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Ein Sommertag
Die Hitze unserer Sonne prallt mit überwältigender Intensität auf unseren blauen Planeten herab. Es ist heiß. Es ist unglaublich heiß. Die Straßen sind wie leergefegt. Hier und da sieht man vereinzelt Menschen, die Schutz vor der Sonne suchen. Ob sie freiwillig draußen sind, oder ob sie von der Hitze überrascht wurden und nun im Schatten gefangen sind - im Sinne von: „die Sonne ist Lava“ - kann man nicht erkennen. Ich jedenfalls habe es rechtzeitig in meine Wohnung geschafft - beziehungsweise habe sie gar nicht erst verlassen. Leider ist das auch kein Segen. Ich wohne im dritten Stock - glücklicherweise noch nicht das Dachgeschoss. Meine Gedanken sind aber stets bei meinen Nachbarn im vierten Stock, die armen Schweine! aber auch der dritte Stock ist brutal. Die Sonne knallt durch das Fenster. Ich habe kein Rollo und bin der Sonne daher schutzlos ausgeliefert. So langsam erkenne ich die Vorzüge meines fensterlosen Klos. Habe ich mich beim Einzug noch über fehlendes Tageslicht beschwert, so bin ich jetzt unendlich dankbar für dieses „dunkle Loch“, wie ich es damals nannte. Heute ist es mein Zufluchtsort. Das damals stille Örtchen wurde schnell zum Mittelpunkt meiner Wohnung.
Dann gibt es aber auch noch die Menschen, die keinen Schutz vor der Sonne brauchen. Das sind die Leute, die im Winter Depression haben und Vitamin D Tabletten essen, als wären es Gummibärchen. Wie Zombies kriechen sie bei den ersten Sonnenstrahlen aus ihren Löchern. Sie saugen die Sonne aus, als wären sie Vampire. Immer durstig nach einer weiteren Portion ihres Lebenselixiers. Total „strahlend“ laufen sie durch die Straßen, essen Eis und tun so, als wäre die Hitze etwas Schönes. Viele fahren an den See. Dort liegen sie dann Stunden in der prallen Sonne und wollen braun werden. Mich erinnert dieses Spektakel immer an einen Sonntagsbrunch, bei dem Speck gebraten wird. Aber wer zu Hölle ist denn bitte freiwillig der Speck in der Pfanne?! Auf diese Frage werde ich wohl nie eine plausible Antwort bekommen. Dann geschieht es endlich. Ein Gewitter zieht auf. Die ersten Regentropfen fallen auf die Straße und verdampfen direkt auf dem heißen Asphalt. Dieser Geruch … Die Tropfen werden dicker, die Wolken werden dunkler und die Plätze menschenleerer. Es kühlt ab. Zuerst herrscht Chaos. Dann sind die Straßen wieder wie leergefegt. Hier und da sieht man vereinzelt Menschen, die Schutz vor dem Regen suchen. Es ist nass. Es ist unglaublich nass. Der Regen prasst mit überwältigender Intensität auf unseren blauen Planeten herab.