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Ein Tag wie jeder andere

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05.05.2018
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Ein Tag wie jeder andere

Eines Tages ging Luca aus dem Haus, um für seine Mutter Lebensmittel und ein paar Zigaretten zu besorgen. An dem trüben und irgendwie sehr traurigen Tag hatte er überhaupt keine Motivation diese Erledigungen zu machen, und so versuchte er sich etwas auszudenken um den Weg und alles andere etwas spannender zu machen. Er überlegte sich, während er gerade aus dem Haus kam, ob er vielleicht doch lieber sein Fahrrad nehmen sollte, aber es war ziemlich kalt, und seine alte Lederjacke passte überhaupt nicht zu seinem derzeitigen Outfit, das er sich letztes Wochenende mit seinem Freund Mark zusammenstellte. Und wie er sich daran erinnerte wie es an dem wunderbaren Tag war, merkte er wie auf einmal anstatt einer Straße ein Fluss vor ihm floss. Eigentlich wäre an dem Platz ja eine Bushaltestelle, doch dieses Mal war ein Hafen vor ihm. Die Sonne kam gerade hinter einer Wolke hervor, und er merkte wie der Wind leicht und sanft ein bisschen Wasser gegen seinen Körper warf. Kurze Zeit später, genau zur gleichen Zeit wie sein Bus eigentlich hätte kommen sollen, kam ein Schiff. Er wollte nicht einsteigen, doch er dachte an die Sachen, die er erledigen musste. Seine Gedanken überschlugen sich tausende Male. Also ging er doch rein und merkte er wie sich das Schiff beim Einsteigen unter seinen Beinen bewegte. Luca stolperte zu einem Platz neben einer alten Dame, während er sich komplett verwirrt umsah. Seine Blicke schweiften an Rittern und Zauberern vorbei. Er erblickte auf dem linken Auge der Dame eine Augenklappe. Sie schaute ihn an und bot ihm eine verstaubte Flasche Rum an, doch er lehnte dankend ab, da er niemals was von fremden annehmen würde. Die Leute stiegen ein und es schien für sie alles komplett normal zu sein. Er dachte an Gestern und fragte sich ob es vielleicht doch ein bisschen eine härtere Party war als gedacht, doch er konnte sich an keinen übermäßigen Drogenkonsum erinnern. Als er aus einem Loch zwischen den Holzplanken sah, erstaunte er bei dem was er beobachten konnte. Ein anderes Piratenschiff neben ihnen holte langsam auf, und hatte große Kanonen auf der Seite zu ihnen gerichtet. Plötzlich packte ihn die Angst und er bekam Panik. Er drehte seinen Kopf zu den anderen Mitinsassen, doch es war niemand da. Verwirrt schaute er zu der alten Dame, doch auch sie war verschwunden.
Auf einmal erblickte ein sehr grelle Dunkelheit seine Augen. Er konzentrierte sich wie noch nie, doch er erkannte nicht was es war. Er schrie und hoffte auf eine Antwort, doch nichts hörte er. Er schloss seine Augen und machte sie, wie er dachte nur Sekunden später wieder auf. Er sah nichts, kein Licht, keine Form, rein Garnichts. Er war nicht überrascht und auch nicht verwirrt.
Denn er sah nie etwas, er konnte es ja auch nicht. Er war blind, von Geburt an. Seine Vorstellungen übernahmen nur einmal wieder die Macht über ihn. Er wollte doch nur so sein wie die anderen. Ein normales Leben führen, Spaß haben und Sachen sehen. Die Geschichten, die man ihm erzählte verstehen. Die Formen wirklich sehen, nicht nur vorstellen.
Dann hörte er seine Station angesagt werden. Daraufhin nahm er seinen Blindenstock, stand auf, griff irgendwie nach der Stange neben der Tür und versuchte langsam auszusteigen. Und weiter geht das Leben.

 

Hallo Mario2202,

Willkommen bei den Wortkriegern.

Er überlegte sich, während er gerade aus dem Haus kam, ob er vielleicht doch lieber sein Fahrrad nehmen sollte, aber es war ziemlich kalt, und seine alte Lederjacke passte überhaupt nicht zu seinem derzeitigen Outfit, das er sich letztes Wochenende mit seinem Freund Mark zusammenstellte.

Ist das Outfit wichtig für die Entscheidung, ob er doch mit dem Fahrrad fahren will? So klingt der Satz nämlich. Ansonsten mach, zwei Sätze draus, oder besser: schmeiß das mit Mark und dem Outfit ganz raus. Außerdem: können Blinde denn überhaupt Fahrrad fahren? Ich denke nicht.

Also ging er doch rein

-> Also wankte er doch mit unsicheren Schritten an Bord (zum Beispiel)
Die Satzfolge davor macht für mich schon keinen Sinn. Wenn ich mich daran erinner, etwas erledigen zu müssen, dann steig ich doch nicht auf ein wundersames Schiff.

da er niemals was von fremden annehmen würde

Fremden (großgeschrieben)

Er dachte an Gestern und fragte sich ob es vielleicht doch ein bisschen eine härtere Party war als gedacht, doch er konnte sich an keinen übermäßigen Drogenkonsum erinnern.

gestern (kleingeschrieben)

-> ...fragte sich, ob die Party vielleicht doch härter war als in seiner Erinnerung. (Zum Beispiel)

Plötzlich packte ihn die Angst und er bekam Panik.

redundant

Auf einmal erblickte ein sehr grelle Dunkelheit seine Augen.

What? Der Satz funktioniert überhaupt nicht. Die Dunkelheit erblickt die Augen? Oder andersherum? Grelle Dunkelheit? Okay, er ist blind, ich weiß was du sagen willst, aber das funktioniert nicht. Hier kommt der Leser einfach nicht mit.

Zudem haben sich zahlreiche Kommafehler eingeschlichen. Meistens machst du zu wenige, teilweise aber auch zu viele an den falschen Stellen. Schau vielleicht einfach selber nochmal drüber, da ist der Lerneffekt normalerweise höher! Dazu kommen noch ein paar kleinere Fehler, wenn du Glück hast, korrigiert dir ein Admin das Ding nochmal ausführlicher.

Unterm Strich muss ich sagen, dass mir deine Geschichte nichts gegeben hat. Du versuchst große Bilder zu zeichnen, dabei fehlt es aber an allem, vor allem an Details, Wortgewalt und Emotionen.
Details: Wie kann ich mir das Schiff überhaupt vorstellen, wenn du es so wenig beschreibst? Ist es ein riesiger Dampfer? Ein kleineres Runderboot? Was tun die Ritter und Zauberer an Bord überhaupt? Warum höre ich in der gesamten Geschichte kein einzigen Laut? Du musst alle Sinne einbringen, zumal dein Prota ja blind ist. Wie riecht es an Bord? Was hört er? Was fühlt er? Hier fehlen einige Informationen, um die Geschichte schön auszugestalten. Du willst hier riesige Fantasiebilder erstellen, das ist sehr schwierig, ja, aber an dieser Stelle bist du komplett gescheitert.
Wortgewalt: Du hast einige Wortwiederholungen drinnen. Mindestens drei mal beschreibst du deinen Prota als verwirrt, wie wäre es mit verdutzt, erschrocken, verwundert uuuund so weiter. Außerdem solltest du nicht einfach sagen, er war verwirrt. Lass es ihn wirklich sein. Wie sich seine Augen weiten, der Mund offen stehenbleibt, er sprachlos ist, und so weiter. Nicht einfach sagen, er ist verwirrt, ich will das Leser sehen!
Emotionen: Warum gibst du dem Protagonisten keine Gedanken? Eine von hunderten Möglichkeiten tut sich auf, wie er überlegt, ob die Party vielleicht doch krasser war. Lass ihn nachdenken: Scheiße, hab ich vielleicht doch zu viel gesoffen? Und plötzlich hatte ich diesen Joint in der Hand, keine Ahnung, wer mir den überhaupt gegeben hat. Fuck, wie komm ich jetzt überhaupt wieder nach Hause? Und so weiter. Die Gedankenwelt vom Protagonisten bleibt mir völlig verschlossen. Ok, er ist verwirrt, mehr weiß ich aber nicht.

Deine Geschichte ist extrem kurz, du hast also noch ewig Platz, um noch gaaanz viel auszugestalten. In dem Zustand, wie sie jetzt ist, kann ich damit nichts anfangen. Da ist nichts, was mich mitreißt. Deine erste Geschichte hier, da ist das in Ordnung. Weiterüben! Und die Idee ist sicherlich eine Überarbeitung wert. Lass dich von Kritik nicht unterkriegen.

Viele Grüße,
dein Salomon

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Morgen, Mario2202

Und auch von mir ein herzliches Willkommen bei den Wortkriegern.

Ich finde Deine Idee gut, bin auch der Meinung, dass sich da eine Überarbeitung auf jeden Fall lohnt. Der Twist am Ende gefällt mir. Allerdings sollte so ein Twist nicht so gestaltet sein, dass am Ende der Anfang nicht mehr dazu passt, deshalb …

Er überlegte sich, während er gerade aus dem Haus kam, ob er vielleicht doch lieber sein Fahrrad nehmen sollte, aber es war ziemlich kalt, und seine alte Lederjacke passte überhaupt nicht zu seinem derzeitigen Outfit, das er sich letztes Wochenende mit seinem Freund Mark zusammenstellte.

… muss das Fahrrad weg. Er bewegt sich am Ende vorsichtig mit Blindenstock, also dient dieses Fahrrad nur, um mich zu veralbern, denn Dein Prot hat wahrscheinlich gar kein Fahrrad und wenn doch, dann hängt es wohl irgendwo an der Wand, und er streichelt es manchmal. Das ist kein guter Grund, etwas zu schreiben.

Das mit dem Outfit wiederum fand ich gut, das passt auch zum Ende. Da möchte ich meinem Vorredner widersprechen. Du wirst sehen, es kommt immer mal wieder vor, dass Kommentareschreiber/innen unterschiedlicher Meinung sind. ;)

Jetzt muss ich einmal tief durchatmen, denn jetzt kommt das hier:

Und wie er sich daran erinnerte[,] wie es an dem wunderbaren Tag war, merkte er[,] wie auf einmal anstatt einer Straße ein Fluss vor ihm floss.
Die Sonne kam gerade hinter einer Wolke hervor, und er merkte[,] wie der Wind leicht und sanft ein bisschen Wasser gegen seinen Körper warf.
Kurze Zeit später, genau zur gleichen Zeit[,] wie sein Bus eigentlich hätte kommen sollen, kam ein Schiff.
Also ging er doch rein und merkte[,] [er] wie sich das Schiff beim Einsteigen unter seinen Beinen bewegte.
Er schloss seine Augen und machte sie, wie er dachte[,] nur Sekunden später wieder auf.

Guck Dir diese unfassbar vielen „wie“s und „merkte, wie“s (die Zeichensetzung ist da auch durchgängig mangelhaft, die habe ich mir mal erlaubt zu korrigieren) an! Also, erstmal würde meine Korrekturleserin bei all diesen „wie“s fragen: „Ist die Art, auf die der Fluss fließt, der Wind bläst, der Bus einfährt, das Schiff sich bewegt, ist die Art wichtig? Ich meine, auf wie viele Arten kann ein Fluss den fließen und warum sagst du mir nicht, auf welche Weise der Fluss fließt?“ Soll heißen: Die „wie“s sind hier völlig fehl am Platze. „Er merkte, dass auf einmal ein Fluss vor ihm floss.“ Und so weiter.

Obendrein finde ich diese „merkte“-Konstruktionen nicht besonders gelungen. Nicht nur, weil sie so gehäuft kommen, auch weil ich das handwerklich einfach für fragwürdig halte. Zeig doch, wie er auf die Idee kommt. Dass er den Kopf herumreißt, auf das Rauschen des Flusses lauscht, solche Sachen. „Er merkte, dass …“ ist eine Konstruktion, die Du im besten Falle vollständig wegschmeißen kannst.

Auf die Zeichensetzung gehe ich nicht weiter ein. (Obwohl ich es normalerweise sehr gerne tue, aber ich habe noch interessantere Dinge zu sagen.) Bitte großflächig Kommata streuen. Aber nicht willkürlich. Schau Dir v.a. die Regeln für Kommata an Infinitivsätzen an. Und wenn ein „wie“ (wobei Du Dich von den meisten befreien solltest) oder ein „was“ kommt und danach noch ein Prädikat folgt, muss ein Komma gesetzt werden (das machst Du sehr selten, ich glaube, einmal, trotz der Menge an "wie"s und "was"'). Beispiele:
„Er schlich wie ein Panther.“ (Kein zusätzliches Prädikat, also kein Komma.)
„Er schlich, wie ein Panther schleicht.“ (Hier ein zusätzliches Prädikat, also Komma.)
Jetzt habe ich doch wieder erklärt. Also, Zeichensetzung fixen. :chaosqueen:

Gehen wir nochmal auf Philosophie ein. Ich merke, dass viele Erstlinge damit getaggt werden. Nach Duden ist die Philosophie das „Streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt“. Ich habe das Gefühl, dass viele Neueinsteiger/innen einfach jeden Text, der „eine Aussage hat“, mit Philosophisches taggen. Aber wenn Du Dich in der Welt der Literatur umsiehst, wirst Du merken, dass praktisch jeder Text irgendeine Aussage hat. Keiner von uns schreibt einfach ins Blaue hinein, selbst ich nicht, überzeugte Unterhaltungsschreiberin. Das ist aber trotzdem nicht sofort Philosophie.

Und was ist eigentlich Deine Erkenntnis? Dass manche Leute mittanzen wollen, es aber nicht können? Dass jeder Träume hat, auch unerfüllbare? Ich weiß es ehrlich gesagt überhaupt nicht. Das müsstest Du genauer herausarbeiten. Bisher sehe ich den Sinn dieses Textes v.a. im Herausarbeiten eines Plottwists. Was eine gute Fingerübung ist, etwas, das ich gerade zu erlernen versuche und das auch hervorragend Erkenntnisse transportieren, den/die Leser/in entlarven kann, aber das gelingt Dir hier noch nicht so wirklich. Obgleich ich den Plottwist, wie eingangs erwähnt, tatsächlich recht gelungen finde. Und ohne den Tag "Philosophisches" hätte ich auch gar nicht darüber gemeckert. :p

Also, Du weißt hoffentlich, was zu tun ist: Weg mit den „(merkte,) wie“s, Zeichensetzung in Ordnung bringen, mehr von den Gefühlen Deines Prots zeigen. Make it work!

Erkenntnisreiche Grüße,
Maria

 

Woooooooow!
Jetzt muss ich mich entschuldigen so einen Text gepostet zu haben..
Ich hätte nie gedacht, dass auch nur eine Person antworten wird :sealed:

Danke auf jeden Fall für die Kritik usw.!

Der Text war seeeeeeeehr spontan, und ich habe einfach nur so drauf los geschrieben.. deswegen ergibt auch vieles im Nachhinein überhaupt keinen Sinn xd
Entschuldigt meine Schreibfehler, da kommen wahrscheinlich noch tausende auf euch zu :lol:

Danke nochmal, und joaaaa

Liebe Grüße,
Mario :)

 

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