Was ist neu

Ein Vater (mit "Show - don´t tell")

Mitglied
Beitritt
15.02.2019
Beiträge
8
Zuletzt bearbeitet:

Ein Vater (mit "Show - don´t tell")

Ein Vater

Düster blickt Erich auf seine Uhr, noch immer zwei Stunden bis er endlich mit seinen Kumpels in die Kneipe ziehen kann. Dann fährt er sich mit den Fingerkuppen über die Augenbrauen und versucht die Müdigkeit wegzudrücken. Er schaltet das Band wieder ein, nimmt das nächste Stück Metall und heftet es an das Karosserieskelett. Tagein, tagaus, die immer gleichen Handgriffe, das immer gleiche Bild, die immer gleichen Geräusche, das immer gleiche Licht, das beruhigt ihn. Aber es zermürbt ihn auch. Er nimmt das nächste Teil in die Hand und schaltet ab. Die Schicht geht doch wieder zu Ende. Erleichtert, aber innerlich leer, trottet Erich in den Aufenthaltsraum. Dieter ist schon fast fertig mit Umziehen und mahnt ihn zur Eile. Erich setzt sich auf die Bank und denkt an seine Tochter. Wahrscheinlich schläft sie schon, wenn er nach Hause kommt. Er steht wieder auf und zieht sich um. Als er endlich fertig ist, warten draußen schon Peter, Jürgen und Dieter. Gemeinsam gehen sie ins „Ums Eck“, ihre Stammkneipe, die jeden Abend inneren Frieden verspricht.
Zur gleichen Zeit schneidet Simone eine Scheibe Brot für ihre Tochter. Nach einem scheinbar endlosen Arbeitstag, hatte sie Miri gerade vom Hort abgeholt. Die Küche liegt im wunderschönen Licht der untergehenden Sonne und Miri spielt im Flur mit ihren Puppen „Schule“. Simone öffnet den Kühlschrank, um Butter und Käse zu holen. Die Butter jedoch ist nicht da, Erich hat sie vergessen zu kaufen. Dafür ist die Kühlschranktür lückenlos gefüllt mit Bier. Simone spürt wieder diesen Stein in ihrer Kehle wachsen. „Na egal.“, sagt sie laut, nimmt den Käse und legt ihn aufs Brot.
Erich schaut müde in die Runde an der Bar, legt seine Hand auf Dieters Schulter und schaut ihn lange an, seinen Blick auf den kleinen Raum zwischen Augen und Nasenspitze gerichtet. „Noch ein Letztes, was?“, sagt er eher zu sich selbst und bestellt vier große Pils. Gegen neun schlendert Erich nach Hause, schließt die Wohnungstür auf, lauscht, hört den Fernseher und stellt seinen Rucksack unter der Garderobe ab. Er nimmt sich ein Bier aus dem Kühlschrank, geht ins Wohnzimmer und setzt sich neben seine Frau aufs Sofa. „Du hast die Butter vergessen!“, sagt Simone. Erich schaut auf den Bildschirm, ohne eigentlich wahrzunehmen, was er sieht oder hört und sagt nichts. In seinem Kopf entstehen Gedanken und kreisen und die, die er fassen möchte, sind schon wieder weg, bevor er es überhaupt versuchen kann. Er steht auf und geht ins Bett.
Es ist Samstag, die Sonne scheint immer noch und ein Besuch bei der Familie steht an. Das sind die ersten Dinge, die Erich bewusst werden als er aufwacht. Die Stimmen von Simone und Miri dringen an sein Ohr und Kaffeegeruch zieht ihn aus dem Bett. „Guten Morgen, Papa!“ sagt Miri als er in die Küche kommt und schaut ihn etwas skeptisch an. Simone stellt ihm eine Tasse Kaffee auf den Tisch und er setzt sich. „Wir müssen gleich los.“, sagt Simone, während sie die Eier aus dem Wasser nimmt. „Ich habe die leeren Marmeladengläser für deine Mutter schon eingepackt.“ „Danke.“, brummelt Erich in den Kaffee. „Papa, ich habe ein neues Bild gemalt. Du bist auch darauf und wir sind am Strand.“, Miri zeigt an die Wand über der Spüle. Aber Erich schaut nicht auf, sondern brummt wieder nur ein „Hm.“ in den Kaffee. Miri steht auf, geht in ihr Zimmer und packt die Puppe zu dem Buch in ihren Rucksack. „Zieht euch an!“ ruft Simone aus dem Flur und eine viertel Stunde später sitzen alle im Auto auf dem Weg in Erichs Heimatdorf, zu seinen Eltern. Sein Bruder scheint schon da zu sein, denn sein grauer Golf steht vor dem alten Bauernhaus. Erich öffnet die Haustür und ruft ein „Hallo“ hinein. Seine Mutter antwortet und kommt Erich und seiner Familie entgegen, um sie willkommen zu heißen. Sie legen ihre Jacken ab, streifen sich die Besucherlatschen aus Filz über die Füße und gehen über den abgelaufenen Steinboden in Richtung Wohnstube. Aus dieser dringen zwei laute Männerstimmen, die sich scheinbar über etwas streiten. „Ich geh nochmal raus in den Garten spielen.“, sagt Miri kleinlaut. Aber Simone hält sie unsanft am Arm fest und fordert: „Du sagst erst Guten Tag zu deinem Opa und Onkel oder willst du etwa ein unhöfliches Mädchen sein?“ Die Tür geht auf, Vater und Bruder verstummen und vier wutentbrannte Augen richten sich auf Erich. Bevor jemand überhaupt einen Gruß über die Lippen bringen kann, wettert sein Vater schon los: „Da bist du ja endlich! Erik hat die Heckenschere vergessen, ich hatte ihn extra nochmal angerufen, damit er sie mitbringt und ihr die Hecke machen könnt. Ich kann mit meinem Knie einfach nicht mehr auf die Leiter. Aber er hat sie vergessen! Und dann hat er auch noch erzählt, dass du an dem Wochenende, wo wir den Baum ummachen müssen, weg fährst. Wozu hab ich euch überhaupt groß gezogen, wenn ihr jetzt nur an euch denkt?“ Simone schiebt Erich und Miri durch den Türrahmen und schließt die Tür hinter sich, damit sie endlich dem kalten Zug entkommen. Miri schlüpft zwischen den Beinen ihrer Eltern hindurch, um hinter den Ohrensessel zu gelangen. Der steht direkt neben der Tür und ist ihr Zufluchtsort, an dem sie sich ihre Ohren zu hält. Simone steht scheinbar unbeteiligt noch immer im Türrahmen und Erich schreit zurück: „Was kann ich denn dafür, dass die Schere jetzt nicht da ist, dann machen wir das eben an einem anderen Wochenende. Und schönen Dank, dass du damit rausgeplatzt bist Erik, bevor ich überhaupt eine Chance hatte, in Ruhe zu erklären, warum ich an dem Wochenende doch nicht kann. Da ist nämlich die Beerdigung von einem Freund.“ Erhardt lässt sich auf seinen Stuhl fallen und schnauzt zurück: „Ist ja typisch, die Freunde gehen mal wieder vor. Na lass deinen alten Vater eben im Stich.“ Und Erik wirft ein: „Schönen Dank auch, Bruder!“ hinterher. Die Tür geht auf und Erichs Mutter kommt mit dem Rotkraut und sie sagt: „Könnt ihr euch mal wieder beruhigen, wir wollen essen.“ Erhardt brummt: „Jetzt misch du dich nicht auch noch ein.“ und schiebt die Kartoffeln ein Stück zur Seite, damit Helga das Rotkraut auf dem Tisch abstellen kann. Alle setzen sich und Simone beginnt ein unverfängliches Gespräch. Erich fragt dazwischen: „Ist Miri eigentlich noch draußen?“ und Miri kommt hinter dem Sessel hervor, setzt sich zu den anderen und bringt ein leises „Hallo.“ hervor.
Auf der Rückfahrt fragt Erich vorwurfsvoll: „Warum hast du eigentlich nicht auch etwas gesagt heute Mittag, du hättest doch ein wenig für mich einstehen können?“ Aber Simone antwortet nicht. Miri war im Auto eingeschlafen, also trägt Erich sie nach oben in ihr Bett. Erschöpft sinkt er auf den Küchenstuhl und hört wie Simone ihre Zähne putzt. Er geht zur Vitrine und nimmt den Birnenschnaps und ein Glas heraus. Später schlüpft er zu seiner schlafenden Frau ins Bett, streichelt ihre Schläfe und fühlt sich ausgelaugt. Den Sonntag verbringt er mit seinen Freunden beim Fußball, Miri und Simone schauen auch kurz vorbei und am Abend sehen alle zusammen den Sandmann an, bevor Miri ins Bett geschickt wird. Danach sieht Erich die Post durch und findet eine Mahnung, wieder einmal. Zu Simone sagt er: „Schon wieder eine Mahnung, wurde anscheinend nicht abgebucht, weil nicht genug Geld auf dem Konto war.“ Bei sich selbst denkt er: „ Das werden wohl doch eher zwei statt drei Wochen Ostsee.“ Und Simone antwortet: „Bis zum Urlaub müssen wir halt etwas sparen, ich habe so kämpfen müssen, um die drei Wochen frei zu bekommen.“ Bei sich selbst denkt sie: „Wenn er nur weniger trinken würde, dann wär auch mehr Geld übrig.“ Erich verspürt einen Druck in sich wachsen und meckert: „Würdest du dir eben nicht immer alles gefallen lassen auf Arbeit, dann hätten wir vielleicht mehr Geld und auf jeden Fall hättest du mehr Zeit für Miri.“ Simone schaut ihn verachtend an und schreit wütend: „Ich bin froh überhaupt eine Arbeit zu haben und ich kümmre mich ja schon um alles. Was machst du denn bitteschön?“ Sie knallt die Badtür hinter sich zu, danach hört er nichts mehr von ihr. Nach der üblichen Anzahl Kippen und Flaschen, schläft er vor dem Fernseher ein und wacht erst wieder auf als Simone ihm ein: „Du kommst zu spät zur Arbeit!“ entgegen wirft und mit Miri die Wohnung zur Schule verlässt.


„Diese Woche wird schrecklich, Dieter ist im Urlaub und die Schichten werden somit noch langweiliger als sie eh schon sind“, denkt sich Erich auf dem Weg zur Arbeit. Und am Feierabend bittet er die anderen beiden, nicht auf ihn zu warten, er fühlt sich nicht gut. Statt Richtung „Ums Eck“, läuft er zu Dieters Wohnung, während er mit dem Schlüssel in seiner Hosentasche spielt. Den hatte ihm sein Freund gegeben, damit er die Blumen gießen kann. Er trottet in den 5. Stock und kocht sich einen Kaffee. Die Blumen müssen noch nicht gegossen werden, Dieter ist ja erst heut Morgen abgereist. Aber Erich hatte trotzdem das Bedürfnis, hierher zu kommen. Er geht durch die Räume, es sind ja nur drei: „Küche, Bad und Schlafzimmer oder Wohnzimmer, eben beides in einem, Wohnschlafzimmer vielleicht.“, denkt er sich und nimmt eine Zeitschrift vom Nachttisch. Er verspürt ein leicht schlechtes Gewissen, hier so rumzustöbern, während sein Freund nicht da ist. Aber letztendlich erfährt er es ja nicht. Er schaut aus dem Fenster und plötzlich laufen ihm Tränen übers Gesicht. Er kann es nicht fassen und reibt sich mit beiden Handrücken gleichzeitig über die Augen, um diesen unliebsamen Zustand wegzuwischen. Es gelingt ihm auch. Er geht zurück in die Küche und setzt sich mit verquollenen Augen an den klapprigen Esstisch. Er sitzt einfach nur da. Die Tasse Kaffee, die er sich zubereitet hatte, steht unberührt und mittlerweile kalt vor ihm, nur der Aschenbecher ist schon halb voll. Seine Gedanken kreisen wieder: „Was war nur passiert? Mit seinen Kumpels und Bier und Schnaps ist alles immer so einfach und er liebt ja seine Familie. Er liebt seine Frau und natürlich liebt er seine Tochter. Aber er hat das Gefühl, er kommt einfach an beide nicht heran, als lebten sie in einer anderen Welt oder sprächen eine andere Sprache. Und das Schlimmste ist, die beiden scheinen zu denken, er würde sie nicht lieben. Und doch liebt er sie ja über alles. Aber das ist irgendwie nur in ihm.“
Zwei Plastikstühle stehen in der Küche. Eigentlich sollten es drei sein und eigentlich sollte der Tisch der Holztisch in der Küche der Wohnung seiner Familie sein. Aber er ist hier. Und es ist ein wackeliger Plastiktisch mit einer rotweißkarierten schmuddeligen Tischdecke in der kleinen kahlen Küche seines Freundes. Ein beklemmendes Gefühl, wieder so ein Druck, steigt in ihm auf. Erich versucht seine Gedanken zu ordnen: „Ich sitze in einer Küche, in die ich geflüchtet bin, um nicht nach Hause zu gehen. Nicht weil ich meine Frau und meine Tochter nicht gern sehen würde, eher weil irgendetwas nicht stimmt. Aber was ist das nur? Woran liegt es? Bei Dieter fühle ich mich immer verstanden, bei ihm fühle ich mich aufgehoben. Warum nicht bei meiner Familie?“ Ein Spatz landet auf dem Fensterbrett, kurz schaut er ihn an und sein Blick scheint zu sagen: „Ich verstehe nichts.“ Die Sonne geht unter.
Er hat keine Kraft mehr, nicht zum Aushalten und erst gar nicht zum Kämpfen. Er zerknüllt die leere Zigarettenpackung in seiner Hand und in diesem Moment fasst er einen Entschluss, er wird fliehen. „Aber wohin?“, fragt er sich. „In die nächste Flasche? Aber das ist zu kurz. Vielleicht in den Tod? Aber das ist sehr endgültig. Vielleicht in eine andere Stadt? Aber da verliere ich auch meine Freunde. Vielleicht doch wieder in die Arme meiner Frau? Aber die sind so kühl und hart.“ Erichs Kopf sinkt auf seine Unterarme, niemand dürfte ihn so sehen, so schwach. Er muss ja stark sein, das versucht er auch. Es fühlt sich auch meist so an, aber nur nach außen hin. Innen drin fühlt es sich oft schwach an, in dem Moment, in dem er vergisst, sein Inneres zu verdrängen, in dem Moment, in dem er vergisst, sich abzuschotten. Das sind wenige Momente, aber die sind stark, sehr stark. „Wann war er nur das letzte Mal glücklich oder wenigstens zufrieden?“, fragt er sich. Er kann sich nicht erinnern und macht doch noch die Flasche auf, die er im Wohnzimmerschrank entdeckt hatte. Und dann geht er nach Hause.
Leise öffnet er die Tür, geht in das Zimmer seiner Tochter, nimmt ihren Geruch in sich auf, fühlt eine Wärme im Brustkorb, lächelt sogar und will dann zu seiner Frau ins Bett gehen. Rückwärts schleicht er aus dem Zimmer und stolpert über eine Puppe. Erich kracht gegen das Regal und seine Tochter sitzt plötzlich weinend im Bett. Vom Schlafzimmer her kommen Schritte, dann hört er nur noch laute Worte, die so etwas sagen wie: „Kannst du nicht wenigstens leise sein, wenn du dich schon wieder besaufen musstest? Warum kannst du kein guter Vater sein? Deine Tochter hat Angst bekommen, wegen dir.“

 

Lieber @smokeybrain,

wohl auf Anregung verschiedener Kommentatoren deiner ersten Geschichte hast du nun diese Version eingestellt. Dabei möchtest du das Prinzip ‚show don’t tell‘ verwirklichen. Ich glaube, das ist dir hier noch nicht so recht gelungen. Ich versuche, dir meine Meinung zu veranschaulichen:

Deine Geschichte ist die Geschichte dieses unglücklichen Vaters, der sich gegen Ende deiner Geschichte fragt:

„Ich sitze in einer Küche, in die ich geflüchtet bin, um nicht nach Hause zu gehen. Nicht weil ich meine Frau und meine Tochter nicht gern sehen würde, eher weil irgendetwas nicht stimmt. Aber was ist das nur? Woran liegt es? Bei Dieter fühle ich mich immer verstanden, bei ihm fühle ich mich aufgehoben. Warum nicht bei meiner Familie?“

Eigentlich ist die Antwort auf diese Frage recht einfach: Seine Alkoholabhängigkeit hat ihn von seiner Familie, seiner Frau und seinem Kind, entfremdet. Wie es dazu gekommen ist, thematisiert dein Text nicht. Du beschreibst den Ist-Zustand: die Eintönigkeit der Arbeit, das Nichtmiteinandersprechenkönnen der beiden Eheleute, die Flucht zu seinen Kumpels, wo ihm das Leben einfacher erscheint.

So, wie ich die Geschichte lese, wird Erich sich aus seiner Situation ohne Hilfe wohl nicht mehr befreien können.

Zur Gestaltung deines Textes:

Ich finde, dass er Schwächen und Stärken hat. Stark ist er immer dann, wenn du deinen Protagonisten reflektieren lässt, egal wie bruchstückhaft und oberflächlich er sein Problem dabei auch angeht. Aber hier wird seine Verzweiflung und seine Unfähigkeit, die Dinge in den Griff zu bekommen, sie zu ändern, spürbar und berührt mich als Leser.

Schwach ist dein Text, wenn du mir die Alltäglichkeit deines Protagonisten mit all ihren unwichtigen Details schilderst. Besonders die Besuchsszene bei den Eltern emfpinde ich als völlig überladen und überflüssig. Die bringt für das von dir geschilderte Problem mMn sehr wenig Neues.

Denn was willst du mir eigentlich zeigen? Das Nebeneinanderherleben der beiden, die Unfähigkeit, miteinander zu sprechen, die sich immer wiederholenden Vorwürfe, seine Liebe zu seiner Frau und zu seinem Kind, die keinen Ausdruck mehr findet? Das hätte für mein Empfinden eine einzige gut gestaltete Szene besser geschafft. Dazu hätte es nicht dieses langweiligen Nachmittags gebraucht. Hier verlierst du mich als Leser und ich beginne quer zu lesen – oder lege deinen Text sogar zur Seite.

Vom Aufbau her würde ich am Anfang deiner Geschichte die Sprachlosigkeit zeigen, in einer Szene, einem Gespräch vorführen, wie die beiden aneinander vorbeileben,

Aber er hat das Gefühl, er kommt einfach an beide nicht heran, als lebten sie in einer anderen Welt oder sprächen eine andere Sprache. Und das Schlimmste ist, die beiden scheinen zu denken, er würde sie nicht lieben. Und doch liebt er sie ja über alles. Aber das ist irgendwie nur in ihm.“

danach das für ihn angenehmere Zusammensein mit seinen Kumpels.
Als Steigerung des Themas könnte ich mir eine Eskalation beim Besuch der Eltern vorstellen. Die anschließende Flucht in die Wohnung seines Freundes gibt ihm dann die Zeit für die Reflektion seiner Situation. Das machst du schon wirklich gut, verlierst dich aber mMn zu sehr in Wiederholungen.

Die Szene am Ende deiner Geschichte finde ich richtig gut. Hier bringst du das Problem auf den Punkt. Die nun sehr deutlich werdende Hoffnungslosigkeit packt und berührt mich als Leser.

Fazit: Ich würde sehr stark kürzen und alles, wirklich alles, was nicht mit dem Problem deines Protagonisten zu tun hat, auf ein Mindestmaß reduzieren, vor allem Wiederholungen vermeiden (sie geben dem Ganzen eine zu starke Weinerlichkeit).

Wenn du das nach dem Prinzip des szenischen Zeigens umsetzen möchtest, so solltest du auch wirkliche Situationen ausarbeiten, in denen das Problem deines Protagonisten für den Leser fassbar wird. So, wie es jetzt ist, verschwindet es leider in einem Wust von zu vielen unwichtigen Details und recht weinerlichen Wiederholungen. Und alles wird immer noch eher vom Autor behauptet als dargestellt.

Lieber smokeybrain, an deiner recht schnellen Überarbeitung deines ersten Textes glaube ich zu erkennen, dass es dir ernst ist. Nur hast du nach meinem Empfinden das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und deinen recht eindringlichen ersten Text eher verschlechtert als verbessert.

Ich glaube, dir wird es sehr viel bringen, wenn du dich hier im Forum einmal umsiehst, wie Autoren, deren Texte sich inhaltlich mit ähnlichen Problemen beschäftigen, das Thema umgesetzt haben. U.a. kann ich dir die Texte von @jimmysalaryman empfehlen.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Vielen Dank für die Tipps! Werde ich mir nach dem Urlaub mal in Ruhe mit beschäftigen. Ganz liebe Grüße! Und ne schöne Woche!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom