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Eine Art Liebesgeschichte

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20.04.2002
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Eine Art Liebesgeschichte

( Ich habe beschlossen Bujis LIVE- Theorie mal aus zu probieren.
Diese Geschichte ist in einer Freistunde entstanden und die Charaktere sind realer Natur.
Ob die Gefühle des Tisches auf jemand anderes übertragbar sind überlasse ich der Ungewissheit)

Der kleine grüne Tisch wackelte hin und her. Er hatte wahrlich schon bessere Zeiten gesehen.
Sein äußeres Erscheinungsbild war schäbig , abgenutzt und sicherlich schon lange nicht mehr modisch. Irgendwelche Spaßvögel hatten im Laufe der Zeit allerlei Eddingverzierungen auf ihm angebracht.
Direkt vor ihm stand ein ebenso abgenutzter aber sportlich wirkender Kicker.
Zwei Schülerinnen spielten an ihm auf recht unbedarfte , unsichere Weise.
Die eine war blond und uninteressant, Leistungsschülerin eben. Sie hatte sich wohl die Haare blondiert, denn früher hatte der Tisch sie als braunhaarig wahrgenommen.
Die andere war brünett, zierlich und ganz nach dem Erscheinungsbild, welches der Tisch immer als das Angenehmste empfunden hatte.
Die durchdringenden, fordernden und intelligenten Augen gepaart mit der jugendlichen, bleichen Haut und einer für ihr Alter fast zu niedlichen Stupsnase, wirkten nachdrücklich auf den armen grünen Tisch.
Manchmal in diesen Stunden wenn das Mädchen am Kicker stand, sich schnell und ergeizig hin und her bewegte, während sie mit ihrer piepsigen, besserwisserischen Stimme Entzücken oder Erzürnen ausdrückte, stellte sich der Beschriftete vor wie es wäre, wenn sie sich einmal, ein einziges Mal nur an ihn setzen würde um dies oder das zu spielen, zu essen oder einfach nur auszuruhen. Es müsste wundervoll, befriedigend, einmalig sein,... aber sie dachte ja nicht einmal an eine solche Möglichkeit. Sie hatte nur diesen Kicker im Kopf, diese Sportskanone.
Jedes Gedankenspiel war zwecklos, jeder Traum hoffnungslos.
Er würde sie nie erreichen, das wusste er.
Sie stand an diesem Kicker, beweglich, flüchtig, nur für kurze Zeit bis der Gong läuten würde
und er , der Schäbige, stand hier, auf dem seiner Meinung nach fehlplatzierten Podest, wacklig, aber starr und unbeweglich.
Er würde ihr niemals nahe kommen , niemals würde sie greifbar sein, immer nur ein schöner Traum für wenige Minuten, bis sie eines Tages ganz verschwinden würde, um in die Welt hinaus zuziehen.
Der Tisch seufzte.
Es würde eine Neue kommen, und nach ihr noch eine, bis man ihn eines Tages, aus Modegründen oder wegen übermäßigem Verschleiß auf dem Sperrmüll wiederfinden würde.

[ 30.04.2002, 16:02: Beitrag editiert von: Marot ]

 

Hi Marot!

Interessante Geschichte.
Soll der erste Absatz eine Erklärung sein, was es mit deiner Geschichte auf sich hat? So ne Art Vorwort?
Ehrlich gesagt finde ich das überflüssig.

Die Beschreibungen sind dir, meiner Meinung nach, ganz gut gelungen.
Nur an einer Stelle blieb ich hängen:

Podest, wacklig, aber starr und unbeweglich.
Wenn der Tisch wackelt, dann ist er doch nicht unbeweglich.

lange nicht mehr modisch. irgendwelche Spaßvögel hatten im Laufe der Zeit
Hier hast du versehentlich nach dem Satzzeichen klein weiter geschrieben. ;)

denn mal

L.o.C.

editiert, weil es mit dem zitieren nicht gefunzt hat.

[ 30.04.2002, 10:11: Beitrag editiert von: Lady of Camster ]

 

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