Ein Tag wie jeder andere
Ein Tag wie jeder andere
Wende mich im Bett und stelle mir die Frage ob ich aufstehen oder noch
einige Minuten vor mich hin dösen soll. Es ist schön draußen. Ein typischer
Sommertag und alle vom Sonnenlicht geblendeten Menschen, schleppen Ihren
vom Vortag ermüdeten Körper, zur gewohnten Arbeit. Ebenfalls gewollt den warmen
Tag zu nutzen arbeiten sie heute besonders schnell und ordentlich. Die Pause
zwanghaft eingelegt, bemerken sie das es bei Zeitarbeit ,keinen wirklichen Sinn macht
besonders schnell zu arbeiten. Von dieser Tatsache entmutigt erkennen sie das
sie diesen Tag wohl wieder einmal auf der Arbeit verbringen werden.
Nach längerer Ruhzeit höre ich die Kirchenglocken läuten und stelle mit gespielten Erschrecken fest das die mit mir vereinbarte Döszeit doch etwas überschritten wurde. Im Klaren darüber, das meine Arbeit bereits begann ,redete ich mir einen angeblichen Feiertag ein, welcher heute sein müßte. Beruhigt darüber, vollziehe ich mein morgenliches Pflege- und Nahrungzufuhrritual um die Frische des Tages einzufangen.
Beim überqueren der Straße sehe ich auffällig viele, altersbedingt
von der Arbeit zurückgezogene, Leute. Nur eigenartig mit welcher Koordination
diese Ihre üblichen Wege abgehen, als ob sie Ihren alten Arbeitsweg ablaufen
würden. Ob sie auch so zeitig unterwegs sind um den von Wärme umhüllten
Tag zu genießen? Begebe mich in ein Cafe um meinen Geist mit Coffein zu
füttern. Beim einschänken wird die vorprogrammierte Handlungsweise der
vorbeilaufenden Personen zunehmend sichtbar. Es scheint wie in einem
immerlaufenden und eintönigen Film zu sein indem jede Person seine
eigene Hauptrolle spielt. Keiner beachtet den vorbeilaufenden Nebendarsteller
und niemand nimmt den für uns unüblichen schönen Tag zur Kenntniss.
Diese künstliche Verhaltensweise beängstigt mich und versuche mich weiter
an der Geborgenheit, welche in der Luft liegt, zu erfreuen.
Bezahle den italienischen Cappucino welcher mir sehr mundete und suche schnellstmöglich
das Weite. Geflüchtet auf einem einsamen Feld sinke ich zu Boden und schaue zum mit Wolken bedeckten Himmel. Ein Flugzeug kommt aus der Wolkendecke geflogen und wird allmählich sichtbar. Womöglich Pauschal-Touristen welche das Land kurzweilig verlassen oder Gastarbeiter welche
beauftragt wurden bei uns zu arbeiten. Kommt mir vor als ob wieder neue Akteure kommen um diesen Film aufzufrischen. Würde auch gerne wegfliegen um etwas anderes zu sehen als nur diese erdrückende Eintönigkeit. Allerdings wäre es woanders auf Zeit ähnlich wie hier. Man müsste einfach
das Programm ändern können. Hätte ich eine Wahl würde ich das Drehbuch nach meinen Vorstellungen umschreiben, aber es gibt keins. Sehe auf meinen Zeitanzeiger und begebe mich langsam auf dem Heimweg. Die Frische des Tages schwindet und der Alltagsablauf endet allmählich.
Zu hause angekommen drücke ich die, durch meine Verzweiflung entstandenen,
Fernbedienung um Morgen nicht mehr das gleiche zu erleben..............................
.....................sicher wird es morgen anders.................................................................