Was ist neu

Eine ungeheuerliche Geschichte

Mitglied
Beitritt
03.04.2011
Beiträge
2
Zuletzt bearbeitet:

Eine ungeheuerliche Geschichte

Es geschah vor genau einem Jahr, als mir diese Geschichte passierte. Es war ein regnerischer Freitag im November, und ich war gerade am Hauptbahnhof angekommen. Dort wollte ich meine Freundin, die mit dem Zug aus München kam, abholen.
Da ich sehr zeitig ankam, beschloss ich, noch einen Kaffee zu trinken. Ich suchte mir ein kleines Bistro in der Nähe des Bahnsteiges. Von dort hatte ich einen guten Blick zum Gleis.
Nachdem ich mich an einen der Tische gesetzt hatte, bestellte ich einen Kaffee. Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass ich noch über eine halbe Stunde Zeit hatte. Also holte ich meine Zeitung aus der Tasche und begann zu lesen.
Es waren die üblichen Schlagzeilen. Benzin wird teurer! Unfall mit Fahrerflucht und so weiter. Plötzlich erregte ein kleiner Artikel meine Aufmerksamkeit: Polizei bittet um Mithilfe. Gerade als ich anfangen wollte zu lesen,brachte die Kellnerin meinen Kaffee. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Artikel in der Zeitung und las:
Da es seit dem Wochenende kein Lebenszeichen von dem Rentner-Ehepaar Sch., in der Donaustr., in Berlin Neukölln gab, hatten besorgte Nachbarn am Mittwochmorgen die Polizei gerufen. Als die Polizei die Wohnung öffnete, fanden Sie die Leiche des
73jährigen Ehemannes. Von seiner 68jährigen Ehefrau fehlte bisher jede Spur. Doch aufgrund des vielen Blutes, das in der Wohnung gefunden wurde, geht die Polizei, davon aus, dass das Ehepaar gemeinsam einem grausamen Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Nachbarn sahen das Ehepaar zuletzt am Samstag gegen 13:00 Uhr, in Begleitung einer ca. 1,70m großen, 30 jährigen Person. Die Person hatte lange blonde Haare und trug Jeans, Turnschuhe und ein blaues Kapuzenshirt. Die Polizei bittet um Mithilfe zur Aufklärung des Falles. Sachdienliche Hinweise können an jede Polizeidienststelle gemeldet werden.
Nun, dachte ich, die Beschreibung dieser Person, traf wohl auf jeden Zweiten
in der Stadt zu. Es war nicht einmal klar, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Selbst ich, ein 31 jähriger, blonder junger Mann, hätte bei dieser Beschreibung infrage kommen können.

„Entschuldigung“, wurde ich plötzlich angesprochen.
Ich blickte hoch, und sah in das Gesicht einer jungen Frau mit langen blonden Haaren. Die Frau hatte einen riesigen schwarzen Koffer dabei.
„Ja?“, fragte ich.
„Hätten Sie einen Augenblick Zeit?“
Ich sah auf meine Uhr und antwortete: „Ein paar Minuten schon. Aber dann muss ich zum Bahnsteig dort drüben, jemanden abholen.“
„Oh das würde mir schon reichen. Ich wollte Sie nur fragen, ob sie einen kleinen Moment auf meinen Koffer aufpassen könnten. Ich will nur schnell eine Fahrkarte dort drüben kaufen, und dann bin ich ganz schnell wieder zurück. Aber der Koffer ist so schwer und unhandlich. Bitte, bitte! Ich beeile mich wirklich.“
Sie schaute mich erwartungsvoll aus ihren blauen Augen an.
Natürlich konnte ich diesen Blick nicht widerstehen und willigte ein.
„Gut, aber bitte beeilen Sie sich. Ich muss wirklich gleich los.“
„Ja, danke, danke,“ und schon war sie verschwunden.

Nun saß ich also mit meinem Cappuccino und einem riesigen Koffer da und wartete auf die junge Frau. Die Zeit verstrich, doch ich konnte sie nirgends sehen. Langsam wurde ich nervös. Es vergingen weitere Minuten und ich schaute mich um, ob ich nicht doch etwas von der Frau entdecken konnte. Doch es war weit und breit nichts von ihr zu sehen.
Stattdessen sah ich zwei Polizisten, die mit einem Schäferhund in meine Richtung kamen. Ich achtete nicht weiter auf Sie, sondern suchte weiter mit den Augen den Bahnhof ab. Als die Polizisten nur noch drei Meter von mir entfernt waren, gebärdete sich der Schäferhund wie wild. Laut bellend lenkte er die Aufmerksamkeit der Polizisten auf den Koffer neben mir. Dann rannte er schnüffelnd und bellend um ihn herum und begann daran zu kratzen. Das zog die Aufmerksamkeit der Leute um mich herum an. Sie
schauten neugierig zu mir herüber, während sich die beiden Polizisten vor mir
aufbauten.
„Guten Tag, Bahnhofspolizei! Wir würden gerne einen Blick in ihren Koffer werfen. Hätten Sie etwas dagegen, uns zur Wache zu begleiten?
„Ähm ja, weil das nicht mein Koffer ist. Ich passe nur darauf auf. Er gehört einer jungen Frau. Ich sollte nur einen Moment darauf aufpassen, bis Sie
sich eine Fahrkarte besorgt hat,“ brachte ich aufgeregt hervor.
„Das können sie uns auch auf der Wache erzählen. Ich muss Sie wirklich
bitten uns freiwillig zu begleiten, sonst muss ich Sie leider verhaften,“ sagte der etwas größere der beiden Polizisten.
Unter diesen Umständen blieb mir keine andere Wahl. Ich musste den beiden
Folgen, ob ich wollte oder nicht. Der kleinere packte mich am Arm und der andere den Koffer. Alles gefolgt von dem misstrauischen Blick des Schäferhundes, der zwischen uns lief. Während wir auf dem Weg zur Wache waren, drängten sich mir die unterschiedlichsten Gedanken auf.
Wo und wer war nur diese junge Frau? Was war in dem Koffer, das der Hund so verrückt gespielt hatte? Würde ich meine Freundin noch rechtzeitig abholen können?

Auf der Wache angekommen, wurde ich sofort in den Verhörraum verbracht. Das Mobiliar in dem Raum bestand aus einem Tisch und zwei Stühlen. Ich musste mich auf einen der Stühle setzen, und der kleinere der beiden Polizisten nahm mir gegenüber Platz. Während der Große den Koffer auf den Tisch wuchtete, und sich daran zu schaffen machte. Es dauerte einen kurzen Augenblick, dann hörte ich das Schnappen des Verschlusses. Der Polizist riss den Kofferdeckel auf, und ich traute meinen eigenen Augen nicht.
In dem Koffer lagen Unmengen von blutigem Fleisch und Knochen.

Und wissen Sie, verehrter Leser, von wem diese blutige Fleisch und
Knochenmasse stammt?
Nun: Von den Bären, den ich Ihnen gerade aufgebunden habe.

©Martina Köhler, 2011

 

Und wissen Sie, verehrter Leser, von wem diese Blutige Fleisch und
Knochenmasse stammt?
Nun: Von den Bären, den ich Ihnen gerade aufgebunden habe.
Damit ruinierst du mMn die komplette Geschichte.
Sie hat mir jetzt nicht überirdisch gut gefallen, die Spannung baut sich für mein Gefühl nicht richtig auf, die Sätze schleppen sich träge und angestaubt daher, aber rein inhaltlich wäre die KG durchaus ausbaufähig.
Aber so?
No way! Da führst du den Leser mit einem kecken "Ätschibätsch" vor und hast - was genau davon?
Das ganze taugt allenfalls als spätabendliche Anekdote, nach diversen genossenen Alkoholika in feuchtfröhlicher Runde. Aber hier - bitte lieber nicht!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nooshin, herzlich willkommen auf kg.de! :)

Es geschah vor genau einem Jahr, als mir eine ungeheuerliche Geschichte passierte.
Da das ebenfalls der Titel ist, langweilt diese Wiederholung hier. Ich würd stattdessen "diese Geschichte" nehmen. Das ist ein bisschen raffinierter und der Leser weiß, dass hier auf den Titel angespielt wird...

beschloss ich noch einen Kaffee zu trinken
ich, noch

Ich suchte mir ein kleines Bistro in der Nähe des Bahnsteiges. Von dort hatte ich einen guten Blick zum Gleis, damit ich die Ankunft des Zuges nicht verpassen würde.
Das Kursive finde ich überflüssig, und den vorigen Teil des Satzes im Prinzip auch. Schon klar, dass sie die Ankunft des Zuges nicht verpasssen will.

Fahrerflucht usw., usw. … .
Dies ist ein literarischer Text, daher solche Abkürzungen besser vermeiden. Besser wäre z.B. "Fahrerflucht, und so weiter."

Das mit der Kellnerin ging mir fast ein bisschen auf den Geist. Sie gibt der Kellnerin die Bestellung auf, die Kellnerin bringt die Bestellung, die Kellnerin stellt den Cappuchino vor sie ... Fand ich etwas umständlich und ausgewalzt. Sag doch einfach: "Ich bestellte mir einen Kaffee." und etwas später: "Die Kellnerin brachte meinen Kaffee" oder so. Zumal das ganze Bestellen usw. ja überhaupt nicht wichtig für die Story ist.

kam die Kellnerin mit meiner
Bestellung.

auf jeden Zweiten
in der Stadt

bis Sie
sich eine Fahrkarte

Ich musste den beiden
Folgen, ob

Absätze raus

bezahlte.Dann

Ehemannes.Von

Lücke hinter den Punkt

von dem Rentner Ehepaar Sch., in der Donaustr
Rentner-Ehepaar

73 jährigen Ehemannes

68 jährigen Ehefrau

31 jähriger

Sowas mit Bindestrich (73-jährige), oder zusammen geht, glaub ich, auch (73jährige)

aufgrund des immensen Blutes
Blut kann nicht immens sein. Die Menge des Blutes kann immens sein.

dass das Ehepaar gemeinsam, einem grausamen Gewaltverbrechen
Komma weg

Nun dachte ich
Nun, dachte

nicht einmal klar ob es sich
klar, ob

ein 31 jähriger, blonder Jüngling
Jüngling heißt so zwischen Knabe und Erwachsenem.

Nun saß ich also mit meinen Cappuccino und einen riesigen Koffer da
meinem; einem

ob ich nicht doch etwas von der Frau entdecken würde.
konnte statt würde

Statt dessen sah ich zwei Polizisten, die mit einem Schäferhund, in meine Richtung kamen.
Stattdessen; zweites Komma weg

Ich achtete nicht weiter auf Sie, sondern suchte weiter mit den Augen, den Bahnhof ab.
sie; zweites Komma weg

nur noch 3 Meter von mir entfernt
In literarischen Texten werden Zahlen bis mindestens 12 ausgeschrieben.

Laut bellend richtete er die Aufmerksamkeit der Polizisten auf den Koffer neben mir.
Ich würde sagen lenkte statt richtete

einen Blick in ihren Koffer werfen.
Ihren

Hätten sie etwas dagegen uns zur Wache zu begleiten?
Sie; dagegen, uns

Ich muss sie wirklich
bitten uns freiwillig zu begleiten, sonst muss ich sie leider verhaften,“ sagte der etwas größere der beidenPolizisten.
Sie; Absatz raus; Sie; beiden Polizisten

Während wir auf den Weg zur Wache waren
dem

Würde ich meine Freundin noch rechtzeitig abholen können? Wo und wer war nur diese junge Frau? Was war in dem Koffer, das der Hund so verrückt gespielt hatte?
Diese Gedanken würde ich in genau der umgekehrten Reihenfolge bringen.

wurde ich sofort in den Verhörraum verbracht.
gebracht

Das einzige Mobiliar in dem Raum bestand aus einem Tisch und zwei Stühlen.
Mobiliar heißt Einrichtung, also "einzige" streichen

hörte ich das schnappen des Verschlusses.
Schnappen

von wem diese blutige Fleisch und
Knochenmasse stammt?
dieses blutige; und diese Knochenmasse

Von den Bären
dem

So, allerhand Fehler, viele wären vermeidbar gewesen, wenn du den Text nochmal in Ruhe durchgelesen oder dir sogar laut vorgelesen hättest.

Die Story an sich fand ich okay, ziemlich simpel, etwas umständlich erzählt (siehe z.B. die Kellnerin-Sache). Wenn diese Zeitungssache da sozusagen ein direktes Zitat aus dem Artikel ist, würde ich das evtl. kursiv setzen oder sonstwie verdeutlichen.

Das Ende - naja, ich finde, es wertet die Geschichte ab, weil es eben nicht mehr ist: ich will euch was erzählen und geb mir Mühe, es unterhaltsam und spannend zu machen, sondern: ich wollte euch damit eh nur reinlegen. Also ich mochte es nicht, find sowas eher schade.

Viele Grüße,
Maeuser

 

Herzlichen Dank für die Ehrliche Meinung, und für die Mühe des korigierens.Obwohl es eine lausige Geschichte ist. Ich werde mir Mühe geben in Zukunft besseres zu schreiben und natürlich die gemachten Fehler, versuchen zu berücksichtigen. LG

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom