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Eine kurze Momentaufnahme
Der graue Tag durchdringt die Seelen der Menschen, der Fön verwirrt ihre Gedanken. Niemand traut der Wärme, denn sie passt nicht zu den Gemütern. Die Depression spiegelt sich wieder an den Börsen der Welt, den Stimmungsbarometern dieser Tage. Sie sind träge, erholen sich nicht. Entgegen den Ankündigungen taumeln sie nach unten, langsam aber konsequent. Vor kurzem schien das noch wichtig; nun nicht mehr.
Die Bedrohung schwebt über den Häuptern, droht wie ein Damoklesschwert über den Köpfen. Die Lage ist nicht zu deuten, die Bedingungen ändern sich schnell, zu schnell um einschätzbar zu bleiben. Alte Bündnisse brechen auseinander, neue entstehen, die niemand vorhersehen konnte, denen niemand traut. Verbrannter Boden vor dem Feuer.
„Atomkrieg kann jederzeit ausbrechen.“ Auch diese Schlagzeile wird hingenommen, ein weiteres mal registriert. Zu lange schon diese ständige Möglichkeit, der angedrohte Krieg, der nicht kommt. Oder ist er längst da? Was nicht in den Medien ist, ist nicht im Bewusstsein. Aber den Medien traut man schon lange nicht mehr, man weiß längst um deren Manipulation. Engagierte Appelle, Schuldzuweisungen, Hass auf einzelne Akteure in diesen undeutbaren Handlungsketten als Reaktion.
Diese Ratlosigkeit und dieses Köpfeschütteln, dieses „Die Welt ist verrückt“ - Resümieren, erscheint endlos. Die Bedrohung, deren Inhalt nicht fassbar ist, hat sich eingeprägt in das Denken und Fühlen der Menschen, bestimmt diesen Moment.