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Eine Trennung, die kann schmerzhaft sein

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18.08.2009
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Eine Trennung, die kann schmerzhaft sein

Nervös klopfte Peter an die Tür von Ankes Wohnung. Erst wenige Stunden zuvor hatte er ihre SMS erhalten. Sie war bereit, hatte sich einverstanden erklärt. Peter wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte, oder nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es. Und so kam es nun zum Aufeinandertreffen der beiden. Dem vermutlich letzten. Unruhig fingerte er an seinem Hemdkragen.

Anke öffnete die Tür und starrte Peter einen Moment lang an. Peter versuchte aus ihrem Blick Rückschlüsse über das zu ziehen, was sich in ihrem Innersten abspielte. Waren da nicht doch noch Gefühle? Der Blick war kalt, desinteressiert und leer. Es versetzte Peter einen kleinen Schlag in die Magengrube. Mehrere Sekunden des unangenehmen Schweigens vergingen, bevor Anke schließlich die Stille durchbrach.

„Komm rein“, sagte sie kurz angebunden und trat aus der Türschwelle.

„Danke“, entgegnete Peter leise und mogelte sich mit gesenktem Haupt an Anke vorbei. Unsicher blieb er im Flur stehen.

„Ja, nimm Platz“, forderte Anke ihn barsch auf und zeigte auf ihr Sofa. Der Klang ihrer Stimme trug gereizte und genervte Züge. Peter legte die Jacke ab und setzte sich. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und benetzte auch seine Wangen. Diese Dachgeschosswohnungen heizten sich in den Sommermonaten immer besonders schnell auf.

„Also, um was geht’s? Warum wolltest Du unbedingt nochmals mit mir sprechen?“ wollte Anke wissen und zündete sich eine Zigarette an.

Peter überlegte kurz. „Ich…wollte Dich bitten, Dir das ganze noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Willst Du wirklich alles wegschmeißen, was wir die letzten Jahre hatten?

Anke stöhnte genervt auf und blies den Rauch in Richtung Zimmerdecke. „Meine Güte Peter, ich dachte, wir hätten das geklärt. Es ist aus! VORBEI! Verstehst Du das denn nicht? Ich habe keine Gefühle mehr für Dich!“

Ankes schonungslose Worte trafen ihn direkt ins Herz. Noch immer konnte er nicht nachvollziehen, weshalb sich Anke plötzlich derart von ihm distanzierte. All die Jahre hatte er sie auf Rosen gebettet, ihr jegliche Wünsche von den Augen abgelesen. Ja, er hätte sogar sein Leben gegeben, wenn das nötig gewesen wäre, um ihres zu retten. Und nun sollte das plötzlich alles vorüber sein? Er verstand es nicht. Alles, was er wollte, war, Ankes Entscheidung nachvollziehen zu können.

„Mal abgesehen davon bin ich jetzt mit Thomas zusammen“, fügte sie monoton tönend hinzu.

„Tom?“

„Ja, Tom! Wir sind zusammen und ich bin glücklich mit ihm. Basta!“

Der nächste Schlag. Ausgerechnet Thomas, jemand, den er als seinen besten Freund bezeichnet hätte. Es wirkte wie eine Konspiration. Geradewegs, als hätten sich die beiden gegen ihn verschworen mit dem einzigen Ziel, ihm Leid zuzufügen.

„Ich verstehe nicht, was ich falsch gemacht habe. Ich hab Dich nie betrogen, niemals schlecht behandelt. Ich war immer für dich da, wenn Du mich gebraucht hast. So eine Liebe kann doch nicht einfach von heute auf morgen erlöschen.“

„Peter, ich hab einfach keine Gefühle mehr für dich, ich kann nichts dagegen machen. Ich will Dich nicht mehr in meiner Nähe haben, ich will, dass Du mich in Ruhe lässt. Verschwinde einfach aus meinem Leben, in Ordnung?“

Peter war zutiefst unbefriedigt. Er hoffte, wenigstens eine plausible Erklärung zu bekommen, einen Grund dafür, dass es plötzlich aus und vorbei sein sollte. Konnte sie ihm nicht einfach eine Liste an Fehlern aufzählen, die er begangen hatte? Doch das war das Problem. Er hatte keinen Fehler gemacht. Deswegen konnte ihm Anke auch keinen liefern. All die Zeit und Mühe, die er in diese Beziehung gesteckt hatte, all den Schweiß und die Tränen, die er vergossen hatte, um Anke das Leben zu ermöglichen, von dem sie schon immer geträumt hatte, sollte das plötzlich umsonst gewesen sein? Hatte sie all die Opfer vergessen, die er gebracht hatte, um sie glücklich zu machen? Und wieso ausgerechnet Tom? Was hatte Tom, was er nicht hatte? Was konnte er ihr noch bieten, was Peter nicht ebenso hätte bieten können?

„Ich verstehe das nicht…“

„Peter, es nervt langsam.“ Anke öffnete die Tür. „Verpiss Dich einfach, OK?“ fügte sie hinzu.

Peter starrte sie ungläubig an. Mittlerweile erkannte er nicht mal mehr Gleichgültigkeit ihm gegenüber. Es schien sich regelrecht um Hass zu handeln. Warum hasste sie ihn? Peter stand auf und machte einige Schritte in Richtung Tür. An der Türschwelle hielt er inne und blickte Anke noch einmal tief in die Augen. Es war Hass.

„Hau endlich ab“, schrie sie, dass ihre Stimme durch das Treppenhaus hallte. Peter starrte sie noch einen Moment an. Dann entglitt ihm die Kontrolle. Er packte Anke am Kragen und Stieß ruckartig seine Stirn gegen ihr Nasenbein. Wieder und wieder. Insgesamt fünf Mal. Blut sickerte Anke in Schüben aus der Nase. Entsetzt ging sie zu Boden und fiel auf ihr Gesäß. Entgeistert betrachtete sie ihre blutüberlaufenen Finger und tastete sich an ihre feuchte Nase. Peter schmiss die Tür zu.

„Hast du jetzt total die Nerven verloren, oder was?“ schrie Anke ihn mit schriller Stimme an. Unter normalen Umständen hätte er diese Tat sofort bereut. Er hasste Männer, die Frauen schlagen. Er hasste diese schwachen Charaktere, die ihre Komplexe an Schwächeren ausleben mussten und keine anderen Problemlösungsstrategien entwickeln konnten, als Gewalt auszuüben. Doch in diesem Moment fühlte er keine Reue, was ihn selbst überraschte. Jetzt war er es, der den Hass spürte. Hass, der ihn plötzlich übermannte, als hätte man endlich die Gittertür eines jahrelang eingesperrten Raubtiers geöffnet. Hass, der ihm plötzlich durch die Adern zu fließen schien, hineindringend bis ins letzte Kapillar seines Körpers. Auf eigenartige Art und Weise vitalisierend. Frontal trat er der sitzenden Frau ins Gesicht. Ein lautes Knacken hallte durch die Wohnung. Ankes Kopf schleuderte rückwärtig gegen die Wand. Blutspritzer formten ein bizarres Muster an der weißen Tapete.

„Hast Du jetzt vollkommen den Arsch offen, du krankes Schwein?“ kreischte sie mit vibrierender Stimme. Anke krabbelte stöhnend zurück in Richtung Wohnzimmer. Kleine rote Pfützen säumten ihren Weg. Peter postierte sich über ihrem Rücken und riss ihren Kopf an ihrem Zopf nach oben. Seine Lippen berührten beinahe ihre Ohren, als er ihr zuflüsterte: „Ich sehe keinen Grund, Tom zu lieben. Dennoch scheinst du einen zu haben. Ich sehe keinen Grund, mich zu hassen. Ich werde dir einen geben!“

Er zerrte sie harsch an ihrem Zopf ins Wohnzimmer. Immer noch kauerte sie auf allen vieren und blickte zu Boden. Ihr Atemgang war heftig, beim Ein- und Ausatmen gab sie keuchende Geräusche von sich. Immer noch tropfte ihr das Blut aus der Nase. Plötzlich sprang sie auf und spurtete zum Telefon, offenbar gewillt, die Polizei zu rufen. Peter verpasste ihr zwei unkontrollierte Faustschläge ins Gesicht, die sie über den Augenbrauen trafen und eine Platzwunde aufrissen. Das ins Auge strömende Blut behinderte ihre Sicht. Wieder stöhnte sie laut auf. Abermals fühlte Tom nichts als Hass. Es war, als würde er versuchen eine Fliege totzuschlagen, die ihm permanent um den Kopf surrte. Keine Empathie. Kein Mitgefühl.

„Du rufst niemanden mehr an, weder die Polizei, noch Tom, noch sonst wen.“

Anke schrie plötzlich lautstark um Hilfe. Ihre Stimme war genährt von Panik und Verzweiflung. Peter befürchtete, die Hilfeschreie könnten die Nachbarn aufschrecken und suchte nach einer Möglichkeit, sie ruhig zu stellen. Er griff sich einen der Stühle, die am Esstisch standen und schlug Anke den Stuhl mit einer Intensität ins Gesicht, dass dieser zerbrach und knirschend das Holz splittern ließ. Peter hielt noch die abgebrochenen Stuhlbeine in der Hand. Ankes Zähne kullerten über den Parkettboden und schlitterten in mehrere Richtungen. Abermals zog er sie am Schopf nach oben und betrachtete ihr entstelltes, blutüberströmtes Gesicht.

„Warum tust du das?“ nuschelte Anke undeutlich und schwach. Ihr fehlte die komplette vordere Zahnreihe. Unmengen an Blut spuckte sie während des Sprechens. Peter ließ ihren Haarschopf los und schlug ihr die Stuhlbeine links und rechts an die Schläfen, bis auch die Stuhlbeine in der Mitte brachen. Schroff schmiss er die zerbrochenen Stuhlbeine in die Ecke. Anke jammerte vor sich hin. Wieder nuschelte sie etwas, doch Tom konnte nicht mehr verstehen, was es war. Nun hatte er sich in eine schier ausweglose Situation manövriert. Sie würde ihn anzeigen und man würde ihn bestrafen. Jahrelang würde er in einem Gefängnis vor sich hin vegetieren. Nein, das wollte er nicht. Sie durfte nicht am Leben bleiben. Sie musste sterben.

Peter öffnete die Schublade mit den Reparaturutensilien. Lange genug hatte er seine Zeit in dieser Wohnung verbracht um zu wissen, wo er welche Gegenstände finden konnte. Er griff sich Hammer und Nägel. Anke lag immer noch an derselben Stelle. Scheinbar war sie zu schwach, um ihren Körper zu bewegen. Er stemmte sie über seine Schulter und knallte sie auf den Wohnzimmertisch. Rasch band er ihre Arme und Beine an dem Tisch fest und knebelte ihren Mund mit einem Handtuch. Da sie durch ihre gebrochene Nase nicht mehr atmen konnte, raubte ihr das zusätzlich die Luft. Ihr Keuchen wurde noch intensiver. Immer schneller hob und senkte sich ihr Brustkorb.

Demonstrativ führte Peter den Hammer und die riesigen, rostigen Nägel vor ihre Augen. Ihr entkräfteter Körper bäumte sich plötzlich noch einmal auf. Sie wehrte sich, schrie und strampelte. Sie wusste, dass es nun um ihr Leben ging. Peter hielt ihre rechte Hand fest, fixierte die Nagelspitze über ihrer Handmitte und ließ drei wuchtige Schläge niedergehen. Qualvoll schrie Anke auf, als der rostige Nagel ihr Fleisch durchdrang, auf der anderen Seite der Hand wieder heraustrat und sich im Wohnzimmertisch verfing. Sie fing an zu weinen. Peter wunderte sich, dass sie erst jetzt damit anfing und blickte sie kurz an. Die Tränen rannen ihr aus den Augenwinkeln. Peter setzte die Tortur unbeeindruckt fort und schlug ihr die Nägel nacheinander noch durch die linke Hand und beide Füße, stets begleitet von Schmerzensschreien und Hilfegesuchen. Er ging in die Küche und legte den blutigen Hammer auf die Küchenablage. In einem der Küchenschränke fand er sein nächstes Instrument.

Als Peter wieder ins Wohnzimmer kam, richtete Anke ihren Blick auf ihn. Er versteckte etwas hinter seinem Rücken. „Rate mal, was ich hier habe!“ forderte er sie mit beinahe kindlicher Freude in der Stimme auf. Anke reagierte nicht, blickte ihm nur verzweifelt in die Augen. Als Peter die Hand hinter seinem Rücken hervorholte, weiteten sich Ankes Augen. Peter stellte sich breitbeinig über den Wohnzimmertisch und starrte auf Anke herab. Dann richtete er die Käsereibe auf ihr Gesicht und kam ihr näher und näher. Anke schüttelte panisch den Kopf und schrie dumpf in das Handtuch, das er um ihren Mund gewickelt hatte. Peter presste ihr die Käsereibe ins Gesicht und raspelte mit ruckartigen Bewegungen darüber hinweg. Fleischbrocken und Hautfetzen quollen aus den Löchern der Käsereibe hervor und gingen zu Boden. Anke quiekte mittlerweile wie ein Schwein auf der Schlachtbank. Peter legte die Käsereibe zur Seite. Ankes Gesicht war nicht wieder zu erkennen. Fleischfetzen hingen ihr herunter, tiefe blutige Furchen zogen sich quer über das Antlitz. Überall war Blut. Peter schlug ihr noch einige Male die Käsereibe ins Gesicht, dann trottete er zurück in die Küche. Es war an der Zeit, dem ganzen nun ein Ende zu setzen. Mit dem Tranchiermesser kam er zurück ins Wohnzimmer.

Er betätigte den Einschaltknopf und die Sägeblätter des Tranchiermessers begannen lautstark in entgegen gesetzte Richtungen zu tanzen. Er konnte sich noch erinnern, wie er mit demselben Messer vor zwei Jahren den Truthahn tranchierte, den Ankes Eltern ihm geschenkt hatten. Er hatte sie bereits als seine Schwiegereltern betrachtet. Peter rammte Anke die Klingen des Tranchiermessers in den Hals, welcher infolgedessen aufriss und vollkommen zerfledderte. Rasch hatten die Klingen Luft- und Speiseröhre durchtrennt. Ankes Körper erschlaffte nun vollends. Sie leistete keinen Widerstand mehr. Sie war tot. Peter ließ das Tranchiermesser zu Boden fallen. Anke starrte ihn mit vor Panik aufgerissenen Augen an. Peter lächelte. Er war zufrieden. Der Hass war gewichen und machte einem Gefühl großer Erleichterung platz. Es war, als hätte er sich soeben von einer Last befreit, die ihm schon viel zu lange auf den Schultern saß. Er griff die noch immer im Aschenbecher glimmende Zigarette, die Anke sich zuvor angezündet hatte, nahm einen tiefen Zug und schnickte den glühenden Zigarettenstummel auf Ankes Leiche. Zischend versengte er einen Teil von Ankes Fleisch.

Peter setzte sich erneut auf das Sofa, an dieselbe Stelle, auf der er zuvor bereits Platz genommen hatte. Er atmete in tiefen Zügen ein und aus, legte den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke. Er bereute nichts. Im Gegenteil. Es kam ihm vor, als hätte er etwas getan, das schon lange überfällig war. Ankes Ableben war für ihn kein Verlust. Es war eine positive Notwendigkeit, eine Norm, der er Folge geleistet hatte. Doch noch war das etwas in ihm, das ihn unzufrieden stimmte. Etwas, das verhinderte, dass er die vollkommene Befriedigung erfahren konnte.

Peter lehnte sich zum Telefon herüber und wählte eine Nummer. „Tom? Ja Hallo, hier ist Peter. Du musst so schnell wie es geht zu Anke kommen, ich glaube, ihr geht es gar nicht gut.“ Wieder legte Peter den Kopf in den Nacken.

Und lächelte.

 

Hey TravisTucker,

leider muss ich Maria zustimmen, mich hat deine KG auch nicht überzeugt. Ich habe das Gefühl, da soll nur ein blutiges Szenario geschildert werden, und die "Handlung" ist eben so drumrum geschrieben. Ich hab beim Lesen keine Spannung empfunden und auch kein Mitgefühl, weil mir deine Charaktere ziemlich egal geblieben sind.... Was mir am Text so aufgefallen ist:

All die Jahre hatte er sie auf Rosen gebettet, ihr jegliche Wünsche von den Augen abgelesen. Ja, er hätte sogar sein Leben gegeben, wenn das nötig gewesen wäre, um ihres zu retten.

All die Zeit und Mühe, die er in diese Beziehung gesteckt hatte, all den Schweiß und die Tränen, die er vergossen hatte, um Anke das Leben zu ermöglichen, von dem sie schon immer geträumt hatte, sollte das plötzlich umsonst gewesen sein?

Ja, das kann ja jeder behaupten :) Zeig das liebr ganz konkret an einem Rückblick, dadurch gibst du deinen Charakteren die Chancen, lebendig zu werden, und der Leser entwickelt Mitgefühl mit ihnen.

Ausgerechnet Thomas, jemand, den er als seinen besten Freund bezeichnet hätte.

Meinst du "bezeichnet hatte"? Auch hier fehlt mir irgendwie ein bisschen mehr "show" statt "tell". Nicht unbedingt ein Rückblick, sondern besser Beispiele. "Ausgerechnet Thomas, sein bester Freund, mit dem er diesunddas angestellt und blaundblubb durchgestanden hatte" oder etwas in der Art.

Anke jammerte vor sich hin. Wieder nuschelte sie etwas, doch Tom konnte nicht mehr verstehen, was es war.
Tom? Ich glaube, du meinst Peter.

Das ist dir noch irgendwo passiert, ich find die Stelle nur gerade nicht...

Kleine rote Pfützen säumten ihren Weg.

Zum einen würde ich statt Pfützen "Tropfen" schreiben, und zum anderen finde ich, dass "säumte ihren Weg" nicht passt.

Das ist mir noch an anderen Stellen aufgefallen, dass du Verben benutzt, die nicht zur Situation passen wollen. Mal schauen, was ich dazu noch so finde:

Der Klang ihrer Stimme trug gereizte und genervte Züge.

Wenn ich das richtig verstehe, schreibst du ja aus Peters Sicht. Dann finde ich die Formulierung zu gestelzt (ist nicht ganz das Wort, nach dem ich suche, aber das beste, was ich finde ^^)

Peter war zutiefst unbefriedigt.

Das ist aber nett ausgedrückt. Wenn er ein paar Absätze weiter Amok läuft, reicht "zutiefst unbefriedigt" hier nicht aus. Abgesehen davon, dass es wieder aus dem Muster fällt.

Er versteckte etwas hinter seinem Rücken.

Da bis jetzt aus Peters Sicht geschrieben wurde, müsste der Erzähler ja sagen können, was er hinterm Rücken hält, oder? :)

Na ja, ich finde, in deinem Text fehlt irgendwie das Leben. Deine Charaktere bleiben mir zu flach und unglaubwürdig, als wäre es eigentlich nur um die Folterszene gegangen. Dadurch wirken die Handlungen denies Prots total unglaubwürdig :(

MMn müsstest du den Text nochmal gründlich überarbeiten, dem Leser die Chance geben, mit den Charakteren mitzufühlen (Gedanken, Gefühle, Rückblicke?)
Außerdem frage ich mich, was die ganzen Absätze (Leerzeilen) sollen. Einfache Absätze hätten auch gereicht :)

lg

nice freak

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka TravisTucker,

also erstmal volle Punktzahl für den Käsehobel - aua, verdammtnochmal!

Ansonsten ist mir die Sache zu bieder: Diese ganze unsägliche Dialogsequenz um die Trennung ist so spannend und neu wie das Vormittagsprogramm der deutschen Privatsender. Wenn Du so ins Geschirr haust, laß das Gelaber weg, das mit der Psychologie hast Du eh nicht rund hinbekommen, und damit machst Du die Figuren nur noch unsympatischer. Mein Vorschlag wäre: Streich das ganz raus, anstatt das noch weiter auszubauen.

Steig doch einfach voll ein, laß den Typen irgendsoeinen duchgeknallten Irren sein, und keinen winselnden Trennungsgeschädigten. Dann mach eine der beiden Personen sympathischer: Ihn als Antihelden, oder sie als attraktives Opfer - so daß es auch den Lesern wehtut, ihr beim Sterben zuzusehen. So sind es nur eine blöde Zicke und ein ebenso dödeliger Kerl, wodurch es einem egal ist, was wer mit wem anstellt.

Schade um Deine durchaus guten Ideen, um das gute Tempo!

Ebenso würde ich das Ende kürzen. Er bringt sie um, weil er Angst hat, sie könne ihn bei der Polizei verraten, und dann setzt er sich zufrieden grinsend in den Sessel. Nee, da würde er wohl hektisch mit dem Putzen anfangen, vor allem, wo dann der Rausch vorbei ist, und er nüchtern sieht, was er da so angestellt hat.
Deine Gewaltszene braucht keinen gemütlichen Ausklang, sondern eine härtere Pointe. Ob Du was Ekliges nimmst, ob Du zum Slapstick greifst, wäre fast egal - aber Runterschrauben funktioniert nicht. Laß ihn ein Auge essen, sich verschlucken und armselig dran ersticken. Oder sowas Blödsinniges, aber bissl mehr Pepp. Oder laß die Nachbarn, die Polizei kommen, und schildere nochmals die Sache als blutiges Tableau des Schreckens, mit nüchternem Blick von Außen.

Was ich ebenfalls langweilig fand, obwohl Dir insgesamt der Mittelteil ganz gut gelungen ist, ist der Erzählstil: Er macht was, sie schreit, er macht was, sie schreit, er macht was, sie guckt panisch undsoweiterundsofort. Laß sie mal das Bewußtsein verlieren, manche Schmerzen sind auch zu stark, als daß die Person noch Kraft zum Schreien hat - Sterben ist anstrengend, Töten sicher auch, das geht mir zu einfach hier.

Demonstrativ führte Peter den Hammer und die riesigen, rostigen Nägel vor ihre Augen. Ihr entkräfteter Körper bäumte sich plötzlich noch einmal auf. Sie wehrte sich, schrie und strampelte. (...) In einem der Küchenschränke fand er sein nächstes Instrument.
Glaube, in diesem gesamten Absatz hast Du einfach vergessen, daß sie geknebelt ist, jedenfalls schreit und quieckt sie lustig vor sich hin, das kann ich so nicht mit einem Handtuch im Mund in Verbindung bringen.

stets begleitet von Schmerzensschreien und Hilfegesuchen.
Anke schrie plötzlich lautstark um Hilfe
Hals, welcher infolgedessen aufriss und vollkommen zerfledderte
Und sowas ist einfach Amtsdeutsch. Und klingt so unfreiwillig lustig wie der "Schopf".

offenbar gewillt, die Polizei zu rufen.
Würde bedeuten, sie hätte sich vorher ausdrücklich geweigert, Hilfe zu rufen.


Peter stellte sich breitbeinig über den Wohnzimmertisch und starrte auf Anke herab.
Wie groß ist der Typ denn? ;)

Trotz des ganzen Gemeckers könnte dein Toolbox Murder Spaß machen, schau doch nochmals auf ein paar Formulierungen (Zähne "schlittern" nicht über den Boden wie bei Glatteis etc pp), und kürz das ganze auf's Wesentliche zusammen. Nutze ein Thesaurus, ob Du hier nicht bessere Synonyme finden könntest, Du hast sehr viel Unpassendes drin.
Das nicht-Luft-bekommen wegen der gebrochenen Nase z.B. ist gut, das schnelle Tempo ebenfalls, meist ist sowas zu zu betulich geschrieben - trau Dich mehr.

Sonnige Grüße,
Katla

 

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