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Eine heiße Sommernacht

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09.07.2002
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Eine heiße Sommernacht

Sie waren erst am frühen Morgen von einer Geburtstagsfeier heimgekommen, der Mond stand noch am Himmel. Es war dunkel im Zimmer und die Hitze raubte beiden den Schlaf.
Er griff nach der Streichholzschachtel auf seinem Nachttisch. "Ich habe dir doch erzählt, dass die Frau meines Kollegen schwanger ist, oder? Naja, die beiden werden deshalb in diesem Sommer nicht verreisen", sagte er und nahm ein Streichholz aus der Schachtel. Sie drehte ihm den Kopf zu, sichtlich interessiert. "Und weil wir noch keine Reise für den Urlaub geplant haben, hat er mir angeboten, seinen Wohnwagen zu benutzen." Er setzte den Kopf des Stäbchens an die Reibefläche der Schachtel. "Was hältst du davon, ans Meer zu fahren?" Jetzt zündete er das Streichholz an. Eine helle Flamme leuchtete auf, spiegelte sich in ihren glänzenden Augen.
"Ist das dein Ernst? Wirklich? Das wäre ja... Hast du schon zugesagt? Oh, das Angebot müssen wir unbedingt annehmen. Wir zwei zusammen am Meer! Ich freu mich so! Ist das auch ganz sicher? Sag doch was, Schatz! Das wird bestimmt toll! Hast du schon einen genauen Ort rausgesucht? Ich liebe das Meer! Und dich natürlich auch, du bist ein Schatz!"
Sie freut sich wie ein kleines Kind, dachte er. Ihre Wangen waren gerötet und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Sie malten sich den Urlaub in den schönsten Farben aus: Strandspaziergänge, kreischende Möwen, Baden im Meer... Langsam schrumpfte das Streichholz und verbreitete dabei ein angenehm ruhiges Licht. Plötzlich fiel sie ihm um den Hals, küsste ihn und begann von Neuem, begeistert von ihrem ersten gemeinsamen Urlaub zu schwärmen. Das Feuer flackerte hell auf.
Nach und nach wich die anfängliche überschwängliche Begeisterung einer etwas ruhigeren, vernünftigeren Freude, sie begann, den Urlaub zu planen. Wer würde sich um den Hamster kümmern? Was müssten sie mitnehmen? Die Sonne ging auf. Ein plötzlicher Windstoß kam durch das Fenster herein und löschte das Feuer.

 

Hallo Juliane,

Nette Umsetzung des Vergleichs Begeisterung/Streichholz, das war auch eine der Begriffspaarungen die mir als erstes bei dieser Aufgabe eingefallen sind.

Am Ende hast du das gleiche Problem, wie ich momentan in meiner Geschichte: Wogegen die Personen in der Geschichte nur durch ihre Handlungen charakterisiert werden, wird der Vergleich am Ende quasi einfach herausgeschrieben. Ich denke auch wenn man das subtiler darstellt, wird der Vergleich klar.

Gruss,

I3en

 

Hi Nudelsuppe,

der Vergleich Streichholz / Begeisterung ist dir gut gelungen. Man erkennt deutlich die Analogie. Aber , wie I3en schon sagt, wäre es subtiler halt schöner. Das Problem ist bei dieser Geschichte (eigentlich bei allen, die sich mit dem Challenge -Thema befassen) das richtige Maß zu finden. Der Vergleich muss deutlich werden, ohne aber den Leser mit dem Holzhammer zur Erkenntnis der Autorenintention zu bringen (Ausnahmen bestätigen die Regel / die Toaster :) ). Aber im Moment käme ich ins schwimmen, wenn ich dir eine Idee geben sollte, wie du es hier besser machen könntest.

Laut Rabenschwarz´ Ausführungen ist eine Geschichte, ein Plot gar nicht von Nöten. Da das Hauptgewicht auf der Argumentation liegt, genügt es evtl. lediglich eine Abhandlung über den Vergleich eines (bestimmten) Sachbegriffes mit einer Emotion zu schreiben und das Ganze mit geschickten Argumenten zu versehen. Aber ich glaube, das will eigentlich keiner so recht (mir zumindest geht es ein klein wenig gegen den Strich – wir sind bei kg.de) und folglich plagen wir uns mit unterschiedlichsten Variationsmöglichkeiten und ich für meinen Teil finde es sehr interessant. Daher denke ich ist die etwas weniger subtile Methode, die du hier gewählt hast, absolut nicht falsch, nur diskussionswürdig.

Wenn dir keine subtile Korrektur einfällt, versuch es einfach mit einer anderen Geschichte auf eine ganz andere Art, du hast noch eine zweite Möglichkeit. Man sollte keine Möglichkeit auslassen, der Jury das Leben schwer zu machen. :D

Gruß vom querkopp

 

@Nudelsuppe: schön geschrieben. Die beiden haben Recht: ein wenig subtiler ginge sicherlich noch besser. Aber das Thema provoziert schon dazu, zu deutlich zu werden. hab ich dann wohl grad auch geschafft, wenn man es aus dem Blickwinkel betrachtet.. na, mal sehen.
jedenfalls hatte ich bei dem Vergleich ein kleines Problem: kein gravierendes, aber irgendwie hab ich die ganze Zeit erwartet, daß er entweder ständig neue Streichhölzer anzünden würde, oder daß er sich derbe die Finger verbrennen würde. Aber nichts dergleiche. Ein Zauberstreichholz brennt die ganze Nacht.
da war dann klar, daß Methaphorik einem tatsächlich manchmal schöne Brocken um die Ohren haut. :D
nix für ungut. ich versteht schon, daß das nicht besser ging, und auch, wie es gemeint ist. Und überhaupt hast Du die Erotik / Sexualität ( oder spielt mir da Freud grad übel mit? ;) ) sehr schön subtil umgesetzt... da warst Du keinen Tick zu deutlich. Aber auch nicht zu wage.
Schön gemacht. Thema gut umgesetzt!
Frage: hat die Challenge - Idee Dir ( als KG.de -Neuling, deshalb frag ich ) Spaß gemacht? würde mich interessieren, ob Du auch ein Schreib-Neuling bist ( denn am Anfang hätte ich es höllisch schwer gefunden, einen "Auftragstext" zu schreiben... ), oder ob Du nur hier neu aufgetaucht bist?

@querkopp:
was eine Anspielung!!

die Regel / die Toaster
:D :lol:

Lieben Gruß,
Frauke

 

Ich danke euch drein für die Kommentare, und habe jetzt ein Problem: Dass es etwas zurückhaltender besser wäre, denke ich auch. Nur hab ich keine Ahnung, wo ich anfangen soll mit dem Verändern. Weil ich nämlich auch nichts wegnehmen kann, dann klingt es irgendwie blöd. Werde mir aber noch Gedanken machen, vielleicht finde ich dann einen Mittelweg.

@querkopp: "Aber ich glaube, das will eigentlich keiner so recht" Eben. Ich auch nicht. Eine zweite Geschichte schaff ich wahrscheinlich nicht mehr bis morgen. Ich hätte zwar eine wie ich finde passende Verbindung, aber mir fällt nichts Aufschreibwürdiges dazu ein.

@arc en ciel: Hehe, das ist natürlich ein gaaanz langes Streichholz, da dauert es schon ne Weile, bis es weit genug runtergebrannt ist, um wehzutun. Ich habe den Zeitraum der Nacht extra etwas verkürzt, denn sie sind ja erst seit dem "frühen Morgen" wieder da. Und außerdem ist das Streichholz aus so einem Material, das nur ganz langsam brennt. Aber so ganz haut das natürlich trotzdem nicht hin, das vom-Urlaub-Träumen dauert wohl doch länger als das Streichholz-runterbrennen-Lassen. *seufz* Mal sehen, ob sich da was ändern lässt.
"oder spielt mir da Freud grad übel mit?" Ich würde gerne sagen: "Nein nein, das hast du schon richtig verstanden." und dann dankend das Lob entgegennehmen. Aber da ich ja ein ehrlicher Mensch bin: Häää??? Wo kann man denn bei diesem Text (von dem sprichst du doch, oder? :D ) Erotik reininterpretieren? Vielleicht hab ich das ja doch so ähnlich gemeint... obwohl... ich wüsste jetzt leider echt keine Stelle, bei der so ein Hintergedanke für mich rauszulesen ist.
Ja, ich bin auch Schreib-Neuling - bis auf ein paar in meiner Grundschulzeit entstandene Kindergeschichten... müsste mal gucken, ob ich die noch finde :) - und ich finde die Idee einer (oder eines?) Challenge interessant. Ich glaub, sonst hätte ich auch nicht teilgenommen. Vor allem der "Was haben die anderen aus der Aufgabe gemacht?"-Vergleich gefällt mir. (Ich werde später auch noch bei den anderen Geschichten meinen Senf dazugeben.) Und dazulernen kann man auch was, das ist doch toll *schleim*.

 

@arc en ciel
Ich hab mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen... Wenn das Erotische an der Geschichte für dich ist, dass er sein Streichholz rausholt, an die Reibefläche ansetzt und dann anzündet, was ihre Wangen erröten lässt... hehe, nein, damit wollte ich nicht irgendwelche Phantasien ausdrücken, das bezog sich wirklich nur auf den Vergleich. Find ich aber lustig.

Ich habe beschlossen, die Geschichte nicht mehr zu verändern. Einerseits, weil ich einfach nicht weiß, wo ich ansetzen soll. Es würde eine ganz andere Geschichte entstehen und dafür ist die Zeit ja schon abgelaufen. Außerdem schaff ich es nicht mehr, alles, was zu eindeutig ist, umzuschreiben, weil ich übermorgen wegfahre (wahrscheinlich komm ich erst wieder, wenn die Auswertung schon vorbei ist, ich muss also viel länger auf das Ergebnis warten als ihr :heul: ) und der morgige Tag auch schon verplant ist... überhaupt wird mir das alles zu stressig. Ihr müsst also mit dieser Geschichte auskommen.

Gruß,
Nudelsuppe

 

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