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Ein Tag so schön wie heute, sollte nie zu Ende gehen

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24.01.2002
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Ein Tag so schön wie heute, sollte nie zu Ende gehen

Die Vögel zwitschern.
Ich öffne meine Augen und springe aus dem Bett. Aus dem Fenster sehe ich, dass die Sonne scheint und keine einzige Wolke weit und breit am Himmel fliegt. Ganz schnell ziehe ich mich an und renne zu meinem besten Freund. Zusammen holen wir unsere anderen Freunde ab und spielen Fußball. Nach dem Spiel holen wir unsere Badehosen und gehen schwimmen.

Später kommt Svenja vorbei. Sie ist ein wunderschönes Mädchen. Jeder möchte sie als Freundin haben. Sie ist nicht so doof wie die anderen Mädchen.
Heute fragt sie mich: "Marius, willst du mit mir spazieren gehen?" Völlig überrascht aber froh antworte ich: "Ja, gerne."
Wir gehen in meinen Lieblingspark und springen Trampolin. Ich kann fast den Himmel berühren.
Völlig erschöpft entschließen wir uns den Rückweg anzutreten. Auf dem Rückweg lasse ich den ganzen heutigen Tag Revue passieren.

"Ein Tag so schön wie heute, sollte nie zu Ende gehen",

denke ich und habe ein unbeschreiblich komisches Gefühl im Bauch. Als wir an der Haustür von Svenja stehen verabschiedet, sie sich von mir: "Danke, es war sehr schön mit dir." "Mir hat es auch viel Spaß gemacht", sage ich. Sie guckt mich an, kommt näher und gibt mir einen Kuss. Eh` ich weiß was geschieht, verschwindet sie hinter der Tür.
Ich bin perplex.
Ich finde keine Worte.
Ich bin glücklich.
Das ist die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Niemals werde ich diesen Tag vergessen.

...

Ich öffne meine Augen.
Ich fange an zu weinen.
Weil das nur ein Traum war.
Weil ich diesen Tag niemals erleben werde.
Ich bin querschnittsgelähmt.

 

Hi Goodfellah!
Ich möchte bei Deiner Geschichte nur mal auf den Inhalt eingehen, den fand ich nämlich von der Aussage her etwas ..öhm.. heftig.

Lass uns mal überlegen: Wie wirkt der Text auf ein nichtbehindertes Kind? Was zieht das Kind als Resumee?
Rollifahrer haben kein schönes Leben? Weil sie nicht Fußball spielen, schwimmen oder eine Beziehung haben werden? Soll man Behinderte bemitleiden, weil sie all das was wir machen können, nie erleben werden?
So wirkt die Aussage zumindestens auf mich - und besonders glücklich bin ich damit nicht.

Und wie wird der Text auf ein Kind mit körperlicher Behinderung wirken?
Wohl auch kaum anders.

Ich hoffe, Du verstehst mich nicht falsch. Es geht mir nicht darum von Kindern auch mal schwierige Themen abzublocken. Aber eben bei einer solchen Thematik ist es wichtig was Du im Endeffekt als Pointe setzt und was sich schließlich als Aussage herausfiltern lässt. Und in diesem Fall finde ich Beides nicht sonderlich gelungen.
Es kann und darf nicht immer ein "Happy-End" sein, aber so negativ ohne einen positiven Aspekt muss es auch nicht sein.

Natürlich ist es für Menschen, die eine Behinderung haben, oftmals schwerer. Aber gerade deswegen sollte man sie ermutigen ihren Weg zu beschreiten und nicht mit Sätzen wie "Du wirst nie das machen können, was ich ständig tue" oder so von Anfang an demotivieren.

Und übrigens können Behinderte doch (fast) alles wie auch Nichtbehinderte machen. Hast Du noch nie Rollifahrer Basketball spielen sehen?
Und mit der Liebe, naja, nicht jeder bekommt das was er will. Aber so geht es allen. ;)

Im Übrigen ist die Story für mich keine wirkliche Kindergeschichte. Mit Wörtern wie "perplex" könnten die Kids da einige Schwierigkeiten haben.
Es geht zwar um ein Kind, aber die Geschichte spricht wohl doch eher Erwachsene an. So sehe ich das zumindestens.

Nichts für ungut, ich wollte Deine Geschichte wirklich nicht verreissen, aber inhaltlich gefällt sie mir einfach nicht.
Ich hoffe, Du verstehst das.

Ugh

 

Hallo Bibliothekar!

Ein guter Freund von mir ist behindert. Er ist querschnittsgelähmt. Allerdings hat er nicht das Glück in einem Rollstuhl sitzen zu dürfen. Seit einem Verkehrsunfall ist er an einem Krankenbett gebungen. De facto: Er kann nicht fast alles machen! Ich mag ihn sehr. Er ist ein herzensguter Mensch. Leider plagen ihn sehr oft Suizid-Gedanken. Er mag meine Geschichte sehr und eigentlich habe ich sie auch nur für ihn geschrieben. Er findet, es ist nicht so eine 08/15 Geschichte mit einem "alles wird gut" Ende,
Keine Geschichte, die einem versucht zu sagen denk´ positiv!
Er hat Recht.

Du meinst es ist keine Kindergeschichte. Das mag sein. Jedoch sollte man Kinder nicht unterschätzen. Ich wollte mit diesem Text zum Ausdruck bringen, daß so natürliche Sachen wie laufen, spielen und lieben, nicht als selbstverständlich gesehen werden sollen. Kinder verstehen die Aussage.

one love

 

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