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Ein Wunschtraum rettet das Leben

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16.01.2010
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Ein Wunschtraum rettet das Leben

Ein Wunschtraum rettet das Leben


„Eric, beeil dich du kommst zu spät zur Schule!“
„Laber mich nicht dicht! Du bist nicht meine Mutter!“
„Aber …Ich…“
„Was? Du bist meine Stiefmutter, das ist gar nichts! Du bist nur ein fremdes Stück Fleisch was meinen Vater nächtlich befriedigt! Mehr auch nicht!“
Mit diesen Worten verließ der wütende Eric das Haus auf den Weg zur Schule.
Der 18 jährige Schüler wohnte in Enger und ging in Herford zur Schule. Während seiner Busfahrt drehte er sich jeden Morgen seine Kippen und traf sich kurz darauf mit seiner Freundin Gina.
Sie waren 3 Monate zusammen, aber es lief nicht immer gut.
Als sie sich trafen um 7:30 Uhr, küssten sie sich und gingen das letzte Stück zur Schule zu Fuß. Er steckte sich eine Kippe an.
„Eric? Du rauchst immer noch? Ich dachte du hörst für mich auf? Jährlich sterben über…“
„Halts Maul Gina! Wenn es dir nicht passt, dann verlass mich doch!“
„Ich kann nicht … Ich liebe dich zu sehr…“
„Dann laber nicht! Los jetzt wir gehen zur Schule!“
Als sie am Flb angekommen waren, war es schon 8:30 Uhr… zu spät.
„Wir sind schon wieder zu spät wegen dir!“ sagte Gina.
Ohne jede Vorwarnung schlug Eric sie.
Sie flog auf den Boden und riss sich ihr Knie auf.
Sie weinte. „Hör auf zu heulen oder es ist aus!“
Da riss sie sich gegen ihren eigenen Willen zusammen, hörte auf zu weinen und ging in die Schule hinein.
Als Eric in die Klasse rein kam, ignorierte er die Rufe vom Lehrer, da er zu spät war.
Er ging zu seinem Platz neben seinem schwächlichen Nachbar Kevin.
Eric hatte das Sagen in der Klasse und ließ es jeden spüren, vor allem Kevin.
Kevin wurde ständig von ihm fertig gemacht.
Nach der Schule sollte Eric eigentlich zu Gina, doch stattdessen lief er Kevin hinter her um ihn ohne Grund eins auszuwischen.
„Was willst du von mir?! Ich habe dir doch gar nichts getan!“
„Und? Mir ist grad danach!“ Nach diesen Worten packt Eric Kevin, zieht ihm die Unterhose hoch, verpasst ihm ein blaues Auge und hängt ihn an die Leine an.
„Ich hasse dich Eric! Du tust so viel Schlimmes. Warum?“
„Weil mir danach ist!“
„Irgendwann wird dich das Schicksal dafür bestrafen!“ Doch Eric lachte ihn aus und ging fort.
Es war 17:30 Uhr, um diese Uhrzeit ging Eric täglich bei sich zu Hause in den Keller, in den Gasraum, der die Heizungen beheizte, weil er da Ruhe suchte vor seinen Eltern, Ruhe von der Schule.
Es war eigentlich dort sehr gefährlich ständig im Gasraum vom Haus zu sitzen, doch Eric war das egal.
Er rauchte ganz normal wie immer und zog sich zurück.
So war der tägliche Ablauf von Eric außer am Mittwoch, da war das Schulfest.
Auf dem Schulfest hatte Kevin das Sagen, denn er organisierte alles.
Es war ein wichtiger tag für Kevin, denn es war das erste Mal, dass er so etwas Großes organisiert.
Es sollte alles gut gehen, denn dafür hatte er hart gearbeitet.
Das Schulfest begann, die Leute kamen zu den Spielständen, zu den Essensständen, zum Schulzoo und machten bei der Tombola mit.
Alle hatten ihren Spaß, alle Schüler hatten etwas zu tun, außer Eric.
Er hatte nur eine Sache vorgehabt, Kevins Feier zu sabotieren.
Er hatte am Abend davor jede Menge Vogelfutter genommen und heimlich ins Essen rein getan. Dazu versteckte er eine tote Ratte in einem Kuchen.
Und als das Schulfest los ging, als die Leute aßen, lies er die Vögel aus dem Schulzoo frei, die griffen sofort das Essen an, da sie den Starken Geruch vom Vogelfutter wahrnahmen.
Zur der gleichen Zeit schnitt jemand den Kuchen an und entdeckte die Ratte.
Alle schrien und liefen weg. Das Schulfest wurde von vielen Vögeln überfallen und die Ratte war die Krönung.
Das gesamte Schulfest war nun ein Schuss nach Hinten und Kevin wusste, wer an all dem Schuld war.
Er lief sofort zu Eric, der sich auf eine Bank hingepflanzt hat und lachte.
„ERIC! Warum hast du das getan? Was habe ich dir angetan? Warum tust du das?
Du hast alles kaputt gemacht, ich habe mir soviel Mühe gegeben… glaubst du ich mache das aus Spaß? All diese harte Arbeit? Dies ganze Organisieren? Auf mir lastet ein hoher Druck und du Bastard machst alles kaputt! Ich hasse dich!“
„ Halts maul du Streber! Du hast hier nix zu melden! Von wegen Druck du machst das doch alles gerne und vor allem freiwillig! Du bist ein Schleimer, das ist alles und du machst diese Lehrer-Schleim-Sache doch gerne.
Nach diesen Worten packte Eric Kevin warf ihn in den Schulteich spuckte auf ihn, und sagte: „ ich bin der stärkerer, merk dir das!“
Kevin antwortete heulend: „ Ich habe doch niemals etwas anderes behauptet!
Doch du schlägst mich immer! Warum tust du das?“
„ Weil mir danach ist!“ Mit den Worten schlug Eric Kevin noch mal ins Gesicht.
„ Ich wünschte… Ich wünschte du würdest aufhören damit…
Das ist nicht mehr hänseln, du quälst mich! Ich wünschte du würdest mal in meiner Haut stecken!“
Nach diesen Worten lachte Eric und ging nach Hause.
Er saß wieder in dem Heizraum und rauchte.
In der Nacht, als Eric schlief, war Kevin zu Hause noch wach und betete.
„ Warum? Warum tut er so was? Ich wünschte… Ich wünschte er würde mal sehn wie das ist so zu sein wie ich! Dann würde er sich auch bestimmt ändern! ... Ich wünschte er würde sich ändern…“
Mit diesen Worten ging er ins Bett und schlief ein.
…………..Am nächsten Tag…Oder doch nicht?
„Aufwachen!! Sofort! Heute ist das Schulfest und wenn du das nicht vernünftig hinbekommst, dann hast du deine Eltern, die jahrelang viele Organisationen geleitet haben entehrt!“
Mit diesen Worten schrie und weckte ein alter Mann Eric.
„ Was? Hä? Wer wagt es mir solche Befehle zu erteilen, wer …wer sind sie?“
„ Wie wer bin ich? Junge hast du zu wenig Schlaf gehabt? Ich hab doch gesagt 20 Uhr ins bett!“
„ Was wovon redest du Alter Mann? Ich gehe dann ins Bett, wenn ich will!“
„ Solange du unter mein Dach lebst hast du meine Regeln zu befolgen, also Abmarsch und leg ein gutes Schulfest, hin Kevin!“
Mit diesen Worten verließ der Vater das Zimmer.
„ Kevin? Was denkt dieser alte Mann, wer er ist? ... Moment mal!“
Nach dem Blick in dem Spiegel sagte Eric entsetzt: „ Hilfe! Ich bin dieses Weichei Kevin!
Aber wie? ... Kevin..? Hat er irgendwas damit zutun? Aber wie hat er das denn geschafft?
Oh nein … der alte Mann erwähnte das Schulfest … welcher Tag wohl heute ist?“
Eric blickte auf den Kalender.
„ Der Mittwoch! NEIN, das ist doch unmöglich? Ich verstehe nicht… Ach so … das ist alles nur ein Traum? Ja so muss es sein. Okay dann werde ich mal diesen Spießer Traum hinter mich bringen. Auf zur Schule. Ein Schulfest organisieren … Kinderspiel.“
Als Eric runter zum Frühstücktisch ging, legte er seine Füße auf den Tisch und aß ein Apfel.
Kurz darauf schlug der Vater seinen Sohn.
„ Was denkst du heute eigentlich, wer du bist? Runter mit den Füßen! Fang lieber an dich auf die Schule zu vorbereiten!“
„ Komm mal mit deinem Leben klar, alter Mann! Ich mach das, was mir passt!“
Kurz darauf schmiss der Vater Eric aus dem Haus raus und schrie: „ Halt die Fresse und beweg dein Arsch! Los zur Schule!“
„ Wie stellst du dir das vor alter Mann? Diese dumme Familie wohnt am Ende der Stadt! Das sind 7 km bis zur Schule!“
„ Deine dumme Familie, wie du so schön sagst, kommt damit klar. Und was willst du eigentlich? Du gehst doch immer zu Fuß! Oder soll ich dir Beine machen!?!“
Der Vater holte sein Gürtel raus und schlug Eric damit.
„ Ah Man, was soll das?“
„ Verzieh dich! Und Wehe das Schulfest läuft nicht perfekt, ich werde dich persönlich auseinander nehmen!“
Eric ging ohne Widerworte und überlegte sich auf den Weg zur Schule, wie Kevin das immer aushält, bei einem Vater, der so viel verlangt.
Eigentlich hätte ja Eric den Vater schlagen können, aber er war nun mal im Körper von Kevin und Kevin war nicht sehr kräftig im Gegensatz zu Eric.
Am Schulfest angekommen, schaute Eric auf die Liste wo alle Informationen stehen.
Er dachte und wunderte sich, dass er wirklich arbeitete, doch er machte das nur aus Angst vor dem Vater und noch mehr Schlägen.
Die Zeit verstrich und Eric wurde immer mehr genervt von allen Leuten, da alle sich bei Fragen an Eric wandten.
Plötzlich sah Eric den alten Mann und er bekam Angst, zugleich achtete er mehr drauf, das auch alles gut ging und in der nächsten Minute wurden die Leute von Vögel überfallen und jemand entdeckte in einem Kuchen eine tote Ratte.
Eric schaut rüber zum alten Mann. Der alte Mann kochte vor Wut und wollte Eric nur noch schlagen. Als Eric fast heulend seinen Kopf drehte entdeckte er den Übeltäter von alledem. Eric selbst, welche Ironie.
Eric lief wütend zu dem anderem Eric hin und schrie ihn an: „ Warum tust du das? Was habe ich dir angetan? Weißt du wie viel Arbeit das alles war?!?“
„ Sei still! Du hast hier nichts zu melden du Streber! Dir macht das doch alle Spaß also heul nicht rum.“
Nach diesen Worten warf er ihn in den Teich.
Eric, der in Kevins Körper steckte, erwidert heulend: „ Du glaubst mir macht das alle Spaß? Das ist eine Menge Arbeit! Der alte Mann schlägt mich, wenn ich das nicht alles hinkriege und du hast alles ruiniert!“ Der schwache Eric ging auf den starken Eric los, so wie er es sonst immer macht, doch es brachte nix, der Körper von Kevin war zu schwach, als es mit so einer Kante aufzunehmen.
„Ich habe dir doch gar nichts getan?! Wieso tust du das alles?“
Der starke Eric antwortete protzend: „ Weil mir danach ist!“
Nach diesen Worten weinte Eric und ging nach Hause… Nach Kevins Zuhause denn bei sich hatte er nix mehr verloren.
Zuhause angekommen bekam er große Schläge von seinem Vater.
„ Du Nichtsnutz, du kriegst nichts auf die Reihe! Du hast unsere Familie entehrt! Los ab auf dein Zimmer. Heute gibt’s kein Abendessen für dich!“
Eric weinte oben sehr stark, und rief die ganze Zeit nur: „ Ich habe es verstanden! Wieso habe ich all diese Sachen Kevin und den anderen Menschen bloß angetan? Meiner Stiefmutter, meiner Freundin, Kevin… Ich habe es verstanden! Ich werde mich bessern!“
Nach diesen Worten schmiss sich Eric ins Bett und schlief ein.
………………………………………………
Am nächsten Morgen wachte Eric von selbst auf. Er lief direkt zum Kalender.
„ Nein! Der Mittwoch! Warum wiederhole ich den Tag zum 3. Mal?“ Plötzlich bemerkte er dass, er nicht mehr in Kevins Körper fest saß, sondern in seinem Körper. Eric war Eric.
Und er war glücklich, nicht das, er wieder er selbst war, sondern weil er den Tag wieder gut machen durfte. Sofort lief er nach unten zu seiner Stiefmutter, begrüßt sie und dankte ihr dafür, dass sie jeden Morgen den Tisch deckt.
Heute Nachmittag war das Schulfest und Eric freute sich schon darauf, nicht um Kevin zu mobben, sondern wirklich um ihm zu helfen.
Vor dem Schulfest traf er Gina und ging mit ihr zusammen zum Fest.
Beim Fest angekommen unterhielt er sich mit Kevin, entschuldigte sich bei ihm für alles, aber verrät ihm nichts von diesem Traum. Nach 6 Stunden war das Schulfest zu Ende und es hat alles geklappt, der Vater von Kevin war sogar stolz auf seinen Sohn.
Dann merkte Eric, was das für ein tolles Gefühl ist, das Gute gemacht zu haben.
Auf den weg durch die Stadt dachte Eric nach: Durch diesen Traum geht es mir besser, werde ich andere besser behandeln, denn ich habe verstanden was der Spruch“ Behandele andere so wie du selber behandelst werden willst“ bedeutet.
Wow es ist ja schon 17:30 Uhr, hätte ich diesen Traum nicht gehabt, wäre ich schon längst im Gasraum am Rauchen.
Jetzt brauche ich ihn aber nicht, denn ich habe dank meines neuen Verhaltens kein Stress mehr.
Um 18 Uhr kam er Zuhause an und was er da sah, gab ihm einen tiefen Schock.
Seine Eltern standen nahe dem Haus und redeten mit der Feuerwehr.
„ Papa was ist hier passiert? Unser Haus, es ist in Flammen aufgegangen? Aber warum?“
„ ich weiß es nicht, aus irgendeinem Grund ist unser Gasraum explodiert. Irgendwas schien den Raum entzündet zu haben,“ Sagte der Vater.
Da kam der Feuerwehrmann: „ Wir wissen noch nicht, wie es passiert ist, aber wie wissen wann. Es war ca. gegen 17:30Uhr.“
„ Um 17:30Uhr? …. Mein Gott. Ich hätte doch eigentlich um diese Uhrzeit dort geraucht.
Das bedeutet, hätte ich nicht diesen Traum gehabt, wäre ich …tot“

 

Moikka Marco,

„Was? Du bist meine Stiefmutter, das ist gar nichts! Du bist nur ein fremdes Stück Fleisch was meinen Vater nächtlich befriedigt!“
Mensch, das ist doch echt mal ne klare Ansage! :D
Gefällt mir. Bis zu einem gewissen Punkt bin ich angetan davon, wie Du die Stimme dieses Eric durchhälst, obwohl er so eine negativ besetzte Figur ist; und war ziemlich gespannt, wie es nun weitergeht. Durch diese wilde Einleitung hatte ich mir alles mögliche versprochen, aber dann sehe ich - Du meintest das ja alles ganz anders. Schade. Für mich ne vertane Chance.

Dieser Kevin (woa, Kevin ist auch noch so ein Opfername) wirkt ziemlich blaß, ich finde, hier kommt die Persönlichkeit nicht halb so gut raus, wie bei Eric.

Schade finde ich es, daß es keine echte, realistische Erklärung gibt, warum der Schläger jetzt seine Haltung ändert. Das mit dem Wunsch und der daraufhin verkehrten Wirklichkeit (oder Traum) ist doch arg aus dem Hut gezaubert.

Oft werden Schläger von den Eltern selbst geschlagen, und diese Ohnmacht ist überhaupt der Grund, warum sie sich an schwächeren Kindern vergreifen, ist Kompensation, ein psychischer Schutzmechanismus, und hat mit 'böse' nichts zu tun. Daher finde ich es äußerst bedenklich, daß hier der strenge, mißhandelnde Vater zu Mitgefühl, Einsicht, führt.

Persönlich hab ich ein Problem mit der Verbindung Kind/Religion, aber zumindest finde ich es recht pathetisch, das hier als erfülltes Gebet darzustellen.

Hier hast Du eine Formulierung öfter, das brauchte es eh nicht; der Rest des Satze reichte aus.

Nach diesen Worten packte Eric Kevin warf ihn in den Schulteich spuckte auf ihn, und sagte: „ ich bin der stärkerer, merk dir das!“
(...) mal in meiner Haut stecken!“
Nach diesen Worten lachte Eric und ging nach Hause.
Er saß wieder in dem Heizraum und rauchte.
In der Nacht,(...) sich ändern…“
Mit diesen Worten ging er ins Bett und schlief ein.

Ein paar Tippfehler hast Du noch drin, v.a. Groß-/Kleinschreibung; geh am besten nochmal drüber, oder laß ein Rechtschreibprogramm durchlaufen.

Zeilenumbrüche brauchte es nicht nach jedem Satz, aber nach Sprecherwechsel.

Wenn Du die Geschichte in der Vergangenheit erzählst, mußt Du die durchhalten, schau mal:

„Und? Mir ist grad danach!“ Nach diesen Worten packt Eric Kevin, zieht ihm die Unterhose hoch, verpasst ihm ein blaues Auge und hängt ihn an die Leine an.
packte / verpasste etc.

Auslassungen macht man so: Leerzeichen vor und nach drei Punkten. Wort_..._Wort. Und ohne zusätzlichen Punkt falls als Satzende gedacht.

Er rauchte ganz normal wie immer und zog sich zurück.
Raus mit dem fett Markierten, man kann nicht anormal rauchen.

sagte: „ ich bin der stärkerer, merk dir das!“
sagte: "(kein Leerzeichen, groß weiter nach Doppelpunkt)Ich bin der Stärkere, merk dir das!" (Oder klein: ich bin stärker als du)

Das nur als ein paar Beispiele für eine dringend nötige Korrektur. Toi toi toi.

Viele Grüße,
Katla

 

hey:)
ich danke dir für deine erliche Kritik,
das ist meine erste Kurzgeschichte, von daher muss ich das noch lernen;)
Scheinbar habe ich da echt genug rechtschreibfehler:D
Wenn ich zeit habe, überarbeite ich das mal:)
hättest du denn eine realistischere Wende ?
Also eine Idee?
und noch eine frage zu deinem ersten teil:
Gefällt mir. Bis zu einem gewissen Punkt bin ich angetan davon, wie Du die Stimme dieses Eric durchhälst, obwohl er so eine negativ besetzte Figur ist; und war ziemlich gespannt, wie es nun weitergeht. Durch diese wilde Einleitung hatte ich mir alles mögliche versprochen, aber dann sehe ich - Du meintest das ja alles ganz anders. Schade. Für mich ne vertane Chance.


wie genau meinst du das?
was hättest du zB ewartet?^^

Lg
Marco

 
Zuletzt bearbeitet:

Moi Marco,

also, für Deine erste Geschichte bist Du aber schon weit gekommen: Du hast einen Protagonisten, einen Gegenspieler (hier den Guten), ein paar Nebenfiguren, einen Schauplatz, Spannungsbogen, Konflikt und eine Auflösung. Dialoge - ich finde, in denen liegt auch Deine größte Stärke. Soweit kommen viele nicht im ersten Versuch. Und lernen müssen wir alle noch ;) (fast alle, ich aber jedenfalls auch).

Warum ich es erst so gut fand: Autoren haben oft Schwierigkeiten, den 'Bösen' gemein darzustellen. Selbst Mörder werden so schluffig beschrieben, daß man nicht glaubt, sie könnten jemand ein Haar krümmen. Dein Eric wirkt auf mich glaubhaft - das liegt an den kurzen, knappen Sätzen, die machen die Sprache hart und bringen Tempo in die Sache. Zweiter großer Pluspunkt im Text.

Dazu kommt, daß Kevin ein wimmernder Langweiler ist. Somit hast Du - vllt ohne es so richtig geplant zu haben - mich als Leser auf die Seite Deines 'Bösen' gezogen. Außerdem sind die Sachen, die Eric ihm antut, irgendwie total lustig - der Teich, die Unterhose hochziehen und ihn daran aufhängen ... also man lacht, aber dann denkt man gleich, "ui, das ist in der Realität eigentlich nicht witzig." Das als Kunstgriff ist auch nicht leicht. Damit hast Du mich zumindest am Wickel, da will ich wissen, wie's weitergeht. Spannende Figur - man wünscht Eric nichts Schlechtes, weil er irgendwie auf ne Art doch Sypathieträger ist, aber natürlich will man auch nicht, daß er so weitermacht.

Das mögen jetzt andere ganz anders lesen wollen, aber ich könnte mir folgendes vorstellen:
Belasse das erste Kapitel (bis auf Fehlerkorrektur und Formulierungen und so) wie es ist. Aber schneide die Szenen mit dem Prügelvater und Eric zusammen als Erics normalen Alltag. Heftiger Konflikt, da knallt es echt heftig; auch sehr realistisch.

„ Wie wer bin ich? Junge, hast du zu wenig Schlaf gehabt? Ich hab doch gesagt acht Uhr ins Bett!“
„Was wovon redest du, alter Mann? Ich gehe dann ins Bett, wenn ich will!“
„Solange du unter meinem Dach lebst, hast du meine Regeln zu befolgen, also Abmarsch und leg ein gutes Schulfest, hin (...)!“
„Komm mal mit deinem Leben klar, alter Mann! Ich mach das, was mir passt!“
Kurz darauf schmiss (warf) der Vater Eric aus dem Haus raus (streichen) und schrie: „Halt die Fresse und beweg dein Arsch! Los zur Schule!“
So wie hier. (hab gleich ein paar Sachen korrigiert; und ein paarmal "alter Mann" würd ich durch was ähnliches ersetzen, vllt nur "Alter".)

Knappe, harte Dialoge, sowas fluppt.

Das würde ich aber als Realität nehmen, und konsequent durchgehend, kein Tausch zw. den Jungs und sowas, kein Traum. Die Szenen mit Kevin würde ich aber drinlassen, wo er halt rumheult, warum das mit ihm gemacht wird, das brauchts schon dabei.

Man kennt ja solche Typen wie Eric, also, die ändern sich nicht leicht. Aber: Sie kuschen, wenn sich das Opfer plötzlich als stärker rausstellt als gedacht, oder aufmuckt. Oder wenn jemand Neues in die Klasse kommt, von dem er denkt, es sei ein 'Opfer', aber dann ergibt sich das Gegenteil.

Das bliebe Dir überlassen, das kommt drauf an, was Dich als Autor interessiert.
Nur ne Idee:
Ein neuer Typ kommt in die Klasse, der was kann, was Eric gern könnte: Kampfsport, Luftpistolenschießen ... das stellt sich erst nach und nach raus, so daß Eric vllt zum Nachdenken kommt, nachdem er den neuen Mitschüler drangsalieren will. Vllt ist der Typ schwul, oder hat Migrationshintergrund, oder sowas "randgruppenmäßiges". Vllt wird der andere Typ auch geschlagen, und Eric merkt erst so, daß das gar nicht 'normal' ist, sondern wirklcih etwas Schreckliches, wofür er sich Hilfe holen muß.

Es gibt ja tatsächlich Neonazis, die türkische Freunde haben (nichtmals Kollegen der Grauen Wölfe): "ja, der XY ist ok, aber alle Türken raus" *kratz am Kopf*, also so könnte Dein Kevin dann erstmal reagieren. Damit hätte er sich nicht vollkommen und sofort um 180° gedreht, aber ein Entwickluungsprozeß setzt ein. Vllt verliebt er sich den den Typen, vllt werden sie nur gute Freunde. Vllt. lernt Eric, sich gegen den richtigen zu wehren: kann seinen Vater verprügeln, bevor der ihm ernsthaft wehtun kann, als eine Situation zu Hause eskaliert.

Das Ende mit dem explodierten Keller finde ich gut. Man könnte ein offenes Ende draus machen: Eric denkt, "ich muß es nur noch zwei Jahre aushalten, bis ich volljährig bin". (Er soll vermutlich aber eher so vierzehn sein, oder?) Oder: Er hat von einem Jugendhilfeprojekt erfahren, daß ihm (er sieht sich ja nicht selbst als Opfer) bisher zu uncool war. Über die Tatsache, daß er tot sein könnte, kann er seine Entscheidungen, Zukunft neu überdenken - vllt. könnte er ja mal zu diesem Projekt gehen.
Und dann läßt Du offen, ob er es tut.

Das sind jetzt nur meine spontanen Ideen, vllt ist das nun wieder zu herkömmlich, ich weiß nicht - das mag auch sein. Aber ich finde, Du hättest das Potential, was aus Deinen Figuren zu machen (ob nun so oder ganz anders), weil die Dynamik und die Psychologie bis zu dem Traumdreh gut hinhaut, das ist nicht so oft zu finden.

Zahlen, eigentlich bis zwölf, aber besser sie noch lang genug zum bequem Lesen sind, werden in literarischen Texten ausgeschrieben, ebenso Uhrzeiten. Also halb acht, nicht 7:30 und so. Jemand ist zwanzig Jahre alt (oder zwanzigjährig), nicht 20.

Schau mal nach sowas: Da kann das fett Markierte raus, davon ist noch mehr
* ging in die Schule hinein
* Auge und hängt ihn an die Leine an. (an welche Leine eigentlich? Wie wärs mit "auf den Zaun"?)

Wenn Du Hilfe beim Korrigieren brauchst, findest Du viele gute Hinweise im Korrekturcenter, oben in der Menüleiste unter "Service".

Und vllt gibt es ja andere Leser, die genau Deine Wahl des Handlungsverlaufs toll finden, das hier ist ja nur meine Leserichtung, und Erwartung. Aber am Text zu arbeiten bringt in jedem Fall sehr viel, und gute Ansätze sind ja da. ;)

Viel Spaß beim Korrigieren, Schreiben, Lesen und Kommentieren hier.
Moi moi,
Katla

 

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