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Eine Herbstliebe lang

Seniors
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19.03.2003
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Eine Herbstliebe lang

Er hat gesagt, er werde sterben. Irgendwann in ferner Zukunft. Früher als ich. Ich glaubte ihm nicht.

Drei Jahre sind vergangen, nachdem diese Worte gefallen sind.
Die Zukunft hat mich eingeholt. Ungesagtes steht zwischen mir und seinem Sarg. Ich bin nur eine Randfigur. Seine Familie steht im Vordergrund. Sind die, die die Hand geben. Sind die, die Trost gespendet bekommen, sind die, die zum Leichenschmaus gehen. Sind die, die weinen.

Meine Tränen sind verschüttet. Quellen nicht hervor. Bleiben in der Tiefe, in der ich sie vor Jahren begraben habe. Ich blinzele durch meine Sonnenbrille. Der Sarg ist schlicht.

Er hatte mir ins Ohr geflüstert, er tritt besser aus der Kirche aus. Unsere Körper waren heiß und wund gescheuert. Mein Gesicht brannte von seinen Küssen. Wie auch meine Scham. Der Gedanke an einen Kirchenaustritt war mir unheimlich. Ich dachte an die feierliche Zeremonie beim Tod meiner Oma. Das Ave Maria in der Kirche schallte erhaben über unsere Köpfe hinweg in den Himmel.
Wer sollte denn die Grabrede halten, wenn nicht ein Pastor?
Der Redner ist gut. Besser als ich es erwartet hatte.

Den Mann im Sarg habe ich bis zum Wahnsinn geliebt. Er hatte mich verlassen.
Klammheimlich.

Eines Morgens wachte ich auf. Er fickte mich. Verbissen. Ich schmollte kussbereit. Er rollte sich von mir. Ich hörte die Tür zuklappen. Ich stand auf, sah durchs Fenster, wie er in ein Auto stieg. Am Steuer saß eine blonde Frau.

Ich hörte auf, zu existieren.

Ich lernte ihn zu der Zeit kennen, als mein Studium an der Uni in Hamburg begann, mich tödlich zu langweilen. Ich hatte die Nacht durch gemacht und mich nervte der Gestank von Wodka und Zigarettenqualm. Es war noch früh am Morgen, als ich meinen Rucksack packte und zum Bahnhof fuhr. Ich wollte in die nächstbeste Bahn einsteigen. Egal wohin. Der Zug nach Sylt war fast leer. Ich ließ mich in den Sitz fallen. Ich sah durch die Scheibe auf den Bahnsteig. Ein paar Tauben pickten nach Zigarettenstummeln. Eine Frau im grauen Regencape umflatterte aufgeregt ihre Küken, bis sie diese endlich samt deren Gepäck in dem Waggon nach Dagebüll untergebracht hatte. In meinem Abteil blieb es ruhig. Der Zug ruckte.
Überall waren Plätze frei, doch der Kerl musste mir gegenüber Platz nehmen. Mit jammernder Miene, betrachtete der Kerl seinen Daumen. Eine halbe Stunde später pellte er mit diesem Daumen ein Ei.

Ich köpfe meine Eier immer. Ich habe auch immer ein Schweizer Taschenmesser zur Hand.
„Darf ich?“
Die Klinge trennte das Obere vom Unteren.
„Bitte.“
Der Kerl starrte auf die zwei Hälften.
„Nun essen Sie doch!“
Der Kerl hatte ein schmales Gesicht und schwarze, leicht fettige Haare. Er starrte abwechselnd auf die Eihälften und auf mein Messer. Der Zug wurde langsamer. Meine Hände zitterten. Das Ei fiel zu Boden.
„Tut mir leid.“
„Ich habe noch ein zweites.“
Er reichte mir das Ei und ich köpfte es.
„Danke! Haben Sie auch einen Löffel an dem Wundermesser?“
Ich wurde rot. Natürlich nicht. Er pellte das Ei und biss hinein.
„Kein Salz?“
Er schüttelte den Kopf. Er wusste sich zu benehmen. Mit vollem Mund beglotzte er mich.
Um seine Augen herum waren Fältchen. Sie lachten mich an.

Wenige Stunden später lagen wir im Hotelzimmer. Engumschlungen und nassgeschwitzt berührte der Kerl meine Seele.
Ich hätte aufstehen und fortgehen können. Mich anziehen und das Hotelzimmer verlassen. Doch stattdessen versank ich in einem Strudel.
Es ebbte. Die Nacht war pechschwarz. Wir gingen an den Strand, traten auf Muscheln und Krebsgetier, die das zurückweichende Meer frei gelegt hatte. Die Schwärze des Wassers war unheimlich. So stellte ich mir das Blindsein vor. Ich tastete nach seiner Hand.
Er nahm sie und führte meine Finger an seine Lippen. Ich stolperte. Ich war über einen toten Seehund gefallen. Angeekelt wälzte ich mich ich mich über den Sand. Wollte fort von diesem kalten Fleisch. Ich jammerte, er griff mir zwischen die Oberschenkel.

Muscheln und Krebsgetier zerschrammten meine Haut am Hintern, als er auf mir lag. Ich konnte ihn nicht sehen, nur fühlen. Und hören. Ich breitete meine Arme aus. Ich öffnete mich in dieser Dunkelheit, wie ich es nie zuvor gewagt hatte. Der Wind und das Meer brausten.
Es flutete. Die Wellen umspülten meine Beine und ich erwachte. Blassgrau erhob sich der Morgen. Er war fort. Ich trollte mich zurück ins Hotel und trank mit einem Achselzucken den Wein aus der Minibar leer. Ein Kerl hatte mich gebumst. Es war schön gewesen und geil. Mit diesem Gedanken schlief ich auf dem Fußboden ein.

Er fickte mich sanft von hinten. Sprach leise mit mir. Es war wie Einschlafen und Träumen zugleich.
„Wo warst du?“
Er starrte mich an, mit seinen lachenden Augen.
„Bei meiner Frau.“
Ich drehte mich zu ihm und küsste seine Kehle. Zog sein Gesicht in meinen Schoß.
„Ich komme in die Hölle.“
Er murmelte es leise. Ich spürte seine Tränen auf meinem Bauch. Seine Zunge glitt abwärts. Wie eine Schaufensterpuppe lag ich auf diesem kalten Boden. Die Poren meiner Haut verschlossen sich kurz, um sich anschließend wieder weit zu öffnen.
„Gott vergibt dir, du armer Sünder!“
Ich kochte über.

Seine Haare waren zerwühlt. Er lehnte mit nacktem Oberkörper an der Wand und erzählte.
Erzählte mir von seiner Frau, seinen zwei Kindern, seiner Arbeit. Er war Steuerberater. Sprach von Treue und Monogamie. Und er zeigte mir Bilder.

Dreimal blond und scheu blickt die Familie in die Kameralinse.
Ich beobachtete ihn, wie er das Bild betrachtete. Es machte mir Angst.
Der Kerl auf dem Bild trägt ein blondes Mädchen auf den Schultern. Der Kerl auf dem Bild grillt mit einem blonden Jungen Würstchen am offenen Lagerfeuer. Der Kerl auf dem Bild steht neben einer blonden Frau, ganz in Weiß, und lächelt siegesgewiss ins Kameraobjektiv. Die blonde Frau auf dem Bild hat die Lider halb geschlossen, den Blick nach unten gerichtet, auf den rosa Strauß in den Händen. Auf dem letzten Bild steht sie seitwärts vor einem Spiegel und betrachtet einen überdimensional großen Bauch.
Er ist Vater von Zwillingen. Ich gab ihm die Bilder zurück.
„Hat deine Frau dir die Eier mitgegeben?“
Er nickte. Ich strich ihm über den Kopf. Sein Haar wurde bereits schütter.
„Und was war mit dem Daumen?“
„Geklemmt beim Kofferschließen.“
„Tollpatsch!“
„Sagt meine Frau auch immer.“
„Liebst du sie?“
Er spreizte meine Beine. Berührte meine Brüste.
„Ihr Busen ist zu klein. Nicht so schön wie deiner.“

Sein Haar war schwarz, mit silbernen Fäden durchzogen. Er war über fünfzig. Er hatte Falten um die Augen und seine Hodensäcke hingen ein wenig. Es war geil. Sein Schwanz war fett. Er befriedigte mich. Mehr wollte ich nicht. Seine Frau konnte ihn behalten.

So dachte ich.
Ich nahm einen Job als Zimmermädchen in einem Hotel in Westerland an. Meine Familie wußte nur, ich war auf Sylt, vielleicht ein Semester Pause vom Studium, um die Kasse aufzubessern.
Die Tage waren sehr heiß und die Insel ächzte unter der Last der Tagesgäste. Ich war fix und fertig. Ich wollte am Abend an den Strand. Sangria trinken und er wich mir aus.
Statt mit mir zu vögeln, erzählte er von seiner Ehe und seiner Scham und das machte mich rasend. Ich beschimpfte die Art, wie seine Hemden gebügelt waren und nannte ihn einen Arsch. Heulte. Behutsam wischte er meine Tränen fort.

Hand in Hand den Flutsaum entlang. Die Gischt schäumte und flog über den Strand. Übermütig jagte ich den Silbermöwen hinterher. Die Haut überzogen mit Sonne und Sand. Klare Sicht bis zum Horizont. Da sagte ich es ihm. Ich wollte ihn,ganz, und nicht mit dem Kopf woanders. Er sagte, er wäre zu alt. Ich lachte. Küsste seine Brust und zog ihn in die Dünen. Seine Fingerspitzen klopften leicht gegen meinen Oberschenkel, als ich mich an ihn schmiegte.

Der Sommer ging seinem Ende zu.
Er fickte mich zum Abschied. Im Halbschlaf, wie ich es so gerne mochte. Meine Brüste spannten. Er küsste meine Brustwarzen, saugte an ihnen. Flüsterte mir ins Ohr, wie sehr er mich liebte. Und ich liebte ihn. Bis ich das Ticket fand: Hamburg Hauptbahnhof, Fensterplatz und die Adresse einer Klinik.

Drei Jahre später bin ich einer Zeitungsanzeige mit schwarzen Rand gefolgt und kondoliere der blonden Frau. Höre, wie seine Tochter fragt:
„Mama, wer ist das?“

Endlich kann ich weinen.

 
Zuletzt bearbeitet:

„Tut mir leid.“

„Ich habe noch ein zweites.“

Er reichte mir das Ei und ich köpfte es.
[...]
Ich wollte gerammelt werden.
[...]
Er war über fünfzig.

So alt wird doch kein Rammler!

Spaß beiseite, Ernst komm vor.

liebe GD,

Neil Young wurde mal im Konzert angepöbelt, er spiele immer das Gleiche, worauf er zurückpöbelte, er spiele ja auch nur einen Song. So ähnlich geht's in Deinen Geschichten derzeit zu, dass ich hier beim ersten Lesen geradezu das Mythische oder Verschlüsselte suche. Aber ich werd drauf kommen! Bis dahin aber noch'n paar Randnotizen, bevor Dortmund ruft!

Bei uns im Büro gab's vorzeiten mal den Wettbewerb, wer die meisten "die" hintereinander in einem sinnvollen Satz zusammen brächte, und ich erinner mich, höchstens vier hintereinanderbekommen zu haben (etwa: "Die, die die Dienstvorschriften missachten, ...., ... usw.) Daran wurd ich hier erinnert

Sind die, die die Hand geben. Sind die, die Trost gespendet bekommen, sind die, die zum Leichenschmaus gehen. Sind die, die weinen dürfen.
Ich weiß, dass es ein Stilmittel ist - ob beim Rosenkranz weiß der Protestant hier allerdings nicht, nenn ich's also Gebet -, ich weiß aber auch, dass Dir mehr als nur ein die als Artikel und/oder diverse Pronomen z. V. stehen.

Ich hörte die Tür klappen.
Nicht klappern? Natürlich kann sie auch auf- und zuklappen ...

wußte
wusste

Nich' ma' Futter für die Kleinkrämerseele ...

Ich schau bestimmt noch mal vorbei!

Bis dann

Friedel

Nachtrag:
Die Missfits (bei mich gleich umme Ecke) sangen ma' im Wennze meins-Lied "Nur wer vögelt, kann auch fliegen ..."

 

Hallo Goldene Dame!

Das ist ja schräg. Eine Liebe am Strand, wundgescheuerte Körper, ungesalzene Eier, die fallen über tote Seehunde statt über Sandburgen, die fragen

"Darf ich?"
, die sind auch aus verschiedenen Welten ... Also da haben wir wohl beide den gleichen Sender empfangen ... Aber bei dir geht es mehr um den Sex, es geht um Vögeln und ficken und von hinten und für mich hast du ein Ungleichgewicht in der Geschichte. Es sind nämlich eigentlich auch sehr spannende Zutaten, die du drin hast. der ältere Mann, der verheiratet ist, die junge Frau, die gerne Sex hat, sich aber dann doch verliebt. Ich denke, du solltest da mehr den Fokus auf die Gefühle legen, mehr Dialoge, weniger : Er vögelte mich. Mehr zeigen. Du erzählst ja praktisch alles. Für mich wäre das eher eine Vorlage zu einer guten Geschichte, eine Handlung, die man jetzt mit Szenen und Sinnlichem füllen müsste. Man müsste die Figuren zum Leben erwecken, ihnen Eigenheiten geben, damit man sie vielleicht mag bzw. versteht.
So, wie es ist, geht es mir jedenfalls nicht ans Herz. Diese Idee, dass man bei der Beerdigung steht, diesen Menschen geliebt hat und die anderen da kennen einen gar nicht. Tja, mir geht das irgendwie nicht nah, weil ich die Frau auch nicht kenne. Ich weiß fast nichts über sie. Und der Konflikt, der eigentlich interessant wäre: Wie geht die Erzählerin mit ihren Gefühlen um, während der Mann noch lebt und immer wieder zu seiner Frau zurückkehrt, der wird mit ein paar lapidaren Sätzen abgehandelt . ich meine, guck dir mal an, was hier passiert alles:

Sein Haar war schwarz, mit silbernen Fäden durchzogen. Er war über fünfzig. Er hatte Falten um die Augen und seine Hodensäcke hingen ein wenig. Er war geil. Sein Schwanz war fett. Er befriedigte mich. Mehr wollte ich nicht. Seine Frau konnte ihn behalten.

Ich nahm einen Job als Zimmermädchen in dem Hotel an. Meine Familie wußte nur, ich war auf Sylt, vielleicht ein Semester Pause vom Studium, um die Kasse aufzubessern.

Doch irgendwann reichte es mir nicht mehr. Ich nörgelte, wenn er kam. Beschimpfte die Art, wie seine Hemden gebügelt waren und nannte ihn einen Arsch. Dann packte er mich, riss mir die Klamotten vom Leib und wir liebten uns. Er vögelte mich und danach sein Blondchen und das machte mich rasend.

Ich liebte ihn. Wollte ihn. Ganz. Er sagte, er wäre zu alt. Irgendwann käme ein Jüngerer. Wir stritten. Er stöhnte. Ich ritt ihn. Alles war wieder gut.

Der Sommer ging seinem Ende zu. Ich hatte gute Trinkgelder einstreichen können und dachte auch dann und wann an meine Kommilitonen. An unsere Feten und die Scherze mit den neuen Studenten. Ich würde vieles von dem versäumen. Er spürte es.


Da geht es von: Ich will nur seinen Schwanz zu "Ich will ihn Ganz" zu "Der Sommer ging zu Ende" in ein paar Sätzen. Wie soll man dabei was empfinden? Sei mir nicht böse, aber ich unterstelle dir jetzt ganz dreist Faulheit. Du hattest eine gute Idee für einen Plot und warst einfach zu faul, dir richtig viel Mühe zu geben, hast die Handlung aufgeschrieben und fertig. Wie ein Kind, dass ein tolles Bild im Kopf hat, dann sich aber nicht dazu durchringen kann, es auch auszumalen, wenn die Skizze auf dem Blatt ist.

Ich will jetzt echt nicht wie der Oberlehrer klingen, nur, weil meine letzte Geschichte gut ankam, aber ich klinge wahrscheinlich trotzdem so. Egal. Es ist jedenfalls einfach so, dass mich meine Geschichten Nerven kosten, dass ich da rumschraube und manchmal wirklich auch leide, wenn ich denke, ich hab mich in eine Sackgasse manövriert. Aber hier habe ich den Eindruck, dass du nicht so wirklich viel investiert hast. Beim Fußball sagt man: Man muss dahin gehen, wo es wehtut. Ich glaube, das gilt auch beim Schreiben. Also, der Text müsste eigentlich mindestens fünf mal so lang sein und es wäre toll, wenn ich beim Lesen an Stellen stoßen würde, wo ich denken könnte, dass du dir da zu dieser Stelle mehr Gedanken gemacht hast als ich bisher.

Liebe Grüße

Lollek

Ps: Dumm vorkommen brauchst du dir wirklich nicht. Nur faul :D

 

Erster Nachtrag,

liebe GD,

weil die Grimm-Nachfahren kurioses übers Ficken zum besten geben und einmal die Fälle-Falle zuschnappt.

Eine eher zunächst befremdlich wirkende Auslassung zu dem Satz

Er fickte mich
gerät durch die fußläufige Strandszene zur ursprünglichen Bedeutung zurück im Deutschen Wörterbuch, Bd. 3, Sp. 1617 ff., „ficken, fricare, ein wort, dessen ahd. und mhd. keine spur erscheint, sie taucht aber in der mundart eines stücks von Karlmeinet auf: / we hei mit sime helme / geink ficken in dem melme.“ (Karlmeinet ist eine Sammlung Anfang des 14. Jh. von Stücken um Karl den Großen, wobei die Bearbeiter des DWB auch an eine mögliche Entlehnung aus dem frz. ficher denken). Spätere deutliche Belege „er nit fick (scharre, kratze) an den füszen … // sie zerficken einem die füsz …., sonst ficken sie im blotern (reiben blattern, blasen) …" usw.,
ist also wie’s noch fickerig und die Fickmühle verraten, jucken, kratzen, reiben, zwicken/zwinkern, aber auch hin und her rutschen.
Die obszöne Bedeutung taucht nach DWB erstmals 1558 auf in Lindeners rastbüchlein (schöner Titel, mit gedehntem Vokal), die wir uns aber schenken, nicht aber die Anmerkung der Bearbeiter hierzu:„Kaum zu glauben ist, dasz ein in den letzten drei oder vier jahrhunderten feststehender und in das volk gedrungner ausdruck früher sollte ungekannt gewesen sein, wenn auch das zeugnis aus Karlmeinet bestritten werden kann. von fricare, mit getilgtem r, wird man ficken nicht herleiten, auch nicht von figere, it. ficcare, fr. ficher, beidemal gebräche lautverschiebung, die sich darböte, wenn man auf piccare, piquer zurückgienge, weil der vorstellung des stechens, stoszens die des reibens nahe liegt. noch besser denkt man aber an fegen, schön reiben …, das auch hin und her fahren, wischen bedeutet und an fahen gemahnt, gleich dem folgenden fickfack, vgl. ficke, ohrfeige, ohrfege, wobei auch Toblers fegga für figga zu erwägen ist. hier sei noch das engl. fidge und fidget erwähnt, welche sich zu ficken, wie edge zu ecke, bridge zu brücke verhalten. Selbst fechten scheint anzurühren: das figget mich nicht, was figget dich das? …; das fickt mich an … statt ficht, … vgl. fatschen, fitschen, futs“ usw.
Beim Fickfack hab ich dann Lachkrämpfe bekommen und mein Hausarzt verbietet mir den Umgang (als wenn ich mich daran hielte!)

Spaß beiseite, die Fälle-Falle:

Die Klinge trennte das Obere von Unterem.
korrekter
Die Klinge trennte das Obere vo[m] Untere[n].
oder alternativ:
Die Klinge trennte […] Obere von Unterem.

Gruß vom

Friedel
der meint, man müsse nicht jedem Wunsch Jans entsprechen.

 

Liebe Goldene Dame,

der Titel klang so schön, aber die Geschichte habe ich nicht wirklich nachvollziehen können.
Dabei ist die Anfangsszene, seine Beerdigung, für mich ein Herzschmerzversprechen gewesen - das sich nicht erfüllte. Über die Beziehung - die Liebe - der Beiden ist außer vom Ficken wenig zu erfahren. Was liebt sie an ihm (außer seinen dicken Schwanz), weshalb wandelt sich das körperliche Verlangen dann doch in Liebe, wo liegt der Unterschied in ihrem Empfinden anfangs - als seine Rückkehr nach Hause ihr noch egal war - und später, als sie beginnt, darunter zu leiden? Wer ist sie überhaupt? Was erträumt sie sich vom Leben, von den Kerlen?
Ich finde, die Idee, die im Titel und im Anfang mitschwingt, könntest du - bei deinem guten Schreibstil und deinem sicheren Gefühl für den guten Aufbau einer Geschichte - bestimmt noch intensiver umsetzen. Muss meinetwegen überhaupt nicht länger werden, nur tiefgehender.
Fand es aber dennoch nett zu lesen,

viele Grüße,

Eva

 

Hallo Goldene Dame

Eine eigenwillig sinnlich-erotische Geschichte, auf die ich mich da eingelassen hatte. Von der Handlung her schlicht, die Sätze wie im Takt einer Melodie. Vielleicht von Gustav Mahler, da es mich weit entfernt an den Film „Tod in Venedig“ erinnerte. Ein Widerspruch in mir mahnt jedoch eine Nähe zum “Letzten Tango in Paris“ an, der Handlung wegen. Die knappe aber sicher gewählte Sprache führte mich ausgleichend durch die kurze Geschichte.

Ein Zögern kam hier auf:

Er spricht auch von mir. Damit habe ich nicht gerechnet. Was wusste sie?

Warum sie, der Redner kann, folglich nicht gemeint sein? Die Familie des Verstorbenen? Die Kirche? Es löst sich nicht in den folgenden Zeilen und blieb mir dadurch etwas kryptisch.
Erst am Schluss, als die Tochter die Mama fragte, glaubte ich den gesuchten Sinn zu erkennen.

Gern gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Goldene Dame,

deine Geschichte lässt mich spröde fühlend zurück. Ich kann das vielleicht nach dem schrittweisen Durchdenken noch besser erklären, deswegen gehe ich erst mal in die Details:


Er hat gesagt, er werde sterben. Irgendwann in ferner Zukunft. Früher als ich. Ich glaubte ihm nicht.

Das ist so ein 08/15-Intro, jedenfalls für dich, denn ich weiß, dass du anders schreiben kannst. Wenn man dann irgendwann auch mal weiß, dass sie ungefähr halb so alt als er war, frage ich mich, was dieser Anfang für den Leser bewirken soll.
In ferner Zukunft (also dann, wenn er sowieso biologisch mal gehen muss) und früher als sie (was ja auch logisch wäre).

Also da wird eine Bedeutung reingeschwängert, die nur Schulterzucken hervorruft.

Ungesagtes steht zwischen mir und seinem Sarg.
Das ist für mich ein schiefes Bild. Da ein Sarg keine Person ist, könnten es höchstens noch ungesagte Gedanken sein, denn die gehen dann aktiv von ihr aus. So denke ich, dass der Sarg ja reden könnte, wenn er wollte.

Ich bin nur eine Randfigur. Seine Familie steht im Vordergrund. Sind die, die die Hand geben. Sind die, die Trost gespendet bekommen, sind die, die zum Leichenschmaus gehen. Sind die, die weinen dürfen.

Da stellt sich für mich grundsätzlich die Frage, wieso denn eine Geliebte unbedingt an eine Beerdigung gehen will. Heulen kann sie zu Hause ohne Ende, da darf sie das auch. Das Grab kann sie auch später in Ruhe besuchen. Dann sucht sie noch den direkten Kontakt mit der Ehefrau beim Kondolieren. Nein, das ist mir zu stereotyp.

Meine Tränen sind verborgen. Ich blinzele durch meine Sonnenbrille. Der Sarg ist schlicht.
Da hat sie Kummer, ist froh, dass keiner die Tränen sieht und macht sich Gedanken über den Fichtesarg, der keiner aus Eiche ist?

Er hat gesagt, er tritt besser aus der Kirche aus. Der Gedanke war mir ungeheuerlich. Wer sollte denn später die Grabrede halten?
Wie bieder, dachte ich. Zwar wird klar, dass er wohl sehr gläubig war, aber sie doch nicht!

Er spricht auch von mir. Damit habe ich nicht gerechnet. Was wusste sie?
Nein. Das gibt es nicht. Träumt die Prota diese Szenen?

Mit jammernder Miene, betrachtete der Kerl seinen Daumen.
Komma weg


Er schüttelte den Kopf. Er wusste sich zu benehmen. Mit vollem Mund. Beglotzte er mich.
Wieso zwei Sätze?

Ich bin jetzt mal richtig hart: Diese Geschichte enttäuscht mich. Das ist nicht die Goldene Dame, die ich kenne.
Da passt zu vieles nicht. Ich wollte den weiteren Teil gar nicht mehr auseinandernehmen.

Ich kann mir nur zweierlei zu diesem Text vorstellen:

1. er ist recht alt und eine Art Experiment, wie das jetzt hier ankommt
2. er ist in großen Teilen autobiographisch, dann verliert man auch manchmal die Zügel (ging mir jedenfalls schon so)

Falls dies ein neuer Text von dir ist, werden dir meine Worte weh tun. Aber da gibt es so viele Details, die für mich nicht stimmig sind. Mir sind die Personen viel zu weit weg. Beide. Ich komme nicht in die Geschichte rein, sehe nur Fragmente, die mich auch im Stückwerk nicht ansprechen. Es gab keine Erotik. Aber ich sah auch eine mögliche Hörigkeit nicht richtig dargestellt. Der Sex berührt mich soviel wie eine Runde Eisessen. Die Hauptperson ist nicht eindeutig definiert.

Da gibt es kein Bild, das ich mir machen kann. Keine Idee, was jetzt an dem Familienvater wirklich attraktiv war. Vielleicht ist es das, was mich so unberührt reagieren lässt. Da ist eine Studentin, die einen Herbst lang eine Affäre mit dem Familienvater hat.

Ist sie so hässlich, dass sie froh sein kann, endlich mal jemanden zu finden? Hatte er eine betörende Stimme? Oder konnte er charmant lächeln? Wieso liebt sie ihn irgendwann und will mit dem alten Sack zusammen sein? Was ist denn so besonderes an ihm?

Ist sie einfach in eine Sackgasse gerannt? Da gibt es für mich einfach zuwenig Futter.

Du wirst mir ja das eine oder andere vielleicht aufklären können.

Sorry für die harten Worte,
liebe Grüße
bernadette

 

Hallo Goldene Dame,

die Geschichte wirkt kühl, streng, spröde, die knappe Sprache erlaubt sich nach meinem Empfinden keine echte Emotion. Jeder Verweis auf ein Gefühl ist eher eine Behauptung als nachvollziehbar. Insofern überlässt du viel dem Leser. Du arbeitest mit Bildern und knapp dosierten Fakten, die wie ein grobes Mosaik zu einer Geschichte zusammenfinden. Der Aufbau der Story ist interessant, den finde ich mehr filmisch als literarisch, das läuft zielstrebig, als führtest du in meinem Kopf Regie ;-)

Und da bin ich bei meinem zentralen Empfinden gelandet. Die gesamte Story wirkt filmisch auf mich. Bilder, Schnitte, Rückblenden, kurze Dialoge, ein wenig sexuelle Action, da stelle ich mir Neonlicht vor, und einen bläulichen Schimmern auf nackter Haut, mit diesen knappen Dialogen, alles kunstvoll verwoben, szenisch, episodenhaft, erinnert mich stilistisch an einen französischen Film, der von zwei eher unnahbaren Kunstfiguren handelt, die sich durch bildstarke Momente bumsen, am Strand oder im Hotelzimmer im schwachen Morgenlicht, ästhetisch arrangiert mit anspruchsvoll zerwühlter Seidenbettwäsche, und das alles in allem mit viel Stimmung und wenig Geschichte. Die muss dann eher im Kopf ergänzt werden.

Aber irgendwie finde ich das gar nicht so störend. Das Außen ist gut gemacht. Vom Innen bleibt viel verborgen, die Figuren sind mir am Ende fast so fremd wie am Anfang, und ich weiß nicht mal, ob ich die überhaupt sympathisch finde.

Das mit den Fotos der Familie fand ich gut (wieder Bilder!).

Hat mir das also gefallen? Ja, irgendwie hat es das. Ich muss nicht immer in Seelen eintauchen.

Rick

 

Hallo,

meine Vorkommentatoren habe eigentlich schon (fast) alles gesagt zu dieser Geschichte und ich kann mich dem meisten davon nur anschliessen. Ich bin auch immer etwas verwirrt oder misstrauisch wenn Damen (zumal Goldene:D ) ständig ficken, vögeln und es sich von allen Setien besorgen lassen müssen in der (modernen?) Literatur. Klingt das altmodisch? Bin ich eigentlich nicht – wahrlich nicht. Vielleicht müsste ich doch mal Feuchtgebiete oder Shades of Grey lesen – muss ich? Sorry, deine Geschichte liest sich für mich ein bisschen so softpornomäßig, irgendjemand von den anderen Kommentatoren hat sich an Der letzte Tango von Paris erinnert gefühlt. Hab den schon länger nicht gesehen, aber ich glaube, der hatte mehr Tiefe. Das geht mir hier auch ab, die Tiefe. Ich kann nicht begreifen, warum sie auf seine Beerdigung geht, warum sie das so emotional berührt und ständig heulen muss, wo sie doch fast nur auf das vorherige Vögeln reflektiert. Du nennst die Geschichte eine Herbstliebe, aber von Liebe (also nicht nur körperlicher) spüre ich da nichts. Und ich finde nirgendwo den Punkt in deiner Geschichte, die sogenannte Wendung, wo sie sich dann wirklich in ihn verliebt und warum.

Und gleich am Anfang erwähnst du, dass drei Jahre seit ihrer Herbstbegegnung vergangen sind. Seitdem haben sie sich nicht mehr gesehen? Und sie liebt ihn trotzdem (immer noch)? Und da war nichts dazwischen? Sorry, das kauf ich nicht.

Ich glaube auch fast, das ist eine Art Schreibübung. Stilistisch ganz gut, mich stören etwas die vielen sehr kurzen Absätze. Und mich störte, dass du den Kerl ständig Kerl nennst.

Nichts für ungut, ich kenne noch keine anderen Geschichten von dir, aber nach der Menge deiner Beiträge und den anderen Kommentaren vermute ich, dass du (besser? anders?) schreiben kannst.

Schöne Grüße

Fred

 

Hallo GD,

ich habe lange überlegt, wie ich die Geschichte finden soll; ich tue mich immer noch schwer. Ich finde sie sehr filmisch, sehr szenisch im Sinne einer schnellen Dynamik, im Sinne einer schnellen Abfolge von Handlungen, insgesamt sehr sprunghaft. Ich glaube nicht, dass hier Tiefe fehlt. Ich denke, es ist bewusst von dir so gestaltet: ein paar Fakten, eine gewisse Härte auch, und der Rest, eben "die Tiefe", die muss sich beim Leser selbst entwickeln, diese Zeilen muss er sich im Kopf selber schreiben; würde im besten Falle die Rezeption intensivieren.

Ob die Leser da mit dir gehen? Nicht alle, wie man sieht. Ein wenig stört mich hier die sexuelle Komponente. "Ficken". Vielleicht würde ich mir hier mehr Obsession wünschen, ein wenig mehr Fatalismus. Sie mag seinen Schwanz und alles, heult, lässt sich überall vögeln, wirkt aber dann abgeklärt. Würde so eine eigentlich auf eine Beerdigung gehen wollen? Ich frage mich: Was möchte sie denn nun von ihm? Die nächste Beziehungsebene? Wodurch deutet sich es denn an? Ein Text, der viele Fragen stellt, und zwar zu den Figuren.

Ich würde mir etwas mehr "Fleisch" wünschen, etwas mehr Charakter, nachvollziehbare Emotionen. Vielleicht ist es aber genau das, was du nicht wolltest?

Gruss, Jimmy

 

Hallo liebe Leser!

Vielen Dank für Eure kritischen Worte. Ich werde darauf eingehen. Zeitlich bin ich eingespannt, daher werde ich in Fortsetzung antworten.

Hallo Friedel,

...So ähnlich geht's in Deinen Geschichten derzeit zu, dass ich hier beim ersten Lesen geradezu das Mythische oder Verschlüsselte suche. Aber ich werd drauf kommen!...
...ist also wie’s noch fickerig und die Fickmühle verraten, jucken, kratzen, reiben, zwicken/zwinkern, aber auch hin und her rutschen...

Gerade in dieser Geschichte habe ich darauf verzichtet. Selbst das Wort ficken habe ich nur verwendet, weil ich es als vulgären Ausdruck im Sinne von Koprolalie für die Ausübung des Geschlechtsverkehrs gebrauchen wollte. Es ist ein Stilmittel, dessen Wirkung ich dieser Geschichte ausprobieren wollte.

Danke auch für die Fehlerlese und überhaupt ... zweimaliges Vorbeischauen!

Hallo lollek

...Aber bei dir geht es mehr um den Sex, es geht um Vögeln und ficken und von hinten und für mich hast du ein Ungleichgewicht in der Geschichte. Es sind nämlich eigentlich auch sehr spannende Zutaten, die du drin hast. der ältere Mann, der verheiratet ist, die junge Frau, die gerne Sex hat, sich aber dann doch verliebt. Ich denke, du solltest da mehr den Fokus auf die Gefühle legen, mehr Dialoge, weniger : Er vögelte mich. Mehr zeigen. Du erzählst ja praktisch alles....
Ja, das stimmt, meine Geschichte hat viel Erzähltes und weniger Gezeigtes.
Jedoch das, was ich gezeigt habe, sollte auch erzählen. Und zwar über das, was du vermisst hast. Scheint vielleicht nicht zu funktionieren. Trotzdem hast du die Geschichte in Ihrer Essenz richtig wiedergegeben, es geht hier mehr um den Sex. Eigentlich ging es mir um das Tabu, dass es Frauen gibt, die auch nur vögeln wollen, ihre sexuellen Bedürfnisse ausleben und nicht die „Liebe“ dazu brauen, um dies zu tun. Dass Geilheit und Triebhaftigkeit in Liebe umschlägt oder in etwas, dass von der Protagonistin Liebe genannt wird wollte ich nur als Nebenschauplatz erzählen. Das Gefühl der Liebe ist so vielschichtig, als dass ich mich so wie du nie getraut hätte, darüber zu schreiben.

Ich will jetzt echt nicht wie der Oberlehrer klingen, nur, weil meine letzte Geschichte gut ankam, aber ich klinge wahrscheinlich trotzdem so. Egal. Es ist jedenfalls einfach so, dass mich meine Geschichten Nerven kosten, dass ich da rumschraube und manchmal wirklich auch leide, wenn ich denke, ich hab mich in eine Sackgasse manövriert. Aber hier habe ich den Eindruck, dass du nicht so wirklich viel investiert hast. Beim Fußball sagt man: Man muss dahin gehen, wo es wehtut. Ich glaube, das gilt auch beim Schreiben. Also, der Text müsste eigentlich mindestens fünf mal so lang sein und es wäre toll, wenn ich beim Lesen an Stellen stoßen würde, wo ich denken könnte, dass du dir da zu dieser Stelle mehr Gedanken gemacht hast als ich bisher.

Schade, dass du dir diese Gedanken nicht machen konntest und du den Eindruck gewonnen hast, ich wäre zu faul. Aber faul bin ich gewiss nicht. Ich habe einfach nur einen Job (bin selbständig), zwei Kinder,mit allem was dazu gehört, eins davon fahre ich viermal die Woche zum Leistungs-Fußball, und ein Haus mit Garten und entsprechender Arbeit. Dazu eine alte Mutter, die der Zuneigung bedarf, ebenso wie mein Ehemann und mein Hund es bedürfen. Alle zerren mit ihren Bedürfnissen an meinem Ärmel. Mein Hobby soll ein Ausgleich sein und ich möchte nicht, das es zu einer Bauestelle wird, um darin zerfressen werden. Da bin ich pragmatisch. Nicht faul. Ich will Spaß und Entspannung beim Lesen und Schreiben haben. Ich war dumm genug zu glauben, dass meine Geschichte den Ansprüchen der Leser gerecht sein könnte. Nachdem ich deine gelesen habe, wurde mir klar, dass die Messlatte höher oder anders gesetzt ist, als mir bewusst war. Da mir persönlich kurze Geschichten in meinem derzeitigen Lebensabschnitt lieber sind, kann ich diese hohe oder andere Messlatte eben (noch) nicht erreichen, obwohl ich wahnsinnig stolz auf mich war, überhaupt eine Geschichte zu Stande zu bringen, die von meinem altbewährten Stil abgewichen ist.

Danke für deine Tipps!!!!!!!! Ich kann davon profitieren. Da bin ich mir gewiss!

Fortsetzung folgt

 

Liebe Goldene Dame,

eine Herbstliebe lang ist mir zu kurz. Was lollek sagt, stimmt schon. Das ist eine Skizze zu einer Geschichte, eine, die an manchen Stellen schon weiter gezeichnet wurde als an anderen. Eine Skizze, die mich nicht berühren kann. Sie inspiriert mich zu Gedankenspielen, aber so funktioniert die Geschichte mehr in meinem Kopf, nicht auf dem Papier, oder Bildschirm, je nachdem. Ich glaube auch, dass du eine recht komplexe Geschichte im Kopf hattest, als du das geschrieben hast. Der Plot der außerehelichen Vergnügung ist ja nichts Neues und dass die Geliebte sich mit dem sexuellen Geliebtwerden zufrieden geben will, sich aber dann doch verliebt und mehr verlangt als bloß einen dicken Schwanz, das kennen wir und du zeigst uns im groben ein großes Klischee. Aufgefallen sind mir die teilweisen sehr harten Ausdrücke, wenn es um Sex geht, da hast du die Gefühle schlicht gegen einen ordentlichen Fick substituiert und ich weiß nicht, wohin das deine Erzählung führen soll. So viele Geschichtenzipfel ragen da empor und an keinem hast du so richtig gezogen. Schlicht ist auch deine Sprache, alles wirkt allgemeingültig, aber trotz Beschreibungen fehlt mir das Individuelle in der Geschichte. Das zeigt einmal mehr, dass es gar nicht so wichtig ist, ob jemand fettige Haare hat oder nicht. Die Eierköpfszene hat mich verwirrt. Das ist die mit Abstand am deutlichsten dargestellte Szene und ich weiß nicht recht, was sie mir sagen will. Ich empfinde das als Leser sogar als ablenkenden Faktor.

Ein paar Anmerkungen:

Den Mann, der dort im Sarg liegt, habe ich geliebt. Er hatte mich verlassen.
Klammheimlich.
Ganz kurz sind deine Sätze, schlicht und schüchtern fast. Ich mag so kurze Formulierungen, die etwas Kühles und Distanziertes haben, aber teilweise große Wirkung entwickeln können. Gleich die ersten Sätze können mir gefallen, aber es streckt sich halt auf die ganze Geschichte und da wird das inflationär in meinen Augen. Die Satzstellung hier finde ich übrigens etwas ungeschickt.

Eines Morgens wachte ich auf. Er fickte mich. Verbissen. Ich schmollte kussbereit.
Das ist schon irgendwie lieblos. Und da frage ich mich, ob eine Geliebte, die keine Witwe sein darf, sich in dieser Form erinnert, ob sie da nicht mehr Gefühle hineininterpretiert. Das „Ich schmollte kussbereit“ gefiel mir.

Die Klinge trennte das Obere von Unterem.
Das ist seltsam, aber ich mag’s. Weil es so was Selbstverständliches ist, eigentlich.

Engumschlungen und nassgeschwitzt berührte der Kerl meine Seele.
Solche Formulierungen mag ich, aber noch lieber hab ich es, wenn man von diesem Fingerabdruck auf der Seele lesen könnte. Darum geht es doch eigentlich hier. Ein Mann tritt in ihr Leben und verschwindet wieder, der Fingerabdruck auf der Seele bleibt, aber niemand sieht ihn, niemand darf ihn sehen, alles soll bedeutungslos gewesen sein?

Er hat seinen Arm um sie gelegt. Sie sieht aus, als habe sie unheimliche Schmerzen, weil ein Gorilla sie in seinen Pranken hält.
Das mochte ich überhaupt nicht. Da versuchst du mit einem starken Bild zu zeigen, dass die Frau unglücklich in der Ehe ist, vielleicht sogar ein Motiv für das Fremdgehen zu generieren. Wirkt sehr konstruiert und außerdem ist der Vergleich nicht gut.

Was du hier geschrieben hast, ist ein Plan für eine Geschichte, die du schreiben hättest können. In meinem Kopf ist das eine wunderbare Liebesgeschichte von einer traurigen, unentschlossenen Frau, die Gefühle und Sexualität verwechselt, von einem Mann, der aus den „üblichen Gründen“ fremdgeht und den hässlichen Moment als sie auf der Beerdigung steht. „Wer ist das?“ – diese Frage darf sie sich anhören und die wird sie sich auch selbst stellen. Sehr viele Möglichkeiten und Wege, die du nicht verpasst hast, sondern noch gehen kannst. So bleibt deine Erzählung eine Skizze.

Beste Grüße
markus.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ungesagtes steht zwischen mir und seinem Sarg,
dass man nach den Vorrednern meinen könnte, dass da der erwartete, aber vermisste restliche Text stünde. Geradezu getrieben durch Jans Rückgriff auf die protestantische Ethik und das Loblied bürgerlichen Fleißes im Zusammenhang neoromantischer Vorstellungen des Liebeslebens nach der Pop-Kultur, betret ich nun ein drittes Mal die Bühne,

liebe GD,

denn faul ist gewesenes (besser: verwesendes) Fleisch, wenn es in Gärung übergeht und ungenießbar wird. Die Öko- und Ökotropologen haben's auf den Begriff gebracht: Gammelfleisch!

Von seinen Wurzeln her (got. fuls, ahd. ful, mhd. vul) bedeutet es nichts anderes als stinkend, modrig (dem inneren eines Sarges angemessen) und im engl. Sonderweg, dem foul. Der Duden (Bd. 7) vermutet gar, dass dem weibl. Geschlecht(steil) um diese Wortwurzel herum der vulgäre Ausdruck mhd. vut, seit dem 15. Jh. fotze zuwuchs – wer wird sich da noch wundern, wenn das männl. Geschlecht bereits im ahd. (8. Jh) mit faz bezeichnet wurde – und wer läse da nicht seine ursprüngliche Bedeutung als Fass/Gefäß heraus?, womit wir wieder beim Thema wären –

Herbstliebe.

Neil Young hat schon in seinem 26. Jahre seine Trilogie über den Herbst begonnen (Harvest,, Harvest Moon und Greendale, 1972 - 2003). Herbstzeit ist Erntezeit, die Ernte der Icherzählerin findet aber kein Herz aus Gold, sondern einen älteren Sack (auch dazu passend NY: Old Man), der zu seinem ihm angetrauten Weibe und dem öffentlich demonstrierten gutbürgerlichen Leben heimlich jene weiblichen Formen sucht, welche die Gattin nicht (mehr?) aufweisen kann
„Ihr Busen ist zu klein. Nicht so schön wie deiner.“
Was als Begründung der Beziehung doch ausreicht. Sachlich formuliert mit einer ästhetischen Note verknüpft. Was nur einer sagen kann, der den Niedergang des Fleisches nicht erfahren will, wiewohl er den eigenen, viel radikaleren Abgang vorhersagt (Krankheitsbild Alter).
Er hat gesagt, er werde sterben. Irgendwann in ferner Zukunft. Früher als ich.

Erntezeit ist und die Icherzählerin fährt eine karge Ernte ein, im Gegensatz zu Neil Young gibt’s keinen harvest moon für die Protagonistin, dem die karge Form der Erzählung konsequent entspricht. Da muss sich ja das neoromantische junge Herz sträuben, vor allem wenn vulgäre Ausdrücke benutzt werden, welche in der populären Literatur gang und gäbe sind. Ich wüsste nun nicht, dass jemand sich da entrüstet, wenn im Alten Testament die Neoromantik karikiert wird in einem einzigen Satz des Typs „Und x erkannte/nahm sein Weib“, ohne Gefühlsäußerung, nüchtern und darum verträglicher als überschäumende Gefühle – und doch weiß jeder, was gemeint ist: Das Intimste und Privateste überhaupt, das im realen Leben niemand andern was anginge (weshalb auch im AT der ausgesorgt hat, der die Blöße eines andern unberechtigt sieht). Da bedarfs keiner Beschreibung, da wüchse das Buch der Bücher an auf 33 Bände à tausend Seiten und mehr.
Erst in der bürgerlichen Welt und vor allem mit der Industrialisierung und sich ändernder Arbeitsbedingungen kommt eine die Intimsphäre eigentlich verletzende Beschreibung des Liebeslebens auf, dass das animalische Erbe (Sex) romantisch verklärt wird. Das erinnert daran, dass die idealisierte Ritterwelt von Minne sang und doch im Übergang 14./15. Jh. den Florentiner Gürtel* (nicht zu verwechseln mit dem Hut) einführte: ein Stahlgürtel mit Schloss und einem Genitalien bedeckenden Steg, der um den Unterleib getragen wurde und Enthaltsamkeit garantieren sollte, weshalb er unter der Bezeichnung Keuschheitsgürtel in die Geschichte einging.
Das wäre nun eine schöne Variante: die Ehefrau mit dem Florentiner Gürtel und die Kebse mit dem Göttergatten …

Ich werd nun nicht behaupten, dass es Dein bester Text wäre,

liebe GD,

aber wo karge Form und Inhalt übereinstimmen, kann ein Text schon gar nicht als misslungen angesehen werden.

Gruß von Veronika, deren daseiendem Freund und dem

Friedel

* Der Gürtel kommt keineswegs aus Florenz. Das erste Mal ist er belegt in Padua.

 

Liebe Leser, ... die Fortsetzung. Es tut mir leid, dass ein Monat verstrichen ist, danke schon einmal, dass ich mir die Zeit nehmen konnte ...<3

liebe Eva,

Der Titel hat dir mehr Inhalt versprochen. Das kann ich sogar nachvollziehen.
Aber ich glaube, dass ich doch mehr als nur vom Fick zwischen den beiden erzählt habe. Es ist die Geschichte eines Mädchens, das eine Verbindung zu einem älteren Mann von dem sie wusste, dass er verheiratet ist, eingegangen ist. Ist es von ihr Liebe gewesen? Das Wort Herbstliebe ist auf ihn gerichtet. Nicht auf das Mädchen. War es für ihn Liebe?
Was versteht man allgemein unter Liebe? Was verstehst du darunter?
Deine Kritik hat mich auf die Spur gebracht, doch mehr erzählen zu müssen, diese Liebeserfahrung noch plastischer zu gestalten, damit deutlich wird, dass es hier nicht um die „romantische“ Liebe geht. Danke für das Feedback.


Lieber Anakreon,

Ja ,die Geschichte soll eigenwillig sinnlich-erotisch sein.
Deine Vergleiche mit dem Tod in Venedig und Letzten Tango in Paris ehren mich natürlich, aber die Geschichte ist nicht in Anlehnung an solche Meisterwerke entstanden. :D

Die Geschichte soll von Anziehung und Gegensatz erzählen, und von Sehnsucht und Obsession, und von dem Verfall gesellschaftlicher Sitte und Anstand, und dem Schuldgefühl, das dadurch entsteht. Natürlich im Gegensatz zu den von dir genannten Werken viel viel kürzer!

Vielen Dank für das Gerne Gelesen!

Liebe bernadette,

So harsch finde ich deine Kritik nicht. Vieles von dem, was du anmerkst geht in die Richtung von Eva Luise, denke ich. Und man kann ganz bestimmt einiges anders schreiben!

Dieser Text ist ein neuer Text von mir und ich habe ihn unter der Prämisse des Maskenballs geschrieben, mich aber nicht getraut ihn unter der Maske zu veröffentlichen.

Dann wärest du vielleicht auch nicht so enttäuscht gewesen ...

Ich habe was probiert (siehe meine Antwort bei Rick) und bei dir hat es keinen Funken geschlagen. Schade ...

Diese Geschichte ist vielleicht nicht meine Beste, aber sie sollte anders sein. Deine Kritikpunkte werde ich beherzigen und die Geschichte vielleicht sogar neu schreiben.

Danke für deinen Kommentar. Es war ein wichtiges Feedback an mich.


Lieber Rick,

Auch ich muss nicht immer in die Seelen tief eintauchen und es freut mich ungemein, dass dir mein Ausflug in diese „Liebesgeschichte“ gefallen hat.

Die meisten Menschen verbinden mit Liebe ein angenehmes Gefühl. Mich hat es gereizt, dieses angenehme Gefühl auszublenden und die Liebe rein physisch darzustellen.
Daher der Eindruck des Filmischen. Der Leser soll wie mit einer neutralen Kamera betrachten können. Offenbar hat es bei dir funktioniert. Und so ganz durch gefallen bin ich offenbar bei dir damit nicht. Das hat mich nach Bernadettes Kritik wieder aufgemuntert, das Schreiben nicht an den Nagel zu hängen :D. Danke dafür :)


Hallo Resi (Fred)?,

Ob die Vorkommentatoren schon fast alles gesagt haben ...? Ok die Geschichte scheint zu vulgär für dein Gemüt zu sein. Wie gesagt, diese Geschichte soll nicht in die Schublade von Zuneigung und tiefes Hochgefühl passen. Es ist eine andere Wahrnehmung der Liebe, die vielleicht deinen Vorstellungen widerspricht. Der Kerl ist im übrigen ein Kerl und wird auch ein Kerl bleiben. Manche Frauen, auch Damen, wollen von einem Kerl, also einem richtigen Mann, durchgebummst werden. Danach verlieben sie sich vielleicht in den Kerl. Oder auch nicht.

Danke für dein Statement


Lieber Jimmy,
in der Essenz hast du es mit deiner Kritik getroffen. Du wünscht dir sogar mehr Obsession, mehr Fatalismus. Das geht in meine Richtung, aber ... in die ich mich nicht weiter gewagt habe ... Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich bei der Figurenzeichnung noch blass geblieben bin. Ob ich es so wollte? Na ja, Abgründe zu zeigen kann machmal nach hinten los gehen. Jedenfalls scheue ich davor zurück.

Ich muss mutiger werden.

Danke für deine aufbauenden Worte!


Lieber M. Glass

Geschichtenzipfel ist ein schönes Wort und auch der Fingerabdruck auf der Seele. Ich gebe zu, bei deiner Kritik hingeschmolzen zu sein, weil du sie so zauberhaft formuliert hast. Deine Kritik geht in die Richtung „mehr erzählen“ und ich kann nur schuldbewusst nicken. Ja, mein Kreuz, das ich trage, ist, die Fahne der Kürze hoch zu tragen.
Dein Tipp, Abwechslung hineinzubringen, weniger inflationär mit meinem knappen Stil umzugehen, versuche ich, mir zu Herzen zu nehmen. Danke für deine anschaulichen Anmerkungen.


Lieber Friedel,

Dem einen reichen karge Bilder und er malt sich den Rest dazu. Er bleibt jedoch hungrig und sucht das Fehlende. Der andere mag es lieber detaillierter und aufgebauscht, es fehlt an nichts, so dass er gesättigt zurücksinken kann.
Was ist bekömmlicher?

Ich glaube nicht, dass meine Geschichte total misslungen ist, doch sie befriedigt nicht alle Geister.

Du selbst schreibst oft sehr lange Geschichten, doch ist in ihnen mehr Erzählung als in anderen Geschichten gleicher Länge. Die Spekulation gefällt mir und dir. Ich werde davon nicht ablassen. Versprochen. Danke für deinen schöpfenden Ausflug in die Semantik. Da kann ich nur zustimmend nicken.


Lieben Gruß an alle, GD :)

 

Hi Goldene Dame,

Ich glaube nicht, dass meine Geschichte total misslungen ist, doch sie befriedigt nicht alle Geister.

Mit diesem Anspruch, wenn du ihn denn hättest, gelänge dir gewiß manch Geistlosigkeit. Und wer beim Schreiben die gefühlte Erwartung ganzer Leserschaften im Kopf hat, dem ist nicht zu helfen.

Mir gefällt dein in polare Abgründe führendes Kammerspiel zwischen Eros und Tod, Gier und Selbstmitleid, und zwar sowohl in seiner Kargheit als auch in seiner spröden Stilistik und den in den erzählenden Text eingefügten Dialogsequenzen. (Mein literarisches Weltbild bedurfte hier übrigens der Veränderung, dass es doch möglich ist, einen guten Text zu schreiben, in welchem ein Schweizer Taschenmesser erwähnt ist.)

Es ist richtig, das Sujet hier ist nicht eben aus Taufrischhausen, aber die Herausforderung, die gerade darin besteht, Altbekanntes auf eine neue Art zu präsentieren, ist dir, wie ich finde, sehr gut gelungen.
7miles

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo 7miles,

Vielen Dank für dein Lobgesang. Wir kennen uns noch nicht. Hat mich gefreut, dich kennenzulernen. Ich werde mich revanchieren und eine deiner Geschichten lesen. Bis bald! GD

 

Hallo Goldene Dame,

ich mag viele deiner Geschichten, doch diese gehört nicht dazu. Ich kann weder die Leidenschaft noch die Liebe nachvollziehen. Der Typ ist mir nur unangenehm. Vllt ist ja für dich schon "Er fickte mich" Ausdruck von reiner Triebhaftigkeit; mir reicht das nicht.

Am ehesten gefällt mir noch die Situation am Grab:

Ungesagtes steht zwischen mir und seinem Sarg. Ich bin nur eine Randfigur. Seine Familie steht im Vordergrund. Sind die, die die Hand geben. Sind die, die Trost gespendet bekommen, sind die, die zum Leichenschmaus gehen. Sind die, die weinen.
und besonders dabei der erste Satz. ;) Da unterscheide ich mich mal wieder von anderen Testlesern.

Ein Fehlerchen:

Er hatte mir insOhr geflüstert

Gruß, Elisha

 

Lass dich nicht entmutigen, Goldene Dame, schreib weiter, was du für richtig hältst. Ich mag inzwischen auch kurze Kurzgeschichten, will nicht die breitgewälzte Gefühle dabei haben. In einer Geschichte sind das Warum und Wieso kein Muss. Es muss reichen, wenn ein paar Schlaglichter auf das Geschehen fallen, das andere kann sich der Leser zusammenreimen. Wenn nicht, wenn also der Leser sich außerstande sieht, sich die Beweggründe deiner Figuren auszudenken, dann hat er halt zu wenig Fantasie oder zu wenig Lebenserfahrung. :D

One-Night-Stands gibt es nicht erst seit heute. Und genauso wenig gibt es erst jetzt längerfristigen Beziehungen, die aus zufälligen Begegnungen stammen. Und die Kombination alter Mann – junge Frau, ist geradezu klassisch zu nennen, deswegen wird das gern als Klischee diffamiert. Wenn man jedem Klischee entgehen wollte, müsste man nur außergewöhnliche Geschichten mit außergewöhnlichen Menschen schreiben.

Dass deine Protagonistin sogar im Hotel anheuert, um mit diesem Mann zusammen zu sein, zeigt doch überdeutlich, dass sie ihn will. Das ist ehrlich, wie überhaupt die ganze Geschichte ehrlich ist. Es werden weder Frau und Kinder verschwiegen, noch der nahe Tod, von dem nur er es weiß oder eine Ahnung hat.

Solchen Geschichten enden meist tragisch: Entweder geht die Ehe kaputt oder die außereheliche Beziehung. Hier ist es der Tod, der für die Entscheidung sorgt. Dass am Grab eines Mannes zwei oder mehr Frauen stehen, von denen nur eine ahnungslos ist, gibt’s öfters. Insofern passt das auch hier: Eine gewöhnliche Geschichte mit gewöhnlichen Menschen endet gewöhnlich. Das interessant rüberzubringen kann man nur, wenn man nicht zu viel erzählt, sondern nur ein paar Fakten beleuchtet, das andere sollte der Leser, wie bereits gesagt, schon allein herausfinden. Klar, wer das nicht kann, ist arm dran. Aber das ist sein Problem, nicht deines.

PS: Dass deine Prot Eier köpft, also vom vorsichtigen Rumgeklöpfe nichts hält, machte sie mir sofort sympathisch. Sie will es offenbar immer sofort haben: Das Ei wie den Sex, deswegen landen die beiden auch sofort im Bett. :D

 

Wenn nicht, wenn also der Leser sich außerstande sieht, sich die Beweggründe deiner Figuren auszudenken, dann hat er halt zu wenig Fantasie oder zu wenig Lebenserfahrung. :D
...

Das interessant rüberzubringen kann man nur, wenn man nicht zu viel erzählt, sondern nur ein paar Fakten beleuchtet, das andere sollte der Leser, wie bereits gesagt, schon allein herausfinden. Klar, wer das nicht kann, ist arm dran. Aber das ist sein Problem, nicht deines.


Lieber Dion,

ich schätze dich sehr, aber bei diesen Bemerkungen habe ich mich doch etwas gewundert. Bleib doch bei den Ich-Botschaften und urteile nicht herablassend über andere Kritiker, die es anders sehen.

 

Meine Kritik war nicht gegen andere Kritiker gerichtet, bernadette, zumindest war das nicht meine Intention. Aber man kann meine Worte so deuten, daher bitte ich alle, die sich angesprochen fühlen, meinen Eifer zu entschuldigen.

 

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