Ein Tag, an dem alles schief ging
Meine Laune war auf null gesunken, als ich von der Schule nach Hause kam.
In der Rechenarbeit eine fünf, und warum? Weil ich plus und minus verwechselt hatte. Gerade in die 2. Klasse versetzt und schon meine erste fünf. Außerdem vergaß ich meine Flöte für den Musikunterricht zu Hause.
Und als ob das nicht ausreichen würde, fiel mir zum Gelächter meiner Mitschüler in der Bastelstunde meine Tonschale aus der Hand.
Was für ein Tag!
Nach dem Mittagessen, klingelte ich bei unserem Nachbarn Herrn Timm, denn ich hatte ihm versprochen auf Struppi, seinem weißen Fox Terrier auzupassen.
Heute sollte nämlich seine Frau aus dem Krankenhaus nach Hause kommen und Herr Timm wollte sie ohne seinen Hund rechtzeitig abholen.
Wir gingen beide in den Garten um zu toben und nach einiger Zeit war meine schlechte Stimmung verflogen.
Als dann noch Dennis auftauche, freute ich mich sehr, denn ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen.
Ich nahm Struppi an die Leine und wir redeten über Fußball, ob nun Schalke diesmal Deutscher Meister wird.
Struppi interessierte das überhaupt nicht und er fand es außerdem wohl gemein, dass man sich nicht um ihn kümmerte und fing laut an zu bellen.
Plötzlich riss er sich los.
Auf der anderen Straßenseite spazierte eine alte Dame mit ihrem schwarzen Pudel. Struppi wollte zu ihr und rannte über die Straße.
Ich versuchte die Leine festzuhalten.
"Vorsicht Auto!", schrie Dennis, als ich ins stolpern kam und mit einem langen Satz auf die Straße flog.
Quietschend kamen die Autos auf der Fahrbahn zum Stehen.
Mein rechtes Knie blutete, aber ich fühlte kein Schmerz, als Passanten mich hochhoben und auf mich einredeten.
Währenddessen fing Struppi an mit dem schwarzen Puddel ganz aufgeregt Fangen zu spielen.
Hilflos versuchte die alte Dame ihren Pudel wieder einzufangen, was ihr jedoch nicht gelang.
"Alles in Ordnung?", fragte Dennis "Und mach dir keine Sorgen, ich fang die Hunde schon ein."
Nachbarn brachten mich nach Hause. Meine Mutter wurde blass vor Schreck, als sie hörte was passiert war.
Weil ich nicht auftreten konnte, wurde ich ins Krankenhaus gebracht, wo der Arzt glücklicherweise feststellte, dass nichts gebrochen war.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, dass es zu keinen Verkehrsunfall gekommen war, und das auch Struppi heil und gesund nach Haus' gebraucht wurde.
An diesem Tag, an dem alles schief ging, hatte im Nachhinein nur Struppi etwas positives gewonnen.
Nämlich eine neue Freundin "Das schwarze Pudelmädchen".
Die alte Dame und Familie Timm kamen durch dieses Geschehen ins Gespräch.
Dabei stellten sie fest, dass sich ihre Hunde gut verstehen und nun öfters gemeinsam spielen sollten.
Nachdem ich am Abend viele Gespräche über Aufpassen und Verantwortung erhielt, sollte mir doch wenigstens Struppi dankbar für seine neue Freundin sein.