie habt ihr dort gelebt?"

"Wir waren viele kleine Schwestern und Brüder. Alte gab es dort nicht, und einen Vater oder eine Mutter hatte niemand von uns. Das Plasma war immer gleich warm und dreimal am Tag gab es reichlich Nahrung. Es wurde nicht langsam dunkel und langsam wieder hell, wie hier. Immer um die gleiche Zeit wechselten plötzlich Tag und Nacht. ..."

***​


So, Berri59, hier hör' ich mal auf, da mir die Zeit davonläuft. Aber ich denke, dass du erkennen kannst, wo die Probleme liegen.

Hier solltest du anpacken:
Allem voran also die Strukturierung deiner Erzählung durch wörtliche Rede, Absätze und richtige Interpunktion.

Dann die Rechtschreibung - du kannst ja auch den Duden-Online-Korrektor zu Hilfe nehmen. Probier es einfach mal aus. Der hat teils auch ganz nützliche grammatikalische Hinweise.

Und schließlich Wortwahl und Satzformulierung. Das klingt hier großteils noch recht aufsatzmäßig.

Also, lass dich nicht unterkriegen ud mach dich nochmal ran

Grüße
oisisaus

 

Hallo oisisaus,
vielen Dank für die Kritik und die Anregungen. Ich werde in der nächsten Zeit die Geschichte (n) überarbeiten und vielleicht auch was von deinen Vorschlägen übernehmen.

Grüße
Berri59

 

Hallo Berri59, ich denke es wurde schon sehr viel gesagt und ich bin auch selber nicht besonders geübt darin, Kritiken zu verfassen, deswegen halte ich mich kurz. Die Struktur deiner Geschichte habe ich trotz der verwirrenden Umsetzung irgendwann durchschaut und finde die Idee auch an sich gut, zwei gegensätzliche Geschichten im Wechsel zueinander zu erzählen. Aber dennoch ist, wie schon von NWZed und oisisaus mehrfach angemerkt wurde, die Interpunktion unglaublich wichtig - ganz besonders in deinen Dialogen. Diese einfach als Fließtext, ohne Angabe wer da nun eigentlich spricht, "herunterzurattern" hat mich persönlich beim Lesen wahnsinnig verwirrt und aus dem Fluss gebracht.
Dieser Absatz sticht da besonders heraus:

Es gibt Myriaden von Welten im Universum und wenn dort intelligente Wesen „wohnen“, werden Sie einen oder mehrere Götter und Religionen haben. Also hör endlich auf mit dem einzigen, wahren und richtigen Gott, es ist einfach nur dein Gott.
Solange ich keine Aliens kennenlerne, die auch noch den richtigen anbeten, kannst Du mich nicht von meinem Glauben abbringen.
Wir finden immer mehr Planetensysteme mit sogenannten Supererden.
Es wird nicht mehr lange dauern und wir werden außerirdisches Leben entdecken.
Was würdest Du sagen wenn Sie uns erzählen, das Ihre Rasse vor einigen Tausend Jahren dass Leben auf die Erde gebracht haben?
Halt, genug auch Du hast noch keine Beweise, alles nur Wunschgedanken und Spekulation. Wir sind Menschen, in Ordnung ich gebe ja zu das die Welt nicht in sieben Tagen erschaffen wurde, aber wir haben uns eigenständig (mit Hilfe von Gott) entwickelt. Wir sind doch keine Züchtung von irgendwelchen Lebewesen.
Warum nicht? Wir züchten Rinder, Schweine, Schafe, Hühner oder auch Fische.

Das liest sich wie ein Drehbuch für ein Bühnenstück, nur eben ohne die Angaben der handelnden Figuren.

Zwar gibt es da auch noch den ein oder anderen Fehler, der hingeschludert wirkt, aber das alles hat mich nicht so sehr aus dem Lesefluss gebracht wie die oben genannte fehlende Zeichensetzung. Das hat mir letzten Endes den Spaß am Lesen genommen - was sehr schade ist, weil ich finde, dass in deinem Text an sich eine gute Idee, schöne Formulierungen und gute Dialoge stecken. Das Ganze bräuchte nur noch ganz viel Feinschliff, damit man als Leser auch dranbleibt.

 

Hallo Knoboter,
auch Dank an Dich, für die Kritik und Hinweise.
Ich werde mit Sicherheit kein guter Schreiber werden. Nur, ich philosophiere nun mal gerne und wollte eine meiner Gedankengänge einfach mal mitteilen.
Ich habe die Geschichte jetzt überarbeitet, sodass sie nun hoffentlich am Schluss (und nicht zu früh) verstanden wird, und ein wenig zu denken gibt.
Grüße
Berri59

 

Hi Berri,

mir hat es Spaß gemacht, Deine Geschichte zu lesen. Insbesondere das Ende und die Quintessenz fand ich toll.

Allerdings bekam ich zwischendrinnen immer wieder Probleme, Deinen Gedanken zu folgen.
Das liegt nicht daran, dass sie zu philosophisch sind. Sondern eher daran, dass immer wieder mal Anführungszeichen fehlen, Groß/Kleinschreibung nicht beachtet wurde und andere banale Fehler, die sich leicht vermeiden lassen.
Dass Du "mit Sicherheit nie ein guter Schreiber" werden wirst, sollte Dich nicht daran hindern, eine Geschichte wieder und wieder auf Fehler zu durchsuchen. Jedes Wort will mindestens fünfmal angesehen und dreimal ausgetauscht werden, bevor eine Geschichte reif ist.
Wenn Du das in den Griff bekommst, freue ich mich auf neue Geschichte von Dir.

Lieben Gruß
Chricken

 

Ironie, mit einem Hauch von Angst, lag in seiner Stimme.

Hallo und herzlich willkommen hierorts, einer kleinen, bescheidenen Welt in der größeren wirrtuellen,

lieber Berri59!

Sagt Dir der Name Major Jurij Alexejewitsch Gagarin (1934 – 1968) etwas?

So hieß der erste Mensch im Weltraum. In einem Gespräch unter vier Augen fragte der zweitmächtigste Mann der Welt und Chef der Atheisten den Kosmonauten, ob er denn Gott gesehen habe. Als Gagarin nickte, bat ihn sein Präsident, es niemandem zu verraten. Als Gegenleistung ging der Präsident daran, sein Reich zu entstalinisieren und ein wenig freier zu gestalten.

Als Wochen später – die Entstalinisierung lief bereits – Gagarin in Rom vom Papst empfangen wurde, fragte der katholische Oberhirte in einem Gespräch unter vier Augen, ob Gagarin denn Gott gesehen habe. Als der ganz vorsichtig den Kopf schüttelte, bat der Papst den Astronauten, es für sich zu behalten und bot als Gegenleistung eine Reformation der katholischen Kirche an.

Und wahrlich, Jupp hat ihn auch gesehen

Es dämmerte schon, als Josef kam.
"Hast Du endlich Gott gesehen?"
"Waren seine ersten Worte, mit denen er mich begrüßte. …
und ich weiß, Gott hat Humor und zur Selbstverteidigung trägt er ein Kleid aus reiner Selbstironie.

Und bei diesem Satz nun

Es wurde langsam Nacht, und unser Volk versammelte sich wie jeden Abend, um zu kommunizieren.
wurde mir klar, dass der Gott der Bienenvölker gemeint sein muss, obwohl es auch fehlerbehaftet und somit eher unfreiwillig eine Prämisse fürs „Kommunizieren“ verrät
Jeder konnte, wen er es zuließ, …
Der Lapsus verrät die Bedingung für jeden Dialog (wenn wir denn das Neutrum streichen): Es wird nur mit dem gesprochen, den man zum Gespräch zulässt.

Damit war aber auch schon das Pulver verschossen und es bleibt Alienation …

Nix für ungut

Friedel,
der nun nicht gleich die Grammatik empfiehlt (gäbe im Bett gelesen blaue Flecken), sondern die ersten hundert Seiten des Rechtschreibdudens. Die hat man in leidlich fünf Tagen, also in einer Arbeitswoche drin ...

 

Hallo,
ich habe die Geschichte endlich überarbeitet und würde mich freuen, wenn Sie noch mal gelesen und bewertet würde.
Im Voraus besten Dank.
Berri59

 

Mensch, Berry; ich hätte nicht damit gerechnet, dass du die Geschichte noch auf Vordermann bringst, aber so kann man sich täuschen.

Zuerst einmal habe ich für dich die geplanten Absätze reingesetzt und eingerückt, da es nicht so funktioniert hat, wie du es wolltest. *g*

Schauen wir mal, ob die Geschichte besser geworden ist.

... und ja. Das ist sie. Die Interpunktierung geht jetzt in Ordnung und ich finde den Text besser verständlich. Inzwischen weiß ich ja, dass Perspektivenwechsel stattfinden, aber an deiner Stelle würde ich die noch deutlicher hervorheben.

Ansonsten ist der Text erheblich stärker als die Ursprungsversion.

Das sind zwei gelungene Textupgrades an einem Tag. So kanns meinetwegen weitergehen!

 

Hallo Berri59,

ich kenne die Originalversion der Geschichte nicht, kann also nicht vergleichen, was du geändert hast. Diese Version ließ sich aus meiner Sicht recht gut lesen, aber sie hat einige Schwächen, und ich würde dir empfehlen, dass du mit der Überarbeitung in eine weitere Runde gehst. :)

Ich zitiere dir mal ein paar Stellen, wo du ansetzen könntest.

Pauls Augen brannten. Die Nacht hatte er in der Sternwarte verbracht und nicht, wie üblich, vor dem Computer.
Dieser erste Abschnitt ist in der dritten Person geschrieben, was ich auch ganz in Ordnung fand. Später folgen dann allerdings noch andere Teile der Geschichte, die von Paul handeln, die stattdessen in der ersten Person (Ich-Perspektive) geschrieben sind. Diesen Wechsel kann ich nicht nachvollziehen. Das bringt unnötige Verwirrung, und wirkt auch irgendwie "unprofessionell" auf mich. Also meine Idealvorstellung ist: Wenn man mit dem Schreiben einer Geschichte anfängt, überlegt man sich, welche Erzählperspektive sinnvoll sein könnte, entscheidet sich für eine - oder in begründeten Ausnahmefällen mehrere - und zieht das durch. Der Perspektivwechsel in die "andere Welt" des Goldfischteichs ist gerechtfertigt, weil du diesen Teil nicht aus der Sicht der Menschen erzählen kannst. Aber der Wechsel von der dritten in die erste Person in den Teilen der Geschichte, die sich um Paul drehen, erfüllt keine Funktion, zumindest keine, die ich erkennen kann. Da würde ich sehr dazu raten, dich für eine Variante zu entscheiden.

Rings um ihn herum stapelten sich Berge von Papiere sowie Berechnungen verschiedener Sterne und Planeten, denn - intelligentes Leben zu finden und eine neue Welt zu entdecken - DAS war Pauls Traum.
Berge von Papier oder Berge von Papieren
das "das" in "das war Pauls Traum" würde ich nicht in Großbuchstaben schreiben. Das ist das schriftliche Äquivalent zum Rumbrüllen. :) Wenn man ein Wort besonders betonen will, ist die Konvention, es kursiv zu schreiben. In dem Fall denke ich aber, dass die besondere Betonung eigentlich unnötig ist. Wenn du eine bestimmte Sache aus einer Menge verschiedener Tätigkeiten herausheben wolltest, dann wäre es sinnvoll, zu betonen, welche davon sein Traum war. Aber hier beschreibst du nur, was er gerade tut, und sagst dann, dass es sein Traum ist. Da ist keine Extrabetonung notwendig.

Immer mal wieder saßen wir hier, um bis tief in die Nacht Sterne zu beobachten und dabei über Gott und die Welt zu philosophieren.
Nicht selten führte dies zu wuchtigen Wortgefechten - kein Wunder, wenn zwei Welten – ein Atheist und ein Geistlicher – aufeinandertrafen.
Jetzt fällt mir gerade auf, dass du in diesem Abschnitt schon zur ersten Person wechselst. Das ist erst recht nicht sinnvoll, ich würde es sogar als Fehler bezeichnen. Entscheide dich unbedingt für eine Variante.

Eigentlich wollte ich hier aber auf etwas anderes hinaus. Das Stichwort "Show, don't tell" ist dir vielleicht schon geläufig. Ansonsten findest du dazu viel online, kurzgefasst bedeutet es, dass wichtige Details in einer Geschichte nicht einfach als Statement vom Erzähler kommen, sondern wann immer möglich durch Handlung und Dialoge vermittelt werden sollten. Hier lieferst du ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn man das nicht tut. :p
"Wuchtige Wortgefechte" sind vielleicht eine hübsche Alliteration, aber ansonsten eine blutarme, langweilige Beschreibung für etwas, das du viel besser in einem guten Dialog verpacken könntest.

Ich kann mir vorstellen, warum du das nicht gemacht hast. Schon normale Dialoge sind schwer zu schreiben. Ein philosophisches Streitgespräch spannend zu gestalten, ist noch mal ein ganz anderes Kaliber. Und es würde natürlich auch deutlich mehr Worte brauchen. Aber du könntest ja vielleicht wenigstens einen kleinen Ausschnitt aus so einem Streitgespräch einbauen.

Dabei wäre ganz wichtig: Die Figuren dürfen nicht nur als Stellvertreter für eine bestimmte philosophische Position auftreten, wie das später aus meiner Sicht der Fall ist. Das ist in der Regel langweilig und erweckt den Eindruck, als ginge es dem Autor nicht in erster Linie darum, eine Geschichte zu erzählen, sondern seine eigenen Gedanken an den Leser zu bringen.
Mit guten Dialogen kannst du viel mehr erreichen: Der Charakter der Figuren und ihr Verhältnis untereinander kann deutlich gemacht werden, und zwar viel subtiler und eleganter als "Paul und Josef waren ein Atheist und ein Geistlicher, die sich regelmäßig zu philosophischen Gesprächen verabredeten."

Das ist jetzt Geschmackssache, aber ich finde die x-e furchtbar hässlich. Leerzeilen oder Sternchen (***) sind außerdem üblicher, um den Übergang zu einer anderen Szene in Geschichten zu kennzeichnen.

" Wie habt ihr dort gelebt?"
Leerzeichen nach Anführungsstrichen muss weg

„Leider noch nicht“, lachte ich. „Du kannst deinem Beruf also noch eine Weile nachgehen.
Ausführungszeichen.

Außerdem finde ich die Aussage inhaltlich seltsam. Wenn er Gott entdecken würde, wäre das doch kein Anlass für einen Priester, seinen Beruf aufzugeben. Das würde eher Sinn machen, wenn er einen Beweis für die Nichtexistenz Gottes fände. Aber zum Glück für Josef ist so ein Beweis ja nicht möglich. :)

„Die Nacht verspricht warm zu bleiben – sicherlich eine Nacht nimmer endender Diskussionen.“
Hand aufs Herz: Hast du jemanden schon mal einen Satz sagen hören, der im Entferntesten so geklungen hat und ernst gemeint war?
Eine Vorliebe für blumige Sprache kann man, wenn man möchte, in den erzählenden und beschreibenden Teilen einer Geschichte ausleben. Dialoge sind nicht der richtige Spielplatz dafür! Dialoge sind dann gut, wenn sie echten Gesprächen möglichst ähnlich sind. Sie sind nie wirklich mit echten Gesprächen vergleichbar - schon allein, weil man die ganzen ähs und mmhs und Versprecher nicht transkribieren kann, ohne dass es furchtbar nervt, und weil man als Autor das Ganze auch in die gewünschte Richtung lenken muss. Aber es ist schon wichtig, im Hinterkopf zu haben, dass kein normaler Mensch, der im 21. Jahrhundert lebt, so was sagt wie "nimmer endend".

Jetzt bin sehr traurig darüber.“
Jetzt bin auch traurig darüber, dass in diesem Satz etwas fehlt. :)

"Weist Du Josef… in diesen Momenten – glaube ich auch an so etwas wie einen Gott.
Weißt - oder weisst, falls du eine Schweizer Tastatur benutzt.

Ein KNALL – wir zuckten zusammen, als plötzlich eine Unmenge an Fischfutter ins Wasser eintauchte.
Die Fische denken also von sich selbst als "Fische" und von dem, was die "Götter" ihnen geben, als "Fischfutter"? Ich meine, schon klar, die ganze Geschichte baut darauf auf, dass du Fischen ein Gedächtnis unterstellst, dass weit über die paar Sekunden hinausreicht, die ihnen normalerweise zugestanden werden, und einen Intellekt, der recht menschenähnlich zu sein scheint. Aber trotzdem, "Fischfutter" klingt total absurd in diesem Kontext. Mir ist z.B. an den Bibelstellen über das himmlische Manna noch nie aufgefallen, dass es als "Menschenfutter" bezeichnet worden wäre :)

Die Idee zu der Geschichte gefällt mir eigentlich ganz gut. Ich habe schon ziemlich früh erkannt, was die Dialoge aus der "anderen Welt" bedeuten bzw. wer sich dort unterhält. Das hat mich aber nicht gestört, ich denke, es geht hier weniger um einen Überraschungseffekt als darum, die diskutierten Ideen sozusagen noch mal mit einer völlig anderen Perspektive zu unterstreichen.
Aber handwerklich gibt es wirklich noch viele Baustellen.

Grüße von Perdita

 
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Danke für das Lob.
Ich werde mich bemühen es in Zukunft besser zu machen.

Hallo Perdita,
danke für die vielen Hinweise und Anregungen, ich werde versuchen besser zu werden.

 

Hallo Berri,

natürlich komm ich Deinem Wunsch nach und schau mir die Geschichte noch einmal an. Aber vorweg - Du weißt noch, dass ich in Selbstironie gekleidet bin? Zudem irreligiös, keineswegs ein Atheist, was heißt, nicht der Glaube an ein höheres Wesen, dessen Namen wir alle kennen (so ungefähr umschrieb Heinrich Bölls Dr. Murke Gott), sondern was einer tut ist wichtig, dass das genialste, aber auch kürzeste Gedicht des vorigen Jahrtausends von Erich Kästner stammt: „Es gibt nicht Gutes / Außer man tut es.“

Zudem bin ich ein Fisch. Wenn ich ein Vöglein wär und auch zwo Flügel hätt', so federte ich, statt zu schuppen. Und ehrlich, wer wollte schon freiwillig ein domestizierter Karpfen sein?

Ich ahne – oder fürchte doch eher, zu wissen – was Deine Widmung meint, und doch gibt es derzeit sieben Mrd. und mehr subjektive kleine Welten, die mit der Geburt entstehen und wachsen und doch mit dem Tod zusammenbrechen. So hat jeder seine kleine Welt und deren Last in der großen, die auch ohne uns war, ist und sein wird. Aber zum Text, der mir schon im Februar durchaus gefallen hat, sonst hätte ich nicht ein Wort darüber verloren. Schon der folgende Satzanfang

Beeindruckender fand er es, …
zeigt mit dem durchaus entbehrlichen „es“ (probier mal aus, der Satz verlöre formal nichts von seiner Aussage ohne „es“, das somit ein bloßes Füllsel wäre, was ich aber nicht annähme und daher unterstelle, dass Du um jedes Wort ringst, das Du verwendest – weiter unten ist es das altbacken wirkende, aber immer treffende „nimmer“ was meine Meinung bestärkt).

“Es“ ist, wenn man so will, das erste Subjekt der dt. Sprache überhaupt nebst Gott, wenn Luther übersetzt „es werde ...“ und „es ward ...“ (das es auch anders geht, elliptisch, zeigten vor fast hundert Jahren Buber und Rosenzweig, die Hebräisch mit der Muttermilch eingenommen haben, bei denen es ohne dieses unbestimmte Subjekt ging, etwa der Art „Licht werde!“).

Das „es“ ist ein unpersönliches Pronomen (was anderes kann „sächlich“ ja nicht bedeuten), das in Deiner Erzählung das ungeheuerlich unendlich scheinende des „Sternenhimmels“ ausdrücken soll, das „Paul“ überwältigt. Die meisten Adjektive zum „es“ scheinen durch die Vorsilbe „un...“ negativ besetzt zu sein, was noch durch das Freudsche psychologisch Modell gesteigert wird: Das Es ist neben dem Ich und Überich (Gewissen, so was wie die gesellschaftliche Instanz in einem selbst) das, was nicht zu fassen ist (ich wollte zuerst wieder ein Unwort, nämlich unfassbar schreiben) bleibt und unser nicht bewusstes Leben bestimmt.

Weiter unten steigerstu sogar die Bedeutung des allrounders es in der reflektierenden Form des „es sich selbst“ verwendest.

Zu den Bergen von Papier/Papieren (!, solltestu unbedingt korrigieren) wurd schon was gesagt, dass nun

- DAS war Pauls Traum
wie gegen Ende
Ein KNALL –
die entsprechenden Passagen durch die Großschreibung hervorheben soll. Das hat Dein Text gar nicht nötig, weil es an sich ein ruhiger Text ist, der keines schreierischen Elements des Comics bedarf. Die normale Rechtschreibung ist allemal angemessener, als solche KNALLeffekte, die sich zumeist als KnallDEFEKTE herausstellen. (Gilt selbstverständlich auf für weiter unten ein „UNS“ oder ein „ALLES“)

Halb sieben - eine halbe Stunde, bis es in den wohlverdienten Urlaub gehen würde.
Warum die unnötige würde-Konstruktion, wenn das schlichte Futur ausreicht? Oder bestehen da um ½ 7 Uhr morgens Zweifel und Befürchtungen, dass es nicht so kommen werde?

Langsam wurde es Nacht, und unser Volk versammelte sich wie jeden Abend, um sich auszutauschen.
Schön, dass das leidige "kommunizieren" und damit meine Theorie aus dem Februar zu Bienenvölkern abgehakt ist. Freilich:

Das Komma zwischen den Hauptsätzen ist („… Nacht und unser Volk ...“) an sich entbehrlich, da die Konjunktion „und“ es - schon wieder, zum Donnerdrommel noch einmal, das es – gleichwertig ersetzt. Das Komma könnte aber die Funktion haben, einen der Hauptsätze besonders hervorzuheben (dass sie also keineswegs mehr gleichrangig wären …) Sprache kann schwieriger werden, als man glaubt!

Ein jeder konnte, wenn er es sich selbst erlaubte, sich den anderen öffnen, seine Gedanken offenbaren und mit dem anderen philosophieren.
Hier zeigen die Artikel vor „anderen“ einmal Plural („sich den anderen öffnen“) und Singular („mit dem anderen philosophieren“, genau einem anderen also). Ich glaub nicht, dass die anderen ausgeschlossen werden sollen. Oder umgekehrt? Ist da nur einer, „dem“ man sich offenbart? Da musstu selbst entscheiden, Ein- oder Mehrzahl!, obwohl der Folgesatz ja für ein plurales Ereignis spricht.

Sie wurden aus Ihrer Welt gerissen und mussten die Kinder zurücklassen.
Warum hier die Höflichkeitsform „Ihrer“ Welt, wenn gerade keiner angesprochen wird?
Einen Vater oder eine Mutter besass niemand von uns.
Sind Eltern Besitz? Und warum „besass“ nicht mit ß? Nachher, spätestens mit dem „verließen“ ist doch klar, dass es weder eine angloamerikanische noch Schweizer Tastatur ist, die Du bedienst.

Es schmerzte sehr, wenn Gott wieder mal ein paar von uns holte! Und fast täglich verließen uns einige.“
Klingt, wenn man Gott durch ein trivialeres Wort ersetzt, wie in einem Flüchtlingsheim, aus dem Asylsuchende „abgeschoben“ werden sollen … Das geschieht nämlich häufig mitten in der Nacht, wenn keiner der Bewohner dergleichen vermutet.

"Wir sind beide Suchende. Ich – nach fremden Welten und Du – nach „unserem“ Gott."
(Innerhalb wörtl. Rede besser die einfachen Anführungszeichen „… '…' ...“ (Kommt im Text direkt im nächsten Satz nochmals vor.)
Was würdest Du sagen, wenn sie uns erzählen, das Ihre Rasse vor einigen Tausend Jahren das Leben auf die Erde gebracht haben?"
Hier müsstestu den mit der würde-Konstruktion begonnen Satz im Konjunktiv irrealis fortsetzen (erzählten, gebracht hätte).

In diesem Moment – glänzten die Goldfische golden wie noch nie.
Formulier's poetischer: Statt „golden wie noch nie“, gülden!

Jetzt ist bei Dir die Konzentration weg! Hier geht’s los -

eine Verwechselung von „weisen“ und „wissen“, die auch Formen kennen, die gleichklingen

"Wei[ß]t Du Josef[...]… in diesen Momenten – glaube ich auch an so etwas wie einen Gott.
Und hier wird das Partizip verstümmelt
... und wir schwerelos umher schwommen.
oder das Prät. umgelautet. Was bei Goldfischen unerheblich ist, aber nicht als geschriebenes Wort ...
Da hab ich in der Zoohandlung vier Junge gekauft.
Goldfische, vermut ich, also junge klein, da Attribut/Adjektiv der Fische. Gilt gleich auch für die großen …

Nun, bis zum Meisterwerk wird's noch dauern, aber ein Anfang ist gemacht,

behauptet der

Friedel

 

Hallo Berri,

da in früheren Kommentaren schon ausführlich über die handwerklichen Schwächen Deiner Geschichte geschrieben wurde, will ich hier nicht darauf eingehen. Vor allem, da ich selbst in Sachen Rechtschreibung und Grammatik auch kein Guru bin. ;) Aber dafür gibt es zum Glück ja Foren wie „wortkrieger.de“, in denen wir voneinander lernen können.

Deine Geschichte hat mir gut gefallen. Besonders die Idee mit den unterschiedlichen Perspektiven finde ich interessant. Es werden zwei scheinbar völlig verschiedene Geschichten erzählt, die – wie der Schluss plötzlich eröffnet – doch zusammenhängen. Ein spannendes Konzept! Mich erinnert diese Vorgehensweise ein wenig an den Roman „Der Wolkenatlas“ von David Mitchell. Darin werden sechs verschiedene Geschichten erzählt, die vordergründig nichts miteinander zu tun haben, aber doch irgendwie ineinander verwoben sind.

„NWZed“ hat geschrieben, dass es das Problem des Autors ist, wenn der Leser den Text nicht versteht. Das ist zweifellos richtig! Gerade bei so „experimentellen“ Erzählweisen muss der Autor den Leser sorgfältig „an die Hand“ nehmen. Denn der Leser besitzt, im Gegensatz zum Autor, keinerlei Hintergrundwissen. Eine Tatsache, die man sich als Autor unentwegt ins Gedächtnis rufen muss, – mit der man beim Schreiben aber auch spielen kann.
Du solltest Dich nicht entmutigen lassen, solche „komplizierten“ Texte zu schreiben, auch wenn hierbei das Risiko missverstanden zu werden weit größer ist, als bei „konventionellen“ Erzählungen.
„wortkrieger.de“ ist nicht Facebook oder Twitter, wo Texte meist nur überflogen werden. Darum denke Ich, dass man als Autor erwarten darf, dass sich die Leser eingehender mit dem Text auseinandersetzen. (Die ausführlichen Kommentare beweisen ja auch, dass dem so ist!)

Viel Spaß beim Texten wünscht
Wortschwall

 

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