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Eine Nacht im Smaragd.

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12.04.2002
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Eine Nacht im Smaragd.

Eine Nacht im Smaragd
(Versuch einer Beschreibung a la "Nachtcafe" von Gottfried Benn. Eine Geschichte aus der Werbung.)

Lippen verpressen sich genießerisch. Rechte verstärkt den Druck auf einem Kopf. Zwei, die sich innigst küssen. Aus allen Ländern kommende bunte Köpfe, die im Reggae tiefst verwanken. Lippen, die sich im Ton zu Ton bewegen. Mitsingen einen bekannten Song und die Gesichter verlächeln in sich selbst. Sound ist Glück, ist Alles, es bedarf sonst Nichts. Bumm-Bumm.

Ich sage nur ein einzig Wort: Smaragd.

Heute ist wieder ein Mal Alles in Bewegung. Bewegung, Bewegung. Bumm-bumm regiert die kleine Kellerwelt. Ein Sound, der drived. Er fegt mich beinhart in meinen Pfeiler, an dem ich verlehne und meine Blicke schweifen lasse. Will fangen den Puls der Zeit. Da ein Junge, der seine Chancen kalkuliert. Im Glanzgelee spitzt sich sein schwärzestes Schwarz von Südlandhaar. Doch sein Gegenüber übersieht ihn glatt, bläst provokante Langeweile im Rauch einer Zeitabtöterzigarette ins Rotgedunkel des Gewölbes. O, jetzt lächelt sie doch, doch nur inniglich an eine wunderschöne Melodie verloren.

An die 30 Rippen verwippen im Klängemeer und verfließen eines ururalten Cooljazz neu Gewand. Und schon wieder gewechselt der Puls der Zeit. Tam macht Batsch und Batsch macht Tam, tam-tam-batsch, tam-tam. Langsam nun, die Paare verschmiegen oder verlieren sich allein. Ein Glas kippt langsam, Zeitlupe. Ich sehe den Ellenbogen noch aus meinem Augenwinkel, dann flutscht ein Flutsch so rotes Nass über Tisch und Bank. Ein altes Beobachtersemester springt die Wand entlang, zu spät. Seine alten Augen haben wohl nur junges Fleisch gesehen und sich nach Vergangenheit gesehnt. Und Übersehen ist Übersehen. Er jammert laut und beschimpft den unkontrollierten Ellenbogen, der sich zwar entschuldigt, aber all zu schwer scheint der es nicht zu nehmen. Kurz darauf lacht er wieder. Alle Blicke haben eine Richtung. Okay, Nichts, das eine Welt bewegen könnte. Neuer Sound ist Alles, was bewegt. Bumm-bumm.

Ein Name eben: Smaragd.

Zwei neue Lippen verpressen im Bumm-bumm. Nicht Miss La Bumm, nein, nein, aber Bumm-bumm von Gestern und von Heute. Das Smaragd versinkt im Bumm-bumm und ist glücklich. An der Wand, auf den schmalen Bänken, unterhält sich das Leben, zwei an zwei gereiht. Jugendlicher Tratsch verlacht von allen Umstehenden ungehört im Lärm und Köpfe verwippen in sich selbst versunken im Bumm-bumm.

Kurzes Glatthaar presst die Linke unter die Brust und drückt die Dinger hoch, hoch, wie aus einem Mieder. Ich lasse meine Stielaugen kurz in ihre dunklen Tiefen fallen, genieße, und schreibe den Puls der Zeit. Ihre Rechte spielt in Gedanken verloren am Hals mit einer Kette. So verzweifeltes Doppelkinn unter fetten Strähnen versucht zum x-ten Male ein Gespräch. Doch das angesprochene Herz verflattert im Irgendwo. "Sweet home Alabama" swingt eine alte, längst vergessene Zeit. Die Gitarren schrillen und sie verflattert doch glatt irgendwo darin. Mein Dichterherz verliebt sich kurz in ihren sich so unendlich weit weg träumenden Blick in ihrem Nirgendwo. Ich schließe meine Augen und fühle sie: Liebe? Was wohl sonst? Sie kommt nur wegen einem Kerl her, doch der will nichts von ihr wissen. Der küsst wo anders rum. Sie sieht es und er küsst Bumm-bumm.

Ja, auch das ist Bumm-bumm. Ich sage nur ein einziges Wort: Smaragd. Auch das ist Smaragd. Eben Bumm-bumm, der Puls der Zeit.

Blondes langes Haar hüpft lustig querfeldein, mitten durch meine Gedankenstraßen. Ihr zu Wonnefleisch gewordenes Lächeln vertiert irgendwo tief versenkt zwischen ihren Beinen und wirft die Hüften im Bumm-bumm. Ja, Baby, balle die Faust, stoße sie in den Himmel, lass fühlen deine Gefühle laut und lass deinen kleinen Arsch in Jeans hinein gezwängt verwippen. Geil, so geil. Ich sehe mich satt und schreibe.

"Smooth criminal" so hart, beinhart. Geil, einfach geiler als geil vergeilt der geile Ton und Blondie vertiert in meinem Blick. Sie lächelt. Und Alles schlenkert im Lustgewühl die Arme.

Dunkelhaar umrahmt ein weich Gesicht. Augen, aus 1000 und einer Nacht gestohlen, dunkel wie Kohlen, leuchten aus dem Weiß. Sie träumen. Sie verschwestert mit der Wand. Manchmal zieht ein Lächeln zart eine Melodienfolge direkt an. Melancholie, verloren im Puls von Heute. Kleine Brüste wölben weißes T-Shirt und ziehen Blicke an. Ruhiger Atem hebt und senkt so Ball an Ball. Doch ihre Augen sind geschlossen, die Gedanken ganz Anderswo.

So neues Bumm-bumm verbluesbrothered "and everybody needs somebody to love". Yeah, everybody needs somebody to love, and I need you, you, you. Bewegung, Bewegung, das Smaragd verkocht, Bumm-bumm. Fescher Südwind, schwarze Locke verschmalzt auf seiner Stirn, schunkelt Hand zu Hand mit weißem Brillenwahn. Das Gestell mehr als eine Augenweide. Phantasien verglühend. Ein steiler Zahn. Titten, so groß und gut verpackt in dünnem Leinen, verwippen im Gleichklang mit dem Schunkelrucken ihrer Arme. Ich sauge das Fließen auf von ihrem Fleisch und schreibe ihr den Takt auf den Tänzerinnenleib, Bumm-bumm, den Puls der Zeit.

Yeah, fühlt Euer Glück, fühlt Bumm-bumm, den Puls der Zeit. Ein Schub von neuen Schönheiten, junges Blut, so noch ungestillter Blick Verlangen, fällt die Wendeltreppe steil herab. Augen, Männeraugen, leuchten auf. Vielleicht ist ja Was dabei? Bewegung, Bewegung, noch mehr Bewegung verkeimt sich in sich selbst. O, ich liebe dieses heimelige Kellerloch Smaragd. Kein Hochgenäse da, das sich über Alle stellt und nur sich selber zählt. Einfach eine geile Bar. Ein eigenes Volk vom Volk, das sich hier zum Wochenende trifft und im geilen Sound bumm-boomt.

Ein Swing geilt gleich den Raum. Schwarzes, langes Lockenhaar, gerade die Stiegen herab gefallen, swingt "I´m happy, i´m happy, i´m feelin´ good". Hüften zucken wie verrückt und vertieren hart von Ton zu Ton. Dann "It´s comin´ on, it´s comin´ on, .... my future .....". Vielleicht kennt Ihr die Nummer ja? Ihr Gesicht verzärtelt dabei. Heute weilt eine eigenartige Melancholie im Smaragd. Entweder ist es der Sound heute oder der Tag oder Beides. Der Chef höchstpersönlich legt heute auf. So viele Gesichter halten gerade ihre Gedanken hinter den Augen verschlossen und verfühlen. Der Rest verkocht im schnellen Bumm-bumm von "Rainy day" und "Halleluija".

Süßes Zweigezahn, ein leuchtendes Doppelweiß im Blendaxfeucht smiled zwei Meter von mir entfernt, weich gebettet ins Oval, umrahmt von schulterlangem Goldgeflecht. Ein Augverzehr von Mann zu Mann. "Steamy window" turnert mich an. Ich wackle mit dem Arsch und frage mich wieder ein Mal, wie ich bei dieser Flipperei noch schreiben und vor Allem, dass ich das Zeug dann am nächsten Tag zu Hause auch wieder lesen kann. Irre, einfach irre. "Body heat", yeah, ich verknie im harten Drum an meinem Pfeiler und bin so high, allein vom Schreiben. O, ich liebe dieses Schreiben Live, es ist die geilste Droge dieser Welt. Ich fühle mich, wie ein kleiner Toulouse-Lautrec der Worte von Heute und schreibe Bumm-bumm, den Puls der Zeit. Und am Liebsten schreibe ich ihn Wo? Na Wo wohl? Ich sage nur ein einziges Wort: Smaragd.

Live schreiben, o Mann, das ist so geil. Fast so geil wie guter, geiler Sex mit einer Frau, die man wirklich liebt. Live schreiben, auf jeden Fall geiler, als Alles, was es sonst noch gibt. Geil, einfach nur geil.

Der zart gebaute Lockenkopf smilt jetzt schon die fünfte Nummer. Augen geschlossen vertreibt sie im Sound. Wird doch nicht auf Smoke oder sonst was sein, die Kleine? Sieht gar nicht danach aus. Die reinste Unschuld aus der Stadt. Nach Land sieht sie nicht aus, aber wer weiß das heute schon? Bumm-bumm.

75 Kilo, ein Herz, so riesengroß, angewachsen gegen alle Kraft der Erde, kämpft schwer dagegen an. Ungeniert fasst sie zum x-ten Male unter blaues Bluseneng und richtet ihre Urgewalt gerade. Ich verträume mich an ihrem Fleisch. Sie greift nach meinem Blick und weiß, was ich jetzt weiß. Sie lächelt. Ich negiere meine Sehnsucht nach Haut und nach Fleisch und schreibe, schreibe Live. Ich sagte es ja, fast so geil, wie guter, geiler Sex mit einer Frau, die man liebt. Leider halt nur fast so gut. Leider.

Ich aber schreibe den Puls der Zeit und kann es doch nicht mehr lassen, kann doch nicht aus meiner Haut heraus. Ich träume mich in ein Zuhause, in dem eine Miss D wärmt eine Matratze an in feuchtem Dunst und schläft. O, ich möchte jetzt einen Abgang machen und mich leise unter diese Decke schleichen. Meine Nüstern weit gebläht, für Alles bereit. Finger, die zart die warme Haut verstreichen. Irgendwann dann dort im heißen Feucht verwühlen. Gar nicht lang, bin viel zu heiß und dann und dann und dann .... und dann würde ich alle Tiergelüste, aufgestaut an meines Pfeilers hart schon im Smaragd, da unten in diesen Kochtopf schmeißen und vertieren wieder ein Mal diese Welt im Bumm-bumm der Liebe.

Ich sehe auf die Uhr. O Gott, schon wieder 4 Uhr früh. Auf ein Mal bin ich tot, so müde, so verdammt totmüde. Gestern war ich auch bis ins Tageslicht hinein unterwegs und habe zwei Geschichten geschrieben. Verdammt, warum geht dieses Beamen noch immer nicht. Ich bin so müde und möchte nur noch schnell nach Haus. Verdammt, Alles erfindet er, dieser Depp von einem Mensch. Daisy Cutter war anscheinend kein Problem. Aber beim Beamen geht einfach nichts weiter. Es ist und bleibt halt ein armes Deppentier, dieses Wesen Mensch. Es erfindet immer bloß die falschen Sachen. Na ja, manchmal ist auch Mal was G´scheites dabei. Wollen nicht unzufrieden sein, das Smaragd und die viele gute Musi darf man nicht vergessen!

© Copyright by Lothar Krist

[ 25.06.2002, 12:36: Beitrag editiert von: buji ]

 

Hi buji,
das ist m.E. die beste Geschichte, die du bisher hier gepostet hast. Keine apokalyptischen Visionen, keine Belehrungen, keine Anfeindungen. Der Leser kann sich auf den Schreibstil, die Wortwahl des Autors konzentrieren, sie genießen. Man kann die Atmosphäre des Raumes nachempfinden, auch die Gedankengänge des Autors / Protagonisten.
Die lautmalenden Ausdrücke hielten sich Gott sei Dank in Grenzen. Für meinen Geschmack ein paar Mal zu häufig die Vorsilbe "ver.." benutzt. Wie Morphin bin ich der Meinung, dass du dir das Vorwort sparen könntest.

Ach ja, eines solltest du noch korrigieren: Toulouse-Lautrec, nicht Loutrec.

Gruß vom querkopp

 

Hi Heiko! Hi querkopp!

Tut mir wirklich leid, dass das Bumm-Bumm so störend zu wirken scheint. Aber dieses Bumm-Bumm ist nun ein Mal eine der vielen, vielen Essenzen meines Buchs zum Krieg gegen den Terror, welches ja den Untertitel "Die Parallelen der Gegensätze" hat. Da erzähle ich parallel 2 Geschichten, eine gute, schöne (Hey du, du schönes Leben) und eine böse (Unser trauriger Weg nach Morgen), mit einem Anfang und einem Ende. In der schönen Geschichte verdeutlicht Bumm-bumm eben die Musik von Heute, in der bösen das Bumm-Bumm der Gewehre, der Bomben und der Granaten usw. Ich weiß, ich könnte für das kg.de-Forum die Geschichten davon bereinigen, ich könnte auch die hier nicht so gut ankommenden, wohl auch etwas störenden Zwischengedanken eliminieren. Aber das will ich nicht, wäre auch ein Haufen Arbeit. Ich stöhne so schon gewaltig. Noch ein eigenes File anlegen für die Foren, ne, das ist es mir nicht wert, da lebe ich lieber mit den dauernden Kritiken. Und im Buch haben diese einzelnen Gedanken ja im Zusammenhang ihren Wert. Ich arbeite die vielen gegensätzlichen Parallelen, die sich heute gegenüber stehen, ja nicht bloß inhaltlich heraus, sondern auch stilistisch und in anderer Weise.

Im Buch findet man auch immer wieder Hinweise, wie ich das meine. Besonders in den Web-Hintergründen, den Materialien zum Buch, finden sich viele Artikel aus Journalen, Aufsätze und Essays bekannter Künstler, Philosophen, auf die ich von den Gedichten, Geschichten weg einen Link gelegt habe.

Das Ganze soll nachzeichnen, wie sich die Spirale der Gewalt immer schneller zu drehen begann ab dem 11. September 2001. Das Buch selbst ist jetzt fast fertig, doch an den Web-Hintergründen werde ich wohl noch weiter arbeiten, so lange bis der Crash kommt.

Das Alles soll u.a. auch aufzeigen, wie es kommen konnte, dass unsere ganze Westliche Gesellschaft das Heranstapfen des Krieges überhört, einfach verschlafen hat, wie sie letztendlich von der vermeintlichen Friedens- zur Kriegsgeneration geworden ist. Für mich ist das Tatsache - ich setze Alles auf diese Karte. Wenn ich mich irre, dann kann ich das ganze Buch weg werfen, aber ich werde mich trotzdem für diese Welt freuen, sie ist ja auch die meine. Ich muss schließlich auch hier leben. Wenn ich mich nicht irre, wird dieses Online-Buch einst ein literarisches Dokument sein. Und wenn ich mich hierin irren sollte, Schicksal.

Ja, Heiko, die Erwähnung von Benn ist Ehrerbietung, aber auch der Versuch einer Erklärung für meinen Stil, insb in dieser Geschichte. Besonders einige meiner Erotikgeschichten wurden ja kritisiert, weil ich die Gefühle der Frau nicht so klar heraus gearbeitet habe. Gerade in Gedichten, wie "nachtcafe" oder "D-Zug" hat Benn diese Objektivierung des Subjekts, diese Entindividualisierung, die bei ihm oft sogar bis zur Enthumanisierung des Menschen geht, sehr gut verdeutlicht. ZB schreibt er in "D-Zug" nicht „ein braungebrannter Mann stürzt sich auf eine braungebrannte Frau“, sondern er sagt einfach und kurz: Männerbraun stürzt sich auf Frauenbraun., usw.

Ich habe einfach versucht, dieses ja nun schon alte Stilmittel eines Gedichts in einer Geschichte umzusetzen. Das "Vorwort" sollte allgemeine Kritik in dieser Richtung gleich hintanhalten. Ich dachte, wer Benn oder dieses Gedicht nicht kennt, wird sich vielleicht die Mühe machen, es zu lesen und würde dann auch verstehen, was ich bezweckt habe. Gegen konkrete Kritiken habe ich nichts einzuwenden, auch wenn es vielleicht manchmal so erscheinen mag. Ich habe eigentlich auch für diese Geschichte wieder harte Kritik erwartet. Bin verwundert, dass sie dieses Mal nicht gar so deutlich ausgefallen ist. Aber das kann ja noch werden, haha.

An dem Tag, an dem ich diese Geschichte geschrieben habe, hatte ich keine "Geschichte" im Kopf, war ziemlich leer. Und dann kochte da vor meinen Augen dieses Smaragd fast über. An diesem Tag hat sich so eine eigenartige melancholische Stimmung breit gemacht. Vielleicht war es ja auch nur mein Gefühl. Ich war alleine unterwegs, Danae musste für eine schwere Prüfung lernen. Da dachte ich mir dann irgendwann, warum versuchst du nicht einfach eine Beschreibung dieser Nacht im Smaragd, so eine Art Werbung für dieses Lokal, und das im expressionistischen Stil von "nachtcafe" und "D-Zug". Mal sehen, was dabei raus kommt.

Zum Beamen: ja ich weiß von diesen Versuchen. Irgendwann in nächster Zeit werden sie wohl auch einen Körper woanders hin versetzen können, aber mit dem wieder zusammensetzen wird es wohl noch eine Weile dauern. Schätze das wird sich zu meinen Lebzeiten nicht mehr ausgehen. Ich werde wohl noch bis an mein Lebensende mit dem Taxi fahren müssen. Mann, wie ich das oft hasse. Bei mir ist es meist so, dass ich von einer Minute auf die andere nach Hause will. Peng geht das. Und dann muss ich einen Taxler ertragen. Davor habe ich jede Nacht die meiste Angst.

Ja und die Sache mit der wiederholten Erwähnung des LIVE-Schreibens: LIVE-Schreiben ist ja wirklich eine saugeile Sache. Ich denke mir immer, wenn ich diese Stellen einbaue: Vielleicht probiert es ja der Eine oder die Andere ein Mal. Es wäre doch nicht schlecht, wenn zB in so einer Disco oder einer Bar da ein Maler mit seiner Staffel steht, dort ein Dichter an der Bar lehnt, usw. Wenn man ein Mal seine Angst abgelegt hat, dass man sich da jetzt lächerlich macht, dann hat man Alles im Griff. Man steht mitten drin im Leben. Alles findet endlich zueinander. Das Werk entsteht dort, wo es letztendlich auch gezeigt, vorgetragen wird, mitten unter den Menschen. Und LIVE-Schreiben bedeutet ja jetzt nicht, dass ein anderer Autor meine (zeitweilige) „Zerrissenheit“ des Aufbaus der Geschichte übernehmen muss. Mein LIVE-Schreiben ist auch so ein bewusster Gegensatz zur immer innigeren Vereinsamung der Kunst in den eigenen sicheren 4 Wänden, die in den letzten Jahren besonders durch die Entwicklung des Personal Computers noch verstärkt wurde. Ich will als Künstler anfassbar, meinetwegen auch angreifbar sein, sogar körperlich, und dies auch bleiben. Wenn das Manche negativ sehen, es vielleicht gar als Angeberei meinerseits auffassen, so tun mir diese Leute leid, sie missverstehen mich, und es ist mir großteils wurscht.

Danke, lieber querkopp, für den Lautrec. Das ist auch so Einer, wie Tucholsky(i), Bu(c)kowski, Gal(l)ilei, usw, das merke ich mir nie.

Beste Grüße
Lothar

P.s.: hier seht Ihr mich bei der "Arbeit"
http://mitglied.lycos.de/LotharKrist6/9jsmaragd2.htm

[ 25.06.2002, 13:04: Beitrag editiert von: buji ]

 

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