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Eine kurze Geschichte vom Teufel, überraschenden Liebesmomenten und Hamstern

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24.04.2003
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Eine kurze Geschichte vom Teufel, überraschenden Liebesmomenten und Hamstern

Heute morgen war ich es, der dem Kurier die Tür öffnete, nachdem er geklingelt hatte. Man kann das Büro nämlich nur mit einem Chip betreten, den man vor ein Lesefeld halten muss, und der Kurierdienst besitzt aus Sicherheitsgründen keinen solchen.
Jedenfalls öffnet Susi ihm normalerweise die Tür, aber die hat die ganze Woche Urlaub, weshalb ich dann gegangen bin.

Für gewöhnlich ist mein Leben eigentlich gar nicht so spannend.
Seit drei Monaten bin ich Single, und meine Mutter klopft inzwischen auch wieder an, bevor sie ins Zimmer kommt.
Ich besitze einen Goldhamster namens Marvin, löse gerne mathematische Erzählrätsel und bin am Wochenende meist mit den Jungs unterwegs. Wir gehen dann grillen, spielen Skat, oder trinken auch mal ein paar über den Durst.
Ganz normal eben, wie das bei jedem anderen Mittdreißiger auf der Welt auch so ist.
Und dann geschah der heutige Mittag.
Es war genau zwei Minuten nach zwölf, was ich daher noch so genau weiß, da ich gerade mit dem Verfassen einer E-Mail an die IT-Abteilung zugegen war, dass YouTube für die Pause noch nicht freigeschaltet sei.
In diesem Moment trat er an meinen Schreibtisch.
Perfekt sitzender Anzug, teure Uhr, die Krawatte scheinbar selbst gebunden (und das gut), dabei einen Duft verströmend, wie ich ihn von den Deos aus der Drogerie noch nicht zu riechen bekommen hatte.
Kurzum: Dieser Mann war eine in Fleisch gehauene Ikone.

"Guten Tag, ich bin Ernie", sagte er, so selbstbewusst, dass mein Zeigefinger unwillkürlich die linke Maustaste drückte. Ein Fenster schloss sich.
"Was kann ich für Sie tun, Ernie?"
"Ich habe hier eine Schadensmeldung. Ist Ihr Chef da, Herr, äh ..."
"Gerd", erwiderte ich, ohne mit der Wimper zu zucken. - "Ich bin der Gerd."
Es folgte die längste Gesprächspause meines Lebens. Ich malte mir aus, dieser Mann sei der Teufel, und wolle meine Seele kaufen, damit ich spannende Abenteuer jenseits des Hades im Auftrag der Hölle erleben konnte. Dann fiel mir ein, dass der Hades unsere Stammkneipe im Ort war, und ich das so aber eigentlich gar nicht hatte denken wollen, sondern schon den richtigen Hades mit Cerberus und so meinte, und irgendwie wurde ich diese blöde Vorstellung von der Dorfkneipe aber nicht wieder los, in der ich mit den Jungs am Rundtisch saß und beim leer getrunkenen Bier mein schlechtes Blatt betrachtete. Das war sowas von ärgerlich! Dann jedoch fand ich plötzlich zurück, denn das Blatt wurde augenblicklich richtig gut, und Ernie lachte an der Stelle des Königs, und sagte dabei mit diabolisch tiefer Teufelsstimme: "Kannste ihn bitte mal kurz ranholen, Gerd?"

"Bitte?"
"Den Chef, ich muss das hier abgeben."
Ich war perplex.
"Ja klar, kann ich machen."

Alles in allem dauerte die Begegnung nicht länger als ein paar Sekunden.

Ich fuhr dann später nach Hause.

 

Hi und so

Heute morgen war ich es, der dem Kurier die Tür öffnete, nachdem er geklingelt hatte. Man kann das Büro nämlich nur mit einem Chip betreten, den man vor ein Lesefeld halten muss, und der Kurierdienst besitzt aus Sicherheitsgründen keinen solchen.
*räusper*Ein solcher Satz ist ein denkbar schlechter Einstieg in jede Geschichte.Selbst wenn das ein Stilmittel sein soll, dann ist es denkbar schlecht gewähl. Lies mal laut, dann weißt du was ich meine.
Für gewöhnlich ist mein Leben eigentlich gar nicht so spannend.
Da wär ich jetzt nie drauf gekommen. Du solltest dringend mal über diese Satzanfänge nachdenken.
Und dann geschah der heutige Mittag.
Der Nachmittag geschah. Aha. Ich mag kein Passiv, aber wenn man das dann so verwendet, da mag ich es noch viel weniger. Wieso schreibst du nicht einfach: Und dann das.
die Krawatte scheinbar selbst gebunden (und das gut),
Woran hätte man denn erkennen können das sie nicht selbst gebunden war? Wäre sie dann schlechter gebunden gewesen? Eher unwahrscheinlich. <-- erst denken dann schreiben.
dabei einen Duft verströmend, wie ich ihn von den Deos aus der Drogerie noch nicht zu riechen bekommen hatte.
Ein Partizip so zu verwenden das ist echt ein Verbrechen. Selbst wenn ich dir wieder unterstelle das du das als Stilmittel verwendest, ändert das nichts an dieser Tatsache.
Kurzum: Dieser Mann war eine in Fleisch gehauene Ikone.
Nicht in Stein gemeiselt? Falls das so beabsichtigt war, dann verfehlt es leider seine Wirkung (welche das auch immer sein sollte)
Das war sowas von ärgerlich! Dann jedoch fand ich plötzlich zurück, denn das Blatt wurde augenblicklich richtig gut, und Ernie lachte an der Stelle des Königs, und sagte dabei mit diabolisch tiefer Teufelsstimme: "Kannste ihn bitte mal kurz ranholen, Gerd?"
Darf ich eine intelligente Frage dazwischen werfen? Hä???

Jaja kaum is sie mal wieder da die liebe Phoenix schon muss sie wieder nur rum nörgeln. Aber he ich kann ja auch nichts dafür. Schlechter Schreibstil, schlechter Plot (?!?) und Humor? ... also ich konnte nicht mal die Ansätze davon erkennen. Sorry aber ...

Lg, Ph:)nix

 

Hallo Cerberus81,

ehrlich gesagt, lustig war die Geschichte nicht. Sie hat einfach keinen, wie soll ich sagen, keinen Drive. Sie plätschert so vor sich hin, den Anfang finde ich sehr zäh (die ersten Absätze) und als denn was passiert, passiert auch nicht wirklich was.

Und lustig? Na ja, nicht wirklich, oder?! Oder habe ich da irgendeine Megapointe überlesen?

Gruß
Lemmi

 

Hallo ihr beiden.

Tja, ich bin wohl etwas aus der Übung geraten. Natürlich ist das hier nicht mehr als eine Fingerübung, aber dass sie dermaßen schlecht ankommt, hatte ich nun auch nicht gedacht.
Eine richtige Handlung gibt es in dem Sinne nicht, was eigentlich auch so ein bisschen der Witz an der Sache sein sollte.

Nun gut, ging wohl total nach hinten los. Muss ich mit leben.

Vielen Dank fürs lesen und kommentieren euch.

 

Moin Cerb,


Also, ich muss sagen, daß mir das Ding auch nicht gefallen hat. Der Anfang war eigentlich ganz vielversprechend, da er gerade aufgrund dieser Langsamkeit und Spannungslosigkeit sehr charmant daherkommt. Bis "mein Leben ist normalerweise nicht so spannend" wars wirklich nett.

Danach dann nicht mehr. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, hier eine von diesen Antigeschichten vor mir zu haben. Keine Ahnung, ob es den Begriff gibt, aber es gibt Geschichten und Witze, die absichtlich so schlecht und nichtig sind, daß sie schon wieder gut sein sollen. Das Dumme ist, daß dein Text auch als solches für mich nicht funktioniert, sondern im Mittelteil einfach furchtbar langweilig ist.

Das Ende war wieder nett, aber dazwischen wars recht mau, ehrlich gesagt.

@Phoenix

Lies mal laut, dann weißt du was ich meine.
Hab ich gemacht, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du meinst. Aber irgendwie habe ich keinen deiner Punkte so recht verstanden, wenn ich ehrlich sein soll ;)

 

Hey Cerb!

Da du schon am Boden bist, wollte ich auch mal nachtreten.

Natürlich hat mir die Geschichte nicht gefallen, muss aber sagen, dass ich ein Fan des ersten Satzes bin. Überhaupt ist dir der erste Absatz (na ja, ist ja auch nicht wirklich lang) gelungen. Aber im Verlauf merkt man, du wolltest zu sehr nicht-witzig sein, was eben witzig sein sollte - hast gemerkt, klappt nicht.
Bei der Teufel-Illusion kommt der Prot. auch bisschen rüber, als hätte er etwas leichte Drogen genommen, was auch nicht das schlechteste ist.

Der letzte Satz ist dann wieder gut - insgesamt hat es aber auf mich zu gewollt gewirkt, es war soooo alltäglich, dass es wieder was Künstliches hatte - wie schlecht gespieltes Theater.

JoBlack

 

Hallo nochmal.


@gnoebel

Ach, gut, dass dir der Einstieg gefällt. Ich musste beim schreiben grinsen, weil der so eigentlich gar nicht geplant war, und sich einfach so ergeben hat.

Nun gut, aber ich gebe ja zu, dass das jetzt nicht der Reißer war. Der Versuch einer "Anti-Geschichte" ist in diesem Fall wohl gescheitert.


@Jo

Da du schon am Boden bist, wollte ich auch mal nachtreten.

He he, ich werds überleben :D

Dass der erste Absatz auch bei dir ankam, freut mich natürlich.
Ansonsten haben du und gnoebel ja bereits alles analysiert. War halt gewollt unlustig, und sollte den Effekt erreichen, durch diese Nichtigkeit wieder witzig zu sein.
Experiment fehlgeschlagen.


Euch beiden vielen Dank fürs lesen und kommentieren!

 

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