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Eine Taxifahrt

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25.03.2018
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Eine Taxifahrt

Alltäglich fahren Massen an Menschen in Berlin mit einem Taxi. Ist das aber wirklich so ungefährlich, wie es viele denken?

Müde, erschöpft und total erledigt, rief ich mir nach acht Stunden im Botanischen Garten Berlin und im glanze der letzten Sonnenstrahlen, ein Taxi.
Wesentlich schneller als ich es erwartete, bereits zwei Minuten später, kam ein schwarzes Taxi mit einem kleinen blauen Streifen an der Seite, angefahren. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um eines dieser herrlich schönen alten Autos aus den 50er Jahren, mit spitz zulaufender Frontpate, breit abstehenden Radkästen, sowie lieblich runden Scheinwerfern.
>> Tolles Auto. Damit zu fahren... <<
Ich fasste es ja kaum. Das dies hätte mein Taxi sein können, glaubte ich nicht. Doch das Auto blieb vor mir stehen, der Fahrer winkte mich heran und voller Vorfreude stieg ich mit allergrößter Begeisterung hinten ins Fahrzeug.
Freundlich begrüßte ich den Fahrer und sagte ihm, er soll bitte zum Heideweg nach Hennigsdorf fahren. Ohne irgendeinen Laut von sich zu geben oder mich zu begrüßen, fuhr der Taxifahrer los. Ich dachte mir nichts weiter dabei, holte ein Buch aus meinem Rucksack heraus und fing an darin zu lesen.
Zwei Minuten später blätterte ich auf die nächste Seite und warf einen kurzen belanglosen Blick aus dem rechten Fenster. Anschließend wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder der Geschichte im Buch zu. Allerdings nur kurz weitergelesen, zeigte ich mich verwundert.
<< Was war das eben da draußen? >>
Innerhalb weniger Minuten hatte eine finstere Dunkelheit die Stadt heimgesucht. Zudem waren Wolken aufgezogen, welche so tief hingen, dass sie beinahe die Hausdächer berührten. Dabei setzte doch am Botanischen Garten erst die Dämmerung ein und das bei wolkenlosem Himmel. Ich warf einen weiteren, genaueren Blick raus.
<< Ähhh! Wo sind wir? >>
Diese Straße, durch die mich mein Taxifahrer fuhr, war mir völlig unbekannt, obwohl ich bis vor vier Jahren im Berliner Ortsteil Schmargendorf wohnte. Das es in der Nähe meiner alten Wohnung eine Straße mit dunkelgrünen, sechseckigen Laternen aus den 1920er Jahren gab, die diesen Straßenzug nur spärlich beleuchteten, war mir neu. Hinzu kamen noch die Häuser dieser Straße. Aufgrund ihrer verzierten steinernen Stuckfassaden, soweit ich das in der Dunkelheit sehen konnte, stammten sie ebenfalls ganz offensichtlich aus den Anfängen der 1920er Jahre. Kein modernes Haus unterbrach diesen Stil.
<< Wieso habe ich die Straße nie gesehen? >>
Wie konnte ich bloß jahrelang in dieser Gegend leben, ohne diese mit Steinen gepflasterte Straße je gesehen zu haben? Ich fand das alles reichlich merkwürdig. Zumal mich alte Gebäude und ähnliches sehr interessierte.
<< Auch das noch. Der... Nein, dies ist niemals mein Grunewald. >>
Weit vor dem Taxi, im Scheine der letzten beiden Laternen dieser Straße, tauchte allmählich ein düsterer Wald auf. Die Grenze des Waldes bestand aus wahnsinnig hohen Bäumen, welche sich wegen des starken Windes heftig in alle Richtungen verbogen. Die Fahrbahn, auf der wir uns befanden, schien im Forst einfach in ein schwarzes Nichts zu enden.
Nach solch einer überaus befremdlichen, menschenleeren Straße, wo kein einziges Auto stand und mit solch einem alten Taxi, von dem ich mich inzwischen wenig erfreut zeigte, wollte ich keinesfalls in dieses schwarze Loch von Wald hineingefahren werden.
>> Können Sie bitte nicht durch den Wald fahren? <<
>> <<
>> Haben Sie mich verstanden? Ich rede mit Ihnen! <<
<< Wieso reagiert der Typ nicht auf mich? >>
Was immer der Grund für sein merkwürdiges Verhalten war, mein Fahrer drückte weiter auf´s Pedal und schon erreichten wir die Kreuzung direkt am Rand des Waldes. Ich schaute zunächst auf der rechten Seite aus dem Fenster: << Das gibt es doch nicht. Noch mehr dieser alten Häuser, sowie lauter alte 50er Jahre Autos. >>
Ich blickte folgend durch die linke Scheibe hinaus, auf meiner Haut erhob sich berghohe Gänsehaut und spürte, wie mir eine eisige Kälte den Rücken runter, bis in die Zehenspitzen lief.

Jetzt war es so weit. Wir überfuhren die Baumgrenze des Waldes.
<< Das ist keinesfalls mein Grunewald. Hier wäre ich nie im Leben abends gejoggt. Sogar mit Scheinwerfern sieht man fast nichts. >>
Wo dieser Wald herkam, war mir ein Rätsel. In Richtung Hennigsdorf musste zwar durch den Tegeler Forst gefahren werden, aber das ging dort über eine Autobahn. Und bei der Alternativroute, begann der Spandauer Forts zunächst nur auf einer Straßenseite.

Hundert Meter im Wald drin, drehte ich mich um und blickte aus dem kleinen Fenster oberhalb der Rückbank.
<< Zauberhaft. Wenn man nicht mehr leben will. Vor dem Taxi nichts zu sehen und da hinter Bäume, die sich das Fahrzeug krallen wollen. >>

>> Halten Sie den Wagen augenblicklich an! Sie, ich rufe die Polizei! <<
Ein leises, verächtliches Schnaufen kam von Taxifahrer.

<< Mir bleibt nichts übrig. >>
Aus meinem Rucksack holte ich mein Handy hervor, rief die...
>> Nein! <<
<< Upps! Das habe ich laut gesagt. >>
Der Taxifahrer drehte ganz langsam seinen Kopf zum Rückspiegel und blickte mich mit einem finsteren, kalten Gesichtsausdruck tiefster Verachtung an.
<< Ich muss sofort aus diesem Fahrzeug raus. >>
Die Polizei konnte mir nicht helfen. Mein Handy hatte keinen Empfang.

Ich fasste an den schwarzen Türgriff und zog ihn in meiner Richtung. Aber die Tür öffnete sich nicht. Ein zweites Mal betätige ich den Griff, ein drittes Mal, ein viertes Mal, ein verzweifeltes fünfte, sechste, siebente Mal und nach dem achten Mal, hielt ich diesen blöden Türgriff in der Hand.
<< Klasse! Schau nicht so! Lass mich raus! In was für eine Welt bin ich hier bloß gelandet? >>

Welcher Taxifahrer schloss seine Kunden ins Auto ein und vor allem, weshalb?
<< Nebel! Wie passend. >>
Draußen zog eine Nebeldecke auf, die in Windeseile von rechts aus das Taxi verschlang. Nach kürzester Zeit hüllte diese das gesamte Auto ein. Höchstwahrscheinlich wie mein Taxifahrer, konnte ich nun die Straße vor dem Fahrzeug gar nicht mehr erkennen. Doch das schien meinem Fahrer kein Stück zu interessieren. Er fuhr unbeeindruckt weiter und zufällig bekam ich durch eine kleine Lücke im Nebel mit, dass rechts vom Taxi noch gerade einmal 30 Zentimeter Fahrbahn vorhanden war, bevor ein Gewässer begann. Ich begab mich zur linken Fensterscheibe, wartete und sah kurzzeitig auch dort, in wenig Abstand zum Auto, Wasser.
Entweder kannte mein Fahrer diese Straße bis auf den letzten Millimeter auswendig oder er war völlig lebensmüde, dort mit unverminderter Geschwindigkeit weiterzufahren.

>> Das Wetter kann hier extrem sein. Haben Sie aber keine Angst. Wir kommen an mein Ziel an. <<
Jetzt musste ich zunächst mein Herz wiederfinden. Urplötzlich, sowie ohne jegliche Vorwarnung, fing dieser bisher stummer Taxifahrer an zu sprechen. Durchatmen ließ mich das jedoch keineswegs. Alleine diese kalte gefühllose Stimme meines Fahrers, sorgte für das genaue Gegenteil. Das er zudem, bis auf die einmalige winzige Kopfbewegung, wie eine Statue im Auto saß, zeigte das er einem Plan zu folgen schien und blendete alles andere aus.
<< Wie entkomme ich bloß? >>

Ich wollte einfach nur noch aus diesem verdammten Fahrzeug rauskommen. Natürlich wusste ich in keinster Weise wo wir uns befanden, aber draußen wäre ich auf mich alleine gestellt und nicht mehr von diesem... kranken Taxifahrer abhängig gewesen.

<< Diese verdammte Tür muss doch aufzukrie... Auch du heiliger, was waren das für große, finster gekleidete Kerle? >>

Dank der Personen am Straßenrand, wurde mir vor Schreck mit einem Schlag so etwas von heiß, aber aus dem Taxi musste ich dennoch entkommen und demnach riss ich jetzt die schöne alte rote Türverkleidung ab. Wie ein völlig Wahnsinniger, trat plötzlich mein Fahrer so stark auf´s Gaspedal, dass ich im Polster der Rückbank landete. Scheinbar gefiel ihm mein Gefummel an der Tür gar nicht.

<< Was um Himmelswillen... Das ist nicht wahr! >>
Dieses blöde Taxi entpuppte sich als wahrer Alptraum. Unter der Türverkleidung kam ein sehr spezieller Verschlussmechanismus zum Vorschein. Die Tür, eines Fahrzeuges der 50er Jahre, verfügte über drei Verschlussriegel mit einem Durchmesser von jeweils zwei Zentimetern.
<< Wofür ist dieses Auto bloß gedacht? >>
Diesen Verschlussmechanismus zu zerstören, dass konnte ich mir abschminken. Ich musste einen anderen Weg finden.

<< Ist mir heiß. Das Fenster! >>
Aufgrund meiner steigenden Panik, womöglich nie mehr lebendig aus diesem Taxi herauszukommen, schlug ich, ohne lange nachzudenken, mit meinem Ellenbogen gegen die rechte Fensterscheibe.
<< Die muss doch... So ein verdammter Mist! >>
Wie mein schmerzender Arm nach drei Schlägen zeigte, war das eine blöde Idee gewesen. Eindeutig waren nicht bloß die Türverrieglungen modifiziert, sondern im Auto wurden auch sehr stabile Fenster eingebaut.
<< Meine Güte, ich werde wahnsinnig. >>
Mir blieben noch zwei Optionen zur Flucht. Nummer eins: Den Taxifahrer ohnmächtig machen. Nummer zwei: Entkommen durch den Kofferraum.
Obwohl mein Fahrer einen sehr kräftigen Eindruck machte, entschied ich mich dennoch für Option Nummer eins.
<< Okey! >>
Tief atmete ich ein.
<< Dann... mal los! >>
Ich ging ans Werk, legte mit einem schnellen Ruck meine zitternden Arme um den Hals meines Fahrers und nun offenbarte sich, dass der Kerl schon einiges gewöhnt war. Mit seinem rechten Arm versuchte er sich zu wehren, schaffte es auch immer wieder meine Arme ein wenig von seinem Hals zu ziehen und dennoch raste er weiterhin wie´n Verrückter über die kurvige Waldstraße. Nach fünf Minuten Kampf schaffte ich es endlich beide Arme so miteinander zu verkeilen, dass sich der Taxifahrer mit beiden Armen zu wehren versuchte und das Lenkrad losließ.
<< Wenn das gut ausgeht. Jetzt gibt’s de... >>
<< Meine Rippen. >>
Das war mindestens ein Baum, gegen den wir gefahren waren.
<< Na wurde ja Zeit! <<
Mein Fahrer war zwar unglaublich zäh. Doch der Zusammenstoß mit dem Baum, gab ihm den Rest und er trat endlich weg.

Da ich mich beim Aufprall noch mitten im Würgen meines Fahrers befand, stieß mir nichts Ernsthaftes zu, obwohl mich der Taxifahrer beim Unfall ganz schön gegen seine Rückenlehne gezogen hatte. Dadurch schmerzten zwar meine Rippen, doch gebrochen schienen sie nicht zu sein.
>> Du kannst froh sein, dass ich dich festhalten musste, ansonsten wärst du nur noch ein Fleck an der Scheibe. <<
Jetzt kletterte ich über die Vordersitze nach vorn, riss die Schlüssel aus dem Zündschloss und machte mich dran die Beifahrertür zu öffnen.
>> Ich raste aus! Wo hast du Mistkerl den richtigen Schlüssel? <<
Und schlug paar mal auf diesen Taxifahrer ein.
Hastig griff ich in seine Jackentaschen, was durch viele geschmolzene Bonbons eine klebrige Angelegenheit wurde. Doch Schlüssel waren nicht darin zu finden. Die Hosentaschen kamen ran. Wieder holte ich mir klebrige Flossen, aber diesmal kam auch ein leicht verklebter Schlüssel zum Vorschein.
>> Wenn der nicht passt, hast du nen Problem mit mir. <<
Das Reinstecken ins Türschloss klappte, trotz jener Bonbonreste am Schlüssel. Drehen, ließ er sich. Es machte klick. Einmal. Zweimal und sogar ein drittes Mal.
>> Raus hier! Raus hier! Raus hier! <<
Ja! Ich hatte es geschafft. War draußen. In Freiheit. Endlich kühlte ich mich ab. Ich dampfte ja schon förmlich.
<< Schnell weg, bevor die Kerle herkommen. Verdammtes Taxi!>>

Auf schnellstem Wege verschwand ich vom Auto und lief so tief ins dunkle Gehölz hinein, bis ich die Straße im Nebel sowie dem Mondschein, der sich durch die weniger gewordenen Wolken durchkämpfte, noch gerade erkennen konnte. Diese Straße war dort das einzige, was ich kannte und so nutzte ich sie als Anhaltspunkt, um den ganzen Weg zurück zulaufen.
Meine jetzige Situation war jedoch bedauerlicherweise nur unerheblich besser, als eben noch im Taxi. Natürlich befand ich mich nicht mehr in der Gefangenschaft eines Irren, aber besaß ebenso keinerlei Ahnung, wo ich mich befand. Mein Grunewald schied eindeutig aus. Dort existierte keine Straße, die von Wasser umschlossen wurde. Das gleiche traf auch auf sämtliche Wälder in und um Berlin zu.
>> Wo bin ich hier nur gelandet? Ich muss irgendwie zurück nach Hause finden. <<
Für dieses Vorhaben wollte ich keinesfalls bis zum Anbruch des Tageslichts warten und machte mich augenblicklich, mit meinem Handy als kleine Lichtquelle, auf den Weg. Wer wusste schon, wann der Taxifahrer wieder aufwachen würde oder die merkwürdigen Kerle ankommen. Natürlich nutzte ich das Handylicht ausschließlich dann, wenn es unumgänglich war und ich ansonsten nichts gesehen hätte.
Auf der Fahrbahn zu laufen, wäre natürlich einfacher sowie schneller gewesen, als dies im unebenen Gelände der Fall war. Doch aufgrund dieser merkwürdigen Kerle, an denen wir vorbeigefahren waren, stand diese Option für mich niemals zur Debatte. Dieser Wald erschien zwar auch nicht unbedingt einladend, mit seinen Nebelschwaden, die über seine kleinen Hügel krochen und im schwachen Mondlicht mysteriöse Bewegungen vollzogen, doch seine rabenschwarzen, 50 Meter hohen Bäume, konnten mir wenigstens nichts antun.

<< Was sind das bloß für Typen? Lange Mäntel, ein bizarr Hut und ein krummer Stock in der linken Hand. >>

<< Ach du meine Güte, diese hier, haben eine Frau bei sich? >>

Mit meinen Gedanken bei der Frau, lief ich weitere 30 Minuten durch diesen unheimlich stillen Forst und kletterte über umgestürzte Bäume, sprang über kleine Bäche oder trat in sie hinein.
<< Runter! >>
Die Ruhe, sowie Dunkelheit in diesem Waldabschnitt wurde dank dreier Autos abrupt unterbrochen. Ich hockte mich auf den Waldboden und erkannte drei schwarze 50er Jahre Taxen.
<< Sie suchen nach mir. Weiter jetzt. >>
Meine Deckung verlassen und schon bald darauf erreichte ich den Teil der Straße, wo diese auf beiden Seiten von Wasser umgeben war.
<< Keine Möglichkeit in Deckung zu gehen. Nicht mit mir. Ich suche nen anderen Weg. >>
Am Ufer des Gewässers lief ich tiefer in den Wald hinein und hoffte inständig, dass es eine andere Querungsmöglichkeit als die Straße gab. Vielleicht existierte dieser auch irgendwo.
Doch im Dickicht des Nebels erblickte ich bald zwei feuerrote Lichter in der Ferne. Ich überlegte kurz, was ich nun machen sollte. Bevor jedoch eine Entscheidung getroffen werden konnte, tauchten mit einem Mal krächzende Stimmen auf, wozu sich dutzende kleine schwarze Subjekte im roten Licht hinzugesellten, die sich als schwarze Raben entpuppten.
<< Zurück zur Straße! >>
Dem Großteil der Vögel konnte ich entkommen, aber ein gutes Dutzend schaffte es anzugreifen. Schnell griff ich mir einen Ast und verteidigte mich gegen diese hartnäckigen sowie beißfreudigen Flugmonster. Insbesondere zwei waren verdammt hartnäckig. Sie hackten und bissen wie bekloppt auf mich ein. Nachdem ich es aber geschafft hatte, diese beiden zu erschlagen, verzog sich der Rest freiwillig.
Wenig begeistert lief ich anschließend weiter zurück zur Straße.
<< Na herrlich, ich muss sie nehmen. >>
Um wenigstens so kurz wie möglich auf diesem Straßenabschnitt zu sein, begann ich jetzt schneller zu laufen. Höchstwahrscheinlich war es bloß eine Frage der Zeit, bis wiederholt Taxen aus den 50er Jahren auftauchen würden oder noch mehr dieser großen, finsteren Kerle.


Zwischenzeitlich war auch mein ehemaliger Taxifahrer wieder aufgewacht und machte mit einer Menge Wut im Bauch, jagt auf mich.

Ich selber lief inzwischen fünf Minuten auf der von Wasser umgebenen Straße, als ich ein Fahrzug ankommen hörte.
>> Wie soll ich denn hier . . . Blöder Stein! <<
So weit es überhaupt ging, stellte ich mich an den Straßenrand.
Nachdem ich vom Taxifahrer in seinem Scheinwerferlicht gesehen wurde, gab er noch einmal richtig Gas und hielt voll auf mich drauf. Der Wahnsinnige beabsichtigte wahrlich mich zu überfahren. Das Auto kam näher und näher. In letzter, in allerletzter Sekunde, sprang ich zur Seite und wie erhofft, knallte das Taxi gegen einen 40 Zentimeter hohen Steinpoller am Straßenrand.
>> Wow! Klappte ja besser als erwartet. <<
Das Auto überschlug sich und landete kopfüber im Wasser.
Eines hatte mein Ex-Taxifahrer nämlich vergessen zu berücksichtigen oder es schlicht nicht gewusst. Am Rand der dortigen Fahrbahn standen 30 Zentimeter massive Steinpoller. Als ich das Fahrzeug ankommen hörte, rannte ich gegen einen der Poller und da fiel mir dieser Autounfall aus dem Grunewald ein, welcher recht ähnliche Konsequenzen nach sich zog.
>> Misst, die Wolken werden dichter. <<
Vollster Zufriedenheit über meinen Erfolg, lief ich weiter und drei Minuten später, standen auf beiden Straßenseiten wieder Bäume. Wie zuvor wollte ich jetzt die Straße verlassen, aber das klappte nicht, weil in diesem Waldabschnitt so viele üppige Büsche sowie Sträucher wuchsen, das ich niemals vorangekommen wäre.

>> Verdammt. Schon wieder. <<
Mehrere Autos näherten sich und keinen Meter durch die Büsche gelaufen, brachte mich einer von diesen zu Sturz.
<< Haben die was bemerkt? >>
Zu meinem Glück, war dies nicht der Fall. Nachdem die Autos verschwunden waren, stand ich auf und lief zur Straße.

>> Na dann los! <<
Ein weiteres Mal blieb mir nichts übrig. Die Straße war die einzige Möglichkeit aus dem Wald zu kommen.
>> Meine Füße. Kommt schon, es ist nicht mehr weit. <<

Minuten später erblickte ich in weiter Ferne das schwache Licht der ersten Straßenlaternen, welches aber noch mindestens drei Minuten entfernt lag.
Beide Beine brannten, die Knie schmerzten und es waren weiterhin über einhundert Meter bis zum Ende des Waldes.
Das Licht der Laternen wurde heller, kein weiteres Auto tauchte auf und nun musste ich noch die letzten zehn Meter zurückzulegen.
<< Endlich geschafft. Du siehst mich nie wieder! >>

Wie sollte ich nun weitermachen? Ich hatte keine Vorstellung davon, wo ich mich befand. Sollte ich jetzt nach links laufen? Nach rechts? Oder doch geradeaus? Unter Umständen spielte das keine Rolle. Denn nicht nur die Straße vor mir, schien aus den 1920er Jahren zu stammen. Auch jene zu meiner linken, sowie rechten Seite, machten exakt den gleichen Eindruck. Von der Tatsache abgesehen, dass auf den Straßen links und rechts alte Autos standen, doch in der geradezu noch immer kein einziges.
Um mich aber nicht zu verirren, nahm ich die mir flüchtig bekannte Straße.

Kaum betrat ich dann die mit Steinen gepflasterte Fahrbahn, musste dies ja geschehen. Es fing kräftig an zu regnen.
<< Das Wetter ist hier aber wechselfreudig. >>
>> Haben Sie sich verlaufen? <<
Na vielen dank! Mein Herz hatte eben erst wieder seine richtige Position eingenommen und dann tauchte unvermittelt ein merkwürdiger Mann meiner Größe neben mir auf. Er trug einen dunklen Mantel, eine runde Kopfbedeckung mit einem Sonnenschutz auf der Vorderseite und die Mütze sah oben wie abgehackt aus.
>> Nein! Ich muss dort lang. <<
So schnell es meine kaputten Beine nur zuließen, wollte ich den Wald, sowie diese Straße, eigentlich all das dort, hinter mir lassen. << Wohnt hier in dieser Straße überhaupt jemand? Kein Licht in irgendeinem Fenster, keine Menschenseele auf den Bürgersteigen und bloß die schwachen Laternenlichter erhellen den Straßenzug ein wenig. >>
Auf dem Bürgersteig laufend, verwunderte mich eine weitere Tatsache. Alle Gebäude mit ihren Steinfassaden, die gepflasterten Straßen und diese großen Gehwegplatten des Bürgersteigs, erzeugten gemeinsam ein perfektes Abbild der 1920er Jahre. Was hatten dann aber Taxen aus den 50er Jahren dort zu suchen?

Vom Gewitter inzwischen bis auf die Haut durchnässt, blockierte mir ein wilder, zähneknirschender Hund den Weg.
<< Ganz langsam zurückgehen. >>
Diesen Hund nicht aus den Augen lassend, begab ich mich zur Straße. Er blieb an seinem Platz und ich wechselte schnell die Straßenseite.
<< Ach du Schande! >>
Gewissermaßen von einem Problem ins nächste gerutscht, war ich kaum auf dem Bürgersteig der gegenüberliegenden Seite angekommen, erschien aus einer Gasse eine finstere, zwei Meter große Gestalt. Diese trug einen langen schwarzen Mantel, dessen Ende er über den Boden hinter sich herzog. Die Person trat aus der Gasse hervor und ohne das ich reagieren konnte, griff sie plötzlich nach mir. Doch Glücklicherweise schaffte es der Unbekannte nicht, mich zu packen. Schon aber setzte er zum zweiten Versuch an und wie sich dann zeigte, hatte er es nie auf mich abgesehen. Dieser bissige Hund war mir über die Straße gefolgt und sprang mich von hinten an. Der große Kerl ergriff den Hund mit seinen zweifelsohne großen Händen und schleuderte ihn weit weg.
Ich blieb regungslos stehen und dieser große Mann sah mich von oben bis unten an.
>> Mach, dass du aus dieser Welt hier verschwindest, ehe die Sonne aufgeht. <<
>> Wie? Wie kann ich... <<
>> Geh dort hin, wo alles seinen Anfang nahm. <<
Das ließ sich einfach sagen. Zwischenzeitlich war der Himmel etwas heller geworden und ich musste mich schleunigst beeilen.

So zügig ich konnte und das war keineswegs besonders schnell, verließ ich den großen Mann und lief weiter durch diese alte verlassene Straße.
Bevor ich die erste Kreuzung erreichte, versuchte ich mich an den Beginn der Taxifahrt zu erinnern. Leider hatte ich Anfangs in meinem Buch gelesen und kannte folglich den Rückweg nicht. Musste ich an der hundert Meter entfernten Querstraße abbiegen oder weiter geradeaus laufen?
<< Eine Kurve durchfuhr er. >>
Aber welche?
An jener Kreuzung angekommen, blieb ich einige Sekunden stehen. In der linken Straße standen noch mehr alte Häuser, sowie einige entsprechende Autos. Auf der rechten Seite erblickte ich genau das gleiche. Letzten Endes blieb ich jedoch meiner Straße treu und in den folgenden sechs Minuten, wiederholte sich das gleiche Spiel an zwei weiteren Straßenkreuzungen.
<< Hier rein! >>
Meinem Gefühl vertrauend, war die vierte Kreuzung der richtige Weg und ich betrat eine Kleinststraße, welche ich für normal nicht einmal bei helllichtem Tageslicht durchquert hätte. Jedoch strahlte am Ende dieser finsteren Gasse ein sehr helles Licht und kurz nach der Abfahrt vom Botanischen Garten, waren wir von solch einem geblendet worden.
Gerade erst diese Straße betreten, die nur mit einer einzigen Laterne schwach beleuchtet wurde, vernahm ich einen stechenden Uringeruch und unzählige schmutzige Menschen schliefen auf dem ebenso verdreckten Boden. Ein durchkommen erwies sich dort als recht mühselig und so erwachten einige von den Leuten dort, wegen mir. Darüber waren sie wenig begeistert, bewarfen mich mit Essen und was die Typen nicht alles gerade auf dem Boden fanden. Doch zum Glück war diese Gasse recht kurz und so erreichte ich ihr Ende.
<< Die hätten mich ja fast umgebracht. >>
Ich stand nun an einer breiten Hauptstraße, welche mittig über zwei Paar Straßenbahnschienen verfügte. Bis zu dem blendend hellen Licht, musste ich noch 50 Meter zurücklegen.

>> Das kann doch nicht wahr sein! Geben die niemals auf? <<
Im Begriff die gepflasterte Straße zu überqueren, erkannte ich in der Ferne ein dunkles Auto mit hoher Geschwindigkeit in meine Richtung fahren.

Mit allerletzter Kraft, schmerzenden Füßen und Muskeln, überquerte ich die Straße. Gerade so auf der anderen Seite angelangt, stand das Fahrzeug hinter mir.
>> Und jetzt? Oh man! <<
Es handelte sich um ein schwarzes Taxi aus den 50er Jahren, aber ließ dort lediglich einen Kunden aussteigen.
>> Die Sonne! <<
Wenige Sekunden blieben mir noch übrig, bis die ersten Sonnenstrahlen über dem Horizont leuchten sollten. Völlig am Ende meiner Kraft angelangt, begab ich mich auf die letzten Meter zum Licht.
Der erste Sonnenstrahl überflog den Horizont.
>> Habe ich es geschafft? <<
Vor mir war noch immer alles im Stil der 1920er Jahre.
Mit einem unbehaglichen Gefühl drehte ich mich um.
<< Der Zaun vom Botanischen Garten... auf der anderen Straßenseite moderne Häuser. Ich hab´s geschafft. Bin endlich wieder in ... meiner Welt! >>
So tief einatmend wie selten zuvor, sackte ich zusammen und lehnte mich mit meinem Rücken gegen den Außenzaun vom Botanischen Garten.
>> Danke großer Mann! <<

Plötzlich hupte ein Auto auf der Straße, ich schaute hin und mir wurde ganz anders.
>> Das kann... Das ist doch nicht wahr! <<
Es war das schwarze Taxi aus den 50er Jahren, mit einem kleinen blauen Streifen an der Seite und sein Fahrer hatte einen Verband um seinen Kopf gewickelt. Der Taxifahrer bog rechts ab, hielt in dieser Straße an und ein Fahrgast stieg ins Taxi.

Wie kam ich jetzt nach Hause? Sagt es mir!

 

Hallo Geschichten Berlin

Erstmal zum Positiven:
Ich finde die zugrunde liegende Idee deiner Geschichte gut und ich mag es, dass du nicht zu viel aufklärst, warum das alles passiert und was die Wesen sind, die dein Prot trifft usw. Gerade am Ende (in der Stadt zurück), schaffst du ein recht surreales Bild.


Zum Negativen:
Deine Sprache wirkt nicht sehr ausgereift, vielleicht würde es dir helfen, mehr zu lesen, vielleicht Kurzgeschichten im Horror Genre, genug gibt es da sicherlich.

Auch sind einige Szenen, bzw. die Bilder, die in diesen erzeugt werden, ein wenig eigentümlich. In der Hinsicht viel mir vor allem der Teil im Taxi auf, als dein Prot fliehen möchte. Er hängt auf dem Rücksitz und fängt an, an der Tür und dem Rücksitz herumzuschneiden. Dass er da plötzlich ein Messer findet, fand ich etwas unpassend, aber okay. Er schneidet sich also durch den Rücksitz, wird dabei von dem Fahrer am Bein festgehalten. Dann gelangt er bis in den Kofferraum, macht ihn auf und robbt wieder zurück. ABER er wird die ganze Zeit vom Fahrer festgehalten? Bei der ganzen Szene hatte ich eher das Gefühl, eine Komödie zu lesen.
Und als der Prot vor einem Felsen steht, den der Fahrer nicht sieht und er dagegen fährt. Wie klein war denn der Stein? Oder ist dein Prot so riesig, dass er einen Fels komplett verdecken konnte?

Zum Ende hin wirkt deine Geschichte sehr gehetzt. Dein Prot kommt in diese Stadt, trifft den Typ, der ihn vor dem Hund retten usw. Das wirkt alles sehr kurz, da hätte ich mir gewünscht, dass du mehr dazu schreibst. Vielleicht hier mehr, dafür aber weniger Flucht aus dem Taxi?

Zuletzt wollte ich noch erwähnen, dass ich persönlich nicht weiß, wie Gebäude der 20er und 50er Jahre aussehen und diese sich unterscheiden, an der Stelle, hätte ich mir eher eine direkte Beschreibung gewünscht.


Grüße,
Kaspar Hauser

 

Hallo maria.meerhaba

Kann man einen Kofferraum von Innen entriegeln? Geht das wirklich. Um ehrlich zu sein, habe ich das selbst noch nie probiert und ich glaube nicht, dass ich auch so einen Versuch wagen würde.

Bei neueren Wagen ist es möglich, den Kofferraum von innen zu öffnen, falls man z.B. mal entführt werden sollte. Bei älteren Modellen ist das wohl nicht der Fall.


Geschichten Berlin

Was mir noch aufgefallen ist am Anfang deiner Geschichte:

Jeden Tag fahren tausende Menschen in Berlin mit einem Taxi. Da fällt es doch gar nicht auf, wenn der eine und andere Fahrgast nach seiner Fahrt traumatisiert ist.

Doch. Doch, das fällt auf.

Grüße,
Kaspar Hauser

 

Lieber Geschichten Berlin,

erstmal ein herzliches Willkommen hier.

Deine Geschichte hat mMn eine Menge Potential, aus dem man etwas machen könnte. Ich mag Zeitreisen, und es hat mich auch nicht allzu sehr gestört, dass ich nicht erfahre, warum und weshalb das alles geschieht.
Leider muss ich mich meinen Vorrednern aber in der Hinsicht anschließen, dass der Text sprachlich unausgereift ist, und du mit der Art zu erzählen momentan die Spannung noch nicht so richtig aufbaust.
Ich denke, das liegt daran, dass du zu viel behauptest, was ich als Leser lieber selber herausfinden möchte. Maria hat da ein gutes Beispiel herausgesucht mit dem Satz: "Dann aber wurde es so richtig gruselig." Hier könntest du versuchen, eine Atmosphäre zu kreieren, statt diese Behauptung aufzustellen. Wie sehen die Häuser aus den zwanziger Jahren aus? Wie die Straßen? Begegnen ihm altmodisch gekleidete Leute?
Indem du die Umgebung etwas detaillierter beschreibst, vielleicht auch Sinneswahrnehmungen wie z.B. den Geruch nach den verbrannten Kohlen der Öfen einbaust, werde ich langsam in die Atmosphäre hineingezogen und denke dann von selbst: Da stimmt doch was nicht, statt, dass es mir im Vorfeld serviert wird.
Auch sind einige Behauptungen zu vage bis unwahr, z.B. hier:

" ... Da fällt es doch gar nicht auf, wenn der eine oder andere Fahrgast nach seiner Fahrt traumatisiert ist ..."

Ist das tatsächlich so? Schließlich befinden wir uns nicht an einem fiktiven Ort, sondern in Berlin. Ich bin da schon öfter mal Taxi gefahren, kann aber nicht behaupten, dass mich das traumatisiert hätte und auch sonst niemanden, den ich kenne.

Mit solchen Behauptungen drückst du dem Leser mMn zu sehr auf's Auge, was er denken soll, statt ihm Raum für eigene Gedanken zu lassen.

" ... hätte er überall den gruseligen Psychopathen spielen können ..." Auch hier. Beschreib uns doch den Typen mit zwei, drei markanten Merkmalen, so dass ich denke:" Oh Gott! Ein Psychopath!"

Die Szene mit dem Messer solltest du vielleicht nochmal überdenken. Es wirkt unglaubwürdig auf mich, wenn Gegenstände einfach so aus dem Nichts auftauchen. Auch die Stange und die Schlinge um den Fuß, die ganz plötzlich da ist. Hat der Prot nicht gemerkt, dass der Taxifahrer ihm eine Schlinge anlegt? Wie konnte er das unbemerkt tun und noch fahren?
Solche Logikfehler haben mich leider aus der Geschichte rausgehauen, das war mir zu sehr über's Knie gebrochen.

Ich weiß nicht, ob du Lust hast, die Geschichte nochmal zu überarbeiten. Falls ja, würde ich an deiner Stelle versuchen, die Behauptungen zu streichen und sich die Geschichte praktisch von innen heraus entwickeln lassen.

Viele Grüße von Chai

 

Hi,

erstmal ist mir aufgefallen, dass ich die Geschichte ganz durchgelesen habe, obwohl es sprachlich und inhaltlich ordentlich knarzt. So ganz auf dem falschen Dampfer kannst du also nicht sein.

An mindestens einer Stelle ist ein Substantiv klein geschrieben. Das finde ich immer etwas unverschämt, da wird dann klar, dass das Mindestmaß an Überarbeitung fehlt, also wahrscheinlich die allererste Version der Geschichte hier gepostet wurde.

Du benutzt größtenteils Umgangssprache, versuchst dann aber an anderer Stelle, irgendwie so nach Opernrezension zu klingen. Das ergibt einen ungewollten Unterhaltungswert, weil das ziemlich lustig ist. Am besten lesen und schauen, wie es andere machen.

Ansonsten ist mir aufgefallen: Ich spüre überhaupt keine Bedrohung, die ja von dem Taxifahrer ausgehen sollte (Dem solltest du übrigens einen Namen geben: der Taxifahrer, der Taxifahrer, der Taxifahrer, das ist sehr ermüdend). Da muss mehr kommen. Vielleicht liegt statt des Messers (später mehr) ein abgeschnittener Daumen auf dem Boden. Oder er erzählt, wie die Beine seines letzten Fahrgastes geschmeckt haben (weil er den Prot ja auch später am Bein festhält). So bleibt der blass, ich fand den maximal so furchteinflößend wie den Geist der vergangenen Weihnacht in Scrooged.

Die anderen Rückmeldungen habe ich gelesen, aber mir jetzt nicht jedes Detail gemerkt. Ignorier einfach, was sich wiederholt.


Jeden Tag fahren tausende Menschen in Berlin mit einem Taxi. Da fällt es doch gar nicht auf, wenn der eine und andere Fahrgast nach seiner Fahrt traumatisiert ist.

Die Einleitung ist schon mal unangebracht, klingt wie ein Märchen.


Nachdem ich den ganzen Tag im Botanischen Garten Berlin herumlief,

gelaufen war, Vorvergangenheit wegen nachdem


und als bereits die Dämmerung eingesetzt hatte,

Hässlicher Einschub.


Das es meines sein könne, konnte ich mir kaum vorstellen.

Dass. Kindlicher Erzählstil.


Ich sagte dem Fahrer, er solle mich bitte zum Heideweg nach Hennigsdorf fahren.

Lokalkolorit mit der Brechstange.


Ohne ein Laut

einen. Erzählerisch finde ich das immer schwierig, wenn beschrieben wird, was nicht passiert.


Ich nahm ein Buch aus meinem Rucksack und las darin.

Schreiben lernen heißt auch lernen, was man weglassen kann. Was sonst soll er mit dem Buch machen. Es essen?


Dabei hatte am Botanischen Garten gerade einmal die Dämmerung eingesetzt.

Da das hier steht, kannst du dir auch den Einschub weiter oben sparen.


Kein einziges moderne Haus

modernes


Das konnte doch nicht war sein.

wahr. Und das sind so Dinger ... Das muss man sich mal vorstellen. Ich glaub, mein Schwein pfeift. Auch bei einem Ich-Erzähler, für mich ist das Ballast, und ziemlich alberner dazu.


Reichlich merkwürdig war das ganze.

Auch so ein Ding.


Dann aber, wurde es erst so richtig gruselig.

Komma raus. Und nicht schreiben "es ist gruselig". Beschreiben, was passiert, und wenn du Glück hast, findet der Leser es gruselig.


mit wahnsinnig hohen Bäumen

wahnsinnig raus


besaß ich keine Lust in diesen Wald hineingefahren zu werden.

Besitzen ist mehr so mein Haus, mein Auto.


Ich bat den Taxifahrer also eine andere Route zu fahren

Ich bat den Taxifahrer also, eine andere Route zu fahren


echt düster

Teenager-Deutsch.


Die laut ächzenden Bäume des Waldes, schienen förmlich das Taxi

Komma raus. Das Taxi förmlich ...


um eine Endkommen

ein Entkommen


Wo um Himmelwillen

Himmels Willen


Ich unternahm einen weiteren Versuch mit dem Taxifahrer zu sprechen

Ich unternahm einen weiteren Versuch, mit dem Taxifahrer zu sprechen / besser: Ich versuchte noch einmal, ...


Überlegend schaute ich dann so aus dem rechten Fenster und mir fiel auf das die Türen verriegelt

Partizipien (Überlegend) würde ich vermeiden, "so" auch / fiel auf, dass


Welch ein Taxifahrer

Stilistisch beißt sich das. Das meinte ich eingangs. Erst "ich so, und dann er so" und dann 19. Jahrhundert. Die Mitte wär's. So klingt es nach einem Autor, der denkt, Literatur müsste irgendwie hochgestochen klingen, um ernst genommen zu werden.


Draußen tauchte jetzt auch noch ein Nebel auf, der sich von rechts nach links über das Taxi hermachte.

Die Szene ist ja gar nicht schlecht, aber die Sprache passt nicht. Hermachen klingt, als würde der Nebel das Taxi begatten.


Zumindest ich, konnte nun vor dem Fahrzeug die Straße nicht erkennen.

Komma raus und warum zumindest?


hätte er überall den gruseligen Psychopathen spielen können.

raus


Mein Verlangen dieses Taxi verlassen zu wollen
,

Spannungtöter. Ich musste aus diesem Taxi raus


war ich wenigstens auf mich alleine gestellt

"Auf sich allein gestellt sein" ist negativ, passt nicht mit wenigstens


Ich überlegte wie ein Entkommen durchführbar sein könnte.

Übelste Behördensprache. Wie sollte ich hier rauskommen?


Das einfachste wäre die Türe gewesen

Tür. 19. Jahrhundert. ;)


Mit einem rostigen, auf dem Boden gefundenen Messer, schnitt ich die Türverkleidung

Deus ex machina. Als Leser höre ich den Autoren denken: Er braucht jetzt ein Messer. Scheiße. Okay, da liegt halt eins.

Auch solche Sachen kannst du mit mehreren Bearbeitungsschritten ausmerzen. Wenn dir hier auffällt, er braucht ein Messer, dann führst du eben am Anfang ein Schweizer Taschenmesser ein, das er dabei hat, weil er es am nächsten Tag seinem kleinen Bruder zum Geburtstag schenken will. Also, als Beispiel, es gibt tausend Möglichkeiten. Wichtig ist halt, dass das Messer dann nicht aus dem Nichts kommt, weil in der Geschichte gerade eines gebraucht wird.


Dank meiner steigenden Panik schlug ich mit meinem Ellenbogen gegen die rechte Fensterscheibe

Panik bekommen ist wohl nichts, wofür irgendwer dankbar ist.


Das dieser natürlich auch verschlossen war,

dass


Als ob dem Taxifahrer dies nicht ausreichte, hielt er zudem mein Bein mit seiner Hand fest. Diese Probleme mussten aber warten.

Womit soll er das Bein festhalten, wenn nicht mit seiner Hand? Außerdem: Ein möglicherweise gefährlicher Psychopath hängt mir am Bein, aber ich kann mich nicht um alles gleichzeitig kümmern. Na ja.


Doch das hätte jeder getan und somit auch Leute, denen ich nicht begegnen wollte, vor allem nicht an diesem Ort.

Häh? Wer denn?


Wären die Umstände nicht so mysteriös gewesen, hätte mich der Wald echt interessiert.

Auch so ein Gedankengang. Dem Tod gerade von der Schippe gesprungen, aber eigentlich schöne Gegend hier.


Eine Stunde lief schließlich durch den Wald, kletterte über Bäume

Ich, und er kletterte wohl über die Wurzeln, ist ja nicht Tarzan.


Dem Anschein zu folge, wurde nach mir gesucht.

zufolge, Komma raus. Besser: Jemand suchte nach mir.


Doch im Dickicht des Nebels, erblickte ich sehr bald zwei Feuerrote Lichter in der Ferne.

Komma raus, Dickicht ist für Gestrüpp, feuerrot klein, sehr raus


schwarze punkte

Punkte!


Den Großteil der Raben konnte ich zwar entkommen,

Dem


gutes Dutzend schaffte es mich anzugreifen.

schaffte es,


Nachdem ich es aber schaffte diese zu erschlagen

geschafft hatte. Außerdem möchte ich das mal sehen.


bis erneut Taxen aus den 50er Jahren

Das mit den Fünfzigern ist inzwischen klar, das wird zu oft wiederholt.


Zwischenzeitlich war auch mein ehemaliger Taxifahrer wieder aufgewacht und machte mit einer Menge Wut, jagt auf mich.

Woher weiß er das? Und "ehemaliger" ist sehr viel für eine so kurzzeitige Beziehung wie der zwischen Taxifahrer und Fahrgast


Der Taxifahrer versuchte wirklich mich zu überfahren.

wirklich, aber eigentlich kann das wirklich raus


Mit eines rechnete er jedoch nicht

einem


hatte mich vor einem Felsen gestellt

einen


Ein Baum stand neben dem anderen.

Das macht einen Wald gemeinhin aus, ja.


Zwei mal blieb mir nichts anderes übrig, als kurzzeitig auf der Straße zu laufen. Verließ diese aber wieder zügig.

Der zweite Satz?


und nach letzten drei bis vier Metern,

den


Beste Grüße
JC

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kaspar Hauser

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt zurückmelde.

Danke für deinen Kommentar zu meiner Geschichte. Sie ist jetzt komplett überarbeitet.
Selbst ich habe dabei teilweise gedacht, wie unlogisch manches war.

Ich habe nun versucht weniger Umgangssprache zu verwenden, aber ist mir vermutlich nicht immer gelungen. Die genaueren Beschreibungen der Umgebung hatte ich in der Erstversion weggelassen, weil es eine kurze Geschichte werden sollte, aber so geht das ja nicht.

Grüße aus Berlin

 

Hallo Cai

Sorry, dass ich mich erst jetzt melde.

Danke für deinen Kommentar. Die Geschichte ist jetzt komplett überarbeitet.
Ich hoffe, dass ich die Behauptungen nun alle ausgemistet habe. Manches scheint anfangs eine tolle Idee zu sein und ist es letztlich doch keineswegs.

Leider hatte die Geschichte eine ganze Menge Logikfehler. Die Umgangssprache habe ich versucht zu vermeiden, weiß aber nicht, ob mir das immer gelungen ist. Ist das eigentlich so schlimm?

Die genaueren Beschreibungen ließ ich in der Erstversion weg, da es eine Kurzgeschichte werden sollte, aber dieses Wort habe ich wohl etwas falsch verstanden.

Schöne Grüße aus Berlin

 

Hallo Proof

Danke das du dich durch meine Geschichte gequält hast! Ist ermunternd, das ich scheinbar nicht auf einen Holzweg laufe. Die Geschichte habe ich nun komplett überarbeitet und hoffe das die Schreibfehler, Logikfehler usw. im Müll gelandet sind.

Hier hast du mich echt zum Lachen gebracht: Hermachen klingt, als würde der Nebel das Taxi begatten.
Die neue Version: Draußen zog eine Nebeldecke auf, die in Windeseile von rechts aus das Taxi verschlang.

Du hast dir eine menge Mühe mit meiner Geschichte gemacht. Vielen Dank dafür.
Schöne Grüße aus Berlin

 

Hallo Geschichten Berlin,

" ... die Umgangssprache habe ich versucht zu vermeiden ... Ist das eigentlich so schlimm?", wolltest du wissen.
Ich persönlich finde Umgangssprache nicht schlimm und habe das in meinem post an dich auch nicht beanstandet. Nur wenn es dann zu umgangssprachlich wird, kann es vielleicht zu viel werden. Mit "sprachlich unausgereift" meinte ich nicht Umgangssprache, sondern Ungenauigkeiten, sowie Grammatik oder Satzbau.

Viele Grüße nach Berlin,
Chai

 

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