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Eine mörderische Crew

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15.06.2012
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Eine mörderische Crew

„Möchten Sie noch etwas trinken?“, entfährt es Claudia schon automatisch. Mit den Gedanken bereits wieder daheim bei ihren Lieben, übergibt sie dem Herren mit dem graumelierten Haar am Fenster den Becher mit Cola.
„So, auch die letzte Reihe ist mit Getränken versorgt. Jetzt dürfen wir uns endlich kurz ausruhen. Wie geht es dir eigentlich, Emma?“. „Ach, bei mir ist alles beim Alten, danke.“, erwidert sie ihrer Kollegin nur knapp. Emma mag Claudia, aber heute hat sie einfach keinen Redebedarf. Manchmal möchte sie es sich einfach ein wenig in ihrer Traumwelt gemütlich machen. Claudia kennt das bereits von Emma und ist deswegen auch nicht verärgert.
„Cabin Crew, please prepare for landing.“ Diese Ansage veranlasst alle Flugbegleiter sich auf ihren Sitz zu begeben und sich anzuschnallen, denn die letzten Minuten vor der Landung laufen. Der Flieger setzt sanft auf und die Gäste applaudieren. Plötzlich ertönt ein lautes Krachen, einige Passagiere in der Kabine schreien und auch Emma und Claudia schauen sich ein wenig verunsichert an. Es kommt aber keine Reaktion aus dem Cockpit. Somit verläuft der Aussteigevorgang ganz normal. Später erfährt die Crew, dass ein kleiner Vogel in das Triebwerk geraten ist und die Maschine muss über Nacht repariert werden. „Hey, ein kleiner Zwischenstopp auf Teneriffa. Das ist doch wunderbar.“, freut sich Marie, die als Chefstewardess an Bord war.

„Sie sagen also, dass Sie den ganzen Abend in Ihrem Hotelzimmer verbracht haben?“. Polizeikommissar Bernd Majowski schaut eindringlich in die grünen Augen von Emma, die fast einem Weinkrampf nahe ist. „Ja. Das sagte ich doch bereits. Ich habe im Zimmer „Wer wird Millionär geschaut.“ Ihre Stimme zittert. „Aber Zeugen gibt es keine?“, hakt Bernd eindringlich nach. Emma verteidigt sich weiter:“ Ja, wie denn auch. Ich war ja allein auf meinem Zimmer.“
Je mehr Emma vibriert, desto ruhiger wird Claudia im Nebenraum. Das Verhörzimmer ist quadratisch, kalt und ganz klar. So klar sind auch Claudias Gedanken. Aber fassen kann sie es immer noch nicht. Thomas Reuter, der Kapitän, wurde in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden. Warum nur?
„Es ist momentan zwecklos, ich bekomme keine weiteren Informationen aus dieser Emma Keiser heraus. Ich glaube auch nicht, dass sie etwas damit zu tun hat. Jetzt knüpfe ich mir mal den Co-Piloten Michael Neumann vor. Die Kollegen haben gerade einen interessanten Brief beim Kapitän Reuter gefunden.“ Bernd steht wieder von seinem Schreibtisch auf. Sein Kollege nickt ihm nur kurz zu.
Bevor Bernd die Tür zum Verhörraum öffnet, werden ihm von der Kollegin Richter weitere prekäre Details dargelegt. Dadurch ergibt alles einen Zusammenhang und der Tathergang erschließt sich eindeutig. Kurzfristig werden nun Marie und Michael zusammen in ein Verhörzimmer gebracht und Bernd Majowski lässt die beiden erst gar nicht zu Wort kommen:
„Das haben Sie beide sich ja wirklich fantastisch ausgedacht! Beinahe wären Sie damit durchgekommen. Aber nun liegen uns die Beweise vor. Sie haben gemeinschaftlich Ihren Kapitän Thomas Reuter ermordet. Und Sie hatten dafür auch ziemlich eindeutige Motive. Frau Klein, auf Grund Ihrer rekonstruierten SMS-Historie konnten wir feststellen, dass Sie eine Affäre mit Herrn Reuter hatten und er war nicht bereit sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Ihre Eifersucht steigerte sich ins unermessliche. Und der gute Herr Neumann, ja der wurde vom Kapitän erpresst, denn dieser hatte von Ihrer Alkoholsucht erfahren und wollte daraus Kapital schlagen. Also, hat die feine Frau Klein sich auf ein Tête-à-tête mit Herrn Reuter getroffen. Mitten in der Nacht klopfen dann Sie, Herr Neumann, an der Tür und locken ihn vor selbige um augenscheinlich noch aus der Nummer heraus zu kommen. Die Hotelkamera im Flur hat Ihren Streit aufgezeichnet. Es ist aber nur ein Ablenkungsmanöver gewesen.
Währendessen sticht Frau Klein in den Boden der Red Bull Dose ein Loch um das Arsen zu injizieren. Denn sie wussten, dass Herr Reuter süchtig nach diesem Gesöff war. Wir haben Ihre Fingerabdrücke an der Dose gefunden.“
Der Polizeikommissar ist vollends zufrieden mit sich. Er hat diesen Mord in Rekordzeit von vierundzwanzig Stunden aufklären können. Auch wenn Marie und Michael noch so sehr Ihre Unschuld beteuert hatten, die Forensik lügt nun mal nicht. Der Prozess wird Ihnen natürlich in Deutschland gemacht und sie werden beide für eine sehr lange Zeit nicht mehr fliegen.

Claudia und Emma sitzen nun auch sehr erschöpft von den Ermittlungen im Flugzeug Richtung Heimat. Während Claudia sich versucht mit dem Spielfilm abzulenken, döst Emma vor sich hin und driftet in ihre Träume ab. Dabei steht sie vor den hohen Mauern des Gefängnisses. Ihr ist warm ums Herz, da sie gerade von einem Besuch bei Marie kommt. Es sind zwar noch ein paar Jahre bis zur Entlassung, aber dann gehört Marie zu Emma. Da ist sie sich ganz sicher. Und für diesen Augenblick war es alle Mühe wert…

 

Hallo liebe Autorengemeinde,

ich bin neu in diesem Forum und dies ist auch meine allererste Kurzgeschichte. Ich bin sehr auf eure Meinung gespannt. Hoffentlich ist sie nicht so vernichtend, dass ich die Lust am Schreiben verliere;-)...

Vielen Dank
Leseratte1986

 

Hallo Leseratte

Und Herzlich Willkommen hier im Forum.

Schade, dass in deiner Geschichte alles so schnell und knapp vom Kommissar zusammengefasst wird. Es wird leider nicht deutlich, woher der Kommissar all die Informationen plötzlich hat (woher weiss er bspw., dass sich der Pilot nicht von seiner Frau trennen wollte? Woher weiss er, dass der Co-Pilot alkoholsüchtig war und vom Pilot erpresst wurde? Welcher Pilot würde mit einem alkoholsüchtigen Co-Piloten fliegen?) Das solltest du alles in Form einer Geschichte erzählen, das wäre dann schon viel interessanter, und es nicht von einem Kommissar zusammenfassen lassen (wo kommt überhaupt dieser deutsche Kommissar auf Teneriffa plötzlich her?).

Ausserdem glaube ich nicht, dass in einer Druckluftkabine jemand etwas merkt, wenn ein "kleiner Vogel" in eines der Triebwerke gerät.

So hinterlässt deine kurze Geschichte bei mir leider mehr Fragen als Antworten. Auch wäre es von Vorteil, wenn du die Figuren etwas ausführlicher vorstellen und charakterisieren könntest, sie also anhand von Eigenheiten beschreiben würdest. Denn in dieser kurzen Zeit wirfst du mit allerhand Namen um dich, das ist für den Leser schon etwas verwirrend, zumal die Personen manchmal mit Vor-, manchmal mit Nachnamen genannt werden. So musste ich einige Abschnitte drei- oder viermal lesen, bis ich verstanden hatte, was gemeint ist, und das sollte in einer Geschichte eigentlich nicht passieren.

Also mein Hauptratschlag an dich ist, das alles in einer ausführlicheren Geschichte, aus Sicht der Beteiligten zu erzählen. Dann wird es zwar etwas länger (was es auch durchaus werden darf), aber bestimmt auch interessanter und spannender.

Viele Grüsse.

 

Hallo Leseratte,

ich muss mich Schwups anschließen, das liest sich hier leider eher wie die Vorüberlegung zu einer Geschichte, denn wie die Geschichte selbst. Manche Autoren führen INterviews mit ihren Protagonisten, um sich besser in sie hineinzufühlen, kurzzeitig hatte ich den Eindruck, ich lese hier so eines ;)

Stringenz ist gut, aber auf jeden Fall müssen hier noch die nötigen Verwinkelungen rein, damit man mitfiebern und raten kann. Alles andere hat Schwups schon gesagt.
Aber eines noch: unbedingt an der wörtlicvhen Rede arbeiten.

„Möchten Sie noch etwas trinken?“, entfährt
so ists richtig
UNd hier folgen sämtliche Fehler:
„So, auch die letzte Reihe ist mit Getränken versorgt. Jetzt dürfen wir uns endlich kurz ausruhen. Wie geht es dir eigentlich, Emma?“. „Ach, bei mir ist alles beim Alten, danke.“, erwidert
Satzschlusszeichen in der WR genügt, danach kein Punkt mehr.
Wenn nach der WR mit Begleitsatz weiter, dann kein Punkt in der WR (nur ! und ? sind zulässig)
Bitte bessere das noch in diesem kurzen Text aus.
UNd nun noch viel Spaß auf kg.de :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Leseratte,

herzlich willkommen!

Und für diesen Augenblick war es alle Mühe wert…

Ich gehe davon aus, das Emma die alleinige Täterin ist.
Ja, dann wollen wir mal schauen, welche Mühe sich Emma gemacht hat.
Zunächst hat sie sich Arsen besorgt. Dann darauf gewartet, das ein kleiner Vogel in eine der Turbinen fliegt und so einen unplanmäßigen Zwischenstopp verursacht. Selbstverständlich muss es zufällig ein Flug sein, auf dem alle Beteiligten: Emma, Maria, Reuter und Neumann eingeteilt sind.

Weiterhin muss sie, während dieses Stops, darauf hoffen und warten, dass Maria den Kapitän Reuter auf seinem Zimmer besucht und zugleich der Co-Pilot Neumann mit dem Kapitän Reuter im Hotelflur vor der Überwachungskamera einen Streit anfängt.
Dazu muss sie von Dingen wissen – Erpressung und Eifersucht – die sonst niemand zu wissen scheint. Sonst hätte es entsprechende Aussagen vor Kommissar Bernd Majowski gegeben.

Weiterhin muss sie warten und hoffen, dass Maria, die irgendwann eine bestimmte Dose Red Bull in der Hand gehabt haben muss, bevor Reuter davon trinkt, das Zimmer verlässt.

Diese Dose muss, mit Marias Fingerhabdrücken und dem Arsen ins Hotelzimmer gelangen. Und, selbstverständlich, denn alles andere wäre fatal, darf nur der Kapitän daraus trinken.

Es gibt noch zwei weitere Umstände, auf die Emma entweder hoffen oder für die sie etwas tun muss: Sie darf nicht von der Kamera im Flur erfasst werden, falls sie selbst die Dose dem Kapitän unter irgendeinem Vorwand bringt.
Sie muss dafür sorgen, dass der Kapitän nicht einen Notarzt ruft, während das Arsen in seinem Körper zu wirken beginnt. Das dauert nämlich eine Zeit lang, zwischen einigen Stunden (Mit Schmerzen und Krämpfen) bis zu einigen Tagen (auch mit Schmerzen und Krämpfen). Je nach Dosis. Auf keinen Fall kippt der Vergiftete um und ist tot. Das kann Arsen nicht bewirken.

Ja, und dann muss sie noch Jahre die Mühen der Geduld aufbringen, bis Maria aus dem Gefängnis entlassen wird.
Tja, falls Maria für die Tat überhaupt verurteilt wird. Es wäre ja ein reiner Indizien-Prozess. Und Indizien sind mehr oder weniger leicht zu widerlegen.
In diesem Fall, so würde ich es als Verteidiger machen, könnte ein Gutachten belegen, dass die Fingerabdrücke auf der Dose eine Position und Ausrichtung haben, die auf eine Handhabung schließen lassen, die nicht geeignet ist, eine Kanüle mit der nötigen Kraft von unten in den Behälter zu stoßen.
Man fasst die Dose doch ganz anders an, wenn man sie nur aus einem Schrank oder Karton nimmt und irgendwo abstellt. Dazu benutzt man Daumen und zwei Finger am oberen Rand. Will man unten eine Kanüle reinrammen, wird man die Dose verkehrt herum halten und mit der ganzen Faust.
Ein rechtshändiger Täter wird die Dose mit der Linken halten; ein rechtshändiger Unschuldiger wird sie mit der rechten Hand anfassen.
Auch eine eventuelle Überlagerung oder Verwischung der Fingerabdrücke, also Reuters und Marias, kann belegen, in welcher Reihenfolge die Dose von den beiden angefasst wurde. Auch damit könnte Maria entlastet werden.
Das alles sind auf jeden Fall genügend Zweifel, die eine Verurteilung äußerst fraglich machen.

Gift ist als „Mordinstrument“ im Handy-Zeitalter recht ungeeignet. Es wirkt nicht schnell genug.
Es sind zu viele Zufälle nötig, bis Emma die Gelegenheit bekommt. (Den Zufall Turbinenschaden könnte man leicht beseitigen, in dem man die Crew auf Teneriffa planmäßig eine Nacht Pause gönnt.) Für die anderen „Zufälle“ findest du vielleicht selbst eine Lösung.

Also, so ganz bin ich von der Geschichte nicht überzeugt.
Positiv ist anzumerken, das der Geschichte durchaus viele Gedanken zu Grunde liegen. Das ist kein Text, der mal eben runtergeschrieben wurde. Der Plot ist kompliziert für ein Erstlingswerk. Da hast du es dir nicht einfach gemacht. Viele Figuren, auch mit der Polizeiarbeit bis hin zur Beweißführung ist es nie einfach.

Die Kombination Arsen und Red Bull ist in sofern tauglich, das Arsen auch einen süßen Geschmack hat, also im Gegensatz zu vielen anderen Giften nicht den Geschmack dieses Getränkes verfälscht.
Auch die Motive, die der Kommissar annimmt, sind recht glaubwürdig, auch wenn da einige Fragen offen bleiben.


Der Text enthält reichlich Füllwörter und einige Wortwiederholungen. Da kann gekürzt werden. Beispiele:

Emma mag Claudia, aber heute hat sie einfach keinen Redebedarf. Manchmal möchte sie es sich einfach ein wenig in ihrer Traumwelt gemütlich machen.
Emma mag Claudia, aber heute hat sie keinen Redebedarf. Manchmal möchte sie es sich in ihrer Traumwelt gemütlich machen.

Claudia kennt das bereits von Emma und ist deswegen auch nicht verärgert.
Claudia kennt das von Emma und ist nicht verärgert.

„Cabin Crew, please prepare for landing.“ Diese Ansage veranlasst alle Flugbegleiter sich auf ihren Sitz zu begeben und sich anzuschnallen, denn die letzten Minuten vor der Landung laufen.
„Cabin Crew, please prepare for landing.“ Diese Ansage veranlasst alle Flugbegleiter, sich auf ihren Sitz zu begeben und anzuschnallen.
Die Erklärung: Denn die letzten Minuten … kann weg. Das ergibt sich aus der Ansage.

Plötzlich ertönt ein lautes Krachen, einige Passagiere in der Kabine schreien und auch Emma und Claudia schauen sich ein wenig verunsichert an.
Plötzlich ertönt ein Krachen, einige Passagiere in der Kabine schreien. Emma und Claudia schauen sich verunsichert an.

Polizeikommissar Bernd Majowski schaut eindringlich in die grünen Augen von Emma, die fast einem Weinkrampf nahe ist.
Polizeikommissar Bernd Majowski schaut Emma, die einem Weinkrampf nahe ist, fest in die grünen Augen.

Auch auf Wortbedeutungen etwas mehr achten. Beispiele:
Bevor Bernd die Tür zum Verhörraum öffnet, werden ihm von der Kollegin Richter weitere prekäre Details dargelegt.
„prekäre Details“. Für wen prekär? Doch nicht für den Kommissar. Für den sind die Details willkommen.

Der Prozess wird Ihnen natürlich in Deutschland gemacht
Wieso ist das natürlich? Man könnte „selbstverständlich“ einsetzen oder besser nix:
Der Prozess wird ihnen in Deutschland gemacht.

Mit den anderen Tipps zusammen, hast du gute Chancen, die Geschichte etwas „runder“ zu machen. Schau, was du gebrauchen kannst und willst, lass dir Zeit.
Irgendwann hast du eine tolle Geschichte fertig, dann kannst du sagen:

Und für diesen Augenblick war es alle Mühe wert…

Lieben Gruß

Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Leseratte,

hab deinen kleinen Krimi grade durch und mich stören leider ein paar Sachen.
Gleich forweg: Der Ausdruck ist zu simpel.

Dann habe ich Probleme mit sowas hier:

„So, auch die letzte Reihe ist mit Getränken versorgt. Jetzt dürfen wir uns endlich kurz ausruhen. Wie geht es dir eigentlich, Emma?“

Ein total gekünstelter Satz. Lies das mal laut. Wer redet so? Und: Die Maschine ist im Landeanflug. Solch ein Flug dauert, je nach Startflughafen in Deutschland, über zwei Stunden. Haben die da nicht miteinander geredet? Haben die bei den Startvorbereitungen auch nicht geredet?

„Es ist momentan zwecklos, ich bekomme keine weiteren Informationen aus dieser Emma Keiser heraus. Ich glaube auch nicht, dass sie etwas damit zu tun hat. Jetzt knüpfe ich mir mal den Co-Piloten Michael Neumann vor. Die Kollegen haben gerade einen interessanten Brief beim Kapitän Reuter gefunden.“

Du hast versucht, auch ja alle relevanten Namen in zwei Sätzen unterzubringen. So redet aber kein Mensch!
Die Dialoge sind zu hölzern, zu gekünstelt und dienen nur zum Übermitteln wichtiger Plotinfos, bringen die Charaktere aber nicht näher. Sorry, das geht so nicht.

Dann zu Anfang und Ende: Claudia und Emma haben in der ganzen Geschichte nichts zu tun. Sie existieren zwar, aber weder haben sie irgendwas mit dem Tathergang zu schaffen, noch können sie wichtige Informationen liefern. Sie sind nutzlos.

Die eigentlichen Täter, Michael und Marie, werden nur beiläufig vom Komissar erwähnt, aber wir "sehen" sie nie. Sie scheinen irgendwo zu existieren, aber sie haben von dir nicht mal einen Satz Handlung spendiert bekommen. Dafür lesen wir den halben Text über irgendwelchen sinnlosen Emma-Claudia-Kram.

Du solltest dir echt Prioritäten setzen: Wer ist wichtig? Was trägt er zur Geschichte bei?

Dann noch bereits angesprochene Logikfragen: Wie kommt ein deutscher Komissar nach Spanien? Warum ermitteln die Spanier nicht selbst? Ich habe ein Jahr dort gelebt und schätze die Polizei dort als sehr kompetent ein. Zudem ist das Verbrechen auf spanischem Boden verübt worden.


Das sind jetzt nur meine Gedanken zum Text.

MfG
Tim

 

Hallo an alle,

vielen Dank für eure zahlreichen Kritiken und Tipps. Ich werde die Geschichte überarbeiten.

Hier noch ein paar Anmerkungen von mir:

Dafür lesen wir den halben Text über irgendwelchen sinnlosen Emma-Claudia-Kram.
-> Diese Teile wurden von mir nicht unüberlegt ausgewählt. Ich wollte die beiden als normale, nette Frauen darstellen. Denn am Ende stellt sich ja heraus, dass es eigentlich Emma war. Es sollte eine falsche Spur werden.

Dann noch bereits angesprochene Logikfragen: Wie kommt ein deutscher Komissar nach Spanien?
-> Warum kann nicht auch ein deutscher Kommissar in Spanien leben und arbeiten? Bedarf das unbedingt einer Erklärung in der Geschichte?

 
Zuletzt bearbeitet:

-> Warum kann nicht auch ein deutscher Kommissar in Spanien leben und arbeiten? Bedarf das unbedingt einer Erklärung in der Geschichte?

Wenn er dort Verbrechen aufklärt, dann ja.

 
Zuletzt bearbeitet:

-> Warum kann nicht auch ein deutscher Kommissar in Spanien leben und arbeiten? Bedarf das unbedingt einer Erklärung in der Geschichte?
Weil er die spanische Staatsbürgerschaft benötigt, um in Polizei oder Armee aufgenommen zu werden. Im Grunde ist er also kein Deutscher, sondern Spanier mit deutscher Herkunft, oder höchstens - falls das in Spanien geht - mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Die Frage wäre, warum es hier kein Spanier sein darf. Wenn man einen Plot-Dreh oder eine Figur verwendet, bei dem die Leser stocken und an einen unbeachteten Fehler denken können (werden), sollte das besser durch eine Erklärung hergeleitet werden.


„Möchten Sie noch etwas trinken?“, entfährt es Claudia schon automatisch. Mit den Gedanken bereits wieder daheim bei ihren Lieben, übergibt sie dem Herren mit dem graumelierten Haar am Fenster den Becher mit Cola.
„So, auch die letzte Reihe ist mit Getränken versorgt. Jetzt dürfen wir uns endlich kurz ausruhen. Wie geht es dir eigentlich, Emma?“. „Ach, bei mir ist alles beim Alten, danke.“, erwidert sie (> diese, da 'sie' unklar) ihrer Kollegin nur knapp. Emma mag Claudia, aber heute hat sie einfach keinen Redebedarf. Manchmal möchte sie es sich einfach ein wenig in ihrer Traumwelt gemütlich machen. (Bei der Arbeit?) Claudia kennt das bereits von Emma und ist deswegen auch nicht verärgert.„Cabin Crew, please prepare for landing.“ Diese Ansage veranlasst alle Flugbegleiter sich auf ihren Sitz zu begeben und sich anzuschnallen, denn die letzten Minuten vor der Landung laufen. Der Flieger setzt sanft auf und die Gäste applaudieren. Plötzlich ertönt ein lautes Krachen, einige Passagiere in der Kabine schreien und auch Emma und Claudia schauen sich ein wenig verunsichert an. Es kommt aber keine Reaktion aus dem Cockpit. Somit verläuft der Aussteigevorgang ganz normal. (Joo, logisch, oder?) Später erfährt die Crew, dass ein kleiner Vogel in das Triebwerk geraten ist und die Maschine muss über Nacht repariert werden. „Hey, ein kleiner Zwischenstopp auf Teneriffa. Das ist doch wunderbar.“, freut sich Marie, die als Chefstewardess an Bord war.

„Sie sagen also, dass Sie den ganzen Abend in Ihrem Hotelzimmer verbracht haben?“. Polizeikommissar Bernd Majowski schaut eindringlich in die grünen Augen von Emma, die fast einem Weinkrampf nahe ist.


Füllselalarm und viele inhaltliche Redundanzen, ich habs mal fett markiert, was überflüssig und / oder selbstverständlich ist - das alles könnte ersatzlos gestrichen werden und würde deinen Text schlanker, temporeicher und etwas spannender machen.

Wer welche Haar- oder Augenfarbe hat ist egal - ausser, es wird unauffälliger eingebunden. Dies ist ein so-nicht-Beispiel aus einem wie-schreibe-ich... Buch.

Der erste Satz ist schon unnötig mit Füllseln belastet und wirkt - sori - sehr geschwätzig. Selbst wenn man einen altmodischen Miss Marple Krimi hat, muss sich die Erzählstimme nicht anhören, wie Gespräche im Wartezimmer oder die Glosse einer Frauenzeitschrift - auch da sollte es Spannung, Pepp und Wortwitz geben.

Später erfährt die Crew, dass ein kleiner Vogel in das Triebwerk geraten ist und die Maschine muss über Nacht repariert werden.
> Tempusfehler, du erzählst doch im Präsens - ist der Erzähler hellsichtig? Anschlussfehler: dass ein Vogel ... geraten ist ... und die Maschine repariert werden muss.

Du verwendest eine Mischung aus auktorialem und personalem Erzähler, was ok ist - allerdings springst du ständig zwischen den Innensichten verschiedener Figuren. Das nervt, irritiert wie eine wackelige Handkamera, besser, hier bei einer Figur zu bleiben, damit der Leser im Text bleiben kann. (Die auffälligste Stelle hab ich kursiv markiert).
Zeilenumbruch nach Sprecherwechsel, übrigens. Das ist im ganzen Text falsch, und verstärkt das Ungenaue, Wackelige.

Show don't tell ist sicher ein Prinzip, das hier sinnvoll wäre - dabei liebe ich durchaus reines tell, allerdings muss dafür die Sprache stilistisch attraktiv, verführend und individuell sein. Versuch doch mal, die Dialoge und Beschreibungen mehr in wichtige Handlung statt in Nebensächlicheiten einzubinden, so dass du siehst, wie eine temporeichere, klügere Erzählstimme ohne all den Füllselballast und das Geschwätzige wirkt.


Übrigens: Menschen zittern, Handys vibrieren. Thesaurus bitte nur in Fällen der 100%igen Sicherheit verwenden, dass die benötigten Begriffe tatsächlich Synonyme sind. Nicht jede Wortersetzung ist sinnvoll, hier wirkt es unfreiwillig komisch.

Viele Grüße,
Katla

 

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