Eine Traumreise mit Oma
Oma kommt immer mittwochs und besucht meine kleine Schwester Lotta und mich. Ich freu mich, denn heute ist Mittwoch!
Doch Lotta ist traurig. Denn ausgerechnet heute, muss sie das erste Mal in die Musikschule! Mama will sie mit dem Auto hinbringen.
Dann ist Oma da!
Wir überlegen, was wir spielen können. Da hat Oma eine Idee.
Schnell suchen wir alle Kissen zusammen die wir finden, und legen sie auf einen Haufen. Dann fassen wir uns an die Hände, rufen: „Achtung, fertig, los“ und plumpsen hinein. „Jetzt eine Geschichte Oma, bitte!“
Sie überlegt und sagt: „Guck mal aus dem Fenster Mia. Der Wind bläst die Blätter von den Bäumen herunter. Bunt flattern sie durch die Luft. Es wir Herbst!“ Sollen wir eine Traumreise auf den Blättern machen?“
Das hört sich spannend an.
Wir kuscheln uns in die Kissen, und machen die Augen zu. In Gedanken steigen wir auf ein Blatt. „Rück ein wenig, damit wir beide darauf passen“, und halte dich gut fest Mia!“ sagt Oma. Hu, wie es schaukelt! Mir wird ein wenig schwindelig. Schon geht es los. Von oben sieht unser Haus sehr klein aus. Der Wind wirbelt uns herum. Wie die Vögel fliegen wir immer höher.
„Sieh mal, auf dem Feld sind Kinder, die lassen einen Drachen steigen!“, rufe ich. Wir sausen ganz dicht vorbei, und zupfen den Windvogel an seinen Papierohren. Dort hinten galoppieren ein paar Pferde über die Wiese. Ha!, Oma und ich sind bestimmt schneller. Wusch…, geht es an ihnen vorbei. „Juhu, das macht Spaß!“
Aufgeregt zeige ich nach unten: „Guck mal, Mirka geht mit seiner Mutter einkaufen! Und Anna fährt mit ihrem Opa weg!“
Weiter geht’s bis in die Stadt. Ich sehe einen Bus. „Oma, Lara sitzt in dem Bus. Sie will bestimmt zur Fahrschule!“ Doch bevor sie uns bemerken kann, hat der Wind uns über die Autos davon geweht.
Jetzt fliegen wir auf die Musikschule zu. Viele Erwachsene und Kinder gehen hinein und welche kommen heraus. Wir können in das Fenster schauen, und sehen, wie Lotta mit den anderen Kindern durch den Raum tanzt. Die Musiklehrerin hat ihnen bunte Tücher an die Arme gebunden. Wie schön sie flattern!
„Hallo Lotta!“, rufe ich ihr zu. „Schau mal, ich fliege mit Oma hier oben!“
In diesem Moment sieht Lotta zu uns heraus. Ich winke heftig, doch sie erkennt uns nicht.“
Enttäuscht frage ich Oma: „Warum sieht sie uns nicht?“ Oma flüsterte mir ins Ohr:
„Süße, es ist doch unsere Traumreise. Mit Lotta verreise ich später!“