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Ein Vampir namens Viktor

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13.06.2002
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Ein Vampir namens Viktor

Manchmal kommt es vor, daß das Sonnenlicht komplett und ohne Schatten zu werfen vom Mond reflektiert wird. In solchen Vollmondnächten passieren meistens die seltsamsten Dinge. Manche Menschen können nicht schlafen, andere verwandeln sich in Werwölfe und heulen die ganze Nacht lang, Frösche drehen durch und Fledermäuse fliegen gegen Bäume.
Auf die Bewohner des kleinen Dorfes Salzkirchen irgendwo in der bayrischen Provinz übte der Mond einen ganz besonderen Reiz aus. Sie fühlten sich alle vier Wochen berufen, sich zusammenzurotten, mit Fackeln, Heugabeln und Gewehren zu bewaffnen und auf den Weg zum Schloß zu machen um dem Grafen den Marsch zu blasen.

Graf Viktor freute sich schon sehr darauf. Immerhin bekam er jedesmal zu solchen Gelegenheiten um Schlag Mitternacht eine Jungfrau des Dorfes als Köder. Die Dorfbewohner gaben ihr am Tag zuvor immer Knoblauch zu essen und hofften, daß der Graf dann durch das Blut der Frau sterben würde. Das war natürlich nicht der Fall, denn Vampire sind eigentlich gar nicht allergisch gegen Knoblauch. Zumindest nicht so sehr wie gegen silberne Kugeln oder Holzpflöcke.
Der hiesige Graf zum Beispiel liebte Knoblauch. Der schmeckte nicht nur gut, sondern hielt zudem die Arterien sauber, was für einen Vampir sehr wichtig ist. Außerdem gibt es nichts besseres als eine gute Knoblauchfahne, um nervtötende Vampirjäger auf Distanz zu halten. Das war eine Sache, die Graf Viktor ein wenig störte. Im Fernsehen sind solche Jäger immer blond, weiblich und gutaussehend. Der von Salzkirchen hingegen war ein häßlicher Mann mit nur einem Auge und ohne Haare. Dafür konnte er immerhin auch kein Karate und war zudem dumm wie Stroh.

Während Graf Viktor vor seinem Spiegel stand, seine tollen grünen Augen bewunderte und die Zähne putzte – immerhin würde er gleich eine Jungfrau beißen– klopfte es unten am Schloßtor. Der Spiegel war natürlich nicht echt. Vampire haben bekanntermaßen weder Spiegelbild noch einen richtigen Schatten. Viktor hatte deshalb vor einigen Jahren ein Ganzkörperportrait in Originalgröße anfertigen lassen, das ihm seither als Spiegel dient. Solange er nur unbeweglich davor steht und sich bewundert, funktioniert das auch tatsächlich.
Das Klopfen vom Tor wurde lauter und drängender. Voller Vorfreude wandte Viktor sich von seinem Ebenbild ab, zog sich seinen tiefroten, wallenden Mantel über, der ihm ein sehr ehrfurchtgebietendes Aussehen verlieh und machte sich auf den Weg nach unten.

„Hallo, Leute. Schön, daß ihr auch heute wieder alle gekommen seid, um... ach du Scheiße.“ Einen Moment lang rang er mit seiner Fassung, als er die heutige Jungfrau sah. Sie war die letzte noch verbliebene des Dorfes. Alle anderen Jungfrauen waren entweder tot, weil Viktor sie komplett ausgesaugt hatte oder hatten es aufgegeben, keusch in die Ehe zu gehen.
„Na, mein Sohn, dann fang mal an. Aber mach schnell, meine Füße bringen mich um.“, sagte die alte Frau und schenkte Viktor ein zahnloses Lächeln. Ihre Knoblauchfahne konnte man sicher noch vierzehn Meter unter der Erde riechen, wo Viktors Großonkel Richard in seiner Gruft schlief und nun vermutlich aufgewacht war.
„Bist du wirklich... ich meine...“
„Ja, bin ich. Noch nie habe ich mit einem Mann das Bett geteilt. Können wir jetzt anfangen? Ich hab noch einen Braten im Ofen.“
Viktor stand ein wenig unschlüssig im Türrahmen und wußte nicht so recht, wie er jetzt reagieren sollte. Die Dorfbewohner sahen grimmig zu ihm hinauf und schwenkten ihre Waffen. Der einzige Grund, aus dem sie nicht angriffen, war ihre Furcht. Sie wußten einfach nicht, was passieren würde, wenn man einen Vampir erschießt und so beließen sie es dabei, möglichst bedrohlich zu grinsen.
„Ach Leute, das ist doch jetzt nicht euer Ernst, oder?“
„Soll ich mich schon mal obenrum freimachen? Warte, ich wickle kurz meinen Schal ab.“, sagte die Alte und tat es sogleich. Viktor unterdrückte einen Brechreiz. An ihrem Hals, genau an der Stelle, an der er normalerweise seine Zähne in das weiche Fleisch treibt um genüßlich zu trinken, trug die Frau eine fette Warze in Form eines Frosches... und auch in der Größe.
„Ist das wirklich die einzige Jungfrau, die ihr noch habt?“ Unsicheres Nicken aus dem Lynchmob war die unbefriedigende Antwort. „Also, da beiß ich ganz sicher nicht rein.“
„Ach komm, Jungchen. Stell dich nicht so an. Mach einfach die Augen zu und stell dir vor, ich wäre Sarah Michelle Gellar.“
„Ich meine... zur Not würde ich auch mit einer Nicht-Jungfrau vorlieb nehmen...“, stammelte Viktor.
„Wird’s bald? Ich hab nicht den ganzen Abend Zeit.“
„Oder... oder, wir lassen das heute mal ganz ausfallen... ich meine, ich muß ja nicht jeden Monat... außerdem hab ich fiese Zahnschmerzen, und... eigentlich bin ich auch gar nicht dur... durstig...“
„Habe ich schon gesagt, daß ich einen Braten im Ofen habe? Ich meine, langsam sollten wir hier mal fertig werden.“
„Ja, hast du... genau, diese Frau hat einen Braten im Ofen. Warum... warum geht ihr nicht alle zu ihr und helft dabei, ihn aufzuessen?“

Die Meute hielt es nicht für nötig, auf diesen äußerst schwachen Versuch der Ablenkung zu reagieren. Bis auf den Dorfpolizisten natürlich, dem schon seit zwei Stunden der Magen gewaltig knurrte. Aber er blieb dann doch stehen, wo er war, weil niemand sonst sich rührte. Stattdessen trat nun auch noch der Vampirjäger vor und hob bedrohlich einen Holzpflock in Herzhöhe.
„Ach komm, pack das Ding da weg! Du weißt genau, was passiert, wenn du mir das ins Herz rammst. Ich sterbe und du wirst arbeitslos. Willst du das?“
„Die durch das Dunkel schreiten, fürchten das Licht.“, sagte der Jäger mit monotoner Stimme.
„Ja, toll. Aber trotzdem wirst du mich nicht umbringen.“
„Die durch das Dunkel schreiten, fürchten das Licht.“, wiederholte er unbeeindruckt.
„Jungchen, nun mach hin. Mein Hals wird langsam kalt.“ Die alte Jungfrau stand immer noch mit entblößtem Hals dort und wartete, wobei sie ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.
„Haben wir nicht ausgemacht, daß... daß das Beißen heute mal ausfällt? Ausnahmsweise...“
„Die durch das Dunkel schreiten...“
„Halts Maul!“, meinte Viktor ruhig. „Ich muß nachdenken.“
„Genau, halt die Klappe!“, schrie nun auch die Jungfrau „Wenn du nicht bald mit dem Mist hier aufhörst, werden wir hier nie fertig.“

Die Leute wurden nun langsam ein wenig ungeduldig. Irgendetwas stimmte heute Nacht nicht. Normalerweise trank der Graf das Blut der Jungfrau, krümmte sich vor Schmerzen (Viktor war ein guter Schauspieler) und zeigte sich dann einen Monat lang nicht. Bis sich dann beim nächsten Vollmond das Schauspiel wiederholt. Der Plan des Bürgermeistes sah vor, die Dosis des Knoblauchs in der Jungfrau jedesmal zu erhöhen, bis es irgendwann tödlich ist.
Aber heute schien es nicht zu funktionieren. Vielleicht hätten sie doch die junge und allzeit bereite Gaby aus dem Nachbardorf als Jungfrau ausgeben sollen. Mit der hätte es sicher keine Probleme gegeben.

Viktor schien nun endlich zu realisieren, daß ihm wohl gar nichts anderes übrigbleiben würde, als das Blut dieser Frau zu trinken. Sonst würden die Leute hier nie Ruhe geben. Was solls, sterben würde er davon schon nicht. Er schloß angewidert die Augen, öffnete vorsichtig den Mund und näherte sich wie in Zeitlupe Millimeter für Millimeter dem Hals. Die Dorfbewohner hielten den Atem an und der Vampirjäger ließ den Holzpflock sinken. Nur das Opfer gähnte herzhaft und zerstörte somit ein wenig die Stimmung. Mit einem leisen Schrei sank sie auf die Erde, als der Graf sein Werk vollendet hatte.

„So, seid ihr jetzt... zufrieden?“ Viktor verspürte einen trockenen Geschmack im Munde. So, als würde er sich übergeben müssen. Er drehte sich diskret zur Seite und übergab sich dann tatsächlich. So etwas hatte er zuvor noch nie in seinem Leben getan und dieses Gefühl gefiel ihm auch überhaupt nicht. Mit bleichem Gesicht drehte er sich zurück und bemerkte gerade noch, wie der Lynchmob den Rückweg ins Dorf antrat.
Sie hatten alles gesehen. Der Vampir hatte das Blut getrunken, war vom Knoblauch betäubt und würde mindestens vier Wochen Ruhe geben. Vielleicht war die Dosis dieses Mal auch schon ausreichend gewesen. Somit war ihre Arbeit getan und sie konnten schlafen gehen. Diesmal hatte Viktor aber nicht geschauspielert. Langsam sank er auf den kalten Boden, gab ein letztes Röcheln von sich und zerfiel zu Staub.

Die Jungfrau erhob sich und schenkte dem Vampirjäger ein Lächeln. Sie waren die einzigen, die jetzt noch vor den Toren des Schlosses standen.
„Ich wußte doch, daß Vampire allergisch gegen Hexenblut sind.“
„Die durch das Dunkel schreiten...“
„Du kannst damit jetzt aufhören. Mein Plan hat funktioniert, er ist tot.“
„Er ist tot? Oh...“
„Ja, mit deinem dummen Pflock hättest du das niemals hinbekommen. Hast du Hunger? Ich hab noch einen Braten im Ofen. Komm, gehen wir zu mir.“

 

Hi Gnoebel,

da ist dir eine witzige Geschichte gelungen, könnte fast unter Humor stehen. Armer Vampir.

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Mir ist nur eine Stelle aufgefallen.

Vielleicht hätten sie doch dich junge und allzeit bereite Gaby
die junge

LG
merenhathor

 
Zuletzt bearbeitet:

da hattest du heute wohl deinen produktiven Tag, lieber gnoebel.
Die Ausführung dieser Geschichte hat mir leider nicht so gut gefallen, wie ihre Grundidee, den Vampir mit Knoblauch zu vergiften, wie den ungeliebten Gatten mit Arsen.
Natürlich mutet es recht bizarr an, wenn ein Dorf seine Jungfrauen opfert, auch wenn es aus dem hehren Motiv geschieht, sich des Blutsaugers zu entledigen.
Leider bleibt es etwas unlogisch, weshalb eine Hexe (was sie ja könnte) sich kein attraktiveres Aussehen verpasst. Auch wird nicht so ganz klar, woher die jungfräuliche Bereitschaft zum Tod durch Blutarmut kommt. Werden sie von der Dorfgemeinschaft gezwungen?

Im Fernsehen sind solche Jäger immer blond, weiblich und gutaussehend
In Kenntnis der Jäger aus dem kleinen Vampir oder der meisten Filme kann ich diese Aussage auch um des Gag willen nicht wirklichnachvollziehen. Irgendwie sehe ich die falschen Vampirfilme. ;)
Der Spiegel war natürlich nicht echt. Vampire haben ja, wie jeder weiß, weder Spiegelbild noch einen richtigen Schatten. Viktor hatte deshalb vor einigen Jahren ein Ganzkörperportrait in Originalgröße anfertigen lassen, das ihm seither als Spiegel dient. Solange er nur unbeweglich davor steht und sich bewundert, funktioniert das auch tatsächlich.
Diesen Absatzt habe ich fast komplett zitiert, da er auf eine Stilistik hinweist, die das Lesen manchmal etwas erschweren. Du hast ihm mit recht vielen erklärenden Einschüben und Füllwörten belebt, die leider auf mich eher störend wirken.

Vielleicht hast du aber auch lediglich das Pech, dass diese Geschichte schlichtweg nicht meinen Geschmack trifft.

Gut finde ich, wie die Jungfrau auf ihren Braten im Ofen pocht, und ihn gierig zur Eile treibt.

Auf alle Fälle trotzdem liebe Grüße, sim

 

Moin,

@merenhathor:
Vielen Dank fürs Kommentieren. Freut mich, daß du drüber lachen konntest. Den Fehler werde ich gleich mal ausbessern.

@sim:
Schade, das es dir nicht so gut gefallen hat. Aber ich mag dich trotzdem :D

weshalb eine Hexe (was sie ja könnte) sich kein attraktiveres Aussehen verpasst
Warum könnte sie das? Ich begegne dem einfach mal mit dem - auch von mir ungeliebten - Holzhammerargument, indem ich sage: Meine Hexen können sowas nicht... ;)
Ich habe es bei dieser Geschichte mit der Logik nich so ganz ernst genommen (alleine der Grundgedanke, jeden Monat eine Jungfrau zu opfern und die Dosis Stück für Stück zu erhöhen, ist purer Unsinn) - darum würde ich sagen, daß dieser Punkt zwar zurecht von dir angekreidet wurde, ich es aber nicht ändern werde.
Was die Bereitschaft der anderen Jungfrauen angeht, da hast du Recht. Da werde ich wohl noch einen Hinweis einstreuen müssen.
Irgendwie sehe ich die falschen Vampirfilme
Ich bezog mich hier auf die ziemlich unrühmliche Fernsehserie "Buffy". Macht nichts, wenn du das nicht kennst, ich habs auch nur einmal gesehen.

Deine Anmerkung bezüglich des Absatzes hab ich leider nicht so ganz verstanden. Bis auf "wie jeder weiß" im ersten Satz habe ich da keine Füllwörter gefunden. Ich benutze generell viele Sinschübe und Kettensätze. Ist so eine stilistische Macke von mir.

 

ich noch mal

ich habe dir da mal ein paar Worte markiert, die für meinen Eindruck diese Passage etwas "plauderhaft" oder beiläufig machen. ;)
Ich muss übrigens gestehen, dass ich ohne deinen Einschub über den Spiegel gar nicht gestolpert wäre. ;)

ich mag dich auch, auch wenn mir deine Geschichte nicht gefiel ;)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo gnoebel!
Och der Vampir tut mir leid. Der war doch so lustig.

Eine witzige Geschichte die mir irre gut gefallen hat. Leider gibts wohl keine Fortsetzung von der Auferstehung Viktor´s?
Seufz, na gut...

LG Ulrike

 
Zuletzt bearbeitet:

Mach dich auf Kritik gefasst.
Hatte mich schon bei "Wer ist online" gewundert, was für komische Geschichten du liest.
...:D

 

Wow, ich finde deine Geschichte echt total super und irre lustig. Also, das ist bisher wirklich die beste Geschichte, die ich hier gelesen habe, da sie so wahnsinnig orginell ist. Hab den Witz mit Buffy verstanden, da ich die Serie so gerne sehe. Ich verstehe die Kritik vo Jim nicht, warum die Hexe sich hätte schöner zaubern sollen. Warum der Aufwand, da sie doch davon ausgehen konnte, dass der Vampir sie beißen würde, da sie die einzige Jungfrau war. Außerdem schienen die Menschen ja davon auszugehen, dass Vampiere unglaublich bluthungrig sind, und vor wenig zurückschrecken, sonst hätten sie sich ja gar nicht die ganze Opfermühe machen müssen.
Kurz und gut, ich lese unheimlich gerne Vampiergeschichten, auch von Anne Rice, aber deine liebe ich ;)

 

@sim:

ich habe dir da mal ein paar Worte markiert, die für meinen Eindruck diese Passage etwas "plauderhaft" oder beiläufig machen
Besten Dank für die Mühe. Jetzt weiß ich, was du meintest. Das "wie jeder weiß" hab ich rausgenommen (kam albern rüber). Generell benutze ich solche Worte (tatsächlich, übrigens, nebenbei etc) sehr gerne - gerade um einen gewissen lockeren Stil zu erreichen. Diese Passage ist ja eigentlich auch nur beiläufig ;)

@para:

Mach dich auf Kritik gefasst.
Ich kann es kaum erwarten

@Louise und Joker:
Freut micht, daß es euch gefallen hat.

Warum der Aufwand, da sie doch davon ausgehen konnte, dass der Vampir sie beißen würde, da sie die einzige Jungfrau war.
Eine sehr gute Interpretation, die ich ab jetzt jedem schamlos um die Ohren hauen werde, der es wagt, meine Hexe anzugreifen ;)
Nein, wirklich, hat mir gut gefallen.
Also, das ist bisher wirklich die beste Geschichte, die ich hier gelesen habe, da sie so wahnsinnig orginell ist
Ich wollte das nur noch mal zitieren, damit solche Sätze nicht überlesen werden :D
Besten Dank

 

Hi gnoebel!

Mir hat deine Geschichte sehr gefallen. Ich mag Vampire und diese Version hier ist mal was ganz anderes. Auf die Idee muss man erst kommen. Ich finde die Dialoge besonders gelungen, musste zum Teil laut rauslachen *g*.

LG!
Berian

 

Hallo gnoebel,

Du hast eine echt blühende Phantasie!-) Aber die ersten Sätze solltest Du überarbeiten. Möchte nicht haarspalterisch erscheinen, aber ich ärgere mich wenn ich falsche Tatsachen lese.

Manchmal kommt es vor, daß die Erde keinen Schatten auf den Mond wirft und dieser voll und rund am Himmel steht. Bei Vollmond passieren meistens die seltsamsten Dinge.

Der Klugscheisser bemerkt hierzu:
Die Erde wirft nur bei Mondfinsternis einen Schatten auf den Mond, also recht selten! Ansonsten ist das Dunkele die "Nacht"-Seite des Mondes.

Ich weiss, dass dies nichts mit Deiner Geschichte zu tun hat, aber das musste ich loswerden. Nichts für ungut...

 

Moin,

Danke euch dreien fürs Kommentieren. Es ist immer schön, wenn Leuten meine Texte gefallen.

Du hast Recht, der Mondsatz ist falsch, aber die Formulierung hat einen tieferen Sinn, der über den bloßen Textinhalt hinausgeht. Darum werde ich ihn so lassen und den Fehler auf künstlerische Freiheit zurückführen :D
Trotzdem danke.

 

Hah! Der Name "Viktor" als Vampir ist schon reserviert...nenn ihn doch Vladi oder Vektor...aber bitte nicht so :(

 

Naja, auch wenn ich keine Ahnung habe, welchen Vampirviktor du meinst, kann es sicher nicht schaden, wenn er hiermit einen Namensvetter bekommt. ;)

 

Hallöchen gnoebel,
Vampire gehören ja eindeutig zu Randgruppen und ich finde, dass du zu hart mit dem armen Vampir zu Gericht ziehst...
Ansonsten: Super Story :) Ich mag den Humor!
Ein bißchen holprig finde ich die Passage mit dem Spiegelbild.. Vielleicht sollte man "Spiegel" gleich erklären (Nebensatz oder mit Gedankenstrichen).. obwohl, beim Zähneputzen steht man ja normal nicht bewegungslos da.
Naja, liebe Grüße, Freak

 

Sooo, gnöbel!
Hier die versprochene Kritik!
Insgesamt hat mir deine Geschichte ziemlich gut gefallen. Und ich muss sagen, dass es eine der wenigen Geschichten ist, wo ich lachen musste.
Was mir gefallen hat (was wohl daran liegt, dass ich wir uns schon mal getroffen haben) ist, dass ich die ganze Zeit das gefühl hatte, du erzählst mir die Geschichte gerade. Sie liest sich einfach so, wie du sprichst :D
Eine wirklich nette Geschichte.

Ich habe noch ein paar Bemerkungen:

Manchmal kommt es vor, daß die Erde keinen Schatten auf den Mond wirft und dieser voll und rund am Himmel steht. Bei Vollmond passieren meistens die seltsamsten Dinge.
Zweimal „voll“. Liest sich mMn nicht so gut. Vielleicht findest du noch etwas anderes.

Der hiesige Vampir zum Beispiel liebte Knoblauch. Der schmeckte nicht nur gut, sondern hielt zudem die Arterien sauber, was für einen Vampir sehr wichtig ist. Außerdem gibt es nichts besseres als eine gute Knoblauchfahne, um nervtötende Vampirjäger auf Distanz zu halten. Das war eine Sache, die Graf Viktor ein wenig störte. Im Fernsehen sind solche Jäger immer blond, weiblich und gutaussehend. Der Vampirjäger von Salzkirchen hingegen war ein häßlicher Mann mit nur einem Auge und ohne Haare. Dafür konnte er immerhin auch kein Karate und war zudem dumm wie Stroh.
Puh, ein ganzer Absatz
Also, sehr viele Vampire, Vampirjäger und Jäger.
Ich verstehe nicht, wieso der letzter Satz mit einem „dafür“ beginnt. Kann auch sein, dass ich grad total auf der Leitung steh. Wär wirklich nett, wenn du mir das erklärtest :shy:

Während Graf Viktor vor seinem Spiegel stand, seine tollen, grünen Augen bewunderte und die Zähne putzte – immerhin würde er gleich eine Jungfrau beißen– klopfte es unten am Schloßtor. Der Spiegel war natürlich nicht echt. Vampire haben bekanntermaßen weder Spiegelbild noch einen richtigen Schatten. Viktor hatte deshalb vor einigen Jahren ein Ganzkörperportrait in Originalgröße anfertigen lassen, das ihm seither als Spiegel dient. Solange er nur unbeweglich davor steht und sich bewundert, funktioniert das auch tatsächlich.
Hier hatte ich erst ein wenig gestockt, denn für mich las es sich so, als wenn er gerade beim Zähne putzen still steht. Da war ich etwas irritiert, denn man kann ja beim Zähneputzen schlecht unbeweglich stehn ;)
Aber im nachhinein ist es mir klar geworden, dass es allgemein gemeint war, dass es funktionierte, wenn er ganz still davor steht.

Voller Vorfreude wandte Viktor sich von seinem Ebenbild ab, zog sich seinen tiefroten, wallenden Mantel über, der ihm ein sehr ehrfurchtgebietendes Aussehen verlieh und machte sich auf den Weg nach unten.

An ihrem Hals, genau an der Stelle, an der er normalerweise seine Zähne in das weiche Fleisch treibt, um genüßlich zu trinken, trug die Frau eine fette Warze in Form eines Frosches.

Jetzt noch ein paar Stellen, die mir besonder gefallen haben :)
Sie war die letzte noch verbliebene des Dorfes. Alle anderen Jungfrauen waren entweder tot, weil Viktor sie komplett ausgesaugt hatte oder hatten es aufgegeben, keusch in die Ehe zu gehen.
:lol:
Im Fernsehen sind solche Jäger immer blond, weiblich und gutaussehend.
genau! Kann ja wohl nicht angehn! :D
„Ach komm, pack das Ding da weg! Du weißt genau, was passiert, wenn du mir das ins Herz rammst. Ich sterbe und du wirst arbeitslos. Willst du das?“
:lol:

so, das wars dann von mir

bye und tschö

P.S.

geschrieben von gnoebel am 26.08.2003
Du hast Recht, der Mondsatz ist falsch, aber die Formulierung hat einen tieferen Sinn, der über den bloßen Textinhalt hinausgeht. Darum werde ich ihn so lassen und den Fehler auf künstlerische Freiheit zurückführen
Heheheeeee. Naja, genau genommen ist es ja wirklich nicht richtig. Du verstehst, was ich meine? ;)

 

Hi moony,

Sehr schön. Schon nach drei Wochen beharrlichen Bettelns, Wimmerns und mit dem Fuß auf den Boden Stampfens meinerseits hat sie meine Geschichte gelesen. *hüpf*

Nein, war Spaß.
Im Ernst, vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich wirklich sehr, daß es dir gefallen hat. Wenn ich dich tatsächlich zum Lachen bringen konnte, hat meine Mission ja wohl Erfolg gehabt.

liest sich einfach so, wie du sprichst
Holprig, viel zu schnell und nach einiger Zeit furchtbar ermüdend? :D
Nein, ich hab schon verstanden, was du meintest. Besten Dank, ich gebe mir Mühe, das möglichst immer zu erreichen.

Zweimal „voll“. Liest sich mMn nicht so gut. Vielleicht findest du noch etwas anderes.
Naja, ich denke, das ist gerade noch so im Rahmen. Aber ich werde den Anfang wohl generell noch mal umformulieren...

Ich verstehe nicht, wieso der letzter Satz mit einem „dafür“ beginnt. Kann auch sein, dass ich grad total auf der Leitung steh. Wär wirklich nett, wenn du mir das erklärtest
Hach... für dich tu ich doch alles:
Also, normalerweise sind Vampirjäger blond. dieser hier aber nicht. Als Ausgleich dazu (eben dafür) kann er wenigstens nicht Kämpfen, macht also keine Probleme. Ich hoffe, das klärt die Sachlage ein wenig. Keine Ahnung, ob das grammatikalisch wirklich korrekt ist - aber es klingt irgendwie gut.
Das mit den vielen Vampiren und Jägern änder ich natürlich.

Äh... kann es sein, daß unter zwei Zitaten der Kommentar von dir fehlt? Die stehen da so einsam im Raum...

Naja, genau genommen ist es ja wirklich nicht richtig. Du verstehst, was ich meine?
Ich glaube, mich dunkel zu erinnern... Ist eben alles eine Frage der Interpretation der Begrifflichkeiten ;)

@Freak:
Sorry ob der späten Antwort, ich hab dich irgendwie übersehen...
Freut mich, daß es dir gefallen hat. Die Erklärung des Spiegels wollte ich auch erst in einen Nebensatz packen, aber dann wäre der Satz wohl zu lang geworden. Ich werden den Begriff "Spiegel" mal in Anführungszeichen setzen.
Das mit dem Unbeweglich sein beim Zähneputzen hat moony schon richtig erfaßt. Normalerweise geht das, aber nur, wenn er eben still steht. Beim Zähneputzen und rasieren aber wohl nicht - die Folgen kann sich jeder selbst ausmalen :D

 

Bei den 2 zitierten Stellen brauch ich nix sagen. Sieh mal genau hin, dann siehst du jeweils ein Komma ;)

das mit dem "dafür" versteh ich zwar immer noch nciht ganz, aber egal. Vielleicht check ich es ja morgen :D

 

So, Änderungen sind vorgenommen, alle fehlenden Kommas gesetzt und der umstrittene Mondsatz komplett neu formuliert (jetzt sogar hoffentlich wissenschaftlich einigermaßen korrekt ;)).
Nochmal vielen Dank - mal sehen, mit welcher Geschichte ich dich jetzt nerve :D

Nochmal zum Dafür: Viktor wägt die Vorzüge und Nachteile "seines" Vampirjägers gegenüber dem aus dem Fernsehen ab. Aus Viktors Sicht ist es ein Nachteil, daß sein Jäger nicht so toll aussieht aber es ist natürlich ein Vorteil, daß sein Jäger nicht kämpfen kann. Diesen Vorteil habe ich mit dem "dafür" eingeleitet (quasi als Synonym für "einerseits - andererseits").

 

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