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Ein schöner Tag

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13.06.2002
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Ein schöner Tag

„Guten Tag.“
„Hallo.“
„Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
„Dies ist ein freies Land.“
„Also ja?“
„Ja.“ Der Mann, der mich so unverschämt angesprochen hatte, setzte sich zu mir an den Tisch. Mal ehrlich, wenn ich mich am Nachmittag in einen Biergarten setze, möchte ich nur meine Zeitung lesen, ein Bierchen trinken und ansonsten meine Ruhe. Aber dieser Kerl hier wollte mir unter allen Umständen ein Gespräch aufzwängen.
„Sie lesen die Bildzeitung?“
„Haben Sie was dagegen?“
„Nein, natürlich nicht. Ich bin allem gegenüber prinzipiell offen.“
„Schön.“
„Ja, die meisten Leute halten mich für einen hervorragenden Gesprächspartner.“ Mit diesen Worten öffnete er seine Aktentasche und kramte ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor. Ich zeigte keinerlei Regung, auch nicht dann, als er es auffällig unauffällig in meine Richtung schob.
„Lesen Sie.“
„Nein, ich möchte nicht. Ich informiere mich gerade über Bohlen.“
„Das Spiel?“
„Der Dieter.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Bitte lesen Sie den Brief.“
„Machen Sie’s doch selber.“
„Das brauche ich nicht. Ich habe ihn schließlich geschrieben.“
„Was habe ich denn davon?“
„Das werden Sie dann sehen.“ Ich hatte aber eigentlich gar keine Lust dazu, und das sagte ich ihm dann auch mitten ins Gesicht. Mein Gegenüber schien zunächst ein wenig verärgert, fing sich dann aber wieder recht schnell.

„Ist es nicht ein herrlicher Tag heute?“ fragte er mich dann.
„Ja. Man kann so richtig schon entspannen.“, antwortete ich, in der Hoffnung, er möge den genervten Unterton meiner Stimme hören und vor allem verstehen.
„Ja, ein wirklich schöner Tag. Haben Sie schon mal den Stern probiert?“
„Was?“
„Ob Sie statt der Bild auch schon mal den Stern gelesen haben?“
„Da steht nichts über Bohlen drin.“, meinte ich und damit hatte ich Recht.
„Sie meinen den Dieter?“
„Natürlich meine ich den Dieter.“
„Also interessieren Sie sich nicht für Holzböden?“
„Nein, muß ich das denn? Ich informiere mich nur gerne über Bohlen.“
„Ach so. Das müssen Sie dann schon klarstellen, sonst weiß ich nicht, was Sie meinen.“
„Das täte mir allerdings leid.“ Ich blätterte die Zeitung eine Seite weiter und kam zum ebenso umfangreichen, wie interessanten Sportteil.

„Können Sie die Vögel singen hören?“, fragte mich mein Gegenüber. Ich sah von meiner Zeitung auf.
„Ja. Eine Amsel.“
„Wie bitte?“
„Es ist eine Amsel, die da singt.“
„Ach so. Ja, ich glaube auch. Schön, nicht wahr?“
„Ja, wirklich schön.“ Mein Gegenüber besah sich die Umgebung, schien jeden Geruch, jeden Anblick und jedes Wort um sich herum einsaugen zu wollen. Er genoß diesen Tag wirklich.
„Es wäre furchtbar schade, wenn ich heute sterben würde.“, sagte er dann völlig unvermittelt.
„Sie sterben?“
„Wer weiß. Jeder muß irgendwann einmal sterben. Der eine früher, der andere später. Heute ist so gut, wie jeder andere Tag auch.“
„Wie kommen Sie gerade jetzt auf so ein schreckliches Thema?“
„Ich weiß nicht. Es ging mir gerade so durch den Kopf. Darf ich Sie mal was fragen?“
„Machen Sie schon.“ Ich legte genervt meine Zeitung beiseite, denn meine Konzentration war jetzt sowieso dahin.
„Glauben Sie an die Hölle?“, fragte er mich.
„Nein... nein, warum sollte ich?“
„Ich glaube an die Hölle. Und ich glaube auch, daß ich einmal dort enden werde.“
„Sind Sie so ein schlechter Mensch?“
„Ich bin ein gläubiger Mensch. Und ich bin Realist.“
„Inwiefern?“
„Nun, ich bin der Meinung, daß niemand auf Gottes Erden das Recht hat, in das Paradies zu kommen.“
„Und warum nicht?“
„Weil der Mensch ein böses Wesen ist.“
„Das glaube ich nicht.“
„Sie zweifeln daran? Ich wette, auch Sie wären in der Lage... sagen wir... jemanden zu töten. Vielleicht sogar heute noch.“
„Sicher nicht.“ Langsam wurde mir die Sache ein wenig unheimlich.
„Haben Sie noch nie den Wunsch verspürt, einen Menschen zu töten?“
„Habe ich nicht. Und jetzt lassen Sie mich gefälligst in Ruhe!“ Mit diesen Worten wandte ich mich von ihm ab und beobachtete demonstrativ einige Amseln.

„Bitte lesen Sie meinen Brief.“
„Nein, ich sagte bereits, daß ich da keine Lust zu habe.“
„Es wäre mir aber sehr wichtig.“
„Das ändert nichts an meiner Lustlosigkeit.“
„Hier, sehen Sie.“ Er hielt mir ein Foto aus seiner Brieftasche unter die Nase. Es zeigte ihn selber neben einer wunderschönen Frau. Sie saßen auf einer Wiese und neben der Decke, auf der sie saßen, tollte ein kleines Kind herum.
„Meine Tochter... und meine Frau... meine Exfrau...“ Irgendetwas in seiner Stimme verriet, daß er sie sehr vermißte. Plötzlich hatte ich Mitleid mit diesem Mann.
„Das tut mir leid.“, sagte ich deshalb.
„Muß es nicht. Sie tragen keine Schuld daran.“
„Trotzdem. Es tut mir leid für Sie. Sie müssen Ihre Frau sehr vermissen.“
„Sind sie einer von denen, die ständig mit einem schlechten Gewissen rumlaufen? Müssen Sie Ihres unbedingt an meinem Schicksal aufbauen? Meinen Sie, dadurch könnten Sie Ihre niedere Natur besänftigen?“ Das kränkte mich jetzt wirklich.
„Das ist beleidigend.“
„Ja, tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich bin zu weit gegangen. Und Sie?“
„Was? Ich bin nicht zu weit gegangen.“
„Das meinte ich nicht. Ob Sie Familie haben.“
„Nein, hab ich nicht.“, sagte ich und meinte es auch so.
„Also würden Sie keine Kinder hinterlassen?“
„Was soll diese Fragerei? Ich habe nicht vor, so bald zu sterben.“
„Das können Sie nicht kontrollieren. Sie müssen nur auf der Straße ausrutschen und von einem LKW überfahren werden. Oder ein Verrückter rammt Ihnen mitten in diesem Biergarten ein Messer in den Bauch.“
„Wollen Sie mir etwa drohen?“
„Ich will Ihnen nur die Möglichkeiten aufzeigen. Jederzeit können Dinge passieren, die das Leben entscheidend verändern.“ Jetzt war endgültig der Punkt erreicht, an dem mir der Mann Angst machte. Ich machte Anstalten, mich aus meinem Stuhl zu erheben und zu gehen.

„Bleiben Sie doch noch eine Weile. Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten.“, sagte er, wobei er nach meinem Arm griff und am Stoff meiner Jacke zog.
„Lassen Sie mich gefälligst in Ruhe! Sie Sind ja krank!“
„Ja, das bin ich. Aber nicht so, wie Sie vielleicht denken mögen. Lesen Sie bitte den Brief.“ Ich riss mich los, entfernte mich ein wenig von unserem Tisch und machte mich auf die Suche nach einer Kellnerin, denn ich wollte zahlen.
„Sie können Ihrem Schicksal nicht entfliehen! Heute nicht! Heute wird Ihr Leben sich ändern! Sie werden Ihre wahre Natur erkennen. Sie müssen nur meinen Brief lesen.“
„Nein, das werde ich nicht.“
„Tun Sies, verdammt nochmal!“ Die anderen Gäste blickten erschrocken zu uns hinüber. Seine Schreie hatten sie auf uns aufmerksam gemacht.
„Sie arrogantes Arschloch! Jetzt lesen Sie schon meinen Brief!“

„Jetzt lesen Sie schon seinen verdammten Brief! Sonst gibt der Kerl nie Ruhe.“ Das war ein anderer Gast, der mich von der Seite her ansprach. Mein Gesprächspartner erhob sich und kam mit dem Brief in der Hand auf mich zu.
„Ja, lesen Sie meinen verdammten Brief.“
„Verdammt nochmal! Lassen Sie mich gefälligst in Ruhe!“, schrie ich zurück.
„Warum schreien Sie denn so? Sind Sie etwa erregt? Wütend vielleicht?“
„Ja, verdammt! Weil Sie mich nicht in Ruhe lassen.“
Ohne Vorwarnung sprang er in meine Richtung und warf mich zu Boden. Er nahm einen Stein und versuchte, damit auf mich einzuschlagen. Nun, ich bin nicht der Schmächtigste und so gelang es mir, ihn niederzukämpfen. Es lag unter mir und funkelte mich aus irren Augen an.
„Es ist Dein Schicksal... Du kannst ihm nicht entgehen.“, sagte er. Der Mann machte keinerlei Anstalten, sich zu wehren und trotzdem schlug ich immer wieder auf ihn ein. Ich war in Rage, so etwas ist mir noch nie passiert. Neben mir lag der Stein, den er eben noch in der Hand gehalten hatte. Ich hob ihn auf und schlug ihm damit ins Gesicht. Immer wieder schlug ich zu, bis man sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte und er sich nicht mehr rührte.

Angewidert wandte ich mich ab. Wie konnte mir das nur passieren? Ich habe ihn umgebracht! Mein Gott, ich habe einen Menschen getötet! Die anderen Gäste bildeten den üblichen Kreis Schaulustiger um uns herum. Einer rief die Polizei. Ich ignorierte sie und nahm den Brief in die Hand. Zwei Worte standen dort geschrieben.

Töte mich

 

Hi gnoebel

Kennst du zufällig die Sage von Ödipus? Die Geschichte hat mich wieder daran erinnert ;)
Hab sie gern gelesen und war zu keinem Zeitpunkt gelangweilt oder orientierungslos.
Die Dialogform wirkt. Alles kommt leicht, glaubhaft und vor allem schlagkräftig, wie z.b die Frage nach dem Tod. Die Beschreibungen zwischen den Dialogen finde ich gerade lang genug.
Auch die Pointe kommt gut, gerade, weil der Brief schon die ganze Zeit da ist, kein Schocker, aber ein Schmunzler :)
Dass der Prot am Ende so plötzlich ausrastet wirkt irgendwie ein bisschen konstruiert, ich hab noch nie sone Kurzschlussreaktion erlebt, aber heißt ja nicht, dass es das nicht gibt...

Schöne Grüße
wolkenkind

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Wolkenkind und erstmal vielen Dank für den Kommentar. Freut mich, daß es dir gefallen hat.

Ödipus... war das nicht der Bengel, der seinen Vater umgebracht hat, weil er seine Mutter liebt? Interessante Assoziation. Würde mich interesserieren, wie du gerade auf diese Sage kommst.
Das mit dem Austicken am Ende bekomme ich irgendwie nicht besser hin. Ich hab das schön öfter gehört, daß zu wenig plausibel wäre und werde da wohl noch mal was dran basteln müssen...


Huch, da hat der White Wolf geschrieben, während ich am Antworten war...
Auch dir vielen Dank für die netten Worte. Interessante Frage: Was wäre, wenn er den Brief vorher gelesen hätte? tja, keine Ahnung. Vielleicht wäre es trotzdem zu disem Ende gekommen, vielleicht hätte der Erzähler seinem Gegenüber die Sache ausgeredet. Ich weiß es nicht, tendiere aber mehr zur ersten Möglichkeit.

 

nochmal hallo

Bei der Ödipussage geht es soweit ich mich erinnere darum, dass einem König prophezeit wird, dass sein Sohn ihn umbringt und seine Frau heiratet. Um die Prophezeiung zu verhindern schickt er den Sohn weg, aber, naja das Ende is klar :)
Der Prot in der Geschichte setzt ja auch alles daran, die Prophezeiung nicht zu erfüllen.

Das Problem mit dem Austicken kenne ich leider auch, wenn die Charaktere sich plötzlich verändern, klingt das meistens falsch, aber ich denke, das muss man manchmal einfach in kauf nehmen ;)

Grüße
wolkenkind

 

Hallo gnoebel,

Deine Dialoge sind ein richtiger Schlagabtausch, der Kerl nervt wirklich. Schöne Wortspielerei, das mit dem Bohlen.
Besonders gelungen fand ich, dass der eine Gast dem Protagonisten zuredet, den Brief zu lesen, offensichtlich hat er es getan, ohne auszuflippen.
Du weißt, ich mag das Ernste in der Blödelei, ich finde es an der Stelle „Es wäre furchtbar schade, wenn ich heute sterben würde“ - trotz allem, dieses Damoklesschwert werden wir nicht los...
Wegen dem Zornausbruch: Vielleicht kannst Du ganz am Anfang erwähnen, dass der Arzt dem Prot. Entspannung im Biergarten verordnet hat, um seinen cholerischen Charakter zu dämpfen.

„als er ihn zufällig“ - „ihn“ geht nicht, `es´ (das Blatt Papier).

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

@wolkenkind:
Ja, da ist was dran mit dem Ödipus. Hätte mein Protagonist den Brief gelesen, wäre die Sache sicher anders verlaufen. Vielleicht wäre es anders ausgegangen und er hätte sein Gegenüber dann nicht getötet, wer weiß...
Aber ich denke eher, daß der Briefschreiber es dermaßen drauf angelegt hat, er hätte den Erzähler vermutlich so oder so dazu gebracht. Insofern paßt der Ödipusvergleich hier doch ziemlich gut, denke ich.

@Wolto:
Danke für den Kommentar.
Zu deinem Tip mit für den Anfang: Es wäre eine Möglichkeit, aber ich denke, dann verrate ich zuviel. Wenn ich schon ganz zu Anfang drauf hinweise, daß mein Erzähler (von dem ich sonst ja gar nichts preisgebe) Choleriker ist, weiß der Leser schon sehr früh, daß er irgendwann sicher austicken wird. Denn sonst hätte ich das ja nicht explizit erwähnt...

Ich werde nochmal drüber nachdenken und vielleicht fällt mir da ja noch was ein.

 

Hallo, Gnoebel!

Deine Geschichte hat es wirklich in sich! Obwohl ich solch lange Dialog-Ketten eigentlich nicht mag, hat mir diese sehr gut gefallen.

Auch schön eingeflochten ist die Grundsatzfrage, ob man seinem vorgezeichneten Weg entgehen kann. Ist freier Wille eine Illusion? Ich denke - ja.

Was den Schluß angeht: Stimmt. Dass Dein Prot. dermaßen ausrastet, ist angesichts der Vorgeschichte eher unwahrscheinlich. Vielleicht ist er aber einer von denen, die es auf den Tod hassen, von Fremden angefasst zu werden. Könntest Du peu à peu einflechten und erst zum Schluß den Blutrausch des Prot. auslösen lassen. Ist aber nur so ein Gedanke von mir.

Ansonsten: Klasse Idee!


Ciao
Antonia

 

Hallo gnoebel,
der Dialog ist gut geschrieben und trotz der Länge nie langweilig. Solchen Nervensägen gibts, jaja...

Mit dem Schluss kann ich mich nicht anfreunden. "Normale" Menschen haben eine sehr hohe Hemmschwelle zu überwinden, bevor sie auf einen bereits außer Gefecht gesetzten Gegner mit einem Stein einschlagen.
Glaubwürdiger wäre es z.b., wenn der Mensch bei der Rangelei mit dem Kopf auf einen Stein aufgeschlagen wäre, oder sonstwie unglücklich gefallen wäre und sich das Genick gebrochen hätte. Soll ja vorkommen....

Gruß
Bobo

 

Schön, daß es euch gefallen hat.

Ja, das Ende ist ein kleines Problem. Der Erzähler muß bereit sein, sein Gegenüber umzubringen. Wenn ich zu früh anfange, meinem Erzähler eine Phobie (zB gegen Berührung), Geisteskrankheit etc "zu verpassen", würde ich wohl zu früh zu viel verraten. Schließlich weiß der Leser über die beiden Figuren nicht viel - wenn dann eine Phobie auftaucht, kann man sehr schnell schließen, daß das noch wichtig wird und in welche Richtung sich die Sache entwickeln wird.
Aber ich denke, die Idee von Bobo könnte funktionieren. Daß sie sich prügeln, ist ja noch glaubwürdig, denke ich (weil der Briefschreiber anfängt). Das größte Problem ist die Sache mit dem Stein. Ein Unfall, durch die Agression des Erzählers verursacht (der ein wenig mehr tut, als sich nur zu wehren), wäre eine sehr gute Lösung. Vielen Dank für die Anregung, das werde ich vielleicht machen.

 

War gut geschrieben ,echt , aber das Ende, da habe ich gedacht :
"Nee , das geht nicht !" Zu einfach ,das kann es nicht sein ! !1) So eine Reaktion ist nicht glaubwürdig in meinen Augen ! 2)Er hatte darauf ja nur gewartet !Ich habe einen ganz anderen Abgang erwartet !Nur nicht so einen einfachen ! " , Ein vorauszusehendes Ende ! Was aber nicht den Rest der Geschichte in Frage stellen sollte ! Der Anfang und das Mittelteil waren gut !
fand : Dolce Vita !

 

hi gnoebel,
der Text entwickelt den abschließenden Totschlag glaubwürdig und spannend. Allerdings stellte sich mir beim Lesen die Frage, warum du ein einziges Mal aus der direkten wörtlichen Rede in die indirekte gefallen bist.

„Das werden Sie dann sehen.“ Ich hatte aber eigentlich gar keine Lust dazu, und das sagte ich ihm dann auch mitten ins Gesicht. Mein Gegenüber schien zunächst ein wenig verärgert, fing sich dann aber wieder recht schnell.

Lieben Gruß, sim

 

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